Musikrichtung und alles was dazugehört

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GalaX
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Musikrichtung und alles was dazugehört

Post by GalaX » Sun, 4. Nov 07, 00:11

Hallo Freunde.

Als Einleitung erstmal eine kleine fiktionale Story:
Sie sieht ihn, er sieht sie. Beide finden sich auf Anhieb sehr sympathisch, es ist sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Einer spricht den anderen an. Soweit so gut.
Nun folgt das nähere kennenlernen.
Zu den üblichen Fragen die man seinem Gegenüber stellt gehört schon lange auch die Frage nach der Lieblingsmusik/richtung mit dazu.
Ok, er fragt, sie antwortet (oder umgekehrt, ist in diesem Zusammenhang eh wurscht).

Am Ende gehen beide wieder ihre eigenen Wege. Grund ist die Musik: Er kann ihren Musikgeschmack nicht leiden.


Zugegeben, dieses Beispiel mag schon sehr krass sein, spiegelt aber doch den Kern meines heutigen Gedankenganges wieder... War halt ein recht langweiliger Samstag :wink:

Tatsächlich gibt es Menschen, die einen Anderen verurteilen, je nachdem was für Musik sie hören. Oder nicht?
Mir fällt da immer spontan die Rivalität zwischen HipHop und Metal ein.

Wieso ist das so?
Mir ist klar, dass sowas nicht erst seit Gestern existiert. Die Wurzeln der exszessiven Auslebung der eigenen Musikrichtung liegen wohl in weiter Vergangenheit.
Ich habe auch nichts gegen dieses Ausleben (obwohl ich manchmal der Ansicht bin, dass einige übertreiben), habe sogar Freunde in der "Metalszene".
Und ich denke genau hier liegt der Hund begraben. Ich bin kein Metaler. Ich höre es, ich lebe es aber nicht. Sie hingegen schon, lange Haare und schaurigschöne Lederklamotten samt Spikes und Ketten sind ein Muss.
Genauso wie das traditionelle herziehen über HipHop und dessen "Angehörigen".

Das ist zwar etwas was mich nicht stört, ich es aber dennoch nicht verstehe. Ich höre auch HipHop. Bin ich jetzt ein Freak? Weil ich HipHop UND Metal höre? Ich höre Musik je nach Lust und Laune, ich fixiere mich nicht auf eine Musikrichtung.
Wenn ich gefragt werde, was ich denn so für Musik höre, antworte ich immer mit "Eigentlich alles, je nach Gemütszustand". Als Reaktion kommt meist (nicht immer, aber passiert immer öfters) ein "aha" mit angehobener Augenbraue und skeptischem Tonfall in der Stimme.

Was soll's, kommen wir zu der Geschichte am Anfang zurück. So etwas scheint mir nämlich immer alltäglicher zu werden, die Musik wird weniger gehört als vielmehr gelebt. Freilich nicht von jedem, aber es fällt mir recht häufig auf.

Ist Musik etwa die Religion der Zukunft? Oder ist es schon Gegenwart?

Wie gesagt, ich akzeptiere es... Verstehen kann ich es aber nicht und bitte diesbezüglich um Aufklärung :)

MfG

P.S: Sorry falls es etwas wirr geschrieben ist (bin leicht verwirrt heute), ich hoffe aber dennoch, dass ihr meine Intention erkennt und freue mich auf Antworten ;)

_Belgarion_
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Post by _Belgarion_ » Sun, 4. Nov 07, 00:57

Na du hörst dich ja fast an, wie ein Arbeitskollege von mir (aus MG). Ich höre Musik auch nach Gemütszustand, daher kann ich dich gut verstehen. Allerdings gehört bei mir HipHop aus Geschmacksgründen eher selten zu meinen bevorzugten Musikrichtungen dazu. Ansonsten höre ich fast alles regelmäßig. Das liegt wahrscheinlich daran, dass bestimmte Musik(richtungen) auch einen erheblichen Einfluss auf das eigene Befinden haben können. Beim Autofahren beruhigt mich z.B. klassische Musik ungemein...(nur mal so als Bsp)

Aber einen Menschen aufgrund seines Musikgeschmacks zu verurteilen würde mir nie in den Sinn kommen (Ganstarap oder ähnliches) jetzt mal ausgenommen), wobei es aus dieser Musikrichtung auch ein paar (wenn auch wenige) gute Lieder gibt.
Eine Blase voll Luft fürchtet spitze Nadeln.

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Ogerboss
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Post by Ogerboss » Sun, 4. Nov 07, 02:57

Dann lass ich jetzt mal als Metalfan hier meinen Senf dazu ab... :mrgreen:

Kleine Anmerkung vorweg: Alle meine Aussagen basieren natürlich auf Erfahrungen aus meinen Umfeld und sind nicht unbedingt allgemeingültig. ;)
Tatsächlich gibt es Menschen, die einen Anderen verurteilen, je nachdem was für Musik sie hören. Oder nicht? Mir fällt da immer spontan die Rivalität zwischen HipHop und Metal ein.
Mag zwar stimmen, dass die meisten Metaller nicht grade gut auf HipHop zu sprechen sind, aber das bedeutet im Normalfall nicht, dass sie deswegen jeden verurteilen, der HipHop hört. Im Normalfall ziehen wir da die feine Trennlinie zwischen einem Hopper und einem HipHop-Hörer, wer es also einfach nur hört, wird von uns deswegen im Normalfall nicht in irgendeinem Sinn verurteilt. "Verurteilt" werden im Allgemeinen eher die Leute, die HipHop/Rap hören und dann mit Klamotten rumlaufen, die 5 Nummern zu groß sind, oft des Hochdeutsches nicht (mehr) mächtig sind und dazu noch meinen die ganze Gegend zu beherrschen. :roll: (um es mal etwas überspitzt darzustellen ;))
Und ich denke genau hier liegt der Hund begraben. Ich bin kein Metaler. Ich höre es, ich lebe es aber nicht. Sie hingegen schon, lange Haare und schaurigschöne Lederklamotten samt Spikes und Ketten sind ein Muss.
Also ich kenne auch genug Metaller mit kurzen Haarschnitten und als "uncool" oder so wird deswegen keiner eingestuft. (Allerdings sind lange Haare beim Headbangen aber wesentlich spaßiger... :mrgreen:) Und ich kenne auch genug Leute, die ohne Killernieten oder Ketten rumlaufen und trotzdem regelmäßig in irgendwelchen finsteren Metallöchern verschwinden. Also man kann Metal auch sehrwohl ohne sowas ausleben (wobei Killernieten und ähnliches im Club meist sowieso nur stören...)
Das ist zwar etwas was mich nicht stört, ich es aber dennoch nicht verstehe. Ich höre auch HipHop. Bin ich jetzt ein Freak? Weil ich HipHop UND Metal höre? Ich höre Musik je nach Lust und Laune, ich fixiere mich nicht auf eine Musikrichtung.
Wenn ich gefragt werde, was ich denn so für Musik höre, antworte ich immer mit "Eigentlich alles, je nach Gemütszustand". Als Reaktion kommt meist (nicht immer, aber passiert immer öfters) ein "aha" mit angehobener Augenbraue und skeptischem Tonfall in der Stimme.
Dagegen sagt doch niemand (zumindest der normale Mensch, Extrembeispiele gibt's immer) was. ;) Auch wenn meine Plattensammlung nur aus Schwermetall und etwas Rock besteht, heißt das nicht, dass ich nicht bereit bin auch mal was anderes zu hören. ;) (Während ich das hier schreibe, habe ich zum Beispiel bestimmt inzwischen vier, fünf Stunden Trance/House und so weiter bei meinem Lieblings-Inet-Radio hinter mir (okay, jetzt läuft inzwischen wieder Children of Bodom).)
Was soll's, kommen wir zu der Geschichte am Anfang zurück. So etwas scheint mir nämlich immer alltäglicher zu werden, die Musik wird weniger gehört als vielmehr gelebt. Freilich nicht von jedem, aber es fällt mir recht häufig auf.
Es ist ja nicht unbedingt was dagegen einzuwenden sich mit seiner Musik zu identifizieren, aber man muss es ja auch nicht übertreiben. Ich entsinne mich da grade an einen Vorfall wo jemand in den DevChat kam und uns erstmal mit
AGGRO BERLIN IHR WICH**R
"gegrüßt" hat... :roll: (Sorry, aber das Zitat musste jetzt mal sein (und nein, ich hab es nicht verändert oder zensiert, so schlau war derjenige dann doch noch selber).)
Und "Musik leben" ist ja auch eine subjektive Angelegenheit, was du vielleicht schon als Metal verherrlichen auslegen würdest, würde ich vielleicht nur als harmlose Alltagshandlung abtun. *g*
Ist Musik etwa die Religion der Zukunft? Oder ist es schon Gegenwart?
Eine Frage, die man mehrdeutig interpretieren kann...

Im Sinne von Glaubensersatz:
Wohl kaum, denn die wenigsten Metaller werden wohl aus tiefer religiöser Überzeugung an Odin oder Satan glauben. (Woran Hopper dann glauben sollten, wäre mir sowieso rätselhaft...)
Im Sinne von Leitlinien/Leitsätzen für's Leben:
Das wohl schon eher, trifft zumindest in Ansätzen auch auf mich zu. ;) (Denn einige Lyrics sprechen einem manchmal echt aus der Seele (und nein, damit meine ich jetzt nicht grade die von Dimmu Borgir oder so :mrgreen:).)
Wie gesagt, ich akzeptiere es... Verstehen kann ich es aber nicht und bitte diesbezüglich um Aufklärung
Ich hoffe, mit den Aussagen kannst du was anfangen.

p.s. Falls sich irgendein HipHop-Hörer hiervon beleidigt fühlt, möchte ich mich bereits im Vorraus entschuldigen, denn das ganze ist als sachliche Argumentation und nicht als Provokation gedacht.
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***modified*** und stolz drauf

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-Dusty-
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Post by -Dusty- » Sun, 4. Nov 07, 10:20

GalaX wrote:Tatsächlich gibt es Menschen, die einen Anderen verurteilen, je nachdem was für Musik sie hören.
Ich glaube, das erlebt fast jeder, der eine eigene Meinung in Sachen Musik hat und nicht nur gerade das hört, was sein Umfeld ihm als "Cool" beschreibt. Ich führe regelmässig dieselbe Diskussion:
Person X: Was hörst du eigentlich für Musik?
Ich: Meistens Y und ...
Person X: Bist du eigentlich bescheuert? Wie dumm muss man sein, um sich das anzuhören? Hör doch Z, das ist viel besser! Du hast keine Ahnung!
[...]
Dass etwas schlimmeres passiert als einige unfreundliche Worte, ist allerdings nie vorgekommen. Die obige "Diskussion" beende ich ohnehin meist damit, dass ich dem Gegenüber erkläre, dass er recht habe und seine Musikrichtung wirklich viel besser sei.
GalaX wrote:Das ist zwar etwas was mich nicht stört, ich es aber dennoch nicht verstehe. Ich höre auch HipHop. Bin ich jetzt ein Freak? Weil ich HipHop UND Metal höre? Ich höre Musik je nach Lust und Laune, ich fixiere mich nicht auf eine Musikrichtung.
Wenn ich gefragt werde, was ich denn so für Musik höre, antworte ich immer mit "Eigentlich alles, je nach Gemütszustand". Als Reaktion kommt meist (nicht immer, aber passiert immer öfters) ein "aha" mit angehobener Augenbraue und skeptischem Tonfall in der Stimme."
Ich muss gestehen, wenn mir jemand erzählt, er/sie höre "eigentlich alles", reagiere ich genauso. Dann ist es leider oft der Fall, dass die betreffende Person sich keine eigene Meinung bilden will oder kann, sondern nur gerade dem Mainstream folgt, um mitreden zu können. (Nach eigenen Erfahrungen, gilt natürlich nicht für alle.)
Und das passt mir überhaupt nicht.

Bei deinem Beispiel ist das etwas anderes; wenn jemandem tatsächlich gefällt, was er hört. Aber bis man den Unterschied bemerkt hat, bedarf es vielleicht etwas mehr Erklärungen...

Dorsai!
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Post by Dorsai! » Sun, 4. Nov 07, 12:19

Also ich bin jemand, der Menschen zu einem großen Teil nach ihrem Musikgeschmack beurteilt. Immer nach dem Grundsatz "Ich höre also bin ich".
Ich denke der Musikgeschmack sagt sehr viel über den Charakter aus.

Beispiele:
Hört jemand nur Black Metal, und verurteilt alles andere, dann sind das meistens irgendwelche intolleranten Leute mit rechter Ideologie.

Hört jemand Black Metal aber zusätzlich noch Klassik, oder andere... ähm... komplementäre Musikrichtungen, dann sagt mir das, dass diese Person für neue ungewöhnliche Dinge offen ist.

Hört jemand "Förgie" und die "Zuckermuschi Puppen" oder Gott weiß wie sich die nennen, dann ist es ein vom Komerz kontrollierter Mensch ohne Niveau. Das ist meiner Meinung nach schlimmer als Gangsta HipHop.

Hört jemand Berliner Aggro Hüpfmusik, dann ist es für mich ein Dummheitsverherrlichender Mensch, der wenig von Bildung hält.

Hört jemand Niveauvollen HipHop (solls ja geben), der sich mit sozialen Themen befasst, ohne Gangsterhaft zu werden, dann sagt mir das über ihn, dass er mehr oder weniger sozial interessiert ist.

Hört jemand (Clubtauglichen) Techno, oder Ballermann Musik, dann sind das oft Prolls übelster Sorte. Ausnahmen bestätigen hier desöfteren die Regel.

Ich höre zum Beispiel querbeet fast alles was Niveauvoll ist (würde wahrscheinlich sogar HipHop hören, wenn ich denn mal was finden würde was meinen Ansprüchen gerecht wird) und wo man merkt, dass die Künstler die Musik für die Musik und nicht des Geldes Wegen gemacht haben. Progressive, Power, Speed,...-Metal/-Rock (im Prinzip alles ausser Black), Klassik, Zeitgenössische Klassik, Swing, Rythm & Blues, Jazz, Soundtracks und Filk, Irish Folk und Scottish Folk.
Und das trotz Langhaarigen Metalertums.

Überigens: Würde ich eine Frau kennen lernen, die oben im dritten Beispiel genannte Musik hört, dann würde ich sie wieder in die Wüste schicken.

Nennt mich intolerant, und einen Idioten, aber ich beurteile Menschen nach der Musik die sie hören und bin bisher gut damit gefahren.

PS: Signatur beachten! :P

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GalaX
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Post by GalaX » Sun, 4. Nov 07, 12:55

Ersteinmal vielen Dank für die Antworten :)

@_Belgarion_ / Ogerboss: Ihr beide habt etwas angesprochen was mir Gestern irgendwie vollkommen entglitten ist: Gangsta Rap.
Ich bin ja eigentlich ein recht toleranter Mensch, aber wenn ich Leute sehe die das machen was diese Rapper singen, dann wird mir schlecht.

Ist es wirklich so cool wildfremden Menschen zu zeigen wie wenig Grips man hat, indem man mit Schimpfworten ohne jeglichen sinnvollen Zusammenhang und Grund um sich wirft?
Beispiel ->
AGGRO BERLIN IHR WICH**R
Bezüglich Religion @Ogerboss: Du hast ein Wort benutzt welches das wiedergibt was ich meinte. "Wir".
Mag jetzt vllt sehr banal klingen, aber man bildet durch die Musik eine Gruppe, eine "Szene".
Das meine ich zum Teil mit Religion, aber einen genauso großen Anteil spielt das
Im Sinne von Leitlinien/Leitsätzen für's Leben:
Das wohl schon eher, trifft zumindest in Ansätzen auch auf mich zu. Wink (Denn einige Lyrics sprechen einem manchmal echt aus der Seele (und nein, damit meine ich jetzt nicht grade die von Dimmu Borgir oder so Mr. Green).)
Die Textinhalte werden öfters "gelebt", wobei Gangsta Rap auch hier nicht gut bei wegkommt. Dieses ganze F*** und W***** Gedöns muss echt nicht sein. (Sorry Homies ;) )

@-Dusty-:
Ich muss gestehen, wenn mir jemand erzählt, er/sie höre "eigentlich alles", reagiere ich genauso. Dann ist es leider oft der Fall, dass die betreffende Person sich keine eigene Meinung bilden will oder kann, sondern nur gerade dem Mainstream folgt, um mitreden zu können. (Nach eigenen Erfahrungen, gilt natürlich nicht für alle.)
Und das passt mir überhaupt nicht.
Ich glaube da sollte man nicht so viel reininterprätieren. Ein Mensch der dem Mainstream folgt, würde in der Situation sicherlich nicht mit einer solchen Antwort kommen. Er würde eher sagen, dass er <Hier bitte eine Musikrichtung reinpacken die momentan in ist> hört. Verstehste? ;)
Wenn dir aber jemand sagt, er höre alles bzw vieles, sollte man es akzeptieren. Denn es ist meistens die Wahrheit.

Naja, mehr als unfreundliche Worte und schräge Blicke hab ich auch noch nicht kassiert, aber allein schon die Tatsache, dass der eigene Musikgeschmack eine andere Person dazu verleitet so zu reagieren erschreckt mich.


@Shai Dorsai: Ich finds echt klasse, dass sich jemand hier zu Wort meldet der so denkt.
Ich werde dich jetzt nicht verurteilen bzw jeden kleinen Absatz von dir zitieren. Was ich davon halte sollte ja klar sein ;)

Stattdessen würde ich dich gerne was fragen.
Entstehen diese "Vorurteile" wirklich aus Erfahrung? Ich meine klar wir brauchen uns nicht darüber streiten, dass es genügend Leute gibt die ihre Musik ausleben.
Aber meinst du nicht, dass es auch hier genauso krasse Ausnahmen gibt?
Nehmen wir mich als Beispiel: Ich höre fast alles was du genannt hast. Wenn ich mir jetzt deine Beurteilungen zum Charakter durchlese und alles summiere... hoho sorry aber da erkenne ich mich ehrlich nicht wieder ;)
Genauso mein Kumpel: Er hört ausschließlich Black Metal. Trotzdem ist er der toleranteste Mensch den ich kenne...
Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will.

Achja, wegen Niveauvollen HipHop: Versuchs mal mit Curse, der macht Songtexte die aus dem Leben gegriffen sind :)

Bis denne
MfG

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Grômdil
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Post by Grômdil » Sun, 4. Nov 07, 13:09

Ich glaube, wenn man über die Besessenheit einiger von Musikrichtungen redet, muss man einen feinen Unterschied definieren: nämlich den, Musik hören zu wollen, und den, Musik zu sein. Klingt ein wenig schwachsinnig, aber die Kernaussage ist folgende:
Person A hört: Led Zeppelin, Bob Marley, No Angels, Sido, In Extremo. Also alles mögliche aus verschiedenen Musikrichtungen. Der Grund sei dahingestellt.
Person B hört: In Extremo, Schandmaul, Subway To Sally usw. Also nur Metal / Folk Metal, zieht sich dem entsprechend an und zwar aus Überzeugung.
In die Gruppe überzeugter Musikhörer gehören also Metaler und Hopper.

Vergleicht man A mit B, stellt man fest: A mag gerne verschiedene Musikrichtungen hören, lässt sich aber auch neue / andere Musik empfehlen, während B meistens voll dagegen ist, sich von anderen was sagen zu lassen.

Was aber nicht heißt, dass man B verurteilen kann, sondern nur, dass er eine Überzeugung hat, die er nicht ändern möchte. Wie man zu der Überzeugung steht, sei jedem frei Überlassen. Aber man sollte bedenken:
Gleichgültigkeit ist die mildeste Form der Intoleranz.
(Karl Jaspers)

Man sollte sich also mit Bedacht eine Meinung bilden.
Profitable Grüße,
Grômdil
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Gammablitz

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GalaX
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Post by GalaX » Sun, 4. Nov 07, 13:27

@Grômdil: Sehr guter Beitrag und ich kann dir hier auch nur 100% zustimmen.

Allerdings muss ich da noch was hinzufügen.
Was aber nicht heißt, dass man B verurteilen kann, sondern nur, dass er eine Überzeugung hat, die er nicht ändern möchte.
Dieses Verurteilen kann ich nicht verstehen.
Das war auch das Thema welches ich primär ansprechen wollte. Mir ists egal wer was für Musik hört und ob derjenige wirklich nur hört oder es auch lebt. Wie zu beginn gesagt akzeptiere ich es, kann es halt nur aus meiner Sicht der Dinge nich nachvollziehen. Vielleicht hab ich ja was verpasst oder aber ich kann mich mit einem auf die Musik bezogenem Verhalten nicht so recht identifizieren. Vllt ist es auch beides :wink:

Bleibt trotzdem die Frage, warum das so ist? Ich wundere mich immer wie Menschen sagen können "Ich kenne den nicht, aber er hört XXX. Der soll mir von der Pelle bleiben".

Ich meine... hä? Sollte man hier nicht eine klare Trennlinie ziehen? Es gibt schließlich einen Unterschied zwischen Musik hören und Musik leben. Oder nicht?

MfG...

Dorsai!
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Post by Dorsai! » Sun, 4. Nov 07, 13:52

GalaX wrote:Aber meinst du nicht, dass es auch hier genauso krasse Ausnahmen gibt?
Doch genau das meine ich!
Mindestens so krass.

Aber ja, das basiert auf Erfahrungen.
Die Beispiele die ich genannt habe sind keineswegs feste Schubladen in die ich jeden hinein stecke.

Es macht auch sehr viel aus wie sich der Jenige präsentiert. Wenn einer zum Beispiel mit einem Handy auf höchster Lautstärke durch die Straße rennt und seine Bushido (wie kommt der nur auf den namen), Sido, ich bin der größte Gangsta der Welt, Nummer durchzieht, dann macht das auch einen unterschied, wie wenn es nur jemand hört, dem aber diese Art zu "leben" nichts bedeutet.

Und wenn eine Frau Musik hört, deren Text zu 95% aus "Schau auf meinen Popo! Schau auf meinen Popo!" besteht, dann bin ich mir sicher, dass ich diese Person nicht näher kennen lernen will.

Zu dem Blackmetaller von dir: Ich hab in meinem Beispiel auch von "Verurteilt alles andere" gesprochen. Ausserdem ist es eine Tatsache, das sehr viele Bands aus dem Genre rechte Ideale vertreten.

Wenn dann das gespräch so abläuft:
BMler:Hey, was hörst du denn für Bands?
Ich: Hauptsächlich Power und Progressive (+Aufzählung der Bands)
BMler: Achso so Eunuchen Metal. Die Schwuchteln kann man doch nicht als Musik bezeichnen. (es folgen ein paar weitere Beleidungen)

dann ist das was anderes wie so:
Ich: Was hörst du denn so?
BMler: Hauptsächlich Black, alles andere ist mir nicht hart genug.
Ich: bei mir ist es eher umgekehrt. Mal abgesehen von wenigen Death Gruppen.
BMler: Aha, was für Gruppen wären das denn?

Beide Fetzen sind realen Gesprächen entnommen.

Andere Beurteilen Menschen nach ihrer Kleidung und ihrem Äusseren.
Ich denke da ist meine Methode fairer und genauer ;-)

Wie gesagt keine Schubladenbildung sondern eben nur als Indikatoren für bestimmte ansichten und Lebensweisen.

Und in einem Teil muss ich noch Dusty zustimmen:
Ich kann es absolut nicht leiden, wenn Leuten egal ist was sie hören.
Musik ist ein Teil meiner Persönlichkeit, und mich stört es nicht wenn man mich danach beurteilt.

n.mellies
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Post by n.mellies » Sun, 4. Nov 07, 16:32

GalaX wrote:Dieses Verurteilen kann ich nicht verstehen.
Das war auch das Thema welches ich primär ansprechen wollte. Mir ists egal wer was für Musik hört und ob derjenige wirklich nur hört oder es auch lebt. Wie zu beginn gesagt akzeptiere ich es, kann es halt nur aus meiner Sicht der Dinge nich nachvollziehen. Vielleicht hab ich ja was verpasst oder aber ich kann mich mit einem auf die Musik bezogenem Verhalten nicht so recht identifizieren. Vllt ist es auch beides Wink
Ich denke den Auslöser für diese Verurteilungen, wie für viele andere, lässt sich im grundlegenden menschlichen Verhalten finden. Die Verurteilung des anderen als Stärkung des eigenen Ich´s. Hier stellt sich dann die Frage warum Selbstbestätigung notwendig ist. Abgrenzung zu anderen stärkt das eigene Ich. Die Pubertät ist hier ein Klassiker
Der Mensch ist außerdem ein Konkurrenztier (die lieben Gene).

Musik ist außerdem ausdruck bestimmter Subkulturen. So sind die von den sogenannten "Ganster Rappern" vorgelebten Ideale (sieht man in den diversen Musikvideos) mitunter die angestrebten Ideale (oder besser idealisierten Zielvorstellungen) bestimmter sozialer Gruppen. Diese Ideale dienen dabei der Steigerung des eignen Status, dies kann in jeder Subkultur beobachtet werden.
Während beispielsweise in Metallerkreisen das spielen einer Stromgitarre als erstebendswert angesehen wird, kann dies woanders ein tiefergelegtes Auto sein. Dabei sind Überschneidungen durchaus normal.

Ansonsten: Über Geschmack lässt sich nicht streiten :D
Ps.: Ja, dass war jetzt wieder alles sehr theoretisch, aber ein paar Anekdoten kann ich später immer noch erzählen.

MfG

n.mellies

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V'ger
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Post by V'ger » Fri, 23. Nov 07, 13:46

Grüß Euch!

Da komme ich mir doch wieder als Outsider vor!
Das einzigste dass ich als Medien gespeichert da habe,ist Elektronische Musik und die hörre ich auch zum größten Teil.
Allerdings habe ich vor allen Musik Gengres grossen Respekt,solange die Musik auch von den Produzenten ist.
Wenn ich aber höre"Das Lied von Robin Williams/Tokio Hotel/ Rihanna/DJ Ötzi,und etc. Konsortien......ist so Geil"kommt es mir hoch,und es Zeigt die Verblendung und Manipulation der Gesellschaft!(Kopf schüttel)
Meine Musikalischen Wurzel liegen im Hip Hop/Rap,zu einer Zeit in der es kaum Deutschsprachichen Rap gab.
(>D<Advanced Chemistry-Fremd im eigenen Land,FANTA)(>A<Public Enemy,KRS1,Run DMC,ARRESTET DEVELOPMENT)bis hin zum Old Scool.
Sozial Kritische Texte sind ein Muß,aber bei diesen"Mo Money,Bitch,Gangstar"Schwachsinn,der zur Zeit Boomt,kommte es mir schon wieder hoch.
Und bei dem kommerziellen Müll,der einen die ganze Zeit um die Ohren kracht,(Meldet sich die Galle bei mir).

Musik ist eine Kunst,die ein Macher aus Lust,Liebe,und Freude macht und nicht zum Geld Drucken.

Pssst....!
Ich höre bzw:bewege mich nicht nur nach Elektronischer Tanzmusik,sondern Produziere sie auch. :wink:

mfG:V`ger

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Alerion_V.X3
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Post by Alerion_V.X3 » Fri, 23. Nov 07, 23:14

Ich höre einerseits gerne Sachen in denen es ganz ordentlich zur Sache geht, also härteren Rock, Punk und auch Metal. Andererseits aber auch "sanfteres", klassiches oder folkiges.

Auch Blues hör ich ab- und an mal gerne.

Und da ich in den 70-80ern aufgewachsen bin auch schon mal Musik aus dieser Zeit.

Einen gewissen Anspruch sollte die Musik günstigen Falles schon haben, und auf jeden Fall Spass machen zu hören. Die Lyrics sollten zum Nachdenken anregen, die Musik zum Nachfühlen. Schliesslich ist Musik eine Kunstform und Kunst hat viel mit Emotionen zu tun.

Auf Hintergrundbeschallungsmucke (tralala-Kaufhaus-Pop, Seiermusik) steh ich gar nicht und Musikrichtungen wie Black Metal (obwohl einiges zum Teil ganz Passabel klingt) oder Gangstarap kann ich schon gar nicht. Für mich durch die Bank weg fast nur Poser und Styler ;)

Wichtig für mich ist, das ich die Ansichten und die Person der jeweiligen Gruppe oder des Interpreten sympathisch finde.

Ist nicht alleinentscheidend, aber schon ein wichtiges Auswahlkriterium. Weshalb wohl letztgenannte Musikrichtungen eher selten bis gar nicht mein Interesse finden ;)

In letzter Zeit versuche ich mich ein wenig in progressive Musik hineinzuhören. Beginnend mit z.B. Pink Floyd, über Porcupine Tree und endend mit Opeth.
"The wolf will change it's fur but not it's nature"

Franzl
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Post by Franzl » Sat, 1. Dec 07, 15:34

Ich habe das "große Glück" in einer Klasse zu sein wo mehr als die hälfte gängster Rap okey finden!!!!!!
Das ist krank in jedem lied komm mindesten 3x F**k you drinn vor oder im deutschsprachigen bereich Fi** dich, A****, Ti**en usw ich finde ganz persöhnlich sowas krank wer so was hört hat mehr oder weniger ein kanll es wird die gnze zeit nur über fortpflanzung gesprochen. Außerdem sind viele Leider rassitsch es kommen sehr oft die Worte Neger pder ga Ni**er vor.
(\__/)
(O.o )
(> < )
This is Bunny. Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

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odie forever
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Post by odie forever » Sat, 1. Dec 07, 23:32

V`ger wrote:Wenn ich aber höre"Das Lied von Robin Williams/Tokio Hotel/ Rihanna/DJ Ötzi,und etc. Konsortien......ist so Geil"kommt es mir hoch,und es Zeigt die Verblendung und Manipulation der Gesellschaft!(Kopf schüttel)

Und bei dem kommerziellen Müll,der einen die ganze Zeit um die Ohren kracht,(Meldet sich die Galle bei mir).
Hmm, so ganz kann ich dich da nicht verstehen. Irgendwoher muss man die Musiker ja kennen. Nicht jeder empfindet Musik als so wichtig, als dass er lange nach der "richtigen" Musik sucht. Wenn man dann was im Radio hört und man davon einen Ohrwurm hat, wieso sollte man nicht sagen, das ist geil?
Ich höre zum Beispiel auch viel Linkin Park und die Band macht sicherlich viel Geld / ist bekannt. Aber das ist ja kein Grund, die Band nicht zu mögen...

Ich würde sagen, Musik ist _ein_ Kriterium, wonach man einen Menschen in eine Schublade steckt (Ich behaupte, jeder steckt Menschen in Schubladen, mal mehr, mal weniger bewusst.) Wenn jemand seine Musik "lebt", ist es natürlich ein wichtigeres Kriterium, als wenn er/sie die Musik nur nebenbei hört. Auf Anhieb fallen mir aber nichtmal eine Hand voll Leute aus meiner Umgebung ein, die ihre Musik "leben", bei näherem überlegen sind es drei. Mit einem diskutier ich auch ab und zu mal darüber, aber obwohl wir unterschiedliche Ansichten haben, kommen wir prima miteinander zu Recht.

Für mich ist Musik eher so einzuordnen wie eine Sportart. Man kann seinen Sport intensiv verfolgen oder eben nicht. Andere bezeichen einen eben wegen dem Sport vielleicht als verrückt, können nicht nachvollziehen das man Sport X macht, aber trotzdem kommt man miteinander gut aus.

mfg Odie

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