[WiP / Story][Ab 16] Battlestar Galactica - Path of the Gods ( RDM )

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

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Viper047
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[WiP / Story][Ab 16] Battlestar Galactica - Path of the Gods ( RDM )

Post by Viper047 » Tue, 19. Feb 08, 01:43

7.7.2011

INFO: ALTE KAPITEL NOCH VORHANDEN AUS 2009. WERDE DEMNÄCHST NEU ERÖFFNEN UND HIER GGF. SCHLIESSEN LASSEN




AUFGRUND DER AUSGEPRÄGTEN GEWALTDARSTELLUNG IST DIE FOLGENDE GESCHICHTE NICHT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE UNTER 16* JAHREN GEEIGNET!

*orientiere mich an der Altersempfehlung für Staffel 2

Fortsetzung zu Battlestar Galactica - A new journey
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Battlestar Galactica – Path of the Gods


„All das geschah bereits. All das wird wieder geschehen.“ ( Phytia )

Battlestar Galactica - Path of the Gods


Prolog


Ein neuer Tag


Battlestar Galactica
Standort: NC 33426
Auftrag: Schutz der Flotte


Zusammen mit ihrem Sohn saß Kara auf dem Boden und blickte in das All hinaus. Eine weitere CAP flog an ihnen vorbei und drehte ein paar extra Runden. Sie wussten dass jemand im Aussichtsdeck saß, da die Piloten vom CIC so was mitgeteilt bekamen. Wenn jemand einen Blick nach draußen haben wollte musste er sich vorher eine Erlaubnis vom CIC einholen. Wenn die Erlaubnis erteilt wurde, ging oft eine Nachricht an die CAP’s hinaus, die den Paaren, einfachen Schaulustige, Familien, usw. eine kleine Darbietung ihres fliegerischen Könnens zeigten. Die Beobachter saßen, wie in einem Kino, in einem Sessel und genossen die Show bzw. die Sterne.

Auch Zak gefiel die Darbietung und war von den Viper Mk II und VII angetan. Hinter sich konnte seine Mutter das Öffnen der Tür wahrnehmen. Apollo schlich sich herein und versuchte leise zu sein. Ein Lächeln erstrahlte in ihrem Gesicht. Irgendwo konnte sie es nicht ganz fassen dass sie mit verheiratet sein sollte. Doch in ihrem Herzen wusste sie das es real war und kein Traum. Er setzte sich zu ihnen und nahm seinen Sohn auf den Schoß. Seine Frau nahm er in den Arm und sah mit ihnen raus. Dabei fuhr er mit seinem Daumen über ihr Ohr während sie ihren Kopf auf seine Schulter legte.

„Ich habe dich heute sowieso nicht im Dienstplan aufgenommen, hat dein verwirrtes Köpfchen anscheinend vergessen!“

„Soll vorkommen, konnte aber eh nicht mehr schlafen.“

Sie setzte sich gerade hin und nahm ihren Sohn von seinem Schoß hinunter. Dabei achtete sie darauf ihn nicht zu fest anzufassen während sie Zak auf ihren Schoß setzte.
Lee fiel auf dass Kara öfters auf ihren Ring starrte und machte sich insgeheim Sorgen. Sie verhielt sich für ihn sehr sonderbar, als hätte sie alles um sie herum vergessen.

„Alles klar mit dir?“ fragte er sie ein wenig beunruhigt.

„Alles bestens, wieso fragst du?“

„Na ja, du nennst unseren Sohn Thomas, wolltest ihn alleine großziehen und aus deinem Munde hatte es sich so angehört als wären Dee und ich irgendwie zusammen. Dabei wird ihr Mann wohl etwas dagegen haben. Du weißt doch noch ihren 5. Hochzeitstag letzten Monat?
Und du hattest mich angesehen als wäre etwas zwischen uns, als….“

Kara hielt ihm den Mund zu und holte seinen Kopf näher um ihn küssen zu können. Danach hatte sie ein Lächeln im Gesicht welches sie ihm schenkte.

„Du weißt doch dass ich ab und zu am Rad drehe. Vielleicht hatte ich schlecht geträumt, wer weiß das so genau! Es ist alles in Ordnung, vor allem einfacher – viel einfacher für uns!“

Der kleine Mann auf ihrem Schoß quengelte und bekam so langsam Hunger. Lee sah seine Frau an und konnte mit ihrem letzten Satz nicht viel anfangen. Was meinte sie mit „einfacher“? Und was machte es einfacher für die Beiden?

Der Anblick seines Sohnes und einer glücklichen Kara Thrace ließen ihn den Gedankengang verdrängen und holte aus seinem Pilotenkombi einen kleinen Keks heraus dem er Zak zu Essen gab.

„Nein, er kriegt was Anständiges!“ meinte sie und steckte den Keks weg, sehr zum Leidwesen des kleinen Zak.

Seine Hände hatten das Gebäck schon in der Hand als seine Mutter entschied dass er etwas anderes am Morgen bekommen sollte.

„Ach ja, ich habe etwas für uns organisiert!“ sagte Lee mit einem freudigen Lächeln.

„Und was hat der große Lee Adama organisieren können?“ fragte Kara neugierig.

Während sie ihn fragend ansah spielte ihr Sohn an ihr herum und versuchte den Keks zu finden den Starbuck in der Hosentasche der Jogginghose versteckte.

„Ich habe uns ein größeres Quartier zuteilen lassen. Du kannst also deine Sachen holen und wir starten ein neues Experiment. Außer du drehst dich wieder um 180° und willst mit meinem Sohn in deinem kleinen Bett bleiben.“

Seine Frau sah nach draußen und überlegte angestrengt nach. Zaks Vater spielte mit ihm in der Zwischenzeit. Er piekte seinem Nachwuchs in die Seiten und brachte ihn dadurch zum Lachen.

„Ich glaube es sind zurzeit 179,4° - deshalb erwarte ich dich bei meiner Unterkunft und schaue dir genüsslich zu wie du meine 7 Sachen in unser Quartier trägst. Mit dem hier habe ich genug an Gewicht, sonst ziehe ich mir vielleicht noch einen Bandscheibenvorfall zu und du müsstest auf mich längere Zeit verzichten. Aber Zuhause erwartet dich deine Ehefrau und erzählt dir den neusten Klatsch und Tratsch aus der Welt der High Society, wie ich mir die Fußnägel lackierte…..“

Diesmal hielt Lee Adama ihr den Mund zu und wollte diese plappernde Maschine neben sich nur abstellen.

„Ich habe verstanden, um deine Sachen werden wir uns noch rechtzeitig kümmern. Wir wohnen neben den Agathons – wenn was anderes frei wird werden wir noch mal umziehen.“

„Noch mal umziehen, warum dass denn?“ fragte sie und zog ihre Augenbraue hoch.

„Kara, darüber will ich nicht noch mal streiten. Ich will nicht neben einen Cylonen wohnen. Es reicht wenn wir sie im Dienst ertragen müssen! Aber es war nichts anderes frei. So, ich habe ein Briefing. Geh den Kleinen füttern, mein Dad würde sich auch freuen seinen Enkel mal wieder zu sehen – wir sehen uns!“

Major Adama gab seiner Frau einen Kuss auf die Stirn und eilte hinaus. Sie schüttelte den Kopf, stand ebenfalls auf und gab bescheid dass die Aussicht wieder geschlossen werden konnte.

„Das werden lustige Zeiten, kleiner Mann. Bin gespannt wie er drauf sein wird wenn du eines Tages die kleine Agathon vernaschst!“

Bei diesem Satz fing der kleine Adama an über beide Ohren zu Grinsen. Seine Mutter grinste mit ihm und verstand sehr gut was in seinem kleinen Köpfchen vorging.

„Das dachte ich mir, keine 3 x 7 alt, aber scharf auf den kleinen Toaster! Und die haben dir gesagt du wärst von mir? Spätestens wenn du richtig anfängst zu sprechen werden wir ganz sicher sein können!“

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Colonial One

Mit leichten Kopfschmerzen öffnete die Präsidentin der 12 Kolonien die Augen. Ihr privater Bereich war dunkel, die Rollläden runter gezogen. Neben ihrem Bett stand ein Radiowecker. Er zeigte bereits 9 Uhr. Verschlafen richtete sie sich auf und legte ihre Daunendecke zur Seite. Sie rieb ihre Hände über das Nachthemd und schaltete das kleine Licht auf dem Nachtschränkchen an. Barfuss ging sie an eine der Rollläden, zog sie hoch und blickte erleichtert hinaus. Neben der Colonial One flog die Galactica, sie konnte die an und abfliegenden Schiffe sehen.

Innen drin hatte sie das Verlangen gehabt sicher zu gehen dass die Galactica noch da war, doch warum konnte sie sich selbst nicht erklären. Zurück an ihrem Bett holte sie ihre Brille vom Schränkchen. Mit langsamen und müden Schritten ging sie zu ihrer Waschgelegenheit um sich frisch machen zu können. Auf einem Sessel lag bereits ein blauer Hosenanzug für den heutigen Tag bereit. Als sie fertig mit dem morgendlichen Waschen war sah sie in den Spiegel. Ihr ließ es keine Ruhe das etwas anders war, aber was?

„Heute ist ein neuer Tag, Laura. Aber zu welchem Preis?“ fragte sie ihr Spiegelbild.

Die Präsidentin zog sich an und ging anschließend in ihr Büro. Das Licht war bereits eingeschaltet, ihre Blöcke samt Bleistifte lagen bereit für ihre Notizen. Eine Tasse frisch gebrühter Kaffee stand auf dem Tisch und wartete von ihr getrunken zu werden. Jemand musste bemerkt haben dass Laura auf war, derjenige hatte ihr auch bereits ein paar Programmpunkte für den heutigen Tag hingelegt.

Wie jeden Tag setzte sie sich in ihren bequemen Ledersessel und nahm erst einmal einen Schluck vom Kaffee. Währenddessen kam Tory herein. Sie stellte einen Teller mit ein paar Brotscheiben und Marmelade auf den Tisch. Dabei wünschte sie ihr wie jeden Tag einen guten Morgen. Tory Foster arbeitete schon eine Weile für das Büro der Präsidentin und ihr machte die Arbeit Spaß. Auf Neu Caprica organisierte sie auch den Widerstand gegen die Cylonen mit.

„Das wären die neuen Berichte und Zeitungen für heute, Frau Präsident. Es steht nichts Neues über sie drin. Tom Zarek hatte ein Interview mit Caprica Today, aber er sagte nichts zu ihnen bzw. ihrer Politik.“

Laura nahm die Zeitung und schlug den betreffenden Artikel auf. Sie überflog nur die Zeilen und gab sie Foster zurück.

„Hätte er auch nur ein falsches Wort gesagt hätte ich ihn aufhängen lassen. Er hat mit seinem Tribunal genug Schaden angerichtet.“

Aus ihrer Schublade holte sie einen Ordner hervor nur um zu sehen das er noch da war. Darin lagen die Dokumente die „ernannte Richter“ bevollmächtige menschliche Kollaborateure ausfindig zu machen und in einem beschleunigten Verfahren zu verurteilen. Dabei hatten sie das Recht den Betreffenden zum Tode zu verurteilen. Von den 6 „Richtern“, die von Teilen der Crew der Galactica verkörpert wurden, mussten alle dafür sein, ansonsten wäre das Urteil nicht rechtskräftig gewesen. Insbesondere wurden die Menschen ausfindig gemacht die für die New Caprica Police ( CNP ) gearbeitet hatten. Roslin hatte auf Neu Caprica mit nicht mehr als 20 Freiwilligen gerechnet, doch die Realität sah anders aus. Im ersten Durchgang wurden knapp 200 Menschen vereidigt um zusammen mit den Cylonen so was wie Recht und Ordnung unter den Kolonisten durchzusetzen.

Nach einem Attentat bei der Vereidigung nutzten die Cylonen die CNP um Schrecken und Angst zu verbreiten. Sie ließen Menschen töten alleine wegen dem Verdacht Widerständler zu unterstützen, dabei nahmen sie keine Rücksicht auf Alter und Geschlecht.
Nach der Befreiung und Flucht von Neu Caprica bevollmächtigte der damalige Präsident Zarek dieses Tribunal diese Menschen schnell und leise aus der Gemeinschaft zu entfernen.
Adama wurde darauf aufmerksam gemacht als nach der Flucht immer mehr Menschen aus der Flotte spurlos verschwanden, worauf er sich der Sache annahm.

Kurz bevor Zarek sein Amt als Präsident wieder auf Roslin übertragen wollte flog das Tribunal auf. Trotz seiner Rechfertigung, und obwohl Laura selbst einen Hass gegen diese Menschen schürte, erließ sie bei Amtseinführung eine Generalamnestie für alle CNP Angehörige, ohne weitere Strafverfolgung. Diese Entscheidung traf sie aufgrund der Maßnahmen Zareks und musste hierbei ihre persönliche Einstellung hinten anstellen.

Das letzte Opfer auf der Galactica hätte Felix Gaeta werden sollen. Doch kurz vor Ende kam heraus das er der geheimnisvolle Unterstützer war, der den Widerständlern immer wieder Informationen aus dem Büro von Präsident Baltar kommen ließ.

„Tory, sagen sie Admiral Adama ich möchte gerne zu einer kleinen Unterredung an Bord der Galactica kommen. Und schicken sie mir Sara herein!“

Foster sah sie fragend an und wusste nicht wen sie mit „Sara“ meinte. Die Präsidentin nahm sich die ersten Berichte vor als sie bemerkte das Tory immer noch vor ihrem Tisch stand.

„Haben sie noch etwas?“

„Entschuldigen sie wenn ich frage, Frau Präsident – aber wer ist Sara?“

Laura nahm ihre Brille ab. Hatte sie Tory nicht verstanden oder warum fragte sie noch mal nach wer Sara sein sollte. Dabei wusste die Präsidentin noch genau wer Sara war. Sara Aldano, der Name schwirrte in ihrem Kopf herum.

„Sara Aldano, die junge Frau von….“

Sie hielt inne und überlegte kurz. Woher kannte sie die Frau? Beide Frauen sahen sich an. Dabei hatte Foster das Gefühl der Präsidentin ginge es nicht gut, da es keine Sara Aldano gab.

„Vergessen sie es wieder, Tory! Ich war gerade ganz woanders und habe den Namen mitgenommen. Ich kannte diese junge Frau noch von Caprica. Sie kam mir gerade in den Sinn, ich weiß auch nicht warum. Sagen sie mir bescheid wenn wir Landeerlaubnis von der Galactica bekommen haben.“

Die Assistentin nickte schweigend und verließ das Büro. Roslin legte alles Beiseite. Ihr ließ das eben geschehene keine Ruhe. Ihre innere Stimme sagte dass sie ihre Antwort in den Schriften der Phytia bekam. Sie folgte der Stimme, holte eine Rolle hervor und suchte eine ganz bestimmte Passage.

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Battlestar Galactica
Standort: NC 33426
Auftrag: Schutz der Flotte

Zusammen mit Saul Tigh sah sich der Admiral die Aufzeichnungen des Cylonen an. Dabei nutzten sie den Arbeitstisch im Quartier des Admirals. Sie verglichen die Daten mit den herausgefilterten Daten aus Athenas Kopf.
Zusammen mit Gaeta schrieben sie, auf Basis eines Programms von Dr. Gaius Baltar, ein Programm welches ihnen erlaubte sich mit Athena zu verbinden. Es funktionierte auf dieselbe Weise wie eine Verbindung mit einem Computer im CIC, doch hier ließ Sharon zu dass das Programm, in Form eines Virus, in sie eindringen konnte und Informationen auf dem Bildschirm sichtbar wurden. Dabei wurden interessante Informationen gefunden auf die selbst Athena keinen aktiven Zugriff hatte. Mysteriöser Weise hatte Boomer dieselben Informationen und diese sogar reichlich erweitert.

Auf einem selbst gezeichneten Plan markierte sie eine Stelle wonach ihrer Aussage ein bis dato geheim gehaltener Prototyp eines Kampfsterns sein sollte – der Battlestar Chronos. Größer und stärker wie die Pegasus wurde dieser mit Spitznamen Titan getauft und sollte der erste Kampfstern für die neue Battlestargroup 101 sein.

Nur wenige wussten von ihrer Existenz, bis sie eines Tages der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte wenn sie die Atlantia als Flaggschiff ablösen sollte. Adama wusste von ihr da er als Commander in Frage kam, als er noch die Valkyrie befehligte. Tigh war als sein XO im Gespräch. Doch nach dem Zwischenfall an der Waffenstillstandlinie kam alles anders und William Adama bekam als Gnadenbrot die Galactica.

„Bis wir diese Koordinaten erreichen vergehen noch ein paar Tage. Wir haben sie hier ausgemacht. Ich denke wir sollten ein paar Raptor dann dort hinschicken und dann alles weitere planen. Was denken sie bezüglich der Chronos? Meinen sie, sie hat es ebenfalls geschafft?“

Saul legte die Karten mit seinen Markierungen vor ihn hin und zeigte auf seine Berechnungen. Admiral Adama überprüfte alles noch mal. Dabei hielt er stets die Aufzeichnungen der Cylonin in seiner Hand.

„Es wäre einfach nur zu schön um wahr zu sein. Nach dem Verlust der Pegasus wäre die Chronos ein Hauptgewinn. Ich muss irgendwo noch die Auflistungen haben über was das Schiff verfügt. Aber um ehrlich zu sein, ich glaube es ist eine Finte! Wir springen da hin und die Cylonen haben uns am Hintern.

Auf der anderen Seite bin ich schon neugierig. Nämlich bei der Frage was wäre wenn sie uns diesen Trumpf ohne Nebenwirkungen in die Hände gespielt hat? Wir sollten es im Hinterkopf behalten, Saul, und bei Gelegenheit noch mal hervorholen wenn es soweit ist. Bis dahin bleibt das ganze unter uns. Denn es macht mir Sorgen das dieses Ding über die Chronos bescheid weiß.“

Der Admiral packte Boomers Zeichnung in seinen Schreibtisch, samt Karten und weiteren Aufzeichnungen. Adama wollte auf Nummer sicher gehen bevor einen seiner Raptor zur Aufklärung dort hinschickte. Wenn es eine Falle sein sollte hatte er sich vorgenommen Boomer zu töten.
Er und der XO setzten sich in die Sitzecke für den zweiten Punkt der Tagesordnung.

„Colonel, was ist nun mit der Sache mit der Nahrungsmittelzubereitung. Kontaminiert oder nicht – wenn ja, hat Cottle einen Verdacht?“

Sein XO atmete noch mal tief durch. Er hatte leider keine guten Nachrichten für ihn. Seit einigen Tagen meldeten sich immer mehr Menschen bei Doktor Cottle mit einem verdorbenen Magen. Schnell kam heraus das der Ursprung bei der Galactica lag, da über sie viele Nahrungsmittel in ihrem System zubereitet bzw. gelagert wurden. Und irgendwo lief etwas schief. Viele Nahrungsmittel waren verdorben und kontaminierten andere Nahrungsmittel. Viele Frischwaren mussten weggeschmissen oder wurden vorsichtshalber verbrannt.

Im Auftrag des Admirals sollte der Herd der Kontamination gefunden werden und Nahrungsmittel in Sicherheit gebracht werden. Aber am gestrigen Tage wurde Tigh von Cottle eine schlechte Nachricht mitgeteilt, welches die gesamte Flotte betraf.

„Da kann ich ihnen nichts Gutes melden, Cottle musste die Lager mit den verseuchten Beständen räumen lassen….“

„Spannen sie mich nicht auf die Folter, XO!“

„85 %, Sir! Nach Gaetas Berechnung wird die Flotte spätestens ab übermorgen die Gürtel etwas enger schnallen müssen. Unsere Notrationen reichen bei weitem nicht aus. Obwohl ich denke das einigen solch eine Kur gar nicht mal schlecht täte!“

Admiral Adama schlug sich die Hände vors Gesicht und ließ sich die Meldung von Tigh geben. Die Zahlen waren grauenhaft. Nahezu alle Nahrungsmittel waren betroffen. Der alte Mann stand auf und ging zurück zu den Karten an seinem Schreibtisch. Mit seinem Navigationsbesteck steckte einen Kurs für die Flotte ab und schrieb nebenher einen Befehl für die Raptorcrews.

„Soldaten sind gewöhnt Hunger eine längere Zeit zu ertragen, aber nicht Zivilisten. Wenn das Essen ausgeht haben wir ein Problem. Die fressen uns die Schiffe auf, Saul! Schicken sie Raptor raus. Der CAG soll nach Planeten mit Ressourcen suchen lassen bevor die Flotte uns aufs Dach steigt. Wir haben mit den Cylonen genug zu tun.“

Tigh wurden die Karten und Befehle überreicht. Er meldete sich ordnungsgemäß ab und verschwand ins CIC der Galactica.

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Helo lag mit den Armen unter seinem Kopf verschränkt im Bett und hatte einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Die Decke lag knapp unterhalb seiner Brust, und diese wippte immer wieder hoch und runter.

Eine Hand streckte hervor und verlangte nach etwas. Karl reichte ein kleines Reagenzgläschen und reichte es der Hand. Nach einem weiteren Moment wurde er etwas rot im Gesicht und machte einen sehr entspannten Eindruck. Kaum eine Minute später kam seine Frau unter der Decke hervor und gab ihm einen innigen Kuss. Sie legte das verschlossene Reagenzglas zur Seite während sie sich in seine Arme legte.

„Mann, Cottle kann gerne täglich eine Probe verlangen!“ sagte er zufrieden.

„Besser wie Blut abzunehmen, und ich mache es auch ohne ärztliche Anweisung, Schatz!“

Athena lächelte ihn an und kuschelte sich näher an ihn.

„Wie geht es unseren Kleinen?“

„Cottle sagte sie schrammte an einem gefährlichen Darmverschluss vorbei. Aber um abzuklären ob sie anfällig für andere Sachen ist wollte er von dir was haben – und dabei war es ihm egal was!“

Ihr Mann sah auf die Uhr und schnaufte kurz durch. Beide hatten später Dienst und waren nur früher auf wegen Hera. Sie waren glücklich endlich ihre Tochter bei sich zu haben.
Wenige Tage nach ihrer Geburt bekam das Ehepaar die Nachricht das Hera verstorben war. Sie war angeblich zu schwach gewesen, nicht voll entwickelt aufgrund der Frühgeburt. Dabei wurde Hera von Präsident Roslin außer Reichweite geschafft, damit die Cylonen keinen Zugriff auf sie hatten. Denn sie war eine völlig neue Generation, eine Kreuzung aus Mensch und Cylon. Die Agathons lebten eine sehr lange Zeit mit dem Glauben dass ihre Tochter gestorben war, bis auf Neu Caprica Sharon auf eine 3 traf die ihr sagte das Hera lebte.

Eigentlich war sie dort um die Startschlüssel für die zivilen Schiffe zu stehlen, damit diese fliehen konnten wenn Adama angriff. Nachdem sie die 3 angeschossen hatte begegnete sie auch noch Boomer. Beide Frauen hatten nicht gerechnet sich über den Weg zu laufen. Aber auch sie erzählte ihr das Hera lebte, hier auf Neu Caprica war und allmählich krank wurde. Ihre Ärzte konnten aber nicht herausfinden was sie hatte.
Später ließ es Sharon keine Ruhe und ließ sich von ihrem Mann töten, nachdem sie ihn von der Notwendigkeit überzeugen konnte um ihre Tochter zu sehen.

Auf dem Basisschiff war besonders Caprica überrascht sie zu sehen. Athena sollte noch nicht hier sein. Dennoch führte sie sie zu Hera. Boomer war damals bei ihr und sollte normalerweise in die Rolle von Athena schlüpfen um sie zu beruhigen.
Valerii wollte Hera nach einem Disput mit Caprica und Athena töten. Aber ihre Mutter flehte um das Leben des Kindes, dabei wurde Boomer von Caprica getötet und floh zusammen mit Sharon vom Basisschiff. Nach ihrer Ankunft auf der Galactica wurde Caprica von Admiral Adama in Gewahrsam genommen und Sharon konnte ihr Kind endlich untersuchen lassen.

Boomer wachte im Basisschiff auf und konnte sich ihr inneres Verlangen auf einmal nicht erklären. Sie wollte plötzlich zurück zur Galactica. Die nächsten Tage waren eine Bewährungsprobe für ihre Loyalität. Sie konnte sich nicht erklären warum sie auf einmal nicht mehr bei den Cylonen heimisch fühlte. Nach einer Bedenkzeit entschloss sie sich dieser Stimme zu folgen und sprengte ihr Basisschiff. Mit einem schweren Raider suchte sie die Flotte und lief über. Athena besuchte sie nur einmal um den Grund ihres plötzlichen Verrats zu erfahren. Doch seit ihrer Ankunft schwieg Boomer mehr als sie redete. Sie malte viel und fühlte sich an Bord der Galactica wohl.
Heras Mutter hingegen konnte die Drohung gegen ihr Kind nicht vergessen und würde bei einer passenden Gelegenheit sogar Sharon Valerii töten.

„Du, ich geh zu Cottle und gebe ihm das Reagenz. Anschließend will ich dich hier nackt vorfinden und wir machen da weiter wo wir aufgehört haben. Ich hoffe das Cottle uns heute etwas länger Zeit lässt mit unserer Tochter. Ach ja, ich habe heute mit Racetrack einen Systemflug für die Navigationsinstrumente. Bleibt es bei dem Mitternachtsimbiss?“

Ihr Mann nickte und ließ seine Frau aus dem Bett. Sie richtete ihre Uniform, nahm das Reagenz und erschrak als sie die Tür öffnete. Starbuck stand samt Kisten vor ihrem Quartier. In einem Kinderwagen saß Zak und schaute gelangweilt zu wie seine Mutter Kisten in das neue Quartier verstaute. Sharon ließ schnell die genetische Probe ihres Mannes verschwinden bevor Kara irgendwelche dumme Fragen stellen konnte.

„Hi, was geht hier vor?“ fragte Athena während Kara irgendwas in einer der Kisten zu suchen schien.

„Wir sind nun Nachbarn, so mit Zucker tauschen, Klatsch und Tratsch über die Männer und Toaster – das gewöhnliche Programm. Ähm, du schnarchst doch nachts nicht? Wir haben unser Bett direkt neben euers! Und schreist du oder eher der stille Typ?“

Athena winkte ab und ließ Kara mit ihren bizarren Fragen alleine stehen. Captain Thrace nahm ihren Sohn und wollte sehen was Helo in der Zwischenzeit machte.

„Morgen Nachbar!“

„Starbuck, verdammt!!!!“

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Cottle schrieb seinen Bericht für den Admiral fertig als Sharon die Krankenstation betrat. Sie überreichte dem Sanitäter Howard Kim die Probe ihres Mannes. Hinter seinem Rücken ging sie an das Bett ihrer Tochter und kniete sich zu ihr hinunter. Hera stand in dem kleinen weißen Gitterbett und lächelte ihrer Mutter zu. Diese streckte den Finger durch die Gitter um ihre kleine Hand zu halten. Sie bemerkte dass Hera kein Bettzeug drin hatte und wollte schon Cottle zur Rede stellen.

„Die kleine hatte Durchfall, dass ist schon mal ein gutes Zeichen. Aber dennoch ist ihr Bauch noch zu fest. Neues Bettzeug lasse ich kommen. Ich denke noch 2 – 3 Tage, dann hat sie das gröbste überstanden. Ich versuche so schnell wie ich kann zu schauen wie viel sie von ihrem Vater mitbekommen hat um eventuelle Anfälligkeiten ausschließen zu können. Wenn sie mehr Cylon ist hat sich das alles erledigt und sie können ihre Tochter getrost mitnehmen. Bis dahin ist jeder ein potentieller Infektionsherd und ich werde ihnen nur die eine Stunde geben.“

Sharon nahm ihre Tochter auf den Arm und gab ihr einen Kuss.

„Die Stunde ist mehr als sie uns damals gegeben haben!!“ sagte sie darauf und blickte Cottle dabei unzufrieden in die Augen.

„Wenn sie jemanden anscheißen wollen, dann gehen sie zur richtigen Adresse und lassen mich meinen Job machen!“

Der Doc konnte Sharon verstehen, er war selbst nicht zufrieden mit der Entscheidung der Präsidentin. Doch empfand er sich als Befehlsempfänger und war in den kommenden Monaten stets bemüht zum Wohl des Kindes zu handeln. Dabei wurde es dem Chirurg nicht einfach gemacht da Roslin den Standort ständig wechseln ließ damit sie nicht von den Cylonen gefunden werden konnte.

Lt. Agathon setzte sich mit ihrer Tochter auf einen Stuhl. Sie beobachtete dabei jede Bewegung der Menschen um sie herum. Sie verlor das Vertrauen in die Schiffsbesatzung, aber aus Liebe zu ihrem Mannes ließ sie es sich nicht anmerken. Sie redete darüber mit Adama. Nachdem sie aus der Zelle kam setzten sie ihre einstigen Unterhaltungen von Zeit zu Zeit in seinem Quartier fort. Sie redeten über alles Mögliche. Alles was in seinem Quartier besprochen wurde blieb auch dort. Athena machte sich dort Luft und versuchte das Vertrauen zum Admiral wiederaufzubauen, obwohl er nichts gewusst hatte was die Präsidentin mit Hera tat. Für ihn war Hera ebenfalls tot.

Ein Sanitäter brachte frisches Bettzeug und bezog das kleine Bettchen. Er streckte die Arme nach Hera aus und wollte sie wieder reinlegen. Nur widerwillig gab sie sie aus der Hand.

„Heute Abend wollen mein Mann und ich ungestört sein. Die Stunde gehört uns, ist das klar!!“

Der junge Mann nickte desinteressiert und legte das Kind wieder in das Bett. Er beachtete Sharon überhaupt nicht, was ihr gleich auffiel. Sie verabschiedete sich von ihrer Tochter und ging zurück zu ihrem Mann. Dabei schaute sie auf die Uhr und freute sich auf die Zeit wo sie als Familie zusammen sein konnten.

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Tyrol stand ich seinem Arbeitsraum. Bei einer Tasse Kaffee ging er die anstehende Arbeit für den heutigen Tag durch. Seine Frau arbeitete die Nacht durch um sich frei nehmen zu können. Sie versuchten so gut wie möglich sich abzuwechseln um ihren Sohn Nicolas nicht in fremde Hände geben zu müssen. Als er gerade an sie dachte kam sie auch schon die Tür hindurch.

„Die Arbeiten an der 2291 sind abgeschlossen. Du kannst sie abnehmen. In der Nacht kam 478 rein – alte Leier! Aber sie muss heute wieder raus, kam vom CAG!“

Cally überreichte einen Auftragszettel von Apollo und nahm seine rote Kaffeetasse in die Hand. Sie gönnte sich einen Schluck, stellte sich neben Galen und legte ihren Kopf gegen seinen Oberarm. Sie war am ganzen Köper mit Schmutz überzogen, ihr orangefarbender Overall war mittlerweile dunkel von den ganzen Ölen, Schmierstoffen und Russ.
Der frisch gewaschene oliv Overall ihres Mannes wurde gleich von ihr beschmiert, so dass Tyrol gleich erahnen konnte was auf ihn zukam während der Tagschicht.

„Ich bin fertig, wie war die Nacht mit Niki?“

„Er schlief durch, alles kein Problem. Gut, Raptor 478, die Abnahme der 2291 und ich kriege heute noch die Maschine von Starbuck rein. Die ist Routine. Die werde ich mit Gaines erledigen, geht schnell. Geh nach Hause damit unser Kindermädchen entlassen werden kann. Layne hat Bereitschaft.“

Petty Officer 2nd Class Cally Tyrol stellte die Tasse auf die Werkbank und gab ihm ziemlich müde einen Kuss auf den Mund.

„Überarbeite dich nicht!“ sagte sie zum Abschied und schloss die Tür.

Ihr Mann griff zur Tasse und wollte einen Schluck nehmen. Doch er musste feststellen dass seine Ehefrau die Tasse ohne ein Wort zu sagen leerte. Chief Tyrol rollte mit den Augen und fragte sich wann seine angetraute Frau es endlich verstand ihm was zu sagen wenn sie ihm den wichtigsten Trunk am Morgen leerte. Denn der Chief war für eine weitere Tasse gezwungen in die Kantine zu gehen da die Crewmaschine den Geist aufgab. Und dies drückte seine Stimmung am gerade beginnenden Morgen.
Mit seinem Werkzeuggürtel verließ er seinen Werkraum um sich in die Arbeit zu stürzen.

„Guten Morgen, Chief! Die 2291 müsste von ihnen abgenommen werden da sie Major Adama für die nächste CAP benötigt!“ sagte ihm ein Techniker direkt nach der Begrüßung.

„Dann sagen sie dem CAG er kriegt die Maschine wann es mir passt! Wenn er weiter mich so hetzt kann er seine beschissene Maschinen selbst warten!“ sagte er ziemlich angefressen und verschwand zur Abnahme.

„Was ist in den gefahren?“ fragte Petty Officer 1.st. Class Paul Gaines nach.

„Keinen Kaffee!“ bekam er noch zu hören bevor sein Name lautstark durch den Hangar ertönte.

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Cally ging nicht sofort nach Hause. Tyrols Frau machte einen Abstecher zur Boomers Zelle. Als sie dort ankam stand die Tür offen. Der Marine unterhielt sich im Zellenraum mit seiner Wachablösung. Der Petty Officer betrat leise den Zellenraum und sah sich Sharon an. In ihr kochte die Wut. Das letzte Mal sah sie Sharon auf Neu Caprica, als sie die CNP plötzlich nachts aus ihrem Zelt holte. Sie forderte damals von Sharon Hilfe um aus der Zelle zu kommen, da zuhause Nicolas alleine war. Sie fürchtete um ihr Baby und hoffte dass ihm nichts zugestoßen war in der Zwischenzeit.
Sie sah wie die Cylonin seelenruhig malte und sie nicht beachtete. Das machte Cally Tyrol umso wütender. Sie nahm den Hörer und schlug mehrmals gegen das Sicherheitsglas. Die Insassin der Zelle wie die Wachen erschraken bei dem Krach.

„Was suchst du hier? Wie oft soll ich dich noch erschießen? Lass uns in Ruhe und geh dort hin wo du hingehörst – du verdammter Toaster! Ich bring dich noch mal um wenn du hier raus kommst! Hörst du Boomer, du kommst erneut in einem Leichensack hieraus!!!“

Marines nahmen die aufgebrachte Cally an den Armen und schleppten sie raus. Dabei trat sie immer wieder nach Boomer, obwohl sie genau wusste dass ihre Tritte keine Wirkung haben würden. Es sollte der Cylonin nur zeigen was auf sie zukam wenn sie diese Zelle verließ.

Draußen stand Admiral Adama und sah dem Spektakel vor der Zelle zu. Cally sah ihn und beruhigte sich gezwungenermaßen.

„Was geht da vor, Petty Officer?“ fragte der Admiral nachdrücklich.

„Nichts, Sir!“

„Nach einem Nichts sieht mir das nicht aus! Wenn ich sie auch nur noch einmal in der Nähe dieser Zelle sehen sollte werde ich sie in die Brigg werfen. Sie haben hier nichts verloren und auch nichts zu wollen. Verschwinden sie bevor ich mich vergesse!!“

Eiskalt sah er die junge Frau an. Sie traute sich nicht einmal was zu sagen. Sie blickte nur noch einmal in den Zellenraum hinein. Sharon hatte sich wieder gesetzt und fuhr mit ihrer letzten Tätigkeit fort. Adama nahm Cally Tyrol am Arm und zog sie weg. Seine Marines und die Wachen gingen hinein.
Boomer blickte sehr verwundert da sie nicht mit Besuch rechnete, vor allem nicht ein zweites Mal von Admiral Adama.

Die Wachen öffneten die Tür und fesselten ihre Hände mit schweren Handschellen. Erst als Admiral Adama überzeugt fühlte dass die Lage sicher war ging er zu ihr hinein. Die 8 setzte sich auf das Bett und blickte ihn an. William Adama stand da und starrte sie ebenfalls an. Aus seiner Hosentasche holte er ihre Zeichnung hervor und schmiss sie auf das Bett.

„Wie viele Cylonen hätten da auf uns gewartet? Reden sie!“

„Kein einziger, noch nicht!“ antwortete Boomer.

Adama drehte sich um und verließ wortlos die Zelle. Sharon sprang auf und klopfte an die Scheibe. Sie ahnte recht schnell dass er ihr keinen Glauben schenkte oder mehr Informationen wollte. Sie kannte einige Angewohnheiten des Admirals und ließ sich darauf ein.

„Sie sind auf dem richtigen Weg, aber die Cylonen sind ihnen dicht auf den Fersen. 3 Basisschiffe, darunter Gaius Baltar. Sie wissen bescheid!“

William Adama blieb am Türrahmen zum Zellenraum stehen und drehte sich um. Sharon hielt das hingeworfene Papier in der Hand und zeigte auf das Bett. Der alte Mann überlegte wie er vorgehen sollte. Nach einem kurzen Augenblick entschied er sich ihrer Worte zu lauschen und anschließend zu entscheiden. Dabei behielt er stets die Chronos im Hinterkopf.
Mit den Marines betrat er erneut die Zelle und setzte sich auf das Bett. Sharon reichte ihm das Blatt Papier und behielt dabei einen Sicherheitsabstand ein. Eines wusste sie mit Sicherheit, der alte Mann würde nicht zögern sie auch nur bei einer falschen Bewegung zu töten.

„Ich höre ihnen zu. Und ich rate ihnen mich nicht auf eine falsche Fährte locken zu wollen. Denn jede Lüge wird ihnen teuer zu stehen kommen, das verspreche ich ihnen.“

Sharon vergoss einige Tränen. Sie fühlte in sich die Liebe zum alten Mann und gleichzeitig sah sie vor sich wie sie ihn im CIC erschoss. Sharon konnte sich nicht erklären woher ihre plötzliche Wandlung kam, aber sie nun mal da. Er blickte sie nur gleichgültig an. Sie konnte ihn seinen Augen nicht lesen was er dachte oder vorhatte. Er blickte sie einfach nur an.

„Ich warte, meine Geduld neigt sich dem Ende zu.“

„Keine Cylonen, nicht auf dem Kurs den ich ihnen gegeben habe. Wenn doch, steht es ihnen frei meinem Leben ein sofortiges Ende zu bereiten. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Sie werden die Chronos finden und sehr wahrscheinlich Reparaturen durchführen.

Dieses Tor ist nicht cylonischen Ursprung, aber wurde für ihre Zwecke umgewandelt. Sie können nur mit diesen Codes rein und raus. Keine großen Schiffe, sonst sendet dieses Tor ein Signal aus und es würde nicht lange dauern bis eine Flotte hier wäre. Ein Raptor ist schnell hindurch und das Sprungfeld schließt sich ohne ein Ton von sich zu geben.“

Er schaute sie argwöhnisch an. Er wusste nicht ob er ihren Worten trauen konnte, dennoch wollte er mehr erfahren um sich ein Bild machen zu können. Vor allem wie sie und Athena über dieselben Informationen verfügten – wobei Lt. Agathon nicht aktiv auf sie zugreifen konnte.

„Was ist die Chronos?“ fragte er weiter.

Sharon verzog ein wenig die Miene und lachte innerlich über diese ein wenig hinterhältige Frage.

„Ein experimenteller Kampfstern. Sie wissen genau wer oder was die Chronos ist, Sir. Aber die Cylonen wissen es nicht.“

Unter ihrem Block holte sie eine schematische Zeichnung hervor. Aus ihrem Gedächtnis heraus zeichnete sie die Chronos nach. Als Adama die Zeichnung sah war er mehr als besorgt. Nur wenige bekamen die Chronos zu Gesicht und diese Cylonin hatte ihn exakt nachempfunden.

„Und das soll ich ihnen abkaufen?“

„Das ist ihre Entscheidung, Sir. Sie ist da, ich weiß es!“

„Woher?“

„Kann ich ihnen nicht sagen, ich weiß es einfach.“

Er blickte Sharon an und konnte erkennen dass sie die Wahrheit sagte. Sein Gespür sagte ihm das es so war wie sie es ihm schilderte. Aber warum tat sie es, diese Frage bereitete ihm erst Recht Kummer. Wenn es keine Falle der Cylonen war, was war es dann? Was wollte Sharon damit bezwecken? Seine Augen sahen erneut die Zeichnung an und ihm kamen noch mehr Fragen in den Kopf.

„Was ist da? Warum ist es für die Cylonen so wichtig?“

„Menschenkolonien, aber auch der Tod der Flotte wenn sie sich dorthin begeben. Sie müssen auf der Hut sein, Admiral, denn die Flotte wird verraten und viele Narren werden dort den Tod finden. Ich schreibe ihnen nichts vor, Sir. Ich habe ihnen gesagt was sie dort finden werden. Es obliegt ihrer Entscheidung ob sie meine Hilfe annehmen oder nicht. Wenn ich wollte dass sie oder die Flotte sterben, würde ich nicht ein Basisschiff sprengen, zur Flotte fliegen und mein Volk verraten. Sie werden die richtige Entscheidung treffen, das weiß ich.“

Adama packte das Papier ein und stand auf. Die Marines sicherten die Gefangene. Er blieb aber an der Tür stehen da eine Frage ihn doch noch interessierte. Vor kurzem war es ihm egal, doch er wollte seinen Feind verstehen um sein Handeln beschreiben zu können.

„Warum tun sie das? Woher waren sie sich sicher dass man sie nicht sofort erschießt wenn sie mit ihrer traurigen Story hier in der Flotte auftauchen?“

„Wusste ich nicht, Sir!“

Der Admiral nickte kurz. Für ihn war das Gespräch beendet. Noch länger mit ihr in einer Zelle und Cottle hätte eine weitere Leiche zur Obduktion auf seinem Tisch.

„Schreiben sie mir alles auf was sie wissen, und ich meine alles! Insbesondere über Gaius Baltar, da es mich brennend interessiert was dieser verfluchte Mistkerl auf einen ihrer Schiffe zu suchen hat. Ich erwarte ihren Bericht in einer Stunde!“

Die Wachen lösten ihre Handfesseln. Sharon begann sofort auf einem leeren Papier ihr Wissen aufzuschreiben. Der Admiral stand an der Tür zum Zellenraum und beobachtete das Verhalten der Cylonin. Sie schrieb als würde ihr Leben davon abhängen.
Saul riss ihn aus seinen Beobachtungen als er auf seine Schulter klopfte.

„Sir, die ersten Raptor sind raus. Ich habe der Präsidentin Landeerlaubnis erteilt. Sie erwartet sie in ihrem Quartier. Ich denke es geht um das Essen.

Was denken sie gerade?“

Der Admiral sah seinen XO an und versuchte noch seine Gedanken zu ordnen und zu verstehen was eben in der Zelle passierte.

„Saul, hat Athena je bereitwillig alles über die Cylonen preisgegeben?“

„Nicht das ich wüsste, Sir! Vielleicht erzählt sie dem Cylonenliebhaber mehr als uns! Warum, tut es dieses Ding etwa?“

Bei dieser Frage sah er mit dem Admiral in die Zelle. Boomer schrieb immer noch und hatte fast ein ganzes Blatt Zeichenpapier voll geschrieben. Sie wusste dass sie beobachtet wurde, ließ sich aber nicht ablenken und tat genau dass was ihr „befohlen“ wurde.

„Sie tut es, und genau das bereitet mir Sorgen!!“

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das war jetzt die einführung. könnt mir ja kurz schreiben ob ihr interesse an einer fortsetzung habt und die ganze story möchtet.
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-Laura-
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Post by -Laura- » Tue, 19. Feb 08, 10:40

Viper047 wrote:das war jetzt die einführung. könnt mir ja kurz schreiben ob ihr interesse an einer fortsetzung habt und die ganze story möchtet.
juhuu, es geht weiter :D

ich freu mich das der alte mann wieder da ist, gespannt auf das "neue ehepaar" adama/thrace, und vieles mehr.

der prolog fängt doch vielversprechend an ( ich weiß sogar wo du ansetzt :wink: ) um gleich eine diskussion anzukurbeln, ich glaub erst mal nicht das boomer dem admiral gleich die ganzen geheimnisse der cylonen auftischt, hatte nicht einmal athena. ich denke eher sie wird ihn warnen durch das tor zu fliegen.

ob cally boomer ein zweites mal auf der galactica erschießt? :roll:

wir sind zwar nur eine kleine lesergemeinde, evtl werden wieder nicht viele zu deiner story was schreiben, aber du hast eine kleine fangemeinde und hoffe du schreibst weiter.

damit interesse bekundet und ein extremes verlangen an einer fortsetzung, da entzugserscheinungen nur leicht gemildert :roll:
Spoiler
Show
ps: kommt der titan auch wieder? :twisted:
edit: für manch einen hat der neue tag ja wirklich gut begonnen :roll:
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Niko von Hinten
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Post by Niko von Hinten » Tue, 19. Feb 08, 16:04

Hallole alle!!!
Interessanter Startschuss, ich bin echt gespannt wie eine Steinschleuder, wie sich die Geschichte diesmal entwickelt. Hmm die Adamas und die Agathons als Nachbarn? Das kann ja was werden. :D
Auf jeden Fall werde ich am Ball bleiben.
Neue Signatur in Bearbeitung! Bitte warten ... bitte warten ...

Mitchbacks_s
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Post by Mitchbacks_s » Wed, 20. Feb 08, 10:31

Servus miteinander!


Super Einführung!!! Finds auch super, dass der "richtige" Adama wieder das Commando hat :twisted:

Bin auch schon wieder total abhängig :D

Deshalb: Unbedingt weiterschreiben!!!

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Viper047
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Post by Viper047 » Wed, 20. Feb 08, 16:51

na gut, nach einer sanften überredung meiner kleinen cylonin startet die 2. staffel meiner bsg story. hoffe gefällt euch weiterhin, auch wenn sie diesmal net mit action beginnt.
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Kapitel 1

Hunger ( Teil 1 )

Battlestar Galactica
Standort: NC 33426
Auftrag: Schutz der Flotte


Laura wartete bereits als der Admiral und der XO in das Quartier kamen. Sie saß in der Sitzecke und hatte sich zuvor ein Buch aus seinem Bücherregal genommen. Die Führungsoffiziere setzten sich zu Roslin. Diese holte einen Bericht des Rates hervor und legte ihn auf den Tisch. Admiral Adama nahm ihn als erstes zum lesen, anschließend überreichte er diesen an seinen XO weiter.

„Also hat es bereits begonnen!“ gab Adama betroffen von sich.

„Damit kann sie Gaeta seine Berechnungen sonst wo hin stecken, Sir! Wer hätte gedacht dass es sich so schnell in der Flotte ausbreitet. Der Spacepark hat fast seine ganzen Bestände vernichtet. Damit fällt die 2. Großküche aus.“

Tigh schmiss das Papier vor sich hin. Er sah wie sein kommandierender Offizier überlegte und vermutlich eine nicht gerade angenehme Entscheidung treffen würde.

„Meine Herren, mich interessiert vor allem wie dieses Debakel überhaupt passieren konnte. Die Experten, wie auch Dr. Cottle, sagen das der Ursprung die Galactica sei. Also lassen sie sich gefälligst was einfallen. Haben sie schon eine Idee wo der Fehler liegen könnte und was wollen sie dagegen unternehmen?“

Die Präsidentin nahm ihre Brille ab und blickte in die Gesichter der beiden Herren. Früher als angenommen herrscht eine bedrohliche Nahrungsknappheit da das Essen der Galactica auch andere Küchen und Lagerräume betraf. Sie wusste dass die zivile Flotte eine Verringerung der Nahrungsportionen nicht lange mitmachen würde. Sie befürchtete eine schwere Krise innerhalb der Flotte, da beim Essen spätestens der Spaß aufhörte und die Menschen eventuell anfingen für einen Schokoriegel zu töten.

„XO, lösen sie unsere Notrationen auf. Jeder Soldat erhält ein Paket mit dem er die ganze Woche auskommen muss – Führungsoffiziere nicht ausgenommen! Die Rationen bekommen vor allem Kinder, Schwache, Kranke und Alte. Die Jungen und Starken müssen wohl oder übel sich engere Hosen zulegen. Und ich stelle es jedem Soldaten frei seine Notration einem bedürftigen Zivilisten zu überreichen.“

Tigh lächelte und war mit dem Vorgehen einverstanden. Er notierte sich einiges und fertigte im Kopf bereits einen Befehl für die Crew aus.

„Admiral, ich würde vorschlagen Verteilungspunkte einzurichten. Wenn es allgemein bekannt wird dass wir nur noch knappe Versorgungsgüter haben, wird Chaos ausbrechen und besonders Schwarzmarkthändler werden hier ihren Reibach machen. Wir müssen diese Rationen kontrolliert ausgeben…“

Der Colonel winkte ab als er aufstand um sich einen Drink zu holen.

„Halten sie mich für einen Amateur? Ich werde ihnen Verteilungspunkte einrichten. Und wer nicht spurt kriegt etwas mit der groben Kelle!“

Die Präsidentin schaute den XO an. Genau das wollte sie unbedingt vermeiden. Denn wenn es an den Verteilungspunkten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam, befürchtete sie dass auch das Militär eine hungernde und aufgebrachte Menschenmenge nicht kontrollieren konnte und es zu unnötigen Verletzten käme.

„Ich hoffe sie erlaubten sich einen Scherz mit mir, Colonel Tigh!“

„Das werden wir sehen wenn es soweit ist! Sir, ich bereite alles vor. Die Crew wird sich freuen in den nächsten Tagen ein wenig abspecken zu dürfen. Die sind sowieso alle ein wenig träge geworden! Ich glaube mir gefällt so langsam die Nahrungsmittelknappheit!“

Der XO meldete sich ab und ließ die Präsidentin mit dem Admiral alleine. Eine Frage war bisher immer noch nicht geklärt, wie konnte es dazu kommen?

„Admiral, weichen sie mir bitte nicht aus. Ihr Vorpreschen in aller Ehre, aber ich will verdammt noch mal erfahren wie das geschehen konnte!!“

Ihre Stimme wurde lauter. Sie sah den Admiral vorwurfsvoll an, als wollte sie ihm die Hauptschuld in die Schuhe schieben. Aber Adama gefielen der Blick und der angeschlagene Ton der Präsidentin nicht.

„Frau Präsident, die Galactica ist ein altes Schiff. Ich kämpfe jeden Tag mit solchen Berichten. Also kommen sie mir nicht mit hinterhältigen Vorwürfen. Ich werde dieser Sache nachgehen, das hat oberste Priorität. In der Zwischenzeit sind Raptor gestartet und suchen bereits nach Ressourcen. Sorgen sie dafür das die Zivilisten ruhig bleiben und mir nicht noch mehr Kopfschmerzen wie nötig verursachen – ansonsten werden meine Männer dies übernehmen wenn es sie überfordert!“

Der Ton des Admirals war ebenfalls laut. Er blickte sie mit seinem durchdringenden Blick an, welcher der Präsidentin ein Schaudern verursachte. Sie ging deshalb an seine Whiskeyflasche und nahm sich um diese Tageszeit einen großen Schluck. Sie schloss die Augen und atmete tief durch bevor sie ihre nächsten Worte sprach.

„Ich glaube wir beginnen das was wir beide gerne verhindern möchten. Wenn wir nun aufeinander losgehen…..“

Sie schwieg für einen Moment und stellte das Glas zurück. Es hatte gerade erst begonnen und das Thema war bereits jetzt ein hitziges Diskussionsthema. Beide mussten einen kühlen Kopf bewahren. Dabei blickte sie zum Admiral. Dieser hatte sich sehr schnell wieder runter gefahren.

„Frau Präsident, ich werde wirklich alles in meinem Machtstehende tun. Cottle kümmert sich bereits darum und ich erhalte täglich Bericht über seine neusten Erkenntnisse. Der Chief nimmt nebenbei die Anlage auseinander um zu sehen was die Ursache sein könnte. Wie gesagt, die Galactica ist ein altes Schiff – irgendwann musste es mal passieren. Das es gerade jetzt und in diesem Ausmaß, das können sie mir wirklich nicht in die Schuhe schieben!“

„Das will ich auch nicht, Admiral. Aber wir müssen einsehen dass die Konsequenzen daraus schneller um sich greifen als uns lieb war. Ich hoffe das wir bald eine Lösung finden bevor die Menschen beginnen sich gegenseitig anzuknabbern!“

Als Laura ihre Berichte nahm sah sie dem Admiral ins Gesicht. Dieser schmunzelte ein wenig über ihren letzten Kommentar. Selbst Laura begann leise zu lachen.

„Kein Sorge, Bill – sie haben mir zuviel altes Fleisch auf den Rippen. Wer weiß wie viel ich davon wegschneiden müsste?“ sagte sie scherzhaft.

„Danke für das Kompliment!“

Sie lächelten sich zu bevor Laura zurück zur Colonial One ging.

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Astral Queen


Nervös zog Liane Welsh an ihrer Zigarette. Sie stand in ihrem blauen Overall am Ende des Zellenblocks und wartete auf jemanden. Ihre Hand fuhr aufgeregt durch die roten kurz geschnittenen Haare, die grünen Augen der jungen Frau suchten das Areal um sich ab. Sie konnte Stimmen hören, die von schräg über ihr kamen. Ein paar ehemalige Gefangene liefen auf dem Balkon entlang und erzählten lautstark. Liane versteckte sich in einer etwas dunkleren Ecke um nicht entdeckt zu werden. Sie erschrak als eine Hand ihre Schulter berührte und sie nach hinten zog. Dabei schoss ihr Puls in die Höhe, ihr Atmen wurde für einen kurzen Moment schneller und unkontrollierter. Der Schreck legte sich als sie das Gesicht des Mannes vor sich erkannte.

„Verdammt Tom, sie haben mich erschreckt!“

Der Vizepräsident Tom Zarek zog sie mit in eine sehr ruhige Ecke der Astral Queen. Sein Gemütszustand war nicht gerade der Beste. Nach einer Weile kamen sie zum stehen und Zarek packte die Aufgeschreckte Frau an den Schultern. Dabei blickte er sie wütend an.

„Was haben sie getan?“ frage er sie leise und doch angesäuert.

„Ich versteh nicht!“ antwortet Welsh unschuldig.

„Liane, ich werde sie kein zweites Mal fragen. Ich weiß bescheid, also was haben sie verdammt noch mal getan?“

„Das was mir befohlen wurde, die Lagersysteme der Galactica…“

Zarek ließ sie los und schnaufte mehrmals tief durch. Er hatte von einem seiner Mitarbeiter erfahren das Welsh Mitglied in der Gruppe Freies Sagittaria war und in seinem Namen einen Anschlag verüben wollte. Doch Tom bekam nicht heraus was sie tun wollten, doch jetzt wurde es ihm klar. Vor allem das man hierbei seinen Namen noch mit rein zog.

„Wissen sie eigentlich wie ich mich verbiegen musste um wenigstens als Vizepräsident anerkannt zu werden? Und wissen sie was sie angerichtet haben?“

Die junge Frau schüttelte den Kopf. Sie hatte keine Ahnung was er meinte. Ihr Auftrag war es, da sie es schaffte als Technikerin an Bord der Galactica tätig zu sein, die Nahrungsmittelsysteme des Kampfsterns zu sabotieren damit dieser auf Nahrung aus der Flotte angewiesen war. Man wollte so in manchen Fällen damit Adama erpressen und bei Bedarf die Nahrungsmittel vorenthalten um eigene Ziele durchgesetzt zu bekommen. Sie vertrauten darauf dass der Admiral nicht unüberlegt im Auge der Öffentlichkeit handelte um an benötigte Nahrungsmittel zu gelangen um seine Crew zu versorgen.

„Sie blöde Kuh haben die ganze Flotte verseucht und vielleicht eine Hungerkatastrophe ausgelöst! Was haben sie sich dabei gedacht?“

„Sie sind der wahre Präsident, und das wird die Flotte bald genauso sehen. Wir sind sogar bereit für unsere Ziele zu hungern wenn es sein muss!“

Der Vizepräsident sah die junge Frau an. Er hatte seine Chance gehabt, doch ein Großteil stand hinter Roslin – genauso wie das Militär. Und ohne das Militär ist nahezu jeder Präsident machtlos gewesen. Es brauchte verdammt viel Überzeugungsarbeit nach der Geschichte mit dem Tribunal Laura Roslin davon zu überzeugen ihn zumindest als Vizepräsident zu behalten, unter ihren Bedingungen. Und bevor er überhaupt erst daran denken konnte an ihrem Stuhl zu sägen musste er seine Stellung als Vize festigen. Und diese sich anbahnende Katastrophe würde ihm nun alles nehmen wenn es herauskäme.

„Nein, sie haben nicht in meinem Namen gehandelt! Das lasse ich mir nicht anhängen. Opfer müssen ab und zu gebracht werden um den Frieden innerhalb der Flotte zu sichern, aber was sie getan haben grenzt an einem Völkermord. Verschwinden sie und lassen sich nicht mehr auf meinem Schiff blicken!“

„Werden sie mich melden?“ fragte sie sehr nervös.

„Ich hoffe sie sind auch bereit ihren Kopf für unsere Sache hinzuhalten wenn es soweit ist. Ich werde sie nicht melden. Aber hoffen sie bei den Göttern dass wir diese Katastrophe gelöst bekommen. Gehen sie aus meinen Augen!!“

Liane sah sich um und verschwand. Auch Zarek versicherte sich nicht gesehen zu werden und machte sich ebenfalls aus dem Staub.

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Battlestar Galactica
Standort: NC 33426
Auftrag: Schutz der Flotte

Der Admiral las die Zeilen, die er in seinen Händen hielt, wieder und wieder. Vor dem Tisch stand Tyrol der ihm eine sehr wenig erfreuliche Nachricht brachte. Galen wurde am Morgen abgezogen um die Nahrungssyteme der Galactica zu überprüfen. Dabei fand einer seiner Crewmen etwas in den Belüftungsschächten oberhalb der Lager- und Zubereitungseinrichtungen.

„Also, kein Fehler im System, sind sie sich da absolut sicher, Chief?“

Der alte Mann legte das Papier des Chiefs auf seinen Tisch. Doc Cottle stand aus der Sitzecke auf um selbst einen Blick darauf zu werfen.

„Ja, Sir – ich bin mir absolut sicher. Hätte jemand nicht die verdorbenen Nahrungsmittel bei den Thermostaten abgelegt wäre es uns nicht aufgefallen. An den Temperaturreglern wurde herumgespielt und in der Belüftung die verdorbene Ware abgelegt.“

Cottle legte den Zettel wieder hin und nickte.

„Die Sporen verteilen sich im System, in den Nahrungsmitteln und wir haben den Salat. Das erklärt auch die erhöhten Krankheitsfälle auf der Galactica. Jetzt haben wir den Ursprung und ich kann zumindest etwas dagegen unternehmen. Sterben wird nicht unbedingt jeder daran, ich denke z.B. an die Kinder in meiner Krankenstation.“

Adama tippte mehrmals mit dem Zeigefinger auf die Tischkante bevor er den Hörer nahm und sich mit dem CIC verbinden ließ. Am anderen Ende ging der XO ran.

„Colonel, ich brauche sie sofort in meinem Quartier. Geben sie Gaeta das Kommando!“

„Bin unterwegs, Admiral!“

Er legte den Hörer wieder auf und blickte den Chief an. Mit der Tatsache dass an den Systemen der Galactica manipuliert wurde, konnte ein Schuldiger nicht weit weg sein. Und diesen galt es zu finden und seiner gerechten Strafe zuzuführen. Mit dieser Aufgabe wollte unter anderem auch seinen XO betrauen, der in dem Gebiet ein Profi war. Durch die Manipulation sollte wahrscheinlich nur die Galactica getroffen werden, aber der Täter hatte nicht damit gerechnet dass auch die Flotte in Mitleidenschaft gezogen werden konnte.

Cottle meldete sich ab, da auf der neuen Tatsache eine Menge Arbeit auf ihn wartete. Zumindest war er nun gerüstet und wusste umso genauer was zu tun war. Er musste die Menschen auf Schimmelpilzerreger untersuchen und hatte nun genau den genauen Typ als Anhalt durch das Corpus Delicti aus dem Belüftungssystem. Der Doc und der XO gaben sich an der Tür die Klinke in die Hand. Sogleich gab er seinem Colonel den Bericht des Chiefs.

Saul Tigh fuhr sich über die Augenklappe des rechten Auges, welches er im Gefängnis von Neu Caprica verlor, und musste sich entsetzt einen Platz suchen.

„Das heißt wir haben eine Ratte in der Flotte und sie wollen dass ich ihn finde. Ich bin froh dass sie hierbei an mich gedacht haben, Sir. Der oder diejenige ist bereits totes Fleisch!“

„Chief, ich will das sie anhand der Schichtlisten durchgehen wer zu welchem Zeitpunkt dort arbeitete, Zugang hatte, Auffälligkeiten, usw. Es muss jemand von der Galactica gewesen sein, von außerhalb kommt da niemand hinein. Finden sie die Ratte und melden sie mir den Erfolg. Ich will diese Person ansehen der dieses verbrochen hat. Wenn sie etwas brauchen kommen sie zu mir.“

Tigh steckte sich den Bericht ein und schickte den Chief vor die Tür. Er setzte sich zu seinem langjährigen Freund und musste, trotz der Ernsthaftigkeit der augenblicklichen Situation, ein wenig schmunzeln.

„Was bereitet ihnen solche Freude?“ fragte William Adama neugierig.

„Als Freund?“

Der Admiral nickte und lehnte sich in den Ledersessel zurück.

„Du willst tatsächlich dass ich dir dieses Aas auch noch lebendig bringe? Ich quetsche dir alles Notwendige raus und beseitige diesen Abfall. Derjenige hat genauso viele Rechte auf diesem Schiff wie ein Cylon – nämlich gar keine!“

„Dahinter mag vielleicht mehr stecken als wir zuerst ahnen mögen, Saul. Er hatte es auf mein Schiff abgesehen, und das nehme ich persönlich. Wie geht es mit der Verteilung voran?“

„Verstehe, nun gut – ich lass dir noch was übrig. Ich kann dir nicht versprechen dass er unbeschadet den Weg in die Zelle findet.

Apollo lässt die Raptor beladen. Das Büro der Präsidentin hatte vorhin über Radio eine aktuelle Durchsage gemacht und einen aggressiven Schimmelpilz dafür verantwortlich gemacht. Ich mach das schon, keine Sorge!“

Tigh lächelte kurz bevor er wieder aufstand.

„Saul, alles klar mit dir?“

„Ich danke dir für den Wiedereinstieg, ansonsten wäre ich verrückt geworden. Du kannst dich auf mich verlassen wenn es um deinen Hintern geht!“ sagte er scherzhaft und meldete sich ab.


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Basisschiff B26-H
Standort: NCC 3330
Auftrag: Aufspüren der Flotte

Die cylonischen Träger flogen mit normaler Reisegeschwindigkeit in Formation und verfolgten die Spuren der kolonialen Flotte. Die Sonne dieses Sektors wurde auf der glatten Oberfläche ihrer Panzerung gespiegelt und brachte die Cylonen etwas zum leuchten.
Inmitten der 3 Basisschiffe flog ein Resurrection Ship, das wenige Tage zuvor viele Modelle wiederauferstehen ließ. Hintergrund war ein kürzlich verlorenes Basisschiff, welches durch eine scheinbar verrückt gewordene 8 gesprengt wurde und tausende ihrer Brüder und Schwestern mit in den vorläufigen Tod riss. Zuvor stahl sie einen schweren Raider und sprang außer Reichweite ihrer Sensoren.

Bis heute versuchten die Cylonen herauszufinden was in diese Modell gefahren war. Sie überprüften ihre Dateien nach dem letzten Download, welche sie noch aus den Trümmern bergen konnten. Doch waren diese zu sehr beschädigt und brachten keinen Aufschluss was mit ihr geschah. Die berufenen Ermittler setzten an einem entscheidenden Punkt neu an. Kurz vor der Wiederauferstehung der 8 flohen von diesem Schiff Caprica Six und Athena in einem gekaperten Raptor. Mit an Bord des kolonialen Schiffes war auch der Hybride – Hera.
Dies allein zog den Zorn der Cylonen auf die beiden geflohenen Cylonen.
Gaius Baltar und D’Anna Biers hatten dabei Glück gehabt dass sie zuvor das Schiff verlassen hatten, insbesondere Gaius. Dieser war zusammen mit der 3 auf ein anderes Schiff gegangen um dort noch mehr gekaperte Raptor zu holen, um ihre Datenbanken zu durchforsten. Kurz nach ihrer Ankunft explodierte das Basisschiff L-23P.

Der koloniale Wissenschaftler und die 3 bezogen ein gemeinsames Quartier. Dort gab es zwischen ihnen meist nur 2 Themen – die Erde und die letzten 5 Modelle der Cylonen. Seit geraumer Zeit hatte Baltar den Verdacht kein Mensch zu sein, sondern ein Cylon. Wenn es sich bewahrheiten würde hätte er eine Entschuldigung für seine Taten und den Verrat an der Menschheit. Doch bisher waren es nur Vermutungen. Über D’Anna wollte er mehr herausfinden. Sie gab an in einer Vision die letzten 5 gesehen zu haben und gegebenenfalls sogar ihre Gesichter.

Baltar konnte es nicht mehr in seinem Quartier aushalten und lief durch den cylonischen Träger. Die Gänge waren alle gleich aufgebaut, die Cylonen fanden sich via Projektion zurecht. Sie stellten sich etwa einen Waldweg, Strand oder was ihnen sonst gefiel vor. Über Sensoren in den Wänden wurde ihr Bild vor ihren Augen projiziert. Während seines Spazierganges versuchte sich Baltar ebenfalls etwas vorzustellen, doch bei ihm funktionierte es nicht. Was aber funktionierte war seine Wahrnehmung. Die Cylonen, die an ihm vorbeiliefen, sahen ihn mit Verachtung an. Er war eigentlich nur am Leben um sie zur Erde zu führen, ansonsten gab es keinen Grund mehr. Caprica war weg und damit eine gewichtige Stimme die seinen Schutz garantierte. Obwohl Six ihm auch Schmerzen zuführen ließ, konnte sie es nicht ertragen wenn er starb. Dafür war ihre Liebe zu stark zu ihm.

Auf seinem Weg durch den Träger kam ihm jemand Bekanntes entgegen. Biers fuhr sich durchs Haar und machte große Schritte. Sie sah an ihrem weißen Hosenanzug hinunter und kontrollierte den Sitz als sie von Baltar aufgehalten wurde.

„Gibt es was Neues von Caprica?“

Die Cylonin sah ihn an. Seine Augen sagten ihr dass er sich um sie sorgte. Seit Tagen hatte er sich nicht mehr rasiert, trug mittlerweile einen Vollbart. Seine langen Haare hatte er nach hinten gekämmt und sich für heute komplett in weiß angezogen.
Doch konnte sie ihm nichts Neues berichten, da sie nicht nach Caprica oder dem Stand der Nachforschungen über das zerstörte Basisschiff informierte.
Baltar sah sie plötzlich merkwürdig an. Er blickte auf ihre Haare und schmunzelte leicht.

„Also so machst du das?“ sagte er ihr mit einem leicht überheblichen Ton.

„Wie mache ich was?“

„Du hast dich downloaden lassen! Man merkt das an dem klebrigen Zeug in deinen Haaren, das stammt aus euren Becken. Hast du sie gesehen, ihre Gesichter – bin ich einer von ihnen?“

D’Anna wies ihn wortlos ab und ging weiter. Doch Gaius ließ nicht locker und folgte ihr.

„D’Anna, ich kann dir helfen!“

Als sie diese Worte vernahm blieb sie stehen und drehte sich um. Gaius Baltar wollte ihr helfen? Ein Mensch? Sie wurde neugierig, aber eher auf der Tatsache beruhend dass er sich der Lächerlichkeit preisgab. Er hatte doch keine Ahnung nach was sie suchte und warum sie es tat.

„Wie?“

Der Doktor kam näher an sie heran. Beide sahen sich um damit ihre Worte nicht die falschen Cylonen erreichten, da die Suche nach den letzten 5 eine nicht gerngesehen Tatsache bei ihrem Volk war.

„Du willst die letzten 5 sehen und ich will wissen ob ich einer von euch bin, also werde ich dir helfen. Ich lerne seitdem ich bei euch bin. Und ich weiß, jedenfalls sagt man es bei den Cylonen so, das man über eure Schiffshybriden einen Blick in die andere Welt haben kann. Ich denke der Weg zu den Final 5 führt über die Hybriden, da sie die Herrlichkeit Gottes bereits sahen und sich in seiner Welt bewegen.“

Die 3 war erstaunt über den Menschen. Seit einer Weile teilte sie das Bett mit Caprica und Baltar, führten eine Dreiecksbeziehung. Doch diese Seite war ihr bisher an ihm nicht aufgefallen.

„Vor allem die Leoben glauben daran. Aber die Hybriden sind verrückt geworden. Niemand kann genau ihre Worte entziffern. Nur wer auserwählt ist kann den Final 5 gegenübertreten, aber der Preis dafür ist der Tod!“

„Ich denke du bist auserwählt worden. Und ich kann dir helfen deine Bestimmung zu erfüllen!“

Die Cylonin lächelte und fiel ihm um den Hals. So was Nettes hatte sie noch nie gesagt bekommen. Biers wollte auf jeden Fall seine Hilfe annehmen. Schon auf Neu Caprica wurde der Cylonin von einer Seherin ein Schicksal offenbart, welches aber auch gleichzeitig ihr Ende bedeutete.

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Colonial One

Zusammen mit ihren Mitarbeitern erstellte die Präsidentin einen Verteilungsplan für die zivile Flotte. Die Nachricht über den aggressiven Schimmelpilz wurde für sie erstaunlicherweise sofort bei den Vertretern der lokalen Stellen auf den Schiffen gut aufgenommen. Man wusste dass irgendwann einmal so was passieren konnte und nahm diese Nachricht aus dem Büro der Präsidentin gefasst auf. Aber darüber war Laura auch froh. Lieber so als dass tausende Menschen vor Hunger die Krise nur noch verschlimmerten. Auf den Schiffen wurden Verteilungspunkte eingerichtet und warteten auf die Notrationen der Galactica. Küchen schmissen Essen weg und behielten letzte Waren als eiserne Reserven für Kinder, Kranke, usw. zurück. Man bereitete sich darauf vor in den nächsten Tagen sogar ohne Essen auskommen zu müssen. Auf der anderen Seite arbeitete man daran das Lagerungsystem auf den Schiffen zu überarbeiten um nicht noch mal solch eine Katastrophe erleben zu müssen.

„Frau Präsident!!“

Tory hielt den Hörer hoch. Admiral Adama war am anderen Ende und wollte die Präsidentin unbedingt sprechen.

„Danke, Tory! Admiral Adama, es wird sie bestimmt erfreuen zu hören dass die Flotte die Geschichte mit dem Pilz sehr gut aufgenommen hat und meine Entscheidung für den Nahrungsvorrang für gut hieß. Die gesunden und starken Menschen bereiten sich darauf vor ein wenig Umfang zu verlieren. Und ich werde als gutes Beispiel vorangehen. Die Colonial One hat ihre Bestände bis auf wenige Reserven der Flotte gespendet.

Aber genug der Politik, was kann ich für sie tun, Admiral?“

„Frau, Präsident, wir haben den Ursprung dieser Kontamination ausfindig machen können.“

Laura setzte sich. Die Stimme des Admirals klang nicht sehr begeistert, obwohl er die Quelle gefunden zu haben schien.

„Ich sitze, Bill. Immer raus damit, was war es?“

„Chief Tyrol hat im zentralen Belüftungsystem verdorbene Nahrungsmittel und ein manipuliertes Thermostat gefunden. So konnten sich die Sporen unentdeckt verbreiten und von der Galactica auf die anderen Schiffen gelangen. Ich gehe von einem Anschlag auf die Galactica aus der schief gelaufen ist!“

Die Gesichtszüge der Präsidentin ließen nichts Gutes vermuten als Tory sie ansah. Laura sah nach vorne und in die beschäftigen Gesichtern ihrer Mitarbeiter. Um sich vom Großteil nichts anmerken zu lassen drehte sie ihren Sessel um damit sie mit dem Rücken zu ihnen saß.
Mit einem Anschlag, der solche Ausmaße annahm hatte sich zurzeit nicht gerechnet. Sie hatte den Admiral und die Galactica zu Unrecht beschuldigt.

„Ich verstehe. Den Göttern sei dank dessen dass der Chief die Quelle so schnell gefunden hat. Was werden sie nun unternehmen?“

„Den oder die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen!“ antwortete er mit erboster Stimme.

„Admiral, nachdem ich den Menschen, die bei der CNP waren, Generalamnestie erteilte kann ich jetzt nicht den Schuldigen öffentlich zur Verantwortung ziehen – jetzt noch nicht. Es muss erst ein wenig Zeit ins Land gehen. Was sie immer auch tun werden, ich weiß nichts davon. Damit wären wir mit dem Thema Hera quitt, haben sie verstanden, Admiral?“

„Laut und deutlich, Frau Präsident. Schließlich kann man einen Schimmelpilz nicht zur Rechenschaft ziehen.“

Adama legte auf. Die Präsidentin der 12 Kolonien hörte nur ein deutliches Knacken und anschließend war der Admiral weg. Sie legte ebenfalls auf und ließ sich das eben gemeldete durch den Kopf gehen. Sie hätte kein Mitleid mit dem Menschen gehabt der wegen seiner Tat Gerechtigkeit widerfahren wäre. Doch aus dem sich ausbreitenden Pilz konnte sie keinen Anschlag mehr machen.
Sie entschied sich es bei dieser Version zu belassen und hoffte dass Admiral Adama diesen Sachverhalt schnell und diskret aufklärte.

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Battlestar Galactica
Standort: NC 33426
Auftrag: Schutz der Flotte


Der alte Mann legte den Hörer auf und wollte eigentlich ins CIC als Kara samt Enkel in sein Quartier kamen. Es freute ihn seine Schwiegertochter und seinen Enkel zu sehen. Er nahm sich noch ein wenig Zeit bevor er gehen wollte.

„Hey, wen haben wir den da?“

Er gab Kara einen Kuss auf die Stirn und nahm ihr den kleinen Zak ab. Sie gingen in die Sitzecken und setzten sich auf die Couch. William Adama sah seinen Enkel an und freute sich über sein kleines Lachen.

„Er ist groß geworden. Er hat viel von seiner Mutter!“

„Na ja, Sir – das sehen wir erst wenn er richtig anfängt zu sprechen. Meine Mum sagte immer das ich kaum meinen Mund halten konnte.“

Starbuck holte den Schnuller des kleinen Mannes hervor und gab ihm diesen. Sein Großvater setzte ihn richtig auf seinen Schoß und wandte sich der Mutter zu.

„Wie geht es dir? Du warst heute Morgen irgendwie anders? Gibt es Probleme zwischen dir und meinem Sohn?“ fragte er ein wenig besorgt.

„Nein, nicht wirklich. Danke für das große Quartier. Aber Lee will nicht neben Athena wohnen und sobald wie möglich wieder weg.“

„Das ist das letzte Quartier. Ihr müsst euch wohl mehr oder weniger arrangieren. Antrag abgelehnt. Entweder ihr kommt mit Lt. Agathon klar oder ihr zieht wieder zurück in die Pilotenquartiere. Das ist mein letztes Wort, und dasselbe werde ich auch zum Major sagen wenn er zu mir kommt.“

Der Admiral erschrak durch eine plötzliche Bewegung von Captain Thrace. Sie hatte ein Taschentuch in der Hand und wischte etwas auf seiner Uniform ab. Zak sabberte und das direkt auf die Uniform des Admirals.

„Tut mir leid!“

„Geben sie her, Captain. Macht doch nichts!“

William nahm ihr das Taschentuch ab im Tausch gegen den kleinen Mann. Er wischte den Rest der Spucke ab und warf das Taschentuch in einen Papierkorb. Bevor er sie wieder rausschmeißen musste ging er an seine Seekiste und holte eine Notration heraus. Er überreichte sie seiner Schwiegertochter.

„Danke, was ich noch sagen wollte – ich komm mit Athena eigentlich soweit klar. Wegen mir musst du keinen Finger krumm machen. Und ich werde heute Abend mit einem Raptor raus gehen. Für Zak habe ich schon jemanden. Sie können jeden Piloten gebrauchen, Sir!“

„Das stimmt, das kann ich. Hebt euch das ein wenig auf. Je schneller wir etwas finden umso eher bekommen wir was Richtiges zum Essen. Es tut mir leid, die Arbeit wartet!“

Kara stand auf und umarmte kurz ihren Schwiegervater. Wie ein kleiner Gentleman gab Zak seinem Großvater die Hand zum Abschied. Sie gingen noch gemeinsam hinaus bevor sich ihre Wege trennten.

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Vor der Tür standen viele in grünen und orangen Overalls. Marines sicherten die Gänge ab, so dass niemand gehen konnte ohne gesehen zu werden. In einem abgeschirmten Raum befragten der XO und Chief Tyrol einen Techniker nach dem anderen. Im Gegensatz zum Chief wollte Tigh jeden verhören der auch die Möglichkeit hatte sich Zugang zu verschaffen, und nicht nur diejenigen die im Schichtbuch standen. Bisher hatten sie 23 Soldaten befragt, aber noch keine brauchbaren Ergebnisse erlangen können. Draußen standen immer noch 56 die potentielle Attentäter sein konnten.

Während der Befragung wurden sie auf Herz und Nieren geprüft. Die beiden Verantwortlichen richteten sich darauf ein dass noch ein paar Stunden vergehen würden bis sie alle durch hatten.
Die Tür zum Befragungsraum ging auf. Gaines kam geschwitzt hinaus. Die schweigende Menge ihm Gang sah ihm an das er durch den Fleischwolf gedreht wurde. Er ging an ihnen vorbei und sagte kein Wort. Er wie die anderen durfte kein Wort reden, darauf achteten die Marines sehr sorgsam.

„Musste das sein, Sir? Er war die letzten Tage mit mir die ganze Zeit unterwegs und konnte nicht einmal in die Nähe des betroffenen Bereiches kommen.“ beschwerte sich Galen bei Colonel Tigh.

Der XO ging sehr hart an die Sache ran und wurde schon mehrmals darauf hingewiesen das es sich um die eigenen Leute handelte. Aber bei einem vermuteten Anschlag auf das Schiff kannte Saul weder Freund noch Feind. Er hatte ein klares Ziel, wenn es jemand von ihnen war, hieß es denjenigen aus der Crew herauszufiltern und seiner gerechten Strafe zuzuführen.

„Kommen sie mir nicht so, Chief. Irgendeiner da draußen hat einen Anschlag auf das Schiff begangen. Die sind solange verdächtig bis ihre Unschuld bewiesen wurde. Wer steht als nächstes drauf?“

„Na toll, Sir – dann wäre ich genauso verdächtig! Denn ich verwalte die ganzen Schlüssel und teile die Crews ein!“

„Keine Sorge, Chief! Sie habe ich nicht vergessen und kommen auch noch dran.“

Tyrol wollte noch etwas sagen. Die Wut über die Umgangsweise mit seinen Leuten stieg, aber er schluckte es hinunter und ging vor die Tür.

„Welsh!!“ brüllte er.

Petty Officer 2. Class Liane Welsh betrat den Befragungsraum. Sie sah um sich herum die Marines stehen. Viele Augen sahen sie an und machten sie nervös. Der Chief und der XO saßen vor ihr auf der Tischkante. Während Tigh sie ansah ging Tyrol das Schichtbuch durch. Er legte dem XO die Seiten bereit die für den Zeitraum in Frage kämen, da Cottle ihnen ungefähr sagen konnte wie lange die Kontamination zurücklag.

„Liane Welsh, Sagittaria – richtig?“ fing Tigh an.

Die junge Frau nickte nur kurz und vermied die beiden Männer vor sich anzusehen. Sie starrte auf den Boden damit man nicht in ihre Augen sehen konnte.

„Haben sie etwas entdeckt was repariert werden müsste?“ fragte Saul, da er schnell bemerkte dass sie versuchte auszuweichen.

„Nein, Sir!“

„Dann haben sie soviel Hintern in der Hose und sehen uns an. Oder haben sie etwas zu verheimlichen?“

Während Tigh sie befragte sah sich Tyrol einige Unterschriften genauer an. Dabei verglich insbesondere die von Welsh und einem weiteren Kameraden. Sie ähnelten sich sehr. Galen schlug wütend das Buch auf den Tisch und bat den XO einen Blick in das Buch zu werfen.

Liane versuchte zu hören was sie tuschelten und wollte aufstehen. Einer der Marines drückte sie zurück in den Stuhl. Erst als beide sie anblickten schnellte ihr Puls nach oben. Ihre Haut begann leicht anzufeuchten. Hatte man sie entdeckt? Sie war doch vorsichtig und hatte alles doppelt und dreifach geprüft um ihre Spuren zu verwischen.
Der XO lächelte, legte ein Blatt Papier in das Schichtbuch und klappte es so laut zu das der Petty Officer erschrak.
Mit einem wütenden Blick wandte sich Chief Tyrol von ihr ab und nahm sich vom anderen Ende des Raumes Wasser vom Tisch. Sie verfolgte mit ihrem Augen den Weg des Chiefs während ihr Herz nahezu aus ihrem Brustkorb springen wollte.

„Hey, hier spielt die Musik!“ brüllte Tigh und schnippte mit den Fingern.

Welsh sah ihn ängstlich an. Doch das ließ den XO der Galactica kalt und lächelte sie weiter an.

„Petty Officer Welsh, beginnen wir mit ihrem Dienst vom letzten Dienstag! Ich will ihren ganzen Tagesablauf, und wagen sie es ja nicht ihren Blick woanders hinzurichten….“
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-Laura-
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Post by -Laura- » Wed, 20. Feb 08, 17:31

Viper047 wrote:na gut, nach einer sanften überredung meiner kleinen cylonin startet die 2. staffel meiner bsg story. hoffe gefällt euch weiterhin, auch wenn sie diesmal net mit action beginnt.
ja ja, hatte kurzen plausch mit deiner boomer. :D ihr könnt mir nachher noch die hände schütteln und nehme gerne geschenke entgegen :)

aber finde es doch gut, beginnst gleich mit der handlung. der jungen frau muß warscheinlich das wasser bereits im höschen stehen. hoffe für sie das sie eine gute ausrede hat bevor tigh welsh zum admiral schleppt :twisted:

action ist ja gut, aber die handlung macht die story erst richtig interessant - deshalb sehr guter einstieg und wie bei A new journey hörst du bei der interessantesten Stelle wieder auf ( gemein! ). wäre irgendwann langweilig wenn im jeden kapitel die cylonen angreifen würden, meine persönliche meinung.

und es tut wirklich gut wieder den alten mann zu lesen. man merkt doch gleich wieder den unterschied zu seinem sohn. ( soll jetzt nicht heißen das der erste teil schlecht war, da er 25 jahre nach all dem spielt und somit eine andere baustelle :D )

entzugerscheinungen wieder nur leicht abgemildert. cottle hat daher mir das zweite kapitel verordnet :lol:

schreib schnell weiter!!
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Niko von Hinten
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Post by Niko von Hinten » Fri, 22. Feb 08, 09:08

Wie könnte ich Doc Cottle wiedersprechen? Will zwar nicht hetzen, aber möglichst bald weiterschreiben. Bitte, bitte, bitte!!!
Neue Signatur in Bearbeitung! Bitte warten ... bitte warten ...

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Viper047
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Post by Viper047 » Fri, 22. Feb 08, 17:37

wie vom doc verordnet :roll:

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Kapitel 2


Hunger ( Teil 2 )


Battlestar Galactica
Standort: NC 33426
Auftrag: Schutz der Flotte


Als die Tür zum Quartier der Adamas aufging stand Kara bereits an ihrem Spind und zog sich ihren Fliegerkombi über. Ihr Mann betrat das Quartier und ihm fiel seine Frau, ganz abgesehen von ihren Sachen die verstreut im Quartier herumlagen, gleich ins Auge. Zak saß neben ihr auf dem Boden und spielte mit einer kleinen Taschenlampe während seine Mutter sich umzog.
Lee legte seine Tasche ab und war recht neugierig zu erfahren was seine Frau vorhatte.

„Also, im Anbetracht dass wir noch an deinen Fähigkeiten als Hausfrau feilen müssen, was hast du jetzt wieder vor?“

Im selben Augenblick öffnete sich wieder die Tür. Dee und ihr Mann Jarod betraten das Quartier. Lt. Dualla war seit 5 Jahren mit dem ehemaligen farbigen Pyramidspieler Jarod Novak verheiratet. Dieser spielte zuvor erfolgreich bei den Caprica Freibeutern und erlebte noch vor seiner Verletzung den Karrierebeginn von Samuel Anders. Nach seiner Genesung trat er dem Marine Corp bei und lernte dabei Anastasia Dualla kennen und lieben. Sie war noch eine Weile in der Registration der kolonialen Flotte beschäftigt bis sie sich für eine Offizierslaufbahn bewarb. Nach der Annahme und erfolgreichen Erlangens des Patents gingen der Sergeant und der damalige Petty Officer auf die Galactica.

„Wo ist er denn? Ja, komm zu Tante Dee!“

Dualla nahm den kleinen Adama hoch und schloss ihn gleich in die Arme. Er freute sich darüber und schenkte ihr gleich ein herzhaftes Lachen, was auch Dee gefiel. Sie liebte den kleinen Adama wie ein eigenes Kind und unterließ es auch nicht Kara in Erziehungsangelegenheiten hineinzureden.

„Ich hole ihn am Ende der Schicht wieder ab!“ sagte seine Mutter mit Nachdruck.

Kein berühmtes Starbucklächeln, ihr Gesicht blieb dabei ernst als Dee ihrem Mann die Tasche des Kindes reichte. Aber Anastasia war die Einzige die sich auch bereit erklärte zu babysitten wenn Kara Dienst hatte – vorausgesetzt ihr Dienstplan erlaubte es.

„Ich hoffe du räumst noch auf, das ist keine Umgebung für ein kleines Kind!“ entgegnete ihr Lt. Dualla.

Noch bevor die beiden Frauen überhaupt anfangen konnten in einen Disput zu verfallen nahm Sgt. Novak seine Frau am Arm und zog sie weg. Der Major stellte sich vor Kara und half ihr den Kombi zu schließen.

„Komm, Dee – ich baue das Bettchen auf! Ruhigen Dienst, Major!“

„Ruhigen Dienstschluss, Sergeant!“

Kara nahm sich ihren Notizblock und Fliegerhandschuhe aus dem Spind und ging kurz durch das Quartier. Lee beobachtete das seine Frau dabei keinen glücklichen Eindruck machte.

„Warum gibst du ihr überhaupt unseren Sohn wenn du dabei kein gutes Gefühl hast? Und du könntest wirklich mal deine Sachen einordnen, hier sieht es aus wie in deiner Bude auf Caprica!!“

Nach diesen letzten Worten kamen Lee einige Wäschestücke entgegen geflogen. Seine Frau zeigte ihm den berühmten Mittelfinger und lächelte diesmal dabei. Ihr Mann hingegen sah sich die Wäsche genauer an und fand ein höchstinteressantes Kleidungsstück.
Ein verdammt kleiner String zog die Aufmerksamkeit des Majors auf sich. Er faltete das kleine Schwarze auseinander und hielt es mit einem unverschämten Lächeln hoch.

„Ihr Männer seit doch alle gleich. Hör dich eher mal um wo ich neue BH’s bekomme. Meine Möpse sind immer noch so groß und ich glaube das lenkt bei den Briefings nur gewisse Leute ab!“

Major Adama legte die Wäsche in den Spind seiner Frau und nahm sie an ihrer Taille.

„Das musst du mir auf dem Weg zum Briefing unbedingt erläutern, du und deine Möpse!“

„Ah, ich glaube ich mach das lieber selbst. Du hast dieses Funkeln in den Augen! Jetzt komm, ich opfere nicht jedes Mal meine Freizeit für dich!“

Mit einem Schlag auf ihren Hintern drängte der CAG die freiwillige Pilotin nach draußen. Er konnte zurzeit jeden verfügbaren Mann und Frau gebrauchen.

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Sharon war bereits auf dem Weg zur Krankenstation als der CAG und Captain Thrace ihr entgegenkamen. Sie wollte dort ihren Mann treffen und nach der vereinbarten Stunde rechtzeitig zum Dienst erscheinen. So war es zuvor mit dem CAG und dem Admiral vereinbart worden bevor sie ihr Kind endgültig zu sich holten.

Sie versuchte den Major nicht anzusehen und machte größere Schritte. Doch Lee schnappte sie am Arm und schickte seine Frau weiter in den Briefingraum.

„Wohin des Wegs?“ fragte er sie.

„Aber…“

Athena sah gleich das etwas nicht stimmte. Adama ließ sie nicht los und deutete mit einer Kopfbewegung die Entgegengesetzte Richtung an. Aber Heras Mutter weigerte sich mitzugehen. Sie bestand auf die Vereinbarung. Für sie war es ein mündlicher Vertrag den es einzuhalten galt.

„Nein, ich will zu meiner Tochter! Sie gehört eine Stunde mir, wir haben eine Vereinbarung….“

„Die wieder nichtig ist, Lieutenant! Schwingen sie ihren Hintern zum Briefing, das ist ein Befehl!“ fiel ihr Lee mehr als deutlich ins Wort.

Die Cylonin versuchte sich loszureißen. Sie bestand auf die Vereinbarung und wollte Hera sehen. Kleine Tränen kullerten ihr hinunter, wieder wurde sie von einem Menschen betrogen. Wieder wollte man sie von ihrem Kind fernhalten. Lee Adama ließ nicht locker und packte umso fester zu. Als Reaktion holte Sharon aus und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht.

„Hey!!“ brüllte Helo als er um die Ecke kam.

Er erfuhr auch erst vor kurzem das die Agathons früher zum Dienst mussten und wollte eigentlich seine Frau abholen. Mit eiligen Schritten ging er zu seiner Frau und stellte sich zwischen sie und dem CAG. Lee hielt seine Hand an die geschlagene Wange und sah die Agathons verachtend an.

„Solange deine Frau diese Uniform trägt tut sie genau das was ich ihr sage. Wir haben nichts zu fressen und das hat gegenüber allem Vorrang. Wenn du den Toaster nicht überzeugst, mach ich es!!“

Da es in der Vergangenheit öfters Ärger zwischen Apollo und Athena gab ließ der CAG für dieses Mal den Schlag ins Gesicht ungesühnt. Cpt. Agathon hielt seine Frau zurück während Major Adama zu seinen Piloten ging.

„Komm, wir gehen zu Hera!!“ sagte sie schmollend und zog an der Hand ihres Mannes.

Doch dieser blieb stehen und hielt sie zurück. Seine Frau verstand seine Reaktion nicht und zog umso fester. Nach wenigen Augenblicken ließ sie die Hand los und stellte sich weinend in eine Ecke. Helo platzierte sich so dass seine Frau nicht auf einmal doch zur Krankenstation rannte nur um ihren Kopf durchzusetzen. Denn dies war einer der wenigen guten Eigenschaften an seiner Frau. Wenn Sharon sich etwas in den Kopf gesetzte hatte und sich dabei im Recht fühlte, gab sie solange nicht nach bis sie ihren Willen hatte. Dabei war ihr fast jedes Mittel recht.

„Ich gehe nicht da rein! Sie haben uns versprochen dass wir Hera sehen können. Und sie haben es gebrochen! Ihr Menschen macht immer Hoffnung und nimmt sie wieder! Wenn du nicht willst, ich geh zu meiner Tochter.“

Wie er schon ahnte wollte sie sich aus dem Staub machen. Er nahm sie am Arm und zog Sharon zurück. Aus Protest schlug sie ihn mehrmals mit der flachen Hand ins Gesicht oder mit den Fäusten auf die Brust. Helo blieb wie ein Fels in der Brandung stehen und ließ die Schläge über sich ergehen. Nach einer Weile reichte es ihm und drückte seine Frau mit Gewalt gegen die Wand. Ihre Blicke trafen sich. Beide sahen sich wütend an.

„Sharon, niemand wird unsere Tochter wegnehmen. Das würde ich nie zulassen, das weißt du!! Aber wie Lee schon sagte, wir haben nichts zu beißen! Hera braucht wie die Anderen was zu essen um gesund zu werden. Und wir tragen nun mal diese Uniform, wir sind verantwortlich dass diese Flotte wieder etwas in ihre Mägen bekommt.

Meinst du ich bin nicht enttäuscht, meinst ich wollte sie nicht sehen? Sie ist hier und wird es auch bleiben, Sharon! Und jetzt komm, wir beeilen uns. Ich habe es mit Cottle schon geklärt.
2 Stunden, hörst du – 2!“

Sharon sah auf den Boden. Ihre Tränen tropften hinunter. Ihr Mann nahm sie an sich und beruhigte sie erst einmal um anschließend den Dienst antreten zu können.

„Es tut mir leid, Helo!“

„Schon gut, ihr Toaster scheint wohl auf Drama programmiert zu sein.“

„Noch einmal, und ich erwürge dich im Schlaf!“

Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Helo hatte wieder seine Sharon zurück, jedenfalls solange bis sie wieder ihren Willen durchsetzten wollte.

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Die Tür zum Befragungsraum ging auf. Der XO schickte die restlichen Techniker erst einmal zurück zu ihren Posten. Laut Tyrol kam niemand mehr in Frage, da alle zu den Deckcrews gehörten.

In Handfesseln und von Marines begleitet verließ Liane Welsh den Raum. Sie hatte zuvor ein Geständnis unterschrieben dass sie alleine für den Anschlag verantwortlich war. Doch weiteres wollte sie nicht mehr sagen, weder Mittäter noch wer sie angestiftet haben konnte.
Ihre Kameraden wussten sofort dass etwas nicht stimmte. Ohne eine Andeutung von Reue starrte sie diesmal selbstbewusst in die Gesichter ihrer Kameraden. Sie hatte sogar ein kleines Lächeln drauf.

Ihre Kameraden sahen sie mit Entsetzen und Verachtung an. Was sie immer auch getan haben sollte, sie tat es im Bewusstsein dass Menschen dabei umkommen konnten. Chief Tyrol und Colonel Tigh sammelten auf dem Tisch alles ein als von draußen Schreie und anschließend eine Explosion zu hören war. Erschrocken sahen sie sich an und rannten sofort nach draußen. Marines und Techniker standen einen Gang weiter und schrieen nach Sanitäter. Der Alarm ertönte als Tyrol und Tigh am Ort des Geschehens ankamen.

An den Wänden klebten überall Blut, Gedärme und Fetzen eines orangen Overalls. Einem Marine wurde der Unterschenkel abgerissen und lag verletzt am Ende des Ganges. Zwei weitere Techniker lagen Bewusstlos in der Nähe des Marines, sie hatten am ganzen Körper blutige Schnitte. Bei näherem Hinsehen konnte man erkennen das unter einem der Techniker viel Blut raus floss, er musste sehr wahrscheinlich eine offene Verletzung im Brust bzw. Bauchbereich haben.
Bis die Sanis eintrafen half der XO und Chief Tyrol den Verletzten. Beide Bewusstloswirkenden Techniker waren ebenfalls tot. In ihnen steckten noch Granatsplitter.

„Was bei den Göttern ist hier passiert?“ fragte Saul einen der anwesenden Crewmen.

„Sie…sie hatte ihm beim Hinfallen…..beim Hin…bei den Göttern!“

Geschockt sah der junge Mann in den blutverschmierten Gang hinein. Das tote Fleisch und Gedärme stieg den Anwesenden in die Nase und verursachte bei einigen sogar Erbrechen. Aber Saul konnte trotz allem darauf keine Rücksicht nehmen und versuchte durch einen Schlag ins Gesicht den Mann zu Vernunft zu bringen.
Es klappte und der Techniker sah nur den XO an.

„Granate aus der Weste und hat sich anschließend…“

Durch die laut hörbaren Würgegeräusche ahnte Colonel Tigh was gleich passierte und schubste den Specialist von sich weg. Kurz darauf übergab sich der Mann.

„Denn Rest kann ich mir denken. Dieses feige Miststück! Marine, räumen sie den Bereich. Nehmen sie Zeugenaussagen auf und schicken sie sie wieder zu ihren Posten!“ befahl Colonel Tigh.

Er selbst wollte ins CIC und dem Admiral persönlich Bericht erstatten.

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Basisschiff B26-H
Standort: NCC 3330
Auftrag: Aufspüren der Flotte


Zusammen mit D’ Anna stand Baltar vor dem Becken des Schiffshybriden. Dieser, nach dem Aussehen scheinbar ein junge Frau, redete unentwegt irgendwelche Sachen. Biers machte ihn schon drauf aufmerksam das dieser Hybride verrückt sei und seine Worte keinen Zusammenhang ergaben.
Aber für Gaius sah die Sache anders aus. Er glaubte dass sie weitaus mehr waren als normale Schiffshybriden. Er glaubte dass in ihnen der Schlüssel zu all dem lag.

„Was hast du vor?“ fragte die Cylonin als Baltar sich an den Beckenrand des Hybriden stellte.

Er krempelte seine Ärmel hoch und sah dabei zum Hybriden herunter. Dieser sah immer zu an die Decke und redete wirres Zeug.

„Ihr irrt euch wenn ihr glaubt dass ihr von den Hybriden nichts erfahren könnt. Hinter all dem was sie von sich geben, zwischen dem ganzen wirren Zeug und Schiffsbefehlen versteckt sich der wahre Glaube an Gott. Und ich werde es beweisen!“

„Nein, das ist verboten…“ brüllte D’ Anna.

Zu spät reagierte sie als Baltar schon seine Hand in der Flüssigkeit des Beckens hatte. Er dachte durch die Übertragungsfähigkeit der milchigen Flüssigkeit sehen zu können was der Hybride sah. Doch im ersten Augenblick sah er überhaupt nichts. Plötzlich schnappte der Hybride nach seiner Hand und richtete sich auf. Er sah Baltar in die Augen und schien völlig klar zu sein in den Worten die er wählte.

„…nur wer auserwählt ist…nur wer auserwählt ist kann vor die letzten 5 treten….“ sagte ihm der Hybride in sein verängstigtes Gesicht.

Vor seinen Augen tauchte ein Planet mit einem Ring auf, er sah einen Tempel mit einer Säule in der Mitte. Auf der Säule erkannte er ein Mandala, eine grüne Flamme mit einem roten Kern und kurz danach explodierte vor ihm die Sonne, und erstrahlte in demselben Muster wie das Mandala.

Erschrocken ließ sich Baltar zurückfallen. Der Hybride legte sich zurück und redete wieder durcheinander. Das Modell Nummer 3 ging zu ihm und kniete sich zu Baltar hinab.

„Was hast du gesehen?“ fragte sie wissbegierig.

„Ich weiß wohin wir gehen müssen. Und vor allem müssen wir in diesen Tempel. Nur dort bekommen wir unsere Antworten!“

Sie half dem Doktor auf die Beine. Er sah verwundert in das Becken. Der Schiffshybride war erneut in seinem vorherigen Zustand, als wäre das eben nie passiert.
Doch das Erlebnis ließ den Beiden keine Ruhe mehr und gingen anschließend in den Kartenraum des Basisschiffes.

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Battlestar Galactica
Standort: NC 33426
Auftrag: Schutz der Flotte

Adama war schon ganz nervös und wollte den XO ausrufen lassen als dieser das CIC betrat. Saul schmiss ein Stück Papier auf den Lagetisch und stellte sich neben den Admiral. Er las sofort das Geständnis von Liane Welsh.

„Gaeta, stellen sie den Alarm ab…“ befahl der Admiral kurz darauf. „Was ist passiert, Colonel?“

„Dieses feige Miststück hat einem Marine eine Handgranate entwendet und anschließend Selbstmord begangen. Glauben sie mir, die war so was von schuldig und ich hatte nicht einmal angefangen.

Jedenfalls ein toter Marine und 2 von Tyrols Leuten.“

Entsetzt legte er das Papier auf den Tisch. Adama ahnte bereits das mehr hinter dem Anschlag stecken musste als man glauben sollte. Nicht umsonst würde diese junge Frau Selbstmord auf diese Weise begehen indem man noch unschuldige mit in den Tod riss. Als er einen erneuten Blick auf den Kopf des Geständnisses warf fiel ihm die Herkunft des Petty Officers auf.
In seinem Kopf zählte er 1 und 1 zusammen und vermutete dass ein Tom Zarek nicht weit weg war. Er persönlich glaubte eh nicht an einen wundersamen Wandel des ehemaligen Terroristen zu einem aufopfernden Politiker. Deshalb machte er Zarek in seiner kurzen Phase als Präsident der 12 Kolonien, nachdem Baltar mehr oder weniger freiwillig aus diesem Amt geworfen wurde nach Neu Caprica, klar dass er den Rückhalt des Militärs nicht habe.

„Sagittaria!“ sagte William Adama und deutete mit dem Finger auf das Blatt Papier.

Beiden Männer schossen dasselbe durch den Kopf und nickten sich zu.

„Meinen sie Zarek wäre so blöd nach all dem dort weiterzumachen wo er vor seiner Präsidentschaft aufgehört hatte?“

„Gaeta, geben sie mir die Colonial One! Möglich wäre alles, XO – aber wenn nicht machen seine Leute dort weiter wo sie kurz zuvor aufhörten. Neu Caprica liegt hinter uns, sie verstehen?“

Tigh nickte, er wusste worauf der alte Mann hinauswollte.

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Lt. Sharon Agathon
Rufname: Athena
Raptor 478
Standort: ND 71129
Auftrag: Erkundung

Der Raptor befand sich seit zwei Stunden im Einsatz. Bisher hatten Athena und ihr ECO Lt. Margaret "Racetrack" Edmondson kein Glück. Sie befanden sich einen Sprung vor der Flotte und hatten nur einen „richtigen Kandidaten“ zur Auswahl. Doch dieser zeigte starke seismische Aktivitäten und stand kurz bevor zu sterben.

Racetrack notierte sich den Vorfall in ihrem Bericht und gab ihrem Piloten neue Sprungkoordinaten. Nur dieser Austausch an Informationen waren ihre einzigen Gespräche. Racetrack meldete sich zwar freiwillig als ihr ECO, doch bisher blieb es auch nur dabei.
Sie war gegenüber Sharon sehr pessimistisch eingestellt, auch schon wegen den Erfahrungen mit Boomer.

„Ok, zwei Planeten entpuppten sich als Monde. Der letzte Kandidat geht in kurzer Zeit drauf. Bist du dir sicher das der nächste ein Klasse M Planet ist oder wieder nur ein toter Stern?“

Sharons Frage hatte eigentlich nur ein Ziel, sie wollte so schnell wie möglich zurück zu ihrer Tochter. Besuchszeit war sowieso abgelaufen, doch dieser Umstand war ihr egal.
Lt. Edmondson hatte aber selbst Zweifel einen weiteren Planeten zu finden und suchte ihre ganze Datenbank ab. Nach mehreren Minuten fand sie tatsächlich etwas zu den angegebenen Koordinaten und machte sich mit einem roten Stift einen Strich über die letzten Datensätze.

„Kannst du vergessen, wäre wieder ein Reinfall. Den habe ich drin. Zurück zur Galactica, 2 Stunden aufs Ohr legen und dann wieder raus. Ich habe Apollo gesagt dass ich mit dir fest fliege und er ist einverstanden. Außer du…“

„Nein, ist Ok! Also, zurück zur Galactica!“

Sharon lächelte und drehte ihren Raptor. Kurz darauf verschwand er in einer kleinen Sprungblase und tauchte vor der Flotte wieder auf.

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Colonial One

Laura machte sich und dem Admiral einen starken Kaffee. Der erste Tag des Hungerns war vorbei. Dennoch befahl sie den Admiral zur späten Stunde auf die Colonial One. Der Vorfall auf der Galactica beunruhigte sie schon. Auch das Tom Zarek im Zusammenhang stehen konnte.

Die Präsidentin nahm die weißte Kanne aus Porzellan und stellte sie auf den Arbeitstisch. Als Offizier und Gentleman ließ es sich der Admiral nicht nehmen und schenkte Beiden ein während sich Roslin in ihren Ledersessel setzte.

„Danke Admiral! Fassen wir das alles noch mal zusammen. Colonel Tigh hat von dieser jungen Frau von Sagittaria ein Geständnis, wonach sie ein Anschlag auf die Galactica begangen haben soll. Anschließend, um sich ihrer Strafe zu entziehen, entwendete sie einem ihrer Männer eine Granate und tötete anschließend sich und 3 weitere Männer ihrer Crew.“

„Das ist richtig, Frau Präsident. Ich zweifle dieses Geständnis auch nicht an, da vertraue ich Colonel Tigh voll und ganz. Es mag Zufall sein dass Petty Officer Welsh von Sagittaria kam, aber meine dass zu viele Punkte einen Zufall wieder ausschließen können. Das war ein Anschlag der in die Hosen ging. Sie hat 3 meiner Männer getötet, ab da ging der Zufall in Absicht über.“

Beide sahen sich an und genehmigten sich eine Tasse des selbst gemachten Kaffees der Präsidentin. Gleichzeitig setzten sie die kleinen weißen Porzellantassen wieder ab. Sie lächelten sich kurz an und mussten kurz darauf etwas lachen.

„Ich glaube das mit dem Kaffee will mir einfach nie gelingen, ich weiß auch nicht!“ sagte sie in einem Ton der Selbstironie.

„Darf ich?“

Sie bat ihn förmlich darum. Der Kaffee den Laura machte hätte sogar Tote aus ihrem ewigen Schlaf gerissen, so stark hatte sie ihn gemacht. Während er einen frischen Kaffee aufsetzte las sich Laura erneut das Geständnis der jungen Frau durch. Sie gab dem Admiral Recht, ein Zufall konnte dies nicht mehr sein. Sie hatte vor irgendjemanden Angst oder wollte ganz sicher gehen dass sie ihre Auftraggeber nicht preisgab. So oder so, Tom Zarek konnte nicht weit von all dem gewesen sein. Ob er aktiv oder passiv davon wusste, denn es wäre verwunderlich wenn er von dem Vorhaben seiner Leute nichts wusste.

Mit einem neuen Kaffee setzte sich der Admiral ihr gegenüber und schenkte nach. Sie sah den alten Mann dabei an und schmunzelte ein wenig. Nach dem ersten gescheiterten Versuch nahmen sie erneut einen Schluck und Laura gab sich offen geschlagen.

„Schon ein Unterschied, Bill. Was werden wir tun?“

„Was werden sie tun, Laura?“ kam als Gegenfrage zurück.

„Na ja, ich denke ich sollte es nicht unter den Teppich kehren. Vielleicht sollte ich es Zarek zukommen lassen, ganz zufällig natürlich. Er wird reagieren müssen, vor allem wenn sie ihre Marines auf sein Schiff schicken und dort nach Anhaltspunkten suchen lassen! Aber dass werden sie tun bevor er aus meinem Büro zufällig Erkenntnis erlangt.“

William trank aus und stellte die Tasse auf den Tisch.

„Um 0600 werden 3 Raptor an die Astral Queen andocken und meine Männer werden das Schiff auf den Kopf stellen. Ich hoffe es reicht um seine Aufmerksamkeit zu erregen.“

„Danke Admiral, das wird für den Anfang genügen. Danach werden wir sehen wie tief er wirklich da drin steckt. Und vor kurzem habe ich ihm noch die Hand geschüttelt…“

Er stand auf und richtete seine Uniform. Laura begleitete ihn noch zur Tür. Sie standen sich nahe und sahen sich für einen Moment schweigend an.

„Er wäre bescheuert die Hand anzufressen die ihn füttert, Frau Präsident!“

„Das denke und hoffe ich auch. Gute Nacht, Bill!“

„Schlafen sie wohl, Laura!“

Zaghaft näherten sie sich und gaben sich einen Kuss auf die Lippen bevor Laura William Adama endgültig entließ.

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Battlestar Galactica
Standort: NC 33426
Auftrag: Schutz der Flotte


Die Nachtschwester stellte den Agathons Stühle vor das Bettchen von Hera. Ihre Tochter wollte sowieso nicht schlafen und verbrachte deshalb etwas Zeit auf dem Schoss ihrer Mutter.
Helo hielt seine beiden Frauen im Arm und genoss die kurze Zeit als ganze Familie.
Die kleine Halbcylonin spielte am Reisverschluss der Fliegerkombi ihrer Mutter herum.
Kurz zuvor hatte man ihr einen frischen rosa Strampler angezogen. Ihrem Bauch ging es den Umständen entsprechend besser und Cottle würde sie wie vereinbart in ca. 2 Tagen entlassen. Darauf freute sich Sharon schon eine ganze Weile.

Zu lange hatte man ihr ihre Tochter vorenthalten. Nie wieder würde sie es zulassen dass man sie ihr wieder wegnimmt. Dabei fand sie Halt bei ihrem Mann. Über ein Jahr mussten sie auf diesen Augenblick warten. Während der ganzen Zeit schmerzte ihnen innerlich der Tod der kleinen Hera, denn sie nur gemeinsam bewältigen konnten. Doch nun war alles vergessen. Hera war wieder da und in der Obhut ihrer richtigen Eltern.

„Schau sie dir nur an, Helo! Das haben wir erschaffen, wir haben das hier gemacht. Sie ist was Besonderes!“

„Ja, ohne Zweifel – das ist sie.“ stimmte ihr Mann zu.

Heras kleine Finger ergriffen den kleinen Finger ihres Vaters. Von Anfang an hatte sie ihren leiblichen Vater erkannt, wie zuvor auf dem Basisschiff ihre leibliche Mutter. Obwohl Boomer biologisch mit Athena identisch war, konnte nur Helos Frau sie gleich beruhigen und ließ sich von ihr ohne Mühe halten. Die ganze Zeit vorher versuchte Valerii ihre Mutter zu imitieren, was aber bei Hera nicht gelingen wollte.

Cottle kam noch zur späten Stunde hinein. Er hatte ein vorläufiges Ergebnis und wollte es mit dem Vater des Kindes besprechen.

„Was gibt es, Doc?“

„Ich kann ihnen schon mal sagen dass das Kind nicht so anfällig sein wird wie ein normaler Mensch. Es wird keine genetisch bedingten Krankheiten kennen. Auf der anderen Seite ist sie anfällig für Kleinigkeiten, was bei ihr zu schlimmen Folgen führen kann. Wo Menschen seit tausenden von Jahren immun sind kann Hera töten, soviel steht fest. Ich gebe ihnen einen gut gemeinten Rat, lassen sie ihre Tochter insbesondere in den ersten Jahren mit allem anstecken was ein menschliches Kind ebenfalls durchmacht. Vielleicht haben wir Glück und sie überlebt. Je später umso schlimmer!“

Ohne ein weiteres Wort hinzuzufügen verließ Cottle auch wieder die Station in sein Bett.
Karl hatte erwartet dass mit dem gut klingenden Anfang nicht so was nachgeschoben wurde.
Beunruhigt sah er seine kleine Familie an. Sharon hielt stolz ihre Tochter an sich und genoss die Moment mit ihrem Kind.
Ohne sich äußerlich was anmerken zu lassen setzte er sich zurück und nahm Hera auf seinen Schoss. Sharon legte ihren Kopf auf seine Schulter und hielt die Hand des Kindes fest.

„Was hat er gesagt?“

„Alles in Ordnung! Hera wird wieder.“ antwortete er ihr darauf.

„Siehst du, sie ist stark. Alles wird gut und wir können endlich eine Familie sein.“

Athena küsste und kuschelte sich an ihn. Sie genossen noch die verbleibende Zeit bis sie wieder zurück zum Dienst mussten.

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Admiral Adama lag bereits im Bett und las noch ein Buch bevor er seine Augen schließen wollte. Sein Sohn klopfte an die Tür und erhielt die Erlaubnis einzutreten. Sein Vater legte das Buch weg und setzte sich auf.

„Du wolltest noch was von mir?“ fragte Lee müde.

„Ja, um 0600 sind 3 Raptor mit Marines an der Astral Queen angedockt. Ihr durchsucht das ganze Schiff nach Anhaltspunkten. Der XO wird dich bereits instruiert haben, nehme ich an!“

Lee nickte und setzte sich hin. Sein Vater sah ihm an das noch etwas war.

„Erlaubnis zu sprechen, Sir?“

„Erlaubnis erteilt, was gibt es, Major?“

Vom Arbeitstisch seines Vaters nahm er ein kleines Stück Papier und begann es zu falten. Er überlegte wie er anfangen sollte. Lee musste eine gute Begründung finden um ein neues Quartier zugewiesen zu bekommen da er nicht neben Athena wohnen wollte. Nachdem er keinen dürftigen Punkt fand wollte er den direkten Weg nehmen.

„Ich will für meine Frau und mein Kind ein anderes Quartier. Es wäre hilfreich wenn du uns etwas anderes zuteilen könntest. Notfalls würde ich es sogar in Erwägung ziehen draußen etwas zu suchen.“

Sei Vater verstand genau weshalb er ein neues Quartier wollte. Doch Admiral Adama wollte es direkt aus dem Mund von Apollo hören. Er stand auf und holte sich etwas zu trinken aus seinem Wasservorrat. Für seinen Sohn füllte er ebenfalls ein Glas und setzte sich mit diesem zu ihm an den Arbeitstisch.

„Ich brauch eine Begründung, Major!“

Vater und Sohn sahen sich an. Apollo ahnte das aus seinem Blick heraus dass sein Vater bereits im Bilde war und er nicht um den heißen Brei reden sollte.

„Nun gut, ich will nicht neben einem Toaster wohnen. Ich denke das liegt ganz in deinem Interesse das dein Enkel nicht in der Nähe des Feindes aufwächst, auch wenn sie unsere Uniform trägt.“

„Mein Interesse? Guter Versuch, aber Antrag abgelehnt. Wir haben kaum große Quartiere. Die meisten sind Lagerräume und den Platz brauche ich. Finde dich damit ab oder versuche dein Glück in der Flotte.“

Mit einem Schluck aus dem Glas mit Wasser spülte Lee einen Großteil seiner Wut hinunter. Wie konnte sein Vater nur so engstirnig sein? Wollte er es tatsächlich zulassen das Zak neben einer ständigen Gefahr aufwächst? Hatte er vergessen was Sharon Agathon war?
William Adama sah ihn weiter ruhig und in seiner Entscheidung feststehend an.

„Du weißt genau dass da draußen nichts zu finden ist wenn man nicht gerade die Kontakte hat. Mit der Cloud 9 ging ein großer Platz an Wohnraum verloren.
Das kann nicht dein Ernst sein das du deinen Enkel neben einer potentiellen Gefahr wohnen lässt! Hat sie dich schon so vernebelt dass du…“

„Genug Major!!“ brüllte ihm sein Vater dazwischen und schlug mit der Faust auf den Tisch.

Die Gläser wurden von der Wucht des Aufschlages der Faust ein wenig durchgeschüttelt so dass Wasser auf den Holztisch überschwappte.

„Ich lasse mir von dir nicht meine Befehle in Frage stellen. Ich war dir schon mehr als entgegenkommend und habe dir und deiner Familie mit diesem Quartier unter die Arme gegriffen. Ich stelle dir es jederzeit frei draußen etwas zu suchen. Aber ich denke du solltest vorher mit deiner Frau sprechen bevor du Entscheidungen für euch beide triffst.

Komme damit zurecht oder ich mache das wieder rückgängig! Und werfe mir ja nicht vor ich würde nicht an meinen Enkelsohn denken. Wenn ich eine Gefahr für ihn oder euch sehen sollte, würdet ihr nicht einmal in die Nähe von Lt. Agathon kommen.“

„Das heißt du vertraust ihr?“

„Sie vertraut mir! Und jetzt dürfen sie gehen, sie haben ihre Befehle. Wegtreten!“

Ohne ein weiteres Wort zu sagen stand Lee Adama auf und ging aus dem Quartier. Mit der Entscheidung seines Vaters war er nicht einverstanden, doch hatte er zunächst keine andere Wahl als sie zu akzeptieren.

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Colonial One

Mit ein wenig Magenknurren setzte sich Laura in ihren Sessel. Die Galactica meldete das am Morgen 3 Raptor, unter der Führung von Major Adama, auf der Astral Queen gelandet waren und Hinweise auf weitere Mittäter zu Liane Welsh suchten.

Wie vermutet ließ Zarek nicht lange auf sich warten und kündigte einen Besuch an. Die Präsidentin erwartete ihn bereits als Tory ihn ankündigte.

„Frau Präsident!“

„Tom, was kann ich für sie tun?“

Nach einem Händeschütteln bat sie Zarek sich zu setzen und Foster stellte beiden eine kleine Kanne Kaffee hin. Der Vizepräsident und die Präsidentin sahen sich mit einem aufgesetzten Lächeln an. So was lernte man in der Politik recht schnell. Egal wie schlimm die Sache auch war, man erreichte Dinge schneller wenn man stets ein Lächeln für seinen Kontrahenten übrig hatte.

„Laura, heute Morgen waren auf der Astral Queen 3 Raptor der Galactica unangemeldet auf meinem Schiff gelandet. Sie hatten einen Durchsuchungsbefehl dabei. Und ich bekam mit dass in der Nacht ein Anschlag auf die Galactica verübt wurde und man nun Leute aus meiner Wählerschaft der Verschwörung verdächtigt. Jedenfalls durchsuchen sie jeden Quadratzentimeter meines Schiffes.“

Roslin blieb ruhig und stellte dem Vizepräsidenten eine kleine Schüssel mit wenigen Keksen aus der Notrationspackung hin. Zarek verstand schnell die Anspielung. Er und sie wusste das diese Nahrungskrise kein Zufall war der durch einen Schimmelpilz verursacht wurde. Sein jetziges Verhalten würde über Fall oder Erhalt seiner Position entscheiden. Zarek wusste dass Laura ihn in der Hand hatte und musste nicht einmal ein Wort sagen.
Er nahm sich einen Keks heraus und bedankte sich dafür. Mit einem Lächeln stellte sie die Schüssel zurück und erwartete ein Angebot des Mannes vor ihr.

„Ich hatte erst zuletzt davon erfahren und keinesfalls gebilligt. Geben sie mir 1 Stunde und sagen sie Adama dass er seine Leute in die Wohnbereiche der ehemaligen Wärter schicken soll. Quartier 4C. Mein Name bleibt da raus!“

Beide standen auf. Roslin gab ihm die Hand und zeigte sich einverstanden. Zarek hielt zum Abschied den Keks nach oben. Als er draußen war fielen ihr wieder die Worte des Admirals ein.

„Er wäre bescheuert die Hand anzufressen die ihn füttert, Frau Präsident!“

„Und wie immer behielten sie Recht, Admiral!“ sagte mit einem zufriedenen Lächeln.

Sie nahm sich einen der Kekse aus der Schüssel und sah aus ihrem Fenster zu Galactica hinaus.
Last edited by Viper047 on Sat, 23. Feb 08, 12:08, edited 1 time in total.
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-Laura-
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Post by -Laura- » Fri, 22. Feb 08, 18:31

:o

du machst dort weiter wo du bei der letzten story aufgehört hast. es sind zur zeit nur zwei kapitel draußen, aber die reichen schon aus um mehr zu wollen.

in diesem kapitel merkt man voll und ganz wer wieder im cic der galactica vorsteht. [ external image ]

gute idee die uhr wieder zurückzudrehen ( passend zum spruch aus der pyhtia :D )

ach ja, MEHR!!!
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trekki001
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Post by trekki001 » Fri, 22. Feb 08, 19:37

:D Echt Super als würd ich mir eine Folge im Fernsehen ansehen :D

Ich wiederhole mein Lob aus der letzen Geschichte man kann dich bereits zu den Meistern "Collossus-Fan"/"4of25" und einigen wenigen anderen zählen, eine Gute Mischung aus Aktion und Gefühl nur weiter so :)

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Smokie2010
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Post by Smokie2010 » Fri, 22. Feb 08, 20:06

Tja was soll ich sagen? :? MEHRRRRR :)
Sein oder nicht Sein das ist hier die Frage!

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Viper047
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Post by Viper047 » Sat, 23. Feb 08, 20:42

Kapitel 2.5

Boomers Vision

Ihre letzten Erinnerungen waren der Niederschlag und ihre Ermordung durch Caprica Six. Kurz zuvor drohte sie Athenas Kind zu töten, da sie es für falsch hielt beide Rassen, Menschen und Cylonen, mischen zu lassen. Es würde gegen Gottes Gebote verstoßen.

Als sie ihre Augen öffnete stand sie in einem weißen Raum. Alles um sie herum erstrahlte in diesem weißen und warmen Licht. Als sie an sich herunter sah bemerkte sie dass sie mit einem weißen Kleid gekleidet war. Leichter Nebel zog auf, sie hörte Stimmen um sie herum.
Sharon hatte keine Angst, doch fragte sie sich wo sie war. Plötzlich war sie inmitten im Weltall. Um sie herum kämpften viele Schiffe, Basisschiffe hatten die Galactica eingekreist, ein Kampfstern zog an ihr feuernd vorbei. Sie hatte diesen zuvor nie gesehen. Es war ein waffenstarrendes Ungetüm. Groß und mächtig zog der Kampfstern an ihr vorbei und zerstörte zwei Basisschiffe in der Nähe der Galactica.
Als sie genauer hinsah konnte sie den Namen des Schiffes erkennen – Chronos.

Sie streckte ihre Hand aus um etwas zu berühren. Ihr Atem war ruhig, ihr Herz schlug im Takt. Sie war erstaunt und neugierig zugleich. War es ein Traum, eine Vision – und wenn eines zutreffen sollte, was wollte Gott ihr damit sagen? Denn Sharon glaubte nun es war eine Botschaft ihres Gottes, der sie mit einer Mission betrauen wollte.

Boomer erschrak als hinter ihr etwas explodierte. Doch konnte sie nicht mehr sehen was es war da sie sich auf einmal in einer großen Halle befand. Am Ende der Halle sah sie 5 große Holzstühle auf denen in weiß gekleidete Menschen saßen. Einer von ihnen stand auf und ging an ein großes Fenster hinter den Stühlen. Schreie waren zu hören, vor ihnen auf dem Boden konnte sie eine andere 8 erkennen. Irgendwas quälte sie. Doch ihre Schreie hörten nach einem Augenblick auf als der aufgestandene Mensch einen anderen erschoss.
Die 8 stand auf und nahm ein auf dem Boden liegendes Schwert in die Hand. Sie ging auf die Verbliebenen zu und tötete alle auf bestialische Weise.

Doch Sharon stand nur da und unternahm nichts. Irgendwie fühlte sie Gleichgültigkeit. Sie hatte kein Mitleid mit ihnen. Danach verschwand die Halle wieder. Sie stand erneut in diesem weißem Licht und dem Nebel. Vor sich erkannte sie einen Schatten. Eine weibliche Person trat an sie heran. Sie erkannte sie sofort.

„Hallo Sharon!“

Eine in, ihr unbekannten, Uniform bekleidete Modell Nummer 8 stand vor ihr. Beide musterten sich von Kopf bis Fuß. Schnell wurde ihr klar dass es nicht um irgendeine 8 handelte – sie stand sich selbst gegenüber. Aber warum schossen ihr keine Gedanken nach den Gründen des Wie, weshalb und warum durch den Kopf. Immer noch blieb sie ruhig als wäre es selbstverständlich sich selbst gegenüber zu stehen. Es war zwar anders als einer anderen 8 zu begegnen, doch fürchtete sie nicht diese Sharon.

„Was willst du?“

Die andere Sharon ging um sie herum. Ihre Augen ließen den jeweiligen anderen nicht aus dem Blick.

„Es ist unwichtig was ich will, Sharon! Nein, was willst du?“

„Was ich will?“

Boomers Gegenstück kam mit einem warmen Lächeln auf sie zu. Sie deutete auf ihr Herz und fragte sie erneut was sie wollte. Aber Valerii konnte nichts damit anfangen. Was sollte sie schon großartig wollen? Sie war glücklich bei den Cylonen – jedenfalls dachte sie das.

„Athena hatte nicht unrecht, nicht wahr, Sharon? Insgeheim vermisst du den alten Mann und den Chief!“

„Das ist vorbei, das war mein altes Leben. Jetzt bin ich zuhause bei meiner Familie. Und sie lieben mich!“

Die andere Sharon lachte amüsiert während sie wieder um sie herum ging. Sie schüttelte den Kopf als sie sich plötzlich in Boomers alter Wohnung befanden. Ihr Gegenstück holte von einem Wandregal ein Foto von ihr und Tyrol herunter. Es dauerte nicht lange bis Sharon zu ihr ging und es aus ihren Händen riss.

„Lass die Finger davon!“ schrie sie die andere Valerii an.

Sie reagierte mit einem Lächeln und setzte sich auf die Couch im Wohnbereich.

„Ich kenne dein Geheimnis. Die blaue Tasche, die wir einst vom Chief bekamen. Dort in der Innentasche. Du hast 3 Bilder darin die du mitgenommen hast als die Cylonen Caprica verließen. Eins vom Chief, eines von dir und Adama – und das welches Kara beim Geburtstag des Chiefs geschossen hat. Da hinten in der Küche!“

Um sie herum wurde es laut. Im Wohnbereich lief der Fernseher. Kara, Cally, Helo und weitere ehemalige Kameraden saßen am Tisch und spielten Karten. Starbuck legte ihre hin und ging in die Küche. Ihr Gegenstück zeigte mit dem Zeigefinger in die Küche. Nur langsam ging sie Kara nach. Sie konnte sehen wie sie ein Foto von ihr und Tyrol machte während sie sich am Waschbecken küssten. In ihr kamen längst verdrängte Erinnerungen wieder hoch. Sie konnte die Berührungen quasi spüren. Mit ihren Fingern griff sie an ihre Lippen und konnte sogar dort die Berührungen des Chiefs spüren.

„Ich weiß, das lässt dich kalt. Vor allem nachdem er mit Cally jetzt ein Kind hat.“ sagte ihr das Gegenstück leise.

„Das ist vorbei. Ich habe keine Gefühle mehr für ihn. Die Cylonen sind jetzt meine große Liebe.“

Als würde man in einen anderen Raum wechseln stand Boomer plötzlich auf der Galactica. Sie sah sich selbst aus einem Raptor kommen. In ihren Händen trug sie Gepäck. Nach wenigen Augenblicken erinnerte sich Sharon wieder. Es war ihr erster Tag auf der Galactica. Trotz ihrer guten Leistungen in der Akademie wollte man ihr keine Stelle als Raptorpilotin geben. Nur einer gab ihr eine Chance – Commander William Adama. Sie flog ihn damals per Zufall als Passagier zur Galactica und hatte mit ihm eine lange Unterhaltung über alles Mögliche.

„Fähnrich Valerii!“

Hinter ihr hörte sie eine altbekannte Stimme. Es war der heutige Admiral Adama. Er begrüßte sie am Raptor und wollte sie persönlich zu ihrem Quartier bringen. Sharon ging an ihn heran und wollte nach seinem Arm greifen als sie wieder in diesem leeren weißen Raum stand.

„Ich weiß, auch das ist Vergangenheit – nicht wahr, Sharon?“

„Ja, nichts mehr davon ist ein Teil von mir!“

„Sharon, du brauchst diese einstudierten Worte nicht zu mir zu sprechen. Wie lange hast du abends im Bett gesessen und dir diese Bilder angesehen? Ich weiß welche Bilder du dir projizierst – die Gänge der Galactica. Auch heute noch! Hmm, ich glaub ich weiß was ich will! Ich will mich nicht mehr selbst belügen müssen!“

Die beiden Sharons standen sich gegenüber. Ihr Gegenstück nahm ihre Hände und sah in ihre Augen.

„Sie sehen dich an und sehen Athena in dir. In allen Nr. 8 sehen sie den Verrat. Ich weiß dass du es ebenfalls spürst. Was meinst du werden sie tun nachdem sie mit Hera entkam?
Du warst nie eine von ihnen, schon auf Caprica haben sie dich dies mehr als einmal spüren lassen. Nur wegen Six warst du am Leben geblieben. Jetzt ist sie weg, Hera ist weg und sie werden dich nicht am Leben lassen.“

Nun stieg ihr Puls, ihre Haut begann leicht zu schwitzen und ihr Atem wurde schneller. Was geschah mit ihr auf einmal. Stimmen und Bilder schossen ihr durch den Kopf. Sie hörte Kara, Chief Tyrol und den Admiral. Was machte ihr Gegenstück mit ihr?

„Nein, sie lieben mich. Du lügst…du lügst!! Das ist nicht real!“

Tränen flossen ihr hinunter. Ihr Körper zitterte vor Aufregung und Angst zugleich während die andere Sharon sie in den Arm nahm und festhielt.

„Sharon, du weißt es selbst. Du weißt es schon die ganze Zeit. Sie werden dir alles nehmen, das ist die Wahrheit. Sie nehmen dir jeden Tag immer mehr wegnehmen bis du nicht mehr du selbst bist.
Sie werden nicht aufhören bis du nichts mehr hast…..“

Sie löste die Umarmung mit der mittlerweile aufgelösten Sharon. Sie konnte ihr ansehen dass alles, was sie in den letzten Monaten verdrängt hatte, in ihr wieder hochkam. Sie wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und lächelte.

„Was soll ich tun?“ fragte Boomer völlig aufgelöst.

„Höre auf dein Herz. Es ruft dich schon die ganze Zeit, du musst nur hinhören. Ich habe dir nur die Gelegenheit gegeben einen Moment hinzuhören. Eine Entscheidung triffst nur du alleine…..“

Sharon wich erschrocken einen Schritt zurück. Ihr Gegenstück verschwand plötzlich und ließ sie zurück. Sie bemerkte dass sie in ihrer Hand etwas hielt. Nur zögerlich blickte sie hinab und sah ein Schwert mit Blut in ihrer Hand. Vor ihr lagen tote Menschen in weißen Kapuzenmänteln. Diese waren mit Blut beschmiert. Sie kniete sich hin und sah sich die Gesichter an. Jedes einzelne davon erkannte sie, und eines davon war ihr sehr vertraut.
Irgendwas in ihr sagte es waren alle samt Cylonen, und zwar die letzten 5 – die Final 5.

Bevor sie noch etwas machen konnte frischte alles um sie herum auf. Ein immer stärker werdender Wind drängte sie zurück bis Sharon eine unsichtbare Kraft in eine dunkle Leere zog.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Cavil stand mit einem anderen Cavil am Becken von Boomer. Sie warteten bis ihr Gedächtnis runter geladen wurde um sie nach den Ereignissen von Athenas Flucht mit Hera befragen zu können.

„Wir haben entschieden, sie muss weg. Sharon war zu lange unter den Menschen und ein Grund warum wir nicht effektiv vorgehen konnten. Jetzt wo Caprica weg ist hat sie ihren Fürsprecher verloren. Wir programmieren sie neu, löschen alte Erinnerungen. Ich befürchte dass wir sie nicht ewig in ihren Gedanken begraben können. Liebe und Geborgenheit lassen einen Cylonen wirr werden, wenn diese nicht von Gott gewollt sind.“

Der andere Cavil gab seinem Bruder Recht und sah auf seine Uhr. Mittlerweile musste der Prozess abgeschlossen sein. Sie hatten während ihrer Unterhaltung das Becken kurz aus den Augen gelassen. Als sie sich umdrehten war es leer. Einer der Cylonen griff daraufhin völlig nervös in das Becken hinein. Der andere Cavil ging um das Becken herum und sah schnell die nassen Spuren auf dem Boden.

„Das Becken ist leer!“

„Hier ist alles feucht. Dieses Miststück muss hier irgendwo sein. Wir werden sie gleich töten. Entferne ihren Memorystick, ich gebe Alarm!“

Sein Bruder rannte nach draußen und folgte dabei der Spur. Der andere Cavil kniete sich zur linken Beckenaußenseite und wollte den Stick mit den Daten von Boomer herausziehen.
Dabei bemerkte er wie etwas auf seinen Rücken tropfte und hatte dabei eine schlechte Vorahnung. Mit einem ängstlichen Blick sah er nach oben in das wütende Gesicht von Sharon Valerii. Nur langsam richtete er sich auf und blickte sich dabei um. Niemand außer ihnen war hier.

„Hör zu, das geschieht nur zu deinem Besten. Du weißt dass wir dich lieben. Aber die Zeit bei den Menschen hat dich schwach gemacht. Wir korrigieren es wieder und du kannst wieder von vorne beginnen – bei deiner Familie!“

„Lass mich raten – Gottes Wille?“

Mit einem zaghaften und ängstlichen Lächeln nickte er. Dabei versuchte er mit kleinen Schritten rückwärts zu gehen um Platz zwischen ihnen zu schaffen. Sein ungutes Gefühl wurde dabei stetig stärker. Sharon stieg feucht und nackt aus dem Becken und hielt auf ihn zu.

„Was hast du vor?“

„Ich versichere dir, es geschieht in Gottes Willen…..“

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Battlestar Galactica
Standort: NC 33426
Auftrag: Schutz der Flotte

Boomer wachte auf. Sie wusste dass sie geträumt hatte. Verschlafen griffen ihre Hände neben das Bett und holten einen Zeichenblock hervor. Von ihrer Decke griff sie sich einen Bleistift und wollte weiterzeichnen als etwas aus ihrem Zeichenblock hinausfiel. Es lag auf der Decke und sie nahm es an sich. In ihrer Hand hielt sie das Bild von Tyrols Geburtstag. Mit einem Lächeln streichelte sie mit dem Daumen darüber und bereute ihre Entscheidung nicht. Sie wunderte sich insgeheim, denn ihr Gegenstück tat nichts weiter als sie durch Teile ihrer Vergangenheit zu führen und erzählte ihr eigentlich nichts Neues. Doch ihre Worte reichten aus um hierher zu gelangen. Sie reichten aus um sie zurück zur Galactica zu bewegen.

Sharon wusste das sie jemand von draußen beobachtete. Sie wendete daher ihren Blick und sah den Chief nervös vor der Tür stehen.
Eine Weile blickten sie sich an ohne ein Wort zu sagen oder sich zu rühren. Schließlich hielt sie das Bild hoch. Tyrol erkannte es und ging anschließend weiter.
Valerii blickte nach vorne zu ihrem Sessel und sah darin ihr Gegenstück sitzen. Sie nickte ihr nur zu und wandte sich wieder ihrer Zeichnung zu. Es war der Kampfstern aus ihren Träumen, auf dessen Pylonen sie mit Bleistift den Namen aus ihrem Traum auftrug.

„Ich bin zuhause.“ sagte sie leise und schlug ein neues Blatt Papier auf.
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Niko von Hinten
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Post by Niko von Hinten » Sun, 24. Feb 08, 03:41

Wow mal wieder erstklassig, interessant und genial. Vor allem aber sehr spannend.
Unbedingt weitermachen!!!
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Viper047
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Post by Viper047 » Tue, 26. Feb 08, 15:37

ich hoffe man ist mir net säuerlich wenn ich net alles 100% übernehme
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Kapitel 3


Hunger ( Teil 3 )


Battlestar Galactica
Standort: NC 3447
Auftrag: Schutz der Flotte


Leise betraten Apollo und seine Frau ihr ehemaliges Pilotenquartier und schlossen dabei vorsichtig die Tür. Die Piloten stiegen aus ihren Betten und sahen in die Runde. Nach einem kurzen Nicken des CAG gingen sie an verschiedene Stellen – entweder Spind, unter dem Bett, oder andere Ecken. Sie sammelten sich am Tisch in der Mitte des Quartiers und legten ihre letzten Essensreserven auf den Tisch.

Seit knapp 2 Wochen war die Flotte unterwegs um Nahrung zu finden, doch bisher ergebnislos. Der Hunger forderte erste Opfer unter den kranken, schwachen Menschen oder den Kleinsten, da wie erwartet die Notrationen schnell verbraucht waren. Auf einigen Schiffen kam es zu Aufständen, da das Gerücht verbreitet wurde auf der Galactica gäbe es noch genug zu Essen und das Militär würde nichts herausgeben. Admiral Adama ließ diese Aufstände kurz und schmerzlos auflösen. Niemand kam dabei zu schaden da er die Menschen auf sein Schiff einlud um ihnen zeigen zu können dass auch die Galactica nichts hatte. Viele aus den unteren Schichten folgten der Einladung, da es auch bedeutete der Doktor war in der Nähe um sie behandeln zu können. Diese Menschen litten am schlimmsten unter den Folgen des Hungers und beklagten die meisten Opfer.

Auf dem Tisch des Pilotenquartiers lagen vor allem Reste aus den Notrationen – Hartkekse, konserviertes Schwarzbrot und letztes Essen welches nicht kontaminiert war. Viele tauschten für dieses Gut eigentlich wertvollere Sachen wie Uhren oder bezahlten hohe Preise um einen halben Keks zu bekommen. Andere wiederum taten Gefälligkeiten über die man anschließend nicht reden wollte.
Kara sah in das obere Bett vor ihr. Louanne Katraine lag im Bett und starrte mit einem großen Hungergefühl auf den Tisch.

„Hey Kat, rücke für deine Kameraden etwas zu Essen heraus!“ schnauzte Starbuck sie an.

Katraine richtete sich auf und schüttelte den Kopf. Sie hatte nichts mehr. Bis vor kurzem war sie noch im Besitz eines Schokoriegels, denn sie aber Doktor Cottle überreichte. Sie machte es nicht publik um ihrem Image nicht zu schaden, insbesondere nicht gegenüber Starbuck. Denn den letzten Riegel gab sie für die wenigen Kinder auf der Galactica her.
Bei einem Rundgang durch das Schiff, um den Hunger zu vergessen, kam sie an der Krankenstation vorbei und hörte Nicolas, Hera und Zak schreien. Der Doc wollte sie schon künstlich ernähren da er keine feste Nahrung mehr auftreiben konnte für seine Patienten und die Kinder. Während ihre Eltern für die Flotte auf Nahrungssuche waren bestand er darauf die Kinder um sich zu haben.
Die Kleinen erinnerten Kat an ihre eigene Vergangenheit. Sie hatten kaum etwas zu Essen und ihre kleinen Geschwister schrieen so ebenfalls Nächte durch. Der Captain hatte kurz zuvor einen Riegel erstanden und wollte sich den aufheben. Doch wurde ihr Herz weich und gab ihn ohne Gegenleistung her.

„Ich habe nichts mehr!“ sagte sie müde und erschöpft.

Für Kara klang es wie eine glatte Lüge. Kat war für sie jemand der auf sein eigenes Vorteil bedacht war und sogar über Leichen ging. Sie flogen oft miteinander in der letzten Zeit, doch blieb es bei der Kommunikation meist bei dem Wichtigsten. Apollos Frau glaubte dass Kat ihre eigene kleine Reserve hatte und nicht teilten wollte. Sie sah vor kurzem wie Cpt. Katraine vor der Krankenstation einen Riegel von Cottle bekam – jedenfalls sah es für sie so aus.

„Erzähl deine Märchen irgendwem anders, ich habe gesehen wie du von Cottle einen Riegel bekommen hast! Und jetzt willst du nicht teilen?“ fragte Starbuck erbost.

„Den hab ich Cottle gegeben und nicht umgekehrt! Vielleicht solltest du dir eine Brille zulegen, alte Frau!! Du bist doch diejenige die bunkert!!“

„Wem hast du für den Riegel einen blasen müssen? Außerdem, ich habe ein Kind!!!“

„Na klar, das nimmst du wohl als Entschuldigung für alles – ich habe ein Kind!!“

Als Kat Starbuck nachäffte reichte es ihr und wollte um den Tisch gehen um ihr eine zu verpassen. Apollo und die Piloten gingen dazwischen und hielten die zankenden Frauen auseinander bevor noch schlimmeres geschah.

„Das reicht jetzt! Der Hunger macht uns schon alleine zu schaffen und wir müssen uns nicht zusätzlich gegenseitig an die Gurgel gehen. Jetzt kommt und isst, spart eure Kräfte!“ mahnte Apollo.

Schnell war der Zank vergessen als es ums Essen ging. Louanne stieg aus ihrem Bett und gesellte sich zu den anderen Piloten. Wie ein Rudel ausgehungerter Tiere stürzten sich die Soldaten auf die letzten Reste ihrer Reserven. Wenn sie nicht bald was fänden wäre dies ihre letzte Mahlzeit gewesen.

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Admiral Adama saß in seiner Sitzecke und streckte die Beine von sich. Auf dem kleinen Tisch saß Colonel Tigh und ging mit ihm die letzten Berichte durch. Die ersten Zivilisten kamen an Bord die der Einladung folgten. Der Admiral befahl Dee die Passagiere aufzunehmen und gleichzeitig darauf hinzuweisen das es auf dem Kampfstern nichts zu Essen gab. Kurz zuvor schickte er weitere Raptor raus um vorwärts der Flotte zu suchen. Der letzte Sprung führte sie in einen trostlosen Sektor der nichts an geeigneten Planeten zu bieten hatte. Aber an aufgeben dachte der alte Mann noch lange nicht, obwohl er selbst seit 3 Tagen nichts mehr zu essen hatte.

„Die ersten Shuttles sind heute Morgen gelandet. Einige sind ihrem Ruf doch gefolgt. Dann haben wir 12 Schwächeanfälle auf unserem Schiff, damit kämen wir auf 62 insgesamt. Alleine in den letzten 4 Tagen haben wir 40 Ausfälle zu verzeichnen. Die Jugend ist nicht mehr gewohnt etwas zu hungern.

Dann bin ich die letzten Berichte durchgegangen – nichts. Die brauchen sie sich erst nicht anzusehen. Da draußen ist gar nichts.
Später kommen weitere Meldungen aus dem Büro der Präsidentin. Die Lage hat sich vorerst beruhigt, soviel konnte mir ihre Assistentin bereits sagen. Aber die Frage ist natürlich wie lange, Sir!

Und wenn sie mir die Anmerkung erlauben, ich habe Dee noch mal darauf hingewiesen den Zivilisten zu sagen das wir ebenfalls nichts zu fressen haben – glaub mittlerweile kann man es so bezeichnen. Aber ein Gutes hat es, meine alte Uniform passt wieder!“

Der XO gab ihm die Berichte in die Hand. Adama las alles noch mal sorgsam durch. Nach dem Eingreifen seiner Männer hatte sich die Lage beruhigt. Wenn es noch mal zu Ausschreitungen kommen sollte musste er sofort handeln und die Rädelsführer dingfest machen. Aber in der Zwischenzeit waren die Menschen selbst zum protestieren zu schwach.

„Ich habe gehört die essen sogar Papier?“ fragte der Admiral nach.

„Nein, da ist nichts dran – Papier ist aus!“

Nach dieser Antwort sah der Admiral in das Gesicht seines langjährigen Freundes. Saul fing an zu lachen und steckte William mit an. Trotz der prekären Situation fanden sie Dinge um die Lage ein wenig in den Hintergrund schieben zu können – wenigstens für ein paar Augenblicke.

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Lieutenant Sharon Agathon
Rufname: Athena
Raptor 392
Standort: 1 Sprung vor der Flotte
Auftrag: Erkundung

Sharon war seit letzter Zeit im Dauereinsatz. Der Hunger schien sie nicht besonders hart zu treffen. Die cylonische Physiologie war auch hier widerstandsfähiger als die menschliche. Der Admiral nutzte es aus um sie fast rund um die Uhr rauszuschicken. Trotz der Sehnsucht und Sorge um Hera flog sie immer wieder um endlich etwas zum Essen zu finden. In der Nacht bekam sie vom CIC weitere Koordinaten und sollte sich dort umsehen. Insbesondere bei einem Sternenhaufen der einen Teil des Sektors verdeckte. Nach ersten Messungen herrschte in ihm starke nukleare Strahlung. Athena heftete eine Strahlungsplakette an ihren rechten Oberarm. Es sah aus wie eine kleine 8 eckige Platte mit einer hellen Oberfläche, welches an einem Gummiband befestigt war um es über den Arm zu stülpen. Die helle Oberfläche reagierte auf Strahlung und färbte sich hierbei in schwarz. Je mehr schwarz auf der Oberfläche umso gefährlicher war es für den Piloten. Und wenn es ganz schwarz war, war es in den meisten Fällen zu spät und der Pilot erkrankte kurz darauf an der Strahlung.

Auch nur wenige Schiffe konnten einer hohen Strahlung ausgesetzt werden. Viper wären im Gegensatz zu einem Raptor absolut schutzlos gewesen. Auch konnten viele zivile Schiffe nicht lange standhalten. Nur die Galactica und der Defender in der Flotte waren für längere Flüge in verstrahlten Gebieten gerüstet, aber auch sie hatten ihre Grenzen.

Athenas Raptor tauchte in den Sternenhaufen ein. Er war sehr grell und dicht, sie konnte kaum nach draußen sehen. Der rötlich und gelblich gemischte Sternenhaufen war schon am Anfang radioaktiv sehr stark am strahlen und griff die Außenhaut des Raptors an. Langsam begann sie abzublättern je länger sie sich darin aufhielt.
Athena schaute auf ihren rechten Oberarm. Die Fläche begann sich allmählich in Schwarz zu färben. Die Strahlung machte nicht nur ihrem Schiff zu schaffen, auch Lt. Agathon griff es körperlich an. Die Temperatur stieg, ihr Raptor begann sich zu schütteln während sie es schwerer hatte zu atmen. Unter ihrem Kombi wurde es unerträglich heiß als die Instrumente in den roten Bereich gingen. Wieder schweifte ihr Blick auf ihren Oberarm. Die helle Fläche war bereits zur Hälfte eingeschwärzt und schritt schneller voran.
Immer wieder versuchte sie draußen etwas zu erkennen. Weder mit ihren Augen noch mit den Instrumenten konnte sie etwas sehen.

Nach einer Weile wollte Sharon nur noch aus ihrem Kombi raus. Die Hitze ließ sie müde und langsamer werden. Der Raptor stieß allmählich an seine Grenzen und erste Warngeräusche ertönten durch das Schiff. Ihr Atmen wurde flacher, ihre Augen fielen immer öfters zu. Sie bemerkte dass ihr Körper bald die Arbeit aufgab und entschied sich den Sternenhaufen zu verlassen.
Doch ihre Systeme vorne reagierten nicht.

„Nein, bitte nicht!“ flehte sie.

Müde stieg sie aus dem Pilotensitz. In ihren Gedanken war sie bei ihrer kleinen Familie. Nur mühsam konnte sich Sharon auf den Beinen halten. Man konnte hören wie ihr Atmen unregelmäßiger wurde und sah das Zittern ihres Körpers. Ein letzter Blick auf ihrem Oberarm zeigte eine fast vollständige schwarze Fläche. Wenn sie jetzt nichts tat war es um sie geschehen. Der Raptor kam ihr schon entgegen und hielt stand, obwohl seine Belastungsgrenze schon überschritten wurde. Ihr Blick starrte auf die Konsole des ECO und wollte dort hin als Athena kurz davor auf den Boden fiel und scheinbar ohnmächtig liegen blieb.

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Battlestar Galactica
Standort: NC 3447
Auftrag: Schutz der Flotte


Louanne spazierte durch den Kampfstern um ihren Hunger zu vergessen. Die paar Krümel hatten sie nicht satt gemacht und steigerten nur das Verlangen nach mehr. Ihr Weg führte sie in den Hangarbereich. Dort traf sie auf Dee, einige Marines und Zivilisten. Sie führte die hungernden Menschen in einen leer geräumten Bereich. Kurz zuvor wurden dort Betten aufgestellt um ihnen einen Schlafmöglichkeit zu geben, sowie von Doc Cottle untersucht zu werden.
Lt. Dualla wiederholte immer wieder laut und deutlich denselben Satz.

„Auf der Galactica gibt es nichts zu essen!“

Viele kamen hierher in der Hoffnung dass an den Gerüchten etwas Wahres dran war. Aber schnell bemerkten sie dass auch die Soldaten mit dem Hunger zu kämpfen hatten.
Kat wollte sich nicht lange aufhalten und auch mit niemanden reden. Sie kämpfte sich durch die Massen um ihre übliche Route abzugehen. Dabei stieß sie an einen jungen Mann der sich auch gleich entschuldigte. Als der Captain sich umdrehte begann der dunkelhaarige junge Mann zu lächeln.

„Bei den Göttern!“ dachte sich Cpt. Katraine als sie den abgemagerten jungen Mann in seinen abgetragenen Sachen sah.

„Sasha!“ sagte er erstaunt und freute sich sie zu sehen.

Doch die Freude war nur auf seiner Seite. Louanne war weniger erfreut ihn wieder zu sehen.

„Mein Name ist Louanne. Sasha ist Vergangenheit. Also komm mir ja nicht zu nahe!“

Sie drehte sich um und ließ den Mann stehen. Nach den Angriffen auf den Kolonien hätte sie nie gerechnet Enzo wieder zu sehen. Er erinnerte sie an ihre Vergangenheit, die sie nach dem Neubeginn auf der Galactica unbedingt vergessen wollte.

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Als der Raptor landete reagierten die ABC – Abwehrtrupps schnell. Weiträumig sperrten sie den Platz um Athenas Maschine ab und bauten einen Dekontaminationsplatz auf. Dort wurde der Pilot in einem weißen Plastikzelt unter einer Dusche mit einer speziellen Lösung dekontaminiert und anschließend auf Strahlung mit einem Messgerät untersucht. Erst bei einer negativen Anzeige durfte er den Bereich verlassen. Für den Ernstfall standen Doc Cottle samt Sanis am Ende der Absperrung bereit.

Der Admiral, sein Sohn, Kara und Helo standen ebenfalls an der Absperrung und warteten bis die Prozedur vorbei war. In einem Schutzanzug näherte sich Tyrol dem Raptor und öffnete diesen von außen. Sharon stand schon an der Tür und wartete auf den Trupp. Er führte sie in das Zelt wo sie unter die Dusche gestellt wurde. Nach einer Minute kam sie heraus und stellte sich dem Messtrupp. Dabei wurde ich die Strahlungsplakette abgenommen und dem Admiral gezeigt – sie war pechschwarz. Ihr Mann fürchtete schon das Schlimmste, aber Tyrol streckte den Daumen nach oben. Sharon war zwar körperlich angeschlagen, doch zeigte sie keine Anzeichen für Strahlung.
Mit einem Lächeln kam sie zur Gruppe. Kara hoffte das sie wenigstens etwas fand nachdem ihr vorheriger Flug ergebnislos war.

„Sir, meine letzten Koordinaten waren genau das was wir vermutet hatten. Ein Algenplanet, versteckt hinter einem radioaktiven Sternenhaufen. Ich habe nur schwache Aufzeichnungen bekommen, da ich ansonsten nicht mehr lebend daraus gekommen wäre.“

Apollo blickte auf die schwarze Plakette und begann zu überlegen. Die Strahlung schien ihr nichts auszumachen, aber ihre Daten waren teilweise lückenhaft. Deshalb schlug er vor sie noch mal durch den Sternenhaufen zu schicken.

„Dad, schick sie noch mal durch. Ihr macht das alles nichts aus und eher sie als einer von unseren Piloten.“

„Nein, wir wissen nicht wie viel sie verträgt, Sir!“ kam von Cpt. Agathon als Einwand.

Er nahm seine Sharon an sich und zeigte sich offen gegen den Vorschlag des Majors. Währenddessen sah der Admiral noch mal auf die pechschwarze Plakette. Einerseits hatte sein Sohn Recht, Sharon schien die Strahlung nichts auszumachen und man könnte sie für handfestere Daten nochmals durch den Sternenhaufen schicken. Auf der anderen Seite wusste man nicht wie sehr die cylonische Physiologie standhalten würde bis Sharon an einer Überdosis erkranken würde. Ein menschlicher Pilot wäre, nach dem Zustand des Raptors zu beurteilen, nicht lebendig zurückgekehrt. Die Außenhaut des Raptors war extrem angegriffen und er rauchte an fast allen Ecken und Kanten.

„Lassen sie sich zur Sicherheit untersuchen, Lieutenant. Wir treffen uns in einer Stunde im CIC für Weiteres.“

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Kara zog sich um, um noch ein paar Minuten nach Zak zu sehen während ihr Mann auf den Boden starrend auf dem Bett saß. Er konnte im Nebenquartier Helo und Sharon hören. Sie war eben aus der Untersuchung gekommen. Cottle brauchte nicht lange um nichts festzustellen.

„Willst du in deinen verschwitzten Klamotten zum alten Mann oder warum brennst du mir Löcher in den Boden?“ fragte sie ihren Mann.

„Ich weiß nicht was auf diesem Schiff los ist. Jeder fasst diesen Toaster mit Samthandschuhen an. Und die anderen Beiden im Keller füttern wir auch mit durch. Bin ich den der Einzige der noch klar denken kann?

Bis wir nichts anderes gefunden haben, sorge dafür dass unser Sohn nicht in die Nähe dieses Toasters und seinem Balg kommt. Wenn ich auch nur erfahre dass sie ihre Hände an unser Kind gelegt hat – bringe ich sie um!!“

Die Worte ihres Mannes entsetzten Starbuck. Hörte sie tatsächlich Apollo da reden oder wer war der Mann auf ihrem Bett? Doch der Blick des Majors verriet ihr dass er es so meinte wie er es sagte. Sie schloss den Spind und tat so als würden seine Worte sie nicht berühren, als hätte sie ihm nicht zugehört. Lee schnappte das Verhalten seiner Frau schnell auf und gab sich nicht einverstanden. Zumindest ihre Meinung musste sie kundtun – denn das tat sie sonst zu jedem und alles.

„Willst du dazu nichts sagen, oder bist du nun auch unter die Toasterfreunde gegangen?“

Zak’s Mutter ballte die Faust und versuchte sich zu beherrschen. Alles hätte er sagen können, doch trieb es Apollo gleich auf die Spitze. Sie drehte sich um und lächelte ihn an.

„Doch, ich sag dir was dazu. Ich werde durch diese Tür gehen um so zu vermeiden dir sofort eins in die Fresse zu geben. Denn du hast soeben mein Verlangen erweckt einem Vorgesetzten den Hintern aufzureißen. Aber da ich mit diesem Vorgesetzten nebenbei noch schlafe gebe ich dir die Gelegenheit das zu tun was du am besten kannst – nämlich nachzudenken.“

Der CAG zog sich wütend den Kombi aus und schmiss diesen in eine Ecke. Jetzt waren sie wieder dort wo sie auch in Vergangenheit manchmal gerieten, in einen handfesten Streit. Und für diesen mussten sie nicht einmal verheiratet gewesen sein. Schon als sie mit seinem Bruder liiert war gerieten sie wegen Kleinigkeiten aneinander.

„Ach so, klar – ich verstehe schon. Lee sollte besser seine Klappe halten und zu allem ja und amen sagen. Nicht mit mir, wenn ich dich auch nur in der Nähe dieses Miststücks sehe und dabei meinen Sohn….“

„Dein Sohn? Ach bitte, Lee – du hast nichts weiter getan als deinen Schwanz rein zuhalten und abzudrücken. Wenn du das nächste Mal ein Kind gebärst reden wir noch mal darüber was das Beste für unseren Sohn ist.

Sharon ist Ok! Und ich werde so oft wie ich will, auch mit „deinem Sohn“, bei ihr sein und wir werden vielleicht sogar beste Freundinnen!!“

Gar nicht angetan von ihrer offensichtlichen Drohung ging er zu ihr und knallte ihr eine. Kara hielt sich die getroffene Wange und sah ihren Mann nicht wütend sondern gleichgültig an. Ihre Hand griff zuerst nach der Tür, ballte sich zur Faust und schlug dem CAG mitten ins Gesicht. Er torkelte ein wenig zurück als sie ihm vor die Füße spuckte.

„Heute Abend schläfst du auf der Couch!!“ ermahnte sie ihn.

Kara Thrace wischte sich die ersten Tränen aus dem Gesicht bevor sie das Quartier verließ.
Nach und nach kam Lee was eben geschah und setzte sich aufs Bett um es zu verdauen. Lange war es her als er Kara das letzte Mal schlug. Doch da waren sie nicht verheiratet, und jetzt fühlte es sich auch ganz anders an seine eigene Frau zu schlagen.

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Der Admiral wartete bereits auf den CAG im CIC der Galactica. Athena zeigte den Führungsoffizieren kurz zuvor ihre ausgewerteten Daten und wo sich der Planet befand. Sie mussten zwangsweise durch den Sternhaufen, da führte kein Weg daran vorbei. Ein Sprung war für die Flotte direkt nicht möglich. Sie hatten keine genauen Daten und würden Gefahr laufen direkt in den Sternenhaufen zu springen. Für viele Schiffe innerhalb der Flotte ein Todesurteil da sie nicht für solch eine Umgebung gerüstet waren. Und bis der nächste Sprung vorbereitet war verging zuviel Zeit. Die Schiffe konnten sich nicht anhand des DRADIS orientieren und mussten mehr oder minder nach Sicht fliegen. Athena machte sofort deutlich dass das DRADIS dort nicht zu gebrauchen war.

Starbuck und die Cylonin versuchten eine Lösung zu finden. Aber egal welchen Weg sie fanden, der Sternenhaufen und die Zeit machten ihnen einen Strich durch die Rechnung.

„Sir, wenn alles nicht geht müssten wir um den Haufen fliegen. Aber das kostet Zeit. Wenn wir schnell an Essen kommen wollen müssen wir hindurch oder versuchen unser Glück auf dem Weg um den Haufen herum.“ sagte sein XO.

Gaeta legte eine aktualisierte Karte auf den Tisch. Dabei verschob er die Raptormodelle vor die zivilen Schiffe. Als sein Sohn sich in die Planung einschaltete rückte er die Modelle an ihre Ausgangsposition. Dabei kam seinem Vater eine Idee.

„Sie haben Recht, XO! Wir müssen für eine schnelle Lösung dadurch. Aber dort macht uns die Strahlung Probleme. Für einen Sprung zum Planeten müssen wir näher heran…..“

Der alte Mann verschob einzelne Raptor zu den großen Schiffsmodellen. Den Offizieren um ihn herum wurde sein Plan schnell klar.

„Das würden mehrere Sprünge bedeuten.“ meinte Gaeta dazu.

„Die Flotte wird blind sein wenn wir hinein fliegen, also braucht sie jemanden der für sie sieht und sie hindurchführt. Wir teilen die Raptor so auf das jeder ein Schiff durch den Sternenhaufen führt. Wir springen in den Haufen hinein, dort geben wir ihnen die zweiten Koordinaten aus dem Haufen hinaus. Jeder Raptor wird hierbei auf Sicht fliegen müssen um nach dem ersten Sprung sein Schiff wieder einzufangen.

Major, bereiten sie alles vor!“

Apollo und die anderen Piloten meldeten sich ab. Saul legte die Berechnungen für die Sprünge auf den Lagetisch.

„14 Sprünge, Admiral. Das wird verdammt eng und ich gehe davon aus das wir nicht alle heil ankommen werden.“

William Adama teilte seine Sorge, doch war dies zurzeit der schnellste Weg um an etwas essbaren zu gelangen.

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Galen und Cally Tyrol mussten auf der Krankenstation mit ansehen wie ihrem Sohn Nicolas eine Ernährungssonde durch die Nase eingeführt wurde. Auf dem gesamten Schiff gab es nichts mehr für die Kinder auf Cottle’s Station und musste zum Erhalt ihrer kleinen Leben zu diesen Maßnahmen greifen. Die Sanitäter öffnete den Tropf, genauso wie sie es zuvor bei Hera und Zak taten.
Danach konnte Cally ihren Sohn vorsichtig auf den Arm nehmen. Es dauerte eine Weile bis Nicolas die Sonde über sich ergehen ließ. Alle Kinder weinten und hatten Angst vor dem was mit ihnen angestellt wurde. Doch war es nötig um sie nicht verhungern zu lassen.

Während sie ihren Sohn im Arm hielt hatte Cally noch ganz andere Sorgen. Seit einiger Zeit hatte sie das Gefühl das mit Chief Tyrol etwas nicht stimmte. Immer öfters wurde er im Trakt zu Boomers Zelle gesehen, aber jedes Mal mit einem anderen Auftrag. Zuerst wechselte er nur Glühbirnen, später suchte er nach Schäden aus vorherigen Angriffen. Sie ließ sich nichts anmerken und hoffte ihr Mann würde von selbst sagen was er die ganze Zeit dort tat. Doch das Gegenteil herrschte immer noch vor. Er kam spät in ihr Quartier und legte sich ohne ein Wort zu sagen schlafen. Als er nachts Sharons Name erwähnte war ihr Geduldsfaden endgültig geplatzt.

„Galen?“

„Hmm?“

„Denkst du immer noch an sie?“

Chief Tyrol sah seine Frau fragend an. Er wusste nicht worauf sie hinaus wollte.

„An wen soll ich denken?“

„Tu nicht so, Galen! Meinst du ich bin blöd? Ich weiß dass du die letzte Zeit an ihrer Zelle vorbei gehst! Wenn du sie wieder zurückhaben willst – bitte! Niki und ich kommen auch ohne dich klar!“

Hörte er gerade richtig was aus dem Mund seiner Frau kam? Sie und sein Sohn kämen ohne ihn zurecht. Er wusste das es nicht ewig geheim blieb dass er an Sharons Zelle vorbei ging um einen Blick hineinzuwerfen. Aber erklären konnte er es sich nicht. Dennoch änderte sich nichts daran dass er seine Frau und ihren gemeinsamen Sohn über alles liebte und seine Familie nicht gegen Boomer eintauschen würde. Bis zu ihrem auftauchen hatte er keine einzige Sekunde an sie gedacht.

„Ich glaub du hast sie nicht mehr alle beisammen, Cally! Was soll ich mit dem Toaster? Ich habe dort hinten zu tun, und das weißt du verdammt noch mal. Wie lange schiebe ich diese Sektion vor mir her, häh? Jetzt wo dieses Ding da ist willst du 1 und 1 zusammenzählen und dichtest mir vielleicht noch eine Affäre an! Ich habe nichts mit Sharon am Hut, da läuft gar nichts und wird es auch nie. Ihr seit meine Familie, bei den Göttern!!“

„Du nennst dieses Ding also Sharon?“ fragte sie ihn kurz darauf.

Sie wandte sich von ihrem Mann ab und stellte sich taub. Egal was er nun sagen wollte, sie hörte ihm nicht mehr zu. Wagte er es tatsächlich dieses Ding bei ihrem Namen zu nennen. Gerade er durfte sie nicht mit ihrem alten Namen benennen dürfen. Bei ihr war es was anderes, da Sharon von Anfang an auf ihrer Liste stand. Normalerweise hätte sie sich den Chief schon auf Caprica gekrallt. Aber da musste ihr Valerii mit der Aktion in der Küche zuvor kommen. Nun befürchtete sie dass Boomer ihr Galen wieder ausspannte. Dieses Ding musste weg, soviel stand für sie fest.

Für ihren Mann war das Gespräch ebenso vorbei. Er gab seinem Sohn einen letzten Kuss und verließ wortlos die Krankenstation.

„Keine Sorge, Mami wird nicht zulassen dass dieses Ding uns unseren Papa ausspannt. Dafür wird Mami schon sorgen!“ versprach sie unter Tränen ihrem Sohn.

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Colonial One

Laura war inmitten der Vorbereitungen als Tory ihr den Admiral am Com ankündigte. Sie hatten zuvor die ersten Sprungkoordinaten erhalten und erwarteten den Piloten der sie durch den Sternenhaufen führte.
Sie setzte sich auf ihren Arbeitstisch und wandte sich mit dem Rücken zu ihren Mitarbeitern und mit Adama ungestört reden zu können.

„Admiral Adama, was kann ich für sie tun?“

„Frau Präsident, ich wollte sicher gehen dass die Colonial One ihre Koordinaten erhalten haben. Sie werden mit der ersten Gruppe springen, und keine Widerworte!“

Sie musste etwas schmunzeln. Trotz seiner Bemühungen Abstand und Professionalität zu wahren behandelte er sie oft wie eine Frau mit der er seit Jahren liiert war. Das schmeichelte ihr sogar.

„Die ganze Flotte ist bereit und ich werde es nicht wagen Widerworte zu leisten, wenn Aussicht besteht das wir am anderen Ende endlich was zu Essen finden.
Ich sehe gerade dass unser Blindenhund da ist. Wir sehen uns auf der anderen Seite, Bill.“

„Wir sehen uns, Laura!“

Die Präsidentin beendete das Gespräch. Der Raptor vor ihnen gab ihnen das Zeichen zum Sprung. Die Passagiere der Colonial One machten sich bereit als Erstes zu springen und mit den ersten Teilen der Flotte Vorbereitungen zu treffen.

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Captain Louanne Katraine
Rufname: Kat
Raptor 429
Standort: NC 3447
Auftrag: Führung der Schiffe zum Algenplanet

Die ersten Sprünge gelangen. Sämtliche Raptor flogen ohne ECO da jeder, der einen Raptor fliegen konnte, gebraucht wurde.
Kat kehrte mit den Raptor zurück zur Flotte um sich ihr nächstes Schiff zu holen. Sie schaute auf ihre Strahlungsplakette und bemerkte dass sie sich in manchen Teilen schwarz färbte. Aber vor ihr lagen noch 11 Sprünge.
Beim ersten Sprung wurde sie durch den Sternenhaufen geschockt. Es war heiß, sie konnte durch das grelle Licht und dem dichten Nebel nichts sehen. Sie hatten nicht viel Zeit die Schiff zu finden die sie begleiteten. Innerhalb des Sternenhaufens konnten ihre zivilen Schiffe keinen Sprung hinaus berechnen und mussten deshalb von einem Raptor geführt werden.
Wenn sie nicht innerhalb eines gewissen Zeitrahmens das Schiff anhand von Konturen oder Triebwerksanordnungen fanden musste sie ohne das Schiff springen . Denn je länger man der Strahlung ausgesetzt war umso gefährlicher wurde es für den Raptorpiloten selbst.

So traurig die Tatsache auch war, die Crews der verlorenen Schiffe müssten nicht lange zu leiden haben, da die Außenhülle der Schiffe nicht für eine derartige Strahlung geschaffen war und sich ihre schwache Panzerung schnell auflösen würde.

Doch bisher ging alles gut. Ihr nächstes Schiff war das Reparaturschiff Carina. Es sollte der vorerst letzte Sprung sein, da die Mannschaften sich ein wenig erholen sollten und ihre Maschinen auf Schäden untersucht wurden, genauso wie Piloten auf Strahlungsschäden untersucht wurden.

Sie näherte sich dem Flattop, so wurde der Schiffstyp genannt der aussah wie ein fliegender Flugzeughangar, von Backbord und meldete sich an. Der Captain der Carina bestätigte den Erhalt der Koordinaten und schon konnte es auch losgehen.
Apollo flog mit seinem Passagierliner vor und kurz darauf sprangen alle Schiffe in den Sternenhaufen hinein.

Im Sternenhaufen kämpfte Louanne mit dem grellen Licht, dem dichten Nebel und der aufkommenden Hitze gleichzeitig. Aber das alles war zum Vergleich zu ihrem Schreck nebensächlich. Sie suchte verzweifelt nach ihrem Schiff. Nirgends konnte sie es sehen. Das DRADIS arbeitete nicht richtig und auch wenige Augenblicke später sah sie das Schiff nicht.
Plötzlich tauchte vor ihr ein Schiff auf. Sie atmete schon durch bis ein weiterer Raptor an ihr vorbei flog.

„Kat, hier Apollo. Das ist mein Schiff, wo ist deins?“

Jetzt wurde es ihr wieder schlagartig anders. Sie drehte ihre Maschine etwas von Apollos Schiff ab und blickte nach vorne. Sie konnte es doch nicht verloren haben, so was durfte ihr nicht passieren. Die Menschen auf dem Schiff verließen sich auf sie.
Ihr Raptor wurde aufs heftigste durchgeschüttelt als die anderen sich fertig zum Sprung meldeten.

„Carina, hier Raptor 429 – wo seid ihr?“

Sie versuchte verzweifelt das Schiff zu finden und wollte nicht ohne sie weg.

„Kat, wir müssen weg!“ befahl Apollo.

Kurz darauf sah sie die Triebwerksanordnung des Flattop. Aber nur eine kleine Weile bevor sie wieder verschwanden.

„Carina, hier ist Kat! Bei den Göttern, sagt doch was!!“

Während sie weitersuchte merkte sie nicht wie schnell die helle Oberfläche ihres schwatz färbte. Über Funk schrie der CAG das sie wegmüssten.
Es war zu spät. Die Zeit war abgelaufen und die Carina verloren. Louanne startete ihren FTL und sprang mit den restlichen Schiffen zum Algenplaneten.

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Battlestar Galactica
Standort: NC 3447
Auftrag: Schutz der Flotte

Adama sah auf sein DRADIS. Die Raptor kamen zurück zur Galactica. Dee übergab ihm eine Meldung des CAG. Zur Aktualisierung der Flottenliste übergab er sie seinem XO. Dieser nickte nur kurz und strich die Carina aus der Flotte heraus.

„Hätte irgendwann sowieso kommen müssen. 3 vollständige Sprünge waren nur zu gut um wahr zu sein, Sir. 10 noch vor uns.“

„Die Raptor sollen noch näher bei den Schiffen bleiben. Halten wir die Verluste so gering wie möglich.“

„Aye, Sir!“

Adama sah auf die Uhr. Solange Tyrol mit den Maschinen beschäftigt war, solange hatte die Piloten Zeit sich auf die nächsten Sprünge vorzubereiten.

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„…und ihr bleibt näher bei unseren Schiffen. Wir haben bisher nur ein Schiff verloren, was für die Anzahl der Schiffe und Sprünge eigentlich ein gutes Ergebnis ist. Also, bleibt ganz nah an euren Schäfchen, sucht nach Triebwerken oder sonstigen Merkmalen wenn ihr drin seid. Wir haben nicht lange Zeit zum suchen. Vor allem behaltet eure Plaketten im Auge. Ich werde persönlich danach sehen. Wenn sie so aussehen ist es für euch zu spät!“

Apollo zeigte seinen Piloten im Briefingraum die Strahlungsplakette von Athena. Er gab ihnen nach der Meldung Tyrols noch eine Stunde um sich auszuruhen. Danach ging es wieder zurück in das Cockpit.
Die Piloten standen auf um sich die Beine kurz vertreten zu können. Kat blieb sitzen und blickte auf ihre Strahlungsplakette. Bereits nach dem 4. Sprung war sie zur Hälfte eingeschwärzt. Daher versteckte sie die Plakette in ihrem Kombi. Sie wusste dass Apollo sie aus dem Dienst nehmen würde wenn er sah wie weit die Strahlung bei ihr schon fortgeschritten war. Aber nachdem sie die Carina verlor dachte sie nicht ans aufhören.

Lee Adama begann die Plaketten zu überprüfen. Sie entschloss sich daher einen ihrer Spaziergänge zu machen um nicht überprüft zu werden. Dabei kamen ihr immer wieder die Bilder aus dem Sternenhaufen hoch und wie die Carina vor ihr verschwand.
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-Laura-
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Post by -Laura- » Tue, 26. Feb 08, 16:18

juhuu, es geht endlich weiter :D

quark, mach weiter. spannend und interessant wie immer. kann es kaum abwarten den nächsten teil zu lesen. weiß ja wo sich die flotte befindet, aber trotzdem ist ja einiges anders und behälst den rahmen bei.

( bahnt sich da etwa krach im hause adama an :D )

vorallem brauche ich etwas für nächste woche, du verstehst :lol:
Viper047 wrote:ich hoffe man ist mir net säuerlich wenn ich net alles 100% übernehme
dann eben deutlicher: MEHR!!!!!
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Niko von Hinten
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Post by Niko von Hinten » Tue, 26. Feb 08, 17:11

Oh mann, da bekommt man ja so richtig Hunger beim lesen. :D
Hoffentlich übersteht Kat das ganze noch gut. Wäre nämlich schade und ich hoffe, dass Apollo für Athena bald Anerkennung findet. Außerdem hoffe ich, dass die bald was zum beißen finden.
Das sind ja drei Hoffnungen auf einmal, geht das den wirklich? :lol:
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rayhden
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Post by rayhden » Wed, 27. Feb 08, 19:30

hallo viper,

nach unserem längerem chat habe ich mir die storys nochmal durchgelesen. und du hattest recht wegen den erwartungen.... :roll:

schade ist aber weiterhin dass sogar ganz neue storys an deiner vorbeiziehen. hatte dir ja gesagt das nach meinem empfinden dann mehr leute in deinem thread und zur story schreiben müssten bevor man dich mit den großen gleich setzt. ich sag nur die beiden sg storys.

würde mich dennoch interessieren warum kaum jemand postet, bis auf die ein paar regelmäßigen. aber selbst von denen springen wieder nach und nach welche ab.
ist deine story zu schwer, zu langweilig, zu menschlich,o.ä.? deshalb auch meine meinung das es doch kaum lohnt wegen 3-4 leute von x eine story zu schreiben.

sodele, zuerst gedacht, dann geschrieben :D

trotzdem, nochma sorry wegen meiner direkten art :(

Niko von Hinten
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Post by Niko von Hinten » Mon, 3. Mar 08, 23:49

Wann gehts endlich weiter???
Entzugserscheinungen hab!!!
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Viper047
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Post by Viper047 » Tue, 4. Mar 08, 12:22

habe zur zeit viel zu tun ( uni, family ). werde nach meinen vordiplomklausuren wieder weiterschreiben. sorry :cry:
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Post by Viper047 » Fri, 21. Mar 08, 18:03

Kapitel 4


Eine zweite Chance


Battlestar Galactica
Standort: NC 3447
Auftrag: Schutz der Flotte

Erleichtert sah Adama auf das DRADIS über dem Lagetisch. Alle Raptor kehrten unversehrt zurück und Lee meldete dass alle Zivilschiffe heil auf der anderen Seite ankamen. Sein XO hakte auf der Auftragsliste den 9. Sprung ab und blies sich erleichtert in die Backen.

„Dann bleibt es immer noch bei 4 Schiffen, Sir. Wenn die Götter gnädig sind wird es hoffentlich auch nur bei den 4 bleiben.“

„Das hoffen wir alle, Colonel!“

Aus seiner Hosentasche holte der Admiral 4 zusammengefaltete kleine Papierstücke hervor. Darauf standen die Namen der bisher verlorenen Schiffe im Sternenhaufen. Er wusste das es den Piloten innerlich weh tat nach dem Sprung die Schiffe nicht mehr wieder zu finden. Ein sehr grausamer Gedanke hierbei war dass das verlorene Schiff nur wenige Meter neben oder vor einem sein konnte, aber aufgrund der schlechten Bedingungen und der Strahlung nicht die Zeit hatte sie lange zu suchen. Die Menschen waren verloren wenn die Raptor springen und ihre Schützlinge zurücklassen mussten.

Später war es die Aufgabe des Büros von Roslin die Opfer zu zählen und zu veröffentlichen. Wieder verloren Menschen Eltern, Geschwister, Ehepartner oder Freunde. Das war der Preis um endlich wieder Essen zu erlangen.

„XO, holen sie die Raptor rein. Der Chief soll die Schiffe untersuchen. Apollo prüft die Strahlungsplaketten und sondert gefährdete Piloten aus. Die Galactica springt mit der vorletzten Gruppe.“

Colonel Tigh nickte und führte die Befehle aus.

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Noch etwas verschwitzt und müde holte Helo seine Tochter aus dem Bettchen. Seine Frau würde gleich nachkommen nachdem sie kurz auf Strahlung untersucht wurde. Vorsichtig nahm er sich an sich. Seine Tochter schlief und das fand er auch gut so. Sie sollte so wenig wie möglich von der Ernährung mit dem Schlauch mitbekommen. Ein Sani stellte zwei Stühle ans Bett als auch schon seine Frau kam. Sie hatte sich den oberen Teil der Fliegerkombi um die Hüfte gebunden und setzte sich in ihrem braunen Shirt neben die Beiden. Über ihrem Shirt immer gut erkennbar ihre Erkennungsmarke. Diese legte sie seit ihrer Übergabe nicht mehr ab um sich stets daran zu erinnern wie hart sie dafür gekämpft hatte und es heute noch tat.

„Gibst du sie mir?“ fragte sie leise.

Karl zögerte nicht lange und Hera tauschte den Platz in den Arm ihrer Mutter. Sharon lächelte und genoss die Zeit mit ihrem Nachwuchs.
Cottle klopfte Helo auf die Schulter und winkte ihn mit sich. Seine Frau blieb sitzen und merkte nicht einmal dass Karl aufstand.

Während Hera an der Erkennungsmarke ihrer Mutter spielte hörte Athena ein mehrmaliges Pfeifen. Erst nach einer Minute drehte sie sich um und wollte sehen was dieses Pfeifen auf sich hatte.

„Wo hast du dass denn her?“ fragte sie mit leuchtenden Augen als Karl mit einem Kinderbett vor ihr stand.

„Wenn wir auf der anderen Seite sind und etwas Essen in den Vorratsräumen ist, nehmen wir sie mit. Ich dachte sie würde sich über ihr eigenes Bett freuen. Cottle hat es organisiert.“

Freudestrahlend sah sie sich das in weiß gestrichene Gitterbetchen an. Eine kleine Matratze und erstes Bettzeug lagen bereits drin. Sharon legte Hera zum Probeliegen rein. Cpt. Agathon legte den Arm um seine Frau und freute sich mit ihr.

„Danke Schatz!“

Als Zeichen ihrer Dankbarkeit gab sie ihrem Mann einen innigen und leidenschaftlichen Kuss.

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Major Adama kontrollierte in einem Bereitschaftsraum die Strahlungsplaketten der Piloten während Chief Tyrol eiligst die Raptor überprüfte. Der Großteil der Flotte war bereits auf der anderen Seite und ohne die Galactica schutzlos einem möglichen Angriff durch die Cylonen ausgeliefert. Daher bekam Apollo und der Chief gleichermaßen Druck von oben. Sein Vater wollte die Belastbarkeit der Raptor voll ausnutzen und seine Piloten hatten nicht alle Zeit der Welt um sich auszuruhen. Zusammen mit Cottle gab der CAG deshalb Aufputschmittel aus um die Piloten wach zu halten. Der erste Protest kam von Louanne, da sie wegen solchen Mitteln vor nicht allzu langer Zeit in Verruf geriet. Diesmal aber war der Einsatz dieser Mittel mehr oder weniger von oben geduldet.

Nach wenigen Minuten kam er an den Spind von Helo. Apollo griff auf die obere Ablage des Spindes und holte eine zu dreiviertel eingeschwärzte Plakette hervor. Karl kam ungefähr zum selben Augenblick herein als Adama an seinem Spind stand. Cpt. Agathon wollte etwas aus seinem Spind holen während seine Frau das Geschenk in ihr gemeinsames Quartier stellte. Lee hielt ihm die Plakette vor die Nase. Ein wenig verwundert starrte Sharons Mann darauf. Er erinnerte sich nicht daran das die Plakette soweit schon eingeschwärzt war.

„Du hast einen kritischen Punkt erreicht. Du wirst dich bei Cottle melden und ich werde dich nicht fliegen lassen. Das war’s für dich! Dachtest du mir fiel es nicht auf?“

„Aber…“

Ohne die Chance ein Wort zu sagen schmiss Lee seinen die Tür seines Spinds zu und verließ den Bereitschaftsraum samt Beweisstück. Karl konnte sich wirklich nicht daran erinnern dass er bedroht gewesen wäre durch eine starke Strahlung. Aber Lee Adama hielt im das Beweisstück direkt unter die Nase. Und es war ein Befehl des CAG’s nicht mehr in den Raptor zu steigen.

Wenige Minuten später kamen kurz nacheinander Starbuck und Katraine in den Bereitschaftsraum. Starbuck schien über etwas verärgert zu sein während Kat still vor ihrem Spind saß. Kara öffnete mit Gewalt ihren Spind, so dass ihr fast sein Inhalt ihr entgegen flog.
Helo beobachtete kurz das Schauspiel während er seine Fliegerkombi auszog. Schließlich siegte doch die Neugier was zwischen die Beiden gefahren war.

„Geht ihr euch wieder mal auf die Nerven?“ fragte er mit einem kleinen Schmunzeln.

Aber Kara sah ihn darauf mit einem Blick an der im Normalfall jeden einen Heldentod sterben ließ.

„Karl, geh mir nicht auf den Sack. Ich bin nicht in der Stimmung für so was!!“

Der Mann von Sharon zog sich in seine dunkelblaue Tagesdienstuniform um. Er schloss anschließend seinen Spind und verließ ohne weiter nachzuhaken die beiden Frauen. Schließlich hatte er gerade selbst genug Probleme.

„Ich mache es wenn wir auf der anderen Seite sind!“ sagte Louanne leise.

„Das will ich für dich hoffen, Fräulein. Wenn nicht, werde ich zum alten Mann gehen und dann zieh dich warm an. Leute wie du haben es den Cylonen erst ermöglicht unsere Welten zu überrennen. Ich könnte dich….“

Cpt. Thrace hielt inne, schmiss die Tür ihres Spindes zu und verließ den Raum. Sie konnte die Gegenwart von Kat nicht ertragen. Diese blieb vor ihrem Spind sitzen. Aus ihrer Jacke holte sie eine Plakette hervor, die sie zuvor aus dem Spind von Helo entnahm. Kat hatte nach einer Unterhaltung mit Starbuck in einem Flur unweit des Hangars schon innerlich mit ihrem Leben abgeschlossen.
Kara hatte sie mit Enzo gesehen und dabei Verdacht geschöpft. Dieser wollte von Kat, wegen der alten Zeiten willen, Nahringsmittel erpressen oder ihre Vergangenheit als Drogenkurier und Schmugglerin Admiral Adama enthüllen. Nach den Angriffen auf die Kolonien tauchte Kat unter und nahm ihren neuen Namen an. Mit ihrer neuen Identität wollte sie ein neues Leben beginnen und ihr altes vergessen. Ihre Karriere als Viperpilotin war die Erfüllung ihres Lebens. Doch die Begegnung mit ihrem alten Freund drohte ihr neues Leben zu zerstören und viele neue Freunde zu enttäuschen.
Sie hatte unter Tränen Kara ihre Vergangenheit offenbart. Für Lee’s Frau war es offensichtlich was sie tun musste. Sie musste Katraine melden, da es nicht auszuschließen war das die ehemalige Schmugglerin bei ihren Personentransporten Cylonen in die Kolonien schmuggelte. Und alleine der Verdacht würde als Grund für die Brick und ein Kriegsgericht reichen. Starbuck ließ ihr, nachdem Kat darum flehte, die Chance sich selbst zu stellen.

Doch Louanne wusste das sie gegebenenfalls nicht mehr die Chance dazu erhielt. Sie öffnete ihren Spind und sah in den Spiegel. Mit ihrer Hand fuhr sie durch ihr braunes langes Haar. Die Strahlung hatte sie bereits krank gemacht. In ihrer Hand hielt sie Haare die ihr ausfielen.
Für Kat war es die letzte Chance in ihrem Leben etwas richtig zu machen worauf die Menschen anschließend stolz auf sie waren. Sie wollte nicht als Drogenkurier in Erinnerung behalten werden, die im schlimmsten Falle auch noch Schuld am Untergang der 12 Kolonien war. Und Sharon würde es ihr sicherlich nicht verübeln das sie Helo ihre Plakette unterschob.

Viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf. An einem Gedanken hielt sie fest. Sie wollte nicht dass Enzo ihre Vergangenheit preisgab. Für die Erpressung wollte sie ihn bestrafen und wusste auch wie sie ihn bestrafen konnte. Sie waren einst ein Paar und verrückt nacheinander. Sie wusste dass er auch heute noch sich nach ihr verzehrte. Der Sex verband das damalige Paar und der Sex soll für Enzo zum verderben werden. Deshalb machte sie sich zurecht bevor sie ihn aufsuchte. Er sollte an ihrem Schicksal teilhaben.

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Admiral Adama und sein XO schauten auf die Uhr. Tyrol meldete kurz zuvor Fortschritte und seine Crew wäre bald soweit die Raptor wieder freizugeben. Dee und Gaeta schrieben die nächsten Schiffe zum Sprung auf und befahlen diese sich vorzubereiten. Zu den Schiffen schrieben sie die jeweiligen Raptor hinzu die sie später führten.

Das CIC war trotz der Hektik ruhig. Die Führungsoffiziere bemerkten die Anspannung ihrer Leute und wie sie routiniert damit umgingen. Apollo meldete sich zum Zwischenbericht und legte seinem Vater einen Zettel auf den Lagetisch. Der Admiral sah kurz drüber und überreichte diesen anschließend Colonel Tigh.

„Der Cylonenliebhaber macht schlapp, was anderes hätte ich auch nicht erwartet. Wer ist der Ersatz?“ fragte Tigh spöttisch nachdem er ebenfalls den Bericht des CAG las.

„Tigh!“ gab der Admiral mit erhobener Stimme von sich und blickte ihn an.

Der XO winkte ab und aktualisierte die Pilotenliste.

„Kat wird für Helo einspringen. Ich habe ihn zu Cottle geschickt. Die Aufputschmittel fordern langsam ihre erste Opfer und die Strahlung leistet ebenfalls ihren Beitrag!“ informierte er seinen Vater in einem besorgten Ton.

Der alte Mann nickte nur und verschob auf dem Lagetisch die Modelle der Raptor und Zivilschiffe. Lee sah ihn derweil an und erwartete zumindest eine Antwort des Admirals.

„Du hast dazu nichts zu sagen, Admiral?“ hakte Lee nach.

„Die Piloten haben die Möglichkeit auf der anderen Seite etwas Erholung zu finden, Major. Aber in der Zwischenzeit brauchen wir jeden Mann und jede Frau. Werfe mir also nicht vor mir wäre das Wohl meiner Piloten gleich. Aber wussten wir nicht vorher dass es nicht einfach sein wird? Für einfache Sachen hätten wir auch jeden x-beliebigen Frachterpiloten nehmen können.

Tue deinen Job, sondiere die gefährdeten Piloten aus und der Rest bringt die Flotte auf die andere Seite des Sternenhaufens. Das wäre alles, Major!“

„Aye, Admiral!!“

Lee salutierte kurz und verließ das CIC. William Adama verstand die Sorge seines Sohnes. Er selbst kannte das Risiko, doch konnte er jetzt nicht bei ersten Ermüdungserscheinungen die Piloten aus dem Dienst nehmen. Drastische Situationen verlangten auch manchmal drastische Maßnahmen – auch wenn es auf die Gesundheit seiner Crew ging.

Sein XO legte den Bericht des CAG mit einigen Kommentaren vor ihm auf den Lagetisch. Er markierte die Piloten die nach der Ansicht des CAG demnächst die Flugerlaubnis entzogen werden müsste um sie auf Strahlung untersuchen zu können.

„Ich war mal so frei die Arbeit des CAG zu machen, Sir!“

„Einverstanden, lassen sie es an Lee so weitergeben. Wir werden gegen Ende nicht mehr alle benötigen. Lee hatte mir indirekt vorgeworfen mir wären meine Piloten egal. Cpt. Agathon ist der Erste. Cottle soll sich darauf vorbereiten das noch einige folgen werden. Wir werden die letzten Sprünge in einem Rutsch erledigen, keine Pausen bis wir auf der anderen Seite sind!“ befahl er seinem XO.

Tigh nickte nur kurz und bestellte Dualla zu sich um die Meldung an den CAG durchzugeben.

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Helo kam aus der Untersuchung als ihm Katraine mit schnellen Schritten entgegenkam. Sie eilte zum Hangar da über Com die Piloten ausgerufen wurden. Die Ersten starteten bereits zu ihren zivilen Schiffen um auch den Rest der Flotte hinüber zu begleiten. Louanne wechselte mit ihm aber kein Wort, kein Hallo oder sonst was. Es sah ihr an das sie irgendwie erlöst wirkte. Vielleicht war es aber auch nur die Wirkung der Aufputschmittel.

Sein Weg endete im gemeinsamen Quartier mit Sharon. Sie zog hastig den Reisverschluss ihres Kombis zu und sammelte alles was sie benötigte noch ein.

„Hey Schatz, ich muss los. Was sagt der Doc?“ fragte sie in Eile.

„Ähm, gesund!“

„Gut, das ist gut. Also, ich habe das Bett da hin gestellt und räume später im Schrank noch um. Wir müssen noch alles herrichten und….oh, Gott – ich muss los! Liebe dich!!“

Athena gab ihrem Mann noch schnell einen Kuss und rannte nach draußen als Dee bereits ihren Namen ausrief.

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Colonial One
Standort: Orbit Algenplanet

Laura und Tory hakten die Schiffe ab. Neben ihnen tauchte die Galactica auf. Ihre Panzerung rauchte da sie länger als erwartet im Sternenhaufen verbrachte. Ihre Aufschrift auf der linken Pylone hatte schon begonnen auf der Oberfläche abzulösen. Mittlerweile war der vorletzte Sprung absolviert worden und die Raptor machten sich für den letzten Sprung bereit.

„Frau Präsident!“

Tory überreichte ihr den Hörer. Die Galactica hatte sie gerufen und der Admiral war am anderen Ende der Leitung.

„Admiral Adama, schön sie zu sehen! Sind alle wohlbehalten angekommen?“

„Nein, Frau Präsident. Wir hatten Schwierigkeiten und mussten 2 Schiffe zurücklassen. Ich lasse mir soeben die Namen und die Anzahl der Besatzung geben. Damit wären wir bei 6 verlorenen Schiffe.“

Die Präsidentin legte den Hörer kurz zur Seite. Die Nachricht über den Verlust traf sie sehr hart. Wieder verlor die Flotte Schiffe und Menschen. Trotz allem Schmerz wusste sie auch dass es hätte auch schlimmer kommen können und 6 Schiffe waren ein sehr guter Schnitt zur Anzahl der Sprünge und Schiffe innerhalb der Flotte. Aber genau dieser Gedanke ließ ihren Magen umdrehen. Waren die Menschen denn nur noch Zahlen, Buchstaben auf einem Stück Papier welches irgendwann in Vergessenheit geriet. Die Präsidentin musste es sich eingestehen, an manchen Tagen waren die Menschen nichts weiter als Teilnehmer in sich einer ständig ändernden Statistik – Nummern und Buchstaben. Dasselbe musste Admiral Adama täglich durchmachen und sie dachte nicht daran mit ihm tauschen zu wollen.

Sie schnaufte kurz durch und nahm den Hörer wieder ans Ohr.

„Sie haben ihr bestes getan, Admiral. Die Götter wollten es so. Hoffen wir dass der letzte Schwung unbeschadet hier ankommt. Wir haben hier mittlerweile erste Vorkehrungen getroffen für die Nahrungsbeschaffung. Meine Assistentin wird ihnen alles Nötige senden.

Bill, bitte schaffen sie die letzten Schiffe unbeschadet hierher. Ihre Leute tun einen sehr guten Job, sagen sie ihnen das!“

„Das werde ich, Frau Präsident!“

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Captain Louanne Katraine
Rufname: Kat
Raptor 429
Standort: NC 3447
Auftrag: Führung der Schiffe zum Algenplanet

Kat sprang mit 8 weiteren Raptor zurück. Unter der Führung von Apollo flogen sie zu den restlichen Schiffen. Zuvor hatte er jeden gefährdeten Piloten zurück auf die Galactica geschickt. Die restlichen waren nach seiner letzten Prüfungen diejenigen die noch einen letzten Sprung wagen konnten.

„Kat, hier ist Apollo. Du schnappst dir den Gemini Frachter Faru Sadin. An alle, denkt daran eure Schiffe schnell zu finden und wir springen gemeinsam wieder raus. Also dann, tun wir’s!“

Louanne sah ihr Schiff und bezog Stellung. Sie blickte auf ihre Plakette. Diese war bis auf einen winzigen hellen Punkt bereits dunkelschwarz. Sie fühlte sich auch nicht wohl, ihr war es schlecht. Ihre Maschine hatte in der Kabine hohe Temperaturen die nur sehr langsam wieder nach unten gingen und im Sternenhaufen wieder sprunghaft anstiegen. Doch hatte sie eine Aufgabe und diese wollte sie auch erfüllen. Vor allem das ihre Schützlinge nicht dasselbe Schicksal wie die Carina erlitten.

„Galactica Raptor 429, hier spricht die Faru Sadin, wir sind bereit wenn sie es sind!“

Die Stimme des Captains der Faru Sadin klang zuversichtlich. Sie wussten nichts von den verlorenen Schiffen und laut Adama sollte es auch erst so bleiben. Das Büro der Präsidentin würde diese traurige Aufgabe übernehmen wenn klar war wie viele Menschen ihr Leben lassen mussten.

„Hier spricht Kat, wir können los. Koordinaten sind übermittelt, halten sie die Kanäle für zweiten Datentransfer offen!“

„Faru Sadin hat verstanden, bestätige Erhalt. Mögen die Götter uns gnädig sein!“

Cpt. Katraine antwortete nicht mehr darauf und führte ihr Schiff zum Sprungpunkt. Die ersten Raptor sprangen bereits mit ihren Schützlingen. Kat startete ihren FTL und befahl den Sprung. Kurz darauf waren sie wieder im dichten und grellen Nebel des Sternenhaufens. Unter sich konnte sie den Raptor von Starbuck erkennen. Sie suchte nach ihrem Passagierschiff und rief immer wieder ihre Kennzeichnung über Funk durch. Schließlich machte sie die Triebwerksanordnung ihres Schiffes aus.
Louanne sah sich um. Mittlerweile hatten alle ihre Schützlinge gefunden und meldeten sich bei Apollo als Bereit zum Sprung. Nur sie selbst sucht noch.

„Nein, nicht noch einmal!“ fluchte sie.

Während die Strapazen für den Raptor immer schlimmer wurden suchte sie verzweifelt nach der Faru Sadin. Apollo meldete sich über Funk und wollte ihren Status wissen.

„Hier ist Kat, wir können noch nicht springen. Ich habe mein Schiff noch nicht!“

„Kat, wir haben keine Zeit – wir müssen hier raus!!“ ermahnte sie Apollo.

Kat’s Raptor stieg ein wenig nach oben. Sie wollte nicht ohne die Faru Sadin den Sternenhaufen verlassen. Immer wieder rief sie ihren Namen über Funk während ihre Augen versuchten im grellen Nebel etwas zu finden. Doch die Triebwerksanordnungen der Faru Sadin waren einfach nicht zu finden.

„Faru Sadin, hier spricht Kat – meldet euch!!“

Die Alarmsysteme des Raptor 429 begangen sich zu melden. Strahlung wie Hitze überschritten die zulässigen Grenzen. Die Panzerung begann allmählich abzublättern und damit verlor ihr Schiff auch die Schutzeigenschaft vor der gefährlichen Strahlung. Doch ihr war es egal, sie wusste dass ihre Plakette mittlerweile komplett schwarz war und sie eine tödliche Strahlendosis intus hatte. Sie würden den Sternenhaufen nicht ohne die Faru Sadin verlassen.

„Kat, wir springen!! Hörst du, es ist zu spät! FTL laden und raus aus dem Sternenhaufen, das ist ein Befehl!!“ befahl Apollo.

Kurz darauf gab er den Raptor den Sprungbefehl und verschwanden mit ihren Schützlingen.

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Battlestar Galactica
Standort: Orbit Algenplanet
Auftrag: Schutz der Flotte

Admiral Adama sah wie auf dem DRADIS weitere Schiffe auftauchten. Er zählte die Punkte nach, doch kam nicht auf die Anzahl die er erhoffte.

„Gaeta, fehlen Schiffe?“ fragte er nach, obwohl er schon die Antwort kannte.

„Ja, Sir – die Faru Sadin und…Raptor 429!“ antwortete Felix mit einer kurzer Unterbrechung.

„429?“ fragte Tigh nach.

„Kat, Sir!“

Kurze Zeit später landeten alle angekommenen Raptor auf der Galactica. Apollo betrat eiligst das CIC und hatte kurz zuvor von Dee erfahren das Louanne fehlte. Sein Vater und der XO starrten auf das DRADIS als er sich zu ihnen stellte.

„Ich habe ihr den Befehl zum Sprung gegeben! Sie verlor ihr Schiff und…“

Sein Vater hob die Hand. Er gab Apollo keine Schuld. Dennoch hoffte er dass der fehlende Raptor gleich auftauchte. Sekunden kamen wie Ewigkeiten vor. Noch wollte er sich nicht mit dem Gedanken anfreunden einer seiner Piloten verloren zu haben. Im diesem Fall teilten sich der Admiral und sein XO die Sorgen.

„Komm schon, Kleines!“ fluchte Colonel Tigh.

Schweiß lief ihm die Stirn herunter. Innerlich betete er zu den Göttern für eine gesunde Rückkehr von Captain Katraine.

„Na los, Kat!!“ schloss sich der Admiral an und behielt das DRADIS ununterbrochen im Auge.

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Captain Louanne Katraine
Rufname: Kat
Raptor 429
Standort: Sternenhaufen
Auftrag: Führung der Schiffe zum Algenplanet

Der Raptor 429 flog alleine im Sternenhaufen umher. Sie gab nicht auf und suchte verbissen nach dem Gemini Frachter. Sie war bereit sogar im Sternenhaufen ihr Leben zu lassen und damit dasselbe Schicksal wie der Crew des Frachters zu teilen. Immer wieder suchte sie nach Anhaltspunkten. Doch vom Containerschiff war nichts zu sehen. Den Alarm in ihrem Cockpit verdrängte sie mittlerweile ganz. Von ihrem Arm riss sie die Schwarzgefärbte Strahlungsplakette ab und warf diese nach hinten in den Raptor.

Die Hitze machte ihr zu schaffen und ließ Kat müde werden. Ihre Augen wurden kleiner, ihr Körper schwächer und unter ihrem Kombi sammelte sich das Schweißwasser. Der Helm beschlug von innen und erschwerte ihr zusätzlich die Sicht nach draußen.

„Faru Sadin, hier ist Kat – meldet euch! Bei den Göttern, meldet euch!! Bitte, meldet euch doch!!“

Louanne weinte leise, Tränen liefen ihre Wangen hinunter während sie Ausschau nach dem zivilen Frachter hielt. Sie wollte nicht daran denken wie viele Menschen wegen ihr, ihr Leben lassen mussten. Plötzlich schüttelte ihr Raptor etwas durch. Sie musste kurz irgendwo aufgesetzt sein. Sie hob die Nase etwas an und senkte sie anschließend wieder leicht. Sie konnte unter sich die Container des Schiffes erkennen. Daraufhin lachte sie und schrie vor Freude in ihren Helm hinein. Sie hatte die Faru Sadin gefunden. Vermutlich störte der Sternenhaufen ihren Funk.

„Faru Sadin, hier ist Kat!!“

„Kat, Faru Sadin – bei den Göttern! Wir dachten sie haben uns zurückgelassen!!

„Nein, ich lasse niemanden zurück! Ich gehe nicht ohne euch. Übertragung der Daten, fertig machen zum Sprung!!“


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Battlestar Galactica
Standort: Orbit Algenplanet
Auftrag: Schutz der Flotte


Immer noch war nichts vom Raptor 429 zu sehen. Mehrere Minuten waren vergangen und die Hoffnung dass sie heil zurückkehrte schwand. Als der Admiral schon den Befehl geben wollte nach Kat zu suchen meldete sich Gaeta. Auf dem DRADIS tauchten zwei weitere Punkte auf. Nach der Erkennung der kolonialen Transpondersignalen wurden die Schiffe eindeutig als Raptor 429 und der Gemini Frachter Faru Sadin identifiziert.

„Gut gemacht, mein Mädchen!!“ sagte Adama stolz.

Die Crew teilte seine Freude. Sofort bekam sie den Befehl auf der Galactica zu landen. Cottle und sein Notfallteam wurden unten im Hangar benachrichtigt.

„Gaeta, sie haben das CIC!“ befahl William Adama und ging mit seinem XO in den Hangar.

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Unten standen bereits sämtliche Raptorpiloten als der Admiral und sein XO hinzu stießen. Der Raptor 429 wurde gerade abgestellt. Die Dekontaminationsteams standen in ihren weißen und orangen Schutzanzügen bereit. Von außen sahen sie wie Kat geschafft aus ihrem Pilotensitz aufstand und schwerfällig nach hinten ging. Die Luke des Raptors öffnete und Louanne wurde mit tosendem Applaus empfangen.

Kat sah die freudestrahlenden Gesichter und es bereitete ihr ein gutes Gefühl. Sie stellte sich auf den Flügel des Raptor und streckte die Faust nach oben. Sie lächelte unter ihrem Helm und genoss die Momente des Triumphes.
Doch die Freude währte nur kurz. Ihr wurde es plötzlich schwindelig, danach Schwarz vor den Augen. Die Kraft verließ ihren Köper und sie stürzte kopfüber vom Flügel des Raptors. Leblos blieb sie auf dem Boden liegen. Vor den Augen ihrer Kameraden eilte der Doc im Schutzanzug zum Piloten und begann sofort mit der Erstversorgung.

Geschockt mussten ihre Kameraden mit ansehen wie die Sanis sie in Schutzfolie wickelten und anschließend in einen abgesicherten Bereich der Krankenstation brachten.

„Kein Puls – reanimieren!!“ schrie Cottle unterwegs und hielt den Trupp an.

William Adama sah zu wie der Doc um das Leben des Captains kämpfte. Immer wieder zählte Cottle die Herzmassagen und kontrollieret dabei ihren Puls. Nach wenigen Augenblicken kehrte das Leben in Kat zurück und die Sanis setzten ihren Weg fort. Tyrol klopfte dem Admiral auf die Schulter und überreichte ihm die Strahlungsplakette von Kat.

Wortlos reichte er sie an seinem XO weiter. Auch er fand keine Worte für das was er sah. Die Plakette und der Raptor waren Indiz dafür dass Kat ihre Gesundheit für die Crew der Faru Sadin opferte.

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Admiral Adama und Colonel Tigh saßen im Quartier des Admirals. Über das CIC wurde ihnen mitgeteilt das man beide unbedingt sprechen wollte. Dabei ginge es wohl um Kat.
Nach einer Weile klopfte ein Marine an die Tür. Nach Erlaubnis zum Einlass brachten Wachen Enzo in das Quartier des Admirals. Er lächelte beide frech an und setzte sich ohne Erlaubnis lässig in einen Stuhl vor dem Arbeitstisch. Er sah den Admiral an und überreichte ihm ein zusammengefaltetes Stück Papier.

„Was soll ich damit?“

„Na ja, das wird sie interessieren! Einer ihrer Piloten war nicht ganz ehrlich mit ihnen. Ich sage nur Drogen und Schmuggel! Und ich weiß dass sie sicherlich was springen lassen für diese Info. Louanne Katraine ist nicht die wofür sie sie halten.“

William Adama und Tigh hassten das fiese Grinsen in seinem Gesicht und wollten schon alleine aus diesem Grund ihm am liebsten den Hals umdrehen. Aber er faltete dennoch das Papier auseinander. Es war eine Seite aus einer Polizeiakte. Das Foto in der rechten oberen Ecke sprang dem Admiral sofort ins Auge – den Namen kannte er nicht, aber die Person auf dem Foto. Schließlich gab er die Seite seinem XO.

„Colonel Tigh, kennen sie diese junge Frau auf dem Polizeifoto?“ fragte der Admiral.

„Ich habe diese Frau nie gesehen, Sir!“

Enzo sah zu wie Saul das Papier zerriss, mit einem Feuerzeug ansteckte und in den Mülleimer warf. So stellte er sich das Treffen mit den Führungsoffizieren nicht vor. Sie schmissen ein polizeiliches Dokument, welches er selber stahl, einfach weg, obwohl es Kat schwer belastete.

„Hören sie, ihre Kat ist eine Drogenschmugglerin, Diebin und Betrügerin – das wollen sie sicherlich nicht unter ihren Piloten haben?“ fragte er etwas nervös.

„Sie erheben schwere Anschuldigungen gegen einen meiner Offiziere, ist ihnen das klar! Und mein XO sagt ebenfalls das diese Anschuldigungen völlig unbegründet sind.

Captain Katraine ist ein hervorragender Offizier und Pilotin. Ich lasse nicht zu das sie den Namen einer meiner Offiziere mit solchen Anschuldigungen beschmutzen! XO!“

Saul winkte die Wache zu sich. Er ließ Enzo festnehmen und in die Brick bringen. Dieser wehrte sich gegen die Festnahme, aber die Marines hatten ihn vollkommen unter Kontrolle. Sie hoben ihn aus dem Stuhl und schleppten Enzo in die nächste Brick.

„Wer diese Person auch immer war, sie hat nichts mit Kat zu tun. Jeder hat irgendwo eine zweite Chance verdient. Ich brauche eine saubere Personalakte, Saul!“

„Die haben sie in einer Stunde auf dem Tisch, Sir. Verlassen sie sich darauf!“

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„Hey!“

Kat öffnete die Augen nachdem sie eine bekannte Stimme vernahm. Ihr Bett stand isoliert und mit einer Schutzfolie von den anderen Betten. Hinter ihr wurden die Crew der Faru Sadin und weitere Kameraden behandelt. Cottle wollte ganz sicher gehen das die Strahlenerkrankung nicht zu viele Opfer forderte. Aber bisher sah es gut aus und viele blieben nur Beobachtung eine Nacht auf der Station.

Als die Sicht ihrer Augen klarer wurde sah sie Starbuck vor dem Bett stehen. Sie lächelte und setzte sich anschließend an ihr Bett. Der Anblick von Katraine tat ihr innerlich weh. Ihre Haut war blass, ihre Augen sahen müde und leer aus. Kurz zuvor erfuhr Kara vom Doc das jede Hilfe für Louanne zu spät kam und nur noch eine Frage der Zeit war bis sie starb. Doch bis dahin wäre es ein schmerzvoller Weg.

„Hey, was suchst du hier?“ fragte Kat leise und schwach.

„Ich lasse meinen Wingmen nicht alleine, versteht sich doch von selbst!“

„Es tut mir Leid, Starbuck – ich habe Mist gebaut! Ich werde es dem Admiral…“

„Ist schon gut, ich muss mich entschuldigen! Ich habe dich nicht fair behandelt und die Sachen die ich gesagt habe….du bist in Ordnung, Kat!!“

Cpt. Katraine lächelte ein wenig. Diese Worte aus dem Munde von Starbuck taten ihr gut. Obwohl sie in der Vergangenheit immer öfter aneinander gerieten respektierte sie Kara Thrace. Sie war für sie wie ein Vorbild, welches nachzueifern galt. Sie wusste wem sie es zu verdanken hatte dass sie ein guter Viperpilot geworden war. Ohne Kara wäre sie niemals diejenige geworden die sie heute war.

„Kara, ich weiß wir hatten unsere Problem, aber ich will das du weißt das du für mich stets ein Vorbild warst. Ich wollte so sein wie du! Es tut mir leid das ich dir auf die Nerven ging!“

Kara und Kat liefen die Tränen herunter. Sie wussten beide dass der heutige Tag ein Abschied für immer war. Obwohl ihr Louanne mächtig auf die Nerven ging war es für sie eine Ehre mit ihr zu fliegen. Sie wusste dass sie sich stets auf Kat und ihre fliegerischen Leistungen verlassen konnte. Wenn sie die Wahl hatte fiel sie stets auf Captain Katraine, und der Erfolg in der Vergangenheit gab beiden Recht.

„Du wirst mir fehlen, Nervensäge!“

Während sie dies sagte gab sie ihr heimlich eine Pillendose mit Schlaftabletten, die Kat gerne annahm. Starbuck wollte nicht dass ihr Wingmen mit Schmerzen starb und überließ ihr selbst den Zeitpunkt diese Welt zu verlassen.

„Danke, Starbuck!“

Cpt. Thrace verabschiedete sich und eilte nach draußen. Dabei überrannte sie beinahe den Admiral. Ohne ein Wort zu wechseln ließ er die weinende Kara ziehen und ging an das Bett von Kat. Als sie den Admiral sah ahnte sie bereits dass nun ihre Zeit des Beichtens kam. Sie hatte Angst ihn zu enttäuschen, ihn angelogen und betrogen zu haben. Sie sah in seine Augen und begann unter Tränen ihre Beichte abzulegen.

„Sir, ich muss ihnen da etwa sagen!“

„Ich weiß es schon, Kat!“

Admiral Adama nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu Katraine. Unter der Folie nahm er ihre Hand und lächelte sie an. Louanne konnte es nicht fassen das der alte Mann sich trotzdem neben sie setzte.

„Und sie wollen trotzdem hier bleiben?“

„Ja, ich wollte ihnen persönlich die gute Nachricht bringen. Was sie getan haben erfordert viel Mut und Opferbereitschaft. Sie haben Leben gerettet, Louanne. Und das wiegt viel mehr als alles andere. Sie sind eine hervorragende Pilotin und ein außergewöhnlicher Offizier. Ich habe sie deshalb wieder zum CAG gemacht. Die Piloten brauchen solch ein Beispiel. Wenn sie wieder hier rauskommen möchte ich das sie ihre Arbeit wieder aufnehmen und denen zeigen wie ich mir einen Offizier und Piloten vorstelle!“

„Aye, Sir!“

Adama und Kat wussten dass dies nie mehr geschehen würde. Dennoch schätzte sie die Beförderung zum CAG. Der Admiral nahm sich die Zeit und blieb bei ihr. Sie unterhielten sich über viele Dinge. Für Adama war sie immer noch Louanne Katraine, Viperpilotin und Offizier der kolonialen Flotte. Und so sollte sie auch gehen.


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Die Piloten saßen im Bereitschaftsraum und warteten auf den Admiral. Vor kurzem erfuhren sie das Captain Louanne Katraine gestorben war. Sie schlief ruhig und ohne Schmerzen ein. Der Verlust traf die Piloten hart. Fast jeder kämpfte mit den Tränen. Bis auf Kara wusste keiner der Piloten von ihrem Doppelleben, und so wollte sie es auch belassen. Jeder sollte sie so in Erinnerung behalten.

„Achtung!“ rief Apollo als der Admiral hereinkam.

Die Soldaten standen auf und gingen ins Achtung. Admiral Adama ließ sie wieder rühren und ging an das Übersichtsbrett der Piloten. Dort war verzeichnet wer in welcher Staffel war sowie der Aufbau der Hierarchie. Die Piloten stellten sich hinter den Admiral während er das Namensschild von Major Lee Adama aus dem Feld CAG entfernte und es mit dem von Kat tauschte.

„Weitermachen!“ befahl er ruhig seinen Soldaten und verließ den Bereitschaftsraum.

Lee überreichte etwas an seine Frau. Diese nickte nur kurz und ging ebenfalls. Ihr Weg führte sie in den Gang mit den vielen Fotos und Briefen. Dort suchte sie sich eine passenden Stelle und heftete ein Foto von Kat hinzu.

In Memory of

Captain Louanne "Kat" Katraine


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