[WiP / Story][Ab 16] Battlestar Galactica - Path of the Gods ( RDM )

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

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Viper047
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Post by Viper047 » Sun, 12. Apr 09, 17:59

So, ein kleines und vielleicht eher unspektakuläres Kapitelchen. Ich versuche wieder mehr zu schreiben und die Action folgt auch bald wieder. :)
Aber zunächst wieder etwas mehr auf die Charaktere konzentriert.

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Serienspecial ( Teil 11)

Battlestar Galactica
CHRONOS



Colonial One


Wie ein Zwerg sah der ehemalige Inter Sun Liner Heavy 798 neben dem Koloss Galactica aus. Ständig war er in dessen Nähe um seinen Schutz zu genießen. Denn wer hätte je gedacht dass aus diesem unbedeutenden Passagierkreuzer das wichtigste Schiff der Menschheit wurde - oder was von ihr übrig blieb. Aus Heavy 798 wurde die Colonial One, die Maschine des Präsidenten. Laura Roslin, ehemalige Bildungsministern, wurde auf ihr zur Führerin der verbliebenen Überreste der 12 Kolonien ernannt. Und der Inter Sun Liner hatte etwas mit der Präsidentin gemeinsam. Wie hoch standen die Chancen das Roslin und dieser unscheinbare Liner auf einen Schlag, gemeinsam, zum Licht in der Dunkelheit wurden?

Seitdem wurden auf Heavy 798, oder nun Colonial One, viele wichtige Entscheidungen getroffen, die das Schicksal der Menschen jeden Tag auf Neuste beeinflusste. Sie In dem kleinen Raum, welcher das Quorum tagte, wurden Beschlüsse gefasst, die sogar den letzten Menschen, das letzte Schiffe, auf irgendeine Weise erreichte und dessen Leben, dessen Kurs, bestimmte. Und je näher man der Colonial One war, umso mehr Einfluss nahm dieses Schiff auf einen. Das spürte auch Lee Adama. Er, als Vertreter Capricas, war so nah an diesem mächtigen Ort, so dass er dessen Auswirkungen bis ins Mark verspürte. An diesem unbedeutenden Tisch, an dem er saß, wurde auch sein Schicksal gelenkt und er konnte nichts weiter tun als es geschehen zu lassen. Eine Wahl hatte er nur auf dem Papier, welches aber an für sich wertlos war. Den seine Wahl, wie er seine Prinzipien hier einbringen wollte, Veränderungen bewirken, Gutes zu tun um das Leben für jeden zu erleichtern - sie wurde für ihn fremd getroffen. Mit dem Stift unterzeichnete er etwas, für das er nicht Hundertprozent ein stand. Aber welche Wahl hatte er? Er konnte nein sagen und für die Konsequenzen seiner Tat auf der Galactica einstehen müssen. Mit seiner Unterschrift war es so, als wäre es nie passiert.

Der Gesetzesentwurf von Roslin war damit rechtskräftig verabschiedet. Laura musste nicht reden als sie ihm im Büro die Papiere auf den Tisch legte. Sie fragte nicht nach, verlangte nicht die Antworten, welche sein Vater verlangt hätte. Ein Wieso, warum oder weshalb. Klar, Laura war nicht sehr erfreut über das Verhalten des Vertreters von Caprica. Tory hatte alle Hände voll zu tun Schadensbegrenzung zu betreiben und die Presse zu füttern. Das Quorum durfte nicht unter der Schande Lee Adamas leiden. All das geschah in Abwesenheit Apollos.
Aber damit hatte Präsidentin Roslin einen mächtigen Trumpf in der Hand und Lee lernte sehr früh was das Überleben im Haifischbecken der Politik betraf. Entweder fressen oder gefressen werden. Mit einer simplen Handbewegung warf sie ihm die wenigen Papiere, vorbereitet für Lees Unterschrift, auf den Tisch und gab ihm 1 Stunde. Wie gesagt, weiter musste Laura nichts sagen. Sie warf ihn aus dem Büro ohne ein weiteres Wort zu wechseln. Ohne eine Mimik der Wut oder anderen Gefühlen zu verziehen. Laura war in diesem Moment eiskalt. Sie sah ihre Chance und nutzte sie ohne einen Moment zu zögern. Und man konnte sicher gehen dass es nicht einmal Leid tat die Situation schamlos auszunutzen.

Und so saß Lee an seinem Platz im Quorum und starrte aus dem Fenster hinaus. Er sah zur Galactica, die stets zum Schutz der Colonial One in der Nähe war. In ihm kamen Zweifel auf ob er je die richtige Entscheidung traf. Ob der Neuanfang nur ein anderer Weg seines alten Lebens war? Die startenden Viper und Raptor versetzten Lee in Erinnerungen. Er schwelgte in ihnen, wie er vor seinen Piloten stand und Befehle erteilte. Die Streitereien und Versöhnungen mit Kara - oder seinem Dad. Vor allem dachte er an Kara, und seine Familie mit ihr. Er strich über den leeren Ringfinger, spürte dass etwas fehlte. Etwas, was sein Leben ausmachte. Aber, es war doch alles eine Lüge - oder? Dass, was er nun vermisste, war nur eine Illusion. Ein übler Scherz von den Cylonen. Oder nicht?
Lee musste sich selbst eingestehen das die wortlose Unterhaltung mit Roslin, seine Unterschrift auf dem gewichtigen Entwurf und der Blick auf die Galactica irgendwie zusammenhangen. Nur auf welche Weise, darüber war er sich selbst nicht einig.

Schon auf dem Flug zur Colonial One musste er an Zak denken, was ihm alles hätte passieren können, sogar an Kara. Die Frau, für die er einst hätte sein Leben gegeben - und an manchen Tagen sogar ihr Leben riskierte zum Wohl der Flotte. In Roslins Büro dachte er an die Worte seine Vaters. Dass es hätte ein Wegrennen mehr gegeben hätte, wenn der Mann tot gewesen wäre. Aber mit der Unterschrift rannte er doch weiter weg vor der Verantwortung, oder nicht?
Jetzt wo Laura dass hatte, was sie anfangs von ihm wollte, war alles vergessen und vergeben. Das bisschen Tinte auf Papier lenkte sein Schicksal weg von der Verantwortung. Aber, war er als Politiker nicht verantwortlich für die Menschen, die er vertrat? Wenn er nun durch eine simple Unterschrift sich selbst seiner Verantwortung entzog, keine Konsequenzen tragen musste, wie konnte er von den Menschen verlangen Konsequenzen aufgrund seiner Entscheidungen zu tragen, wenn er nicht einmal selbst die Konsequenz seines eigenen Handelns, seiner eigenen Entscheidung, trug?
Für Lee war es schon verrückt. Welche Gedankengänge eine simple Unterschrift und eine wortlose Unterhaltung auslösen konnten.

Zu allem Übel sollte sein Gedankenspiel rund um sein Leben noch erweitert werden. Tom Zarek betrat das wichtigste Zimmer der Flotte und erblickte Lee in seinen Gedanken versunken. Mit einem enttäuschten Blick erspähte er das Blatt Papier und die noch nicht trockene Tinte darauf. Er brauchte nicht einmal den Kopf des Blattes zu lesen um zu wissen was es war. All seine Anstrengungen gingen wiederum mit einer simplen Handbewegung in Rauch auf. Laura hatte ihre Macht weiter gefestigt und Toms Position damit wackeliger gemacht. Er musste noch mehr Vorsicht walten lassen um Lauras Zorn nicht auf ihn zu lenken und wieder dort zu enden, wo er die Reise einst begann - hinter verschlossenen Gittertüren.

"Nun hat sie doch bekommen, was sie wollte. Wusste nicht dass sie so einfach zu kaufen sind, Mr. Adama."

Die Stimme Zareks verursachte in Lee Übelkeit. Er konnte seine Gegenwart spüren, wollte ihn aber nicht wahrnehmen - alleine um weitere Gewalttaten zu vermeiden. Roslin war nur eine Tür weiter, und ihr Sicherheitspersonal ebenso.

"Es tut mir leid wenn ich sie enttäuscht haben sollte. Ich scheine gerade wohl für jeden eine herbe Enttäuschung zu sein. Also, warum sollte ich bei ihnen dann eine Ausnahme machen? Es ist einfacher sich für alles zu entschuldigen. Egal ob man es selbst verbockt hat oder nicht!"

Lee würdigte Zarek nicht einmal eines Blickes, sondern starrte weiterhin aus dem Fenster. Während seiner Antwort, die voller Selbstmitleid war, startete ein weiterer Raptor. Lee Adama hatte das Gefühl dass darin jemand war, der ihm nah stand. Doch der Moment verflog schnell, so schnell wie der Raptor aus der Sicht Apollos entschwand.

Tom musste innerlich lachen, während er äußerlich nur die Miene zu einem verächtlichen Schmunzeln verzog. Erlauben konnte er es sich, da Lee nicht einmal in seine Richtung sah. Zarek war zweigeteilt was Lee betraf. Einerseits tat er ihm leid, da Lee in einer Phase des Lebens war, wo alles dem Bach runter ging. Er verlor alles was ihm etwas bedeutete und war am Boden des Lebens angekommen. Auf der anderen Seite, genau so konnte Tom mit ihm etwas anfangen. Er brauchte jemanden wie Lee Adama. Ein verletzter Mann mit dem Herzen am rechten Fleck. Denn so einer würde Roslin in die Schranken verweisen. Das Lee dabei noch weiter sinken konnte und vielleicht ganz gebrochen, das war Tom egal. Für ihn zählte nur dass Roslin Schaden davon trug er ins helle Licht dabei gerückt wurde. Lee Adama war nur das Bauernopfer im politischen Kräftemessen zwischen Roslin und ihrem Vizepräsidenten.

"Sie haben doch gar keine Ahnung was sie mit ihrer Unterschrift angestellt haben. Und ob sie eine Enttäuschung sind - und zwar für alle Menschen in dieser Flotte.

Aber was will man von jemand erwarten, der eine Cylonin schwängert und heiratet!!"

Schade, dachte sich Lee, dass er in diesem Moment keine Waffe in der Nähe hatte. Für diesen Kommentar hätte er Tom am liebsten erschossen und der "Menschheit" einen Gefallen damit getan. Wer würde schon um Tom Zarek weinen? Er, bestimmt nicht, obwohl ihm Zarek in dieses Amt verhalf. Laura? Die würde einen Nationalfeiertag ausrufen. Sein Dad? Oh bitte, der alte Mann würde Lee einen Orden nachträglich verleihen, egal welche Differenzen sie hätten.
Nein, Zarek war so was wie der politische Baltar. Bis auf seine Anhänger würde ihn eigentlich niemand vermissen.

"Ich hatte ihnen damals gesagt, dass ich ihr Buch gelesen hatte. Dass ich sie verstanden hätte. Ich denke dass ich sie wirklich verstanden habe.

Sie propagieren stets einen Neuanfang, eine bessere Welt für alle Menschen. Von einem Führer, der die Belange der Menschen versteht und sich um diese kümmert.

Aber, für sie beginnt jeder Neuanfang mit Blut. Sie wollen Blut sehen, von jedem der nicht ihrem Ideal folgt, der nicht die Welt durch ihre Augen sieht.
Als sie mich holten, wollten sie mein Blut für ihre Ziele vergießen. Und es wird langsam langweilig dass immer welche den Kopf für sie hinhalten sollen.

Der Preis der Freiheit beginnt nicht immer damit dass Blut vergossen wird, Mr. Zarek. Manchmal muss man einen Preis für eine blutfreie Freiheit bezahlen, und den habe ich heute gezahlt. Tut mir leid dass es dabei nicht nach ihren Vorstellungen lief, Mr. Vizepräsident!!"

Lee stand auf und betonte Vizepräsident sehr deutlich hörbar für Zarek. Er machte Tom klar, das Lee seine Worte ernst meinte, als er sagte, dass er für seine Prinzipien und nicht die von Tom Zarek ein stand. Er hatte seine Seele verkauft, aber das wusste der ehemalige CAG der Galactica selbst. Aber lieber hatte er sie an Roslin verkauft, anstatt an Zarek.

"Und ich hatte schon in der Zelle gewusst dass sie meine Worte nicht wirklich verstanden haben. Sie dachten nur mich zu verstehen. Aber es war überzeugen wie sie dachten, wirklich!
Aber, die Geschichte beweist immer wieder dass ein Neuanfang, eine bessere Welt, immer auf Blut aufgebaut wurde. Selbst diese Welt, in der wir nun unter Roslin und Adama verrotten, wurde in Blut geboren.

Vielleicht werden sie es eines Tages verstehen, wenn man ihnen endlich die Augen geöffnet hat und sie die Wahrheit nicht mehr verleugnen können. Und dieser Tag wird sein, wenn Roslin durch dieses Gesetz uneingeschränkte Macht erhält."

Die Fronten zwischen dem ehemaligen Revolutionär und dem CAG der Galactica verhärteten sich. Die Blicke der Männer sprachen nun Bände. Tom Zarek hätte am liebsten das Stück Papier mit der Unterschrift geschnappt und vor Lees Augen zerrissen. Apollo nahm es deshalb an sich und ging um den Tisch zu Tom. Nun starrten Lees Augen in die Augen des Vizepräsidenten. Lee erinnerte sich wie vor wenigen Momenten noch die Gedanken über Verantwortung und Konsequenzen durch den Kopf schossen. Nun wusste er dass er trotzdem das richtige Tat. Aber musste dazu erst etwas Schreckliches passieren? Wahrscheinlich ja, weil es der Lauf vieler Dinge in der Geschichte der Menschen der 12 Kolonien war. Vor über 40 Jahren musste die Menschheit am Abgrund stehen, damit sich die 12 Kolonien vereinigten und alle Differenzen beiseite legten.

Er wollte es nicht sagen, aber leider hatte Zarek in einem Argument Recht. Viele gute Dinge wurden auf schlechten Dingen aufgebaut - Blut diente dabei sehr oft als Fundament und Mörtel. Doch wollte er dem Vizepräsident diese Genugtuung nicht geben.

"Dann wollen wir alle hoffen das sie niemals ein Kapitel zur Geschichte beitragen, Mr. Vizepräsident. Denn das ist auch eine Wahrheit, die sie nicht sehen wollen.

Und wagen sie es ja nicht mir noch mal zu drohen. Wenn sie meiner Frau oder meinem Sohn auch nur ein Haar krümmen lassen, dann schwöre ich ihnen dass das nächste Kapitel mit ihrem Blut geschrieben wird."

Tom bekam nun Zweifel ob es je richtig war, Lee Adama auf diesen Posten zu setzen. Hatte er sich so in ihm getäuscht. Der Sohn des Admirals hatte mehr von seinem Vater als er je gedacht dachte. Und das war für Zarek nicht im Geringsten zum Vorteil. Denn Lee meinte was er sagte und Zarek war sich sicher dass er sich tot in einer Gasse wieder finden würde.
Lee war am Boden, aber er reagierte nicht so wie man es von ihm erwartet hatte.
Oder war Lee doch eher wie Zarek. Denn der Tod Zareks würde auch einen Neuanfang bedeuten, und Lee wäre bereit sein Blut dafür fließen zu lassen.

"Vielleicht habe ich sie doch unterschätzt, Mr. Adama. Sie sind mir ähnlicher als sie glauben mögen!"

"Nein, ganz sicher nicht. Sie und ich haben nichts gemein. Ansonsten hätte ich mich an sie verkauft!"

Lee schmunzelte darüber und machte sich damit über Zarek lustig. Dessen Miene verzog sich Richtung Boden. Statt sich einen erhofften, und kontrollierbaren, Verbündeten zu holen, hatte er nun neben Roslin einen weiteren Problemfall geschaffen. Mit dem unterzeichneten Entwurf machte sich Lee auf zum Büro. Tory öffnete schon die Tür, da die Zeit verstrichen war und wollte Lee zu Roslin hineinbitten. Einen letzten Blick warf Apollo Zarek zu und hielt demonstrativ den Entwurf in die Luft. Als die Tür wieder verschlossen wurde, ballte Tom die Faust. Sein Atem und Puls schnellte in der Frequenz nach oben, so wütend wurde er über den Sohn des Admirals. Die Macht, die er haben wollte, um die Menschen in eine bessere Welt zu führen, hatte Lee in seinem Trotz und Blindheit soeben Roslin verschafft.

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Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Die Kindertagesstätte der Galactica war auch an diesem Tag gut besucht. Soldatenfamilien, allein erziehende Soldaten und Zivilisten an Bord der Galactica gaben hier ihre Kinder in die Obhut von Erzieherinnen, Lehrer und freiwilligen Aufpassern, meist Elternteile der anwesenden Kinder. Der Raum war inmitten der Galactica gelegen. Die Kinder verschiedensten Alters hatten Möglichkeit zu spielen und zu lernen. Dafür wurde der Raum auch ausgestattet. Während die kleinen unter ihnen malten und mit den vielem Spielzeug aus den Kisten um sie herum spielten, erfuhren die größeren schon grundlegenden Unterricht. Sie lernten spielerisch zu schreiben, rechnen oder erfuhren etwas aus der Welt um sie herum, oder aus jenen Welten, die nicht mehr existierten.

Hera, Yuki und "Little Starbuck" saßen an einem Tisch in der Mitte. Die beiden kleinen Sprösslinge malten während Yuki sich unter den ganzen Kindern einsam fühlte. Keines wollte mit ihr spielen. Sie hatte zwar die Ecke mit den Puppen entdeckt, aber Yuki war nicht unbedingt ein Mädchen, welches gerne mit Puppen spielte. Sie hatte zwar ihr Lieblingsstofftier, aber das war auch schon alles. Damit verscherzte sie es sich mit den anderen Mädchen. Sie kämmten die Haare der kleinen Stoff und Plastikpuppen, unterhielten sie dabei über die neuste Puppenmode oder welches Puppenmädchen mit welchen Puppenjungen ging.
Diese Welt war nichts für Yuki. Früher spielte sie mit den Soldaten der Chronos. Der ganze Battlestar war ihre Spielwiese, immer gefüllt mit süßen Geheimnissen. Abends brachte sie Steve ins Bett und erzählte ihr spannende Gutenachtgeschichten. Oder sie schlich heimlich in den Pilotenraum und hörte den Viperpiloten zu. Obwohl, das heimlich musste sie noch üben. Steve hatte immer gewusst wenn seine Tochter zugegen war. Aber die kolonialen Viperpiloten wollten ihr das Erfolgserlebnis lassen. Schließlich war Yukis letzter Wunsch ein Pirat zu werden und die mussten doch heimlich schleichen können.

Doch auf der Galactica war alles anders. Die Kinder beachteten sie nicht. Selbst Hera war eher mit Zak beschäftigt und tauschte mit ihm die Malstifte. Sie fühlte sich überflüssig - und so allein. So stand sie auf und wollte das tun, was sie auf der Chronos schon immer tat. Der Kampfstern war ein riesengroßer Spielplatz voller Abenteuer. Irgendwo musste sich doch was erleben lassen - und eine Vorratskammer gab es hier bestimmt auch. Sie nahm ihren Rucksack und schlich raus. Keiner der Erzieher bemerkte wie das Mädchen ausbüchste. Für Yuki ein weiteres Zeichen dass sie niemand hier haben wollte.

Während sie durch die Gänge der Galactica irrte, vorbei an den vielen unbekannten Gesichtern, hielt in ihrer kleinen Hand die Fliegerspange von Steve. Kleine Tränen kullerten ihre blassen und kalten Bäckchen herunter. Auf der Chronos hätte sie schon jemand beachtet, sie auf den Arm genommen und in Sicherheit gebracht. Aber hier kümmerte es niemanden. Sie ließen das Kind einfach durch die Gänge herumirren. Niemand schien es zu interessieren und je länger dieses Desinteresse andauerte, umso mehr wünschte sich Yuki auf die Chronos zurück - zu ihrer Familie. Sie vermisste sie alle so sehr auf einmal. So sehr, dass ihre unschuldigen Tränen immer mehr wurden und die Handflächen durch den stärker werdenden Druck schmerzten. Sie hielt die Fliegerspange so fest, dass die Haut darunter zu schwitzen begann und rötlich verfärbte.

In ihrer Sehnsucht nach ihrer Familie bemerkte sie nicht welchen Weg sie einschlug und fand sich plötzlich in einem dunklen Ort wieder. Der Gand führte sie tiefer in den Kampfstern hinein. Yuki bekam neben der Sehnsucht und Trauer auch Angst. Sie hielt die Fliegerspange fest an ihre Brust während sie den Weg weiterhin beschritt. Nun war keine Menschenseele mehr hier. Kein Laut von Unterhaltungen. Wie kam sie bloß hierher?
Die Lichter an der Decke erhellten den Hang so gut wie gar nicht. Es war düster und befremdlich - und kalt. Die kleine Yuki hatte nur dünne Kleidung an. Das gelbe Shirt und die dünnen Jeans hielten der Kälte nicht stand. Trotzdem folgte Yuki auch weiterhin den Gang, der sie tiefer und tiefer in die Galactica führte.
Plötzlich hörte sie ein dumpfes Geräusch aus einem Abschnitt vor ihr. Obwohl der Verstand sagte sie sollte sofort verschwinden, ging der Körper weiter gerade aus. Sie folgte dem Geräusch zu einem abgelegenen und dunklen Raum. Die einzige Lichtquelle an der Decke erhellte nur einen kleinen Fleck vor einer vergitterten Tür. Dort lag ein bewusstloser Soldat. Es war ein Marine in Kampfausrüstung. Und an dessen Körper suchten Hände nach etwas, die aus den Gittern herausragten. Obwohl Yuki Angst hatte, ging sie näher heran und wollte es sich genauer ansehen.
Die Hände bewegten sich nicht mehr und blieben still auf der Weste des Marines liegen. Und mit ihrer Stille, bewegte sich Yuki auch nicht mehr. Wie eine Statur blieb sie an Ort und Stelle stehen. Ihr kleines Herz pochte laut. Ihre Angst war in den vertränten Augen zu sehen, die in die Dunkelheit hinter den Gittern hineinsahen.

"Sollten kleine Mädchen nicht um diese Zeit ihren Mittagsschlaf halten?" fragte eine weibliche Stimme aus dem inneren der Dunkelheit heraus.

Sie klang für Yuki so vertraut und nicht bedrohlich.

"Nur doofe Mädchen machen das!"

Yuki antwortete trotzig, aber eher weil sie noch ängstlich wegen der Umgebung war. Wegrennen tat sie trotzdem nicht und blieb weiterhin an der Stelle verharren.

"Und du bist kein doofes Mädchen. Das sieht man dir an. Wie ist dein Name?"

"Yuki."

"Yuki, ein schöner Name. Nun, kleine Yuki - was suchst du an so einem Ort? Kleine Mädchen sollten nicht hier sein!"

Yuki hasste es schon zuhause immer kleines Mädchen genannt zu werden. Sie fühlte sich nicht als kleines Mädchen, sondern als Großes. Schließlich war sie 8 Jahre alt.

"Ich bin kein kleines Mädchen. Kleine Mädchen spielen mit blöden Puppen. Und du hast da auch nichts zu suchen!"

Es war die Angst die Yuki übermütig werden ließ. Ihre Worte waren frech und trotzig gewählt. Aber die Frau im Inneren der Dunkelheit lachte leise vor sich hin.

"Tut mir leid, großes Mädchen. Aber ich spiele auch noch mit blöden Puppen. Die sind jedoch ein wenig größer und verdienen Geld für mich.

Also, großes Mädchen - was spielst du am liebsten?"

"Pirat!" murmelte Yuki leise aus.

"Pirat? Hmm, das ist auch mein Lieblingsspiel. Ich spiele es sogar heute noch. Wollen wir gemeinsam spielen?"

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Lt. Sharon Agathon
Rufname: Athena
Raptor 478
Standort: Unbekannt
Auftrag: Aufklärung


Dass das Leben nicht immer fair zu jemand war, bemerkten Karl und Frau heute wieder sehr deutlich. Kaum lag Helo auf seinem Bett, die Augen schon fast verschlossen, klingelte auch schon das Com mit seinem nervigen Klingeln, welches wie dumpfe Bassschläge in seinem Gehörgang anhörte.
Sharon hatte Hera und Yuki im Hort untergebracht, schon bekam sie auch schon gleich wieder einen Spezialauftrag. Zunächst musste sie das genervt wirkende Gesicht ihres Mannes ertragen und dann auch noch Starbuck quer durch das All kutschieren. Wo blieb nur die allseits beliebte Fairness im Leben. Helo und Athena fanden an diesem Tag endgültig heraus dass Fairness ein Mythos war. So was gab es nur in Geschichten für Kinder und politischen Wahlprogrammen vor entscheidenden Wahlen.

Auf einem Kampfstern gab es nur Befehl und Gehorsam. Und so sprang der Raptor zu den befohlenen Koordinaten und Kara lenkte Athena zu einem nah gelegenen Asteroiden. Sharon steuerte den 50 Tonnen Aufklärer knapp über die Sichtgrenze des Felsmassivs des im All liegenden Steinbrockens und der eigentliche Auftrag begann. Die Crew sammelte Daten aus dem Gebiet, welches als Nopileos Memorial bekannt war - so laut Kara.
Das DRADIS zog seine Runden, während Helo Mühe hatte seinen Augen offen zu halten. Sharon blickte eher genervt nach draußen, die beiden Marines hatten ständig ein Auge auf Kara und Starbuck - nun ja, sie versuchte immer noch das Geheimnis ihres Daseins zu ergründen.

"Zwei Kontakte - cylonische Basisschiffe. Habt ihr sie?"

Starbuck streckte den Daumen nach oben. Das DRADIS vorne empfing dieselben Daten wie Helos DRADIS. Daraufhin vermerkte Helo die Bewegungsrichtung, jedes Sprungereignis, Anzahl der Feindkräfte um die Stärke nach Zuteilung der Feindkräfte zu errechnen, und jedes sonst so kleine Ereignis penibel wie möglich. Dabei machte Sharon Aufnahmen vom Gebiet.
Während ihrer Aufklärung verhielt sich das DRADIS immer wieder merkwürdig für wenige Momente. Die Anzeigen verwischten oder es fiel für einen Moment ganz aus. Für Helo als ECO ein Problem, da die Feindanzeigen vertauscht wurden und Radarschatten im Asteroidenfeld plötzlich als Feindkräfte angezeigt wurden.

"Was ist? Wann willst du eigentlich auf die Knie fallen und einen der Final 5 anbeten?" fragte Kara Athena aus einer Laune heraus.

Für Sharon war es weniger witzig als es für Starbuck war. Sie versuchte die Cylonin zu provozieren. Vielleicht um eine Reaktion der Marines zu provozieren?
Klar war das die Final 5 einen gewissen Stellenwert innerhalb der cylonischen Gesellschaft hatten. Sie wurden als höhere Wesen nahezu verehrt. Für Sharon Agathon war diese Zeit vorbei. Sie fühlte sich mehr wie ein Mitglied der Crew als eine Cylonin.

"Vergiss es Kara! Ich lass dich nicht erschießen."

"Und so was nennt sich Freundin!" antwortete Starbuck enttäuscht.

"Gerade deshalb! Helo, zwei weitere Patrouillen!"

"Hab sie!"

"Warum akzeptierst du es nicht einfach so wie es jetzt ist. Du bist ein Toaster. Unerwartet, aber ein Toaster."

"Babe, nenne mich noch einmal Toaster und ich schwöre dir, hier wird heute noch geschossen!!"

Athena und Kara grinsten für sich alleine und starrten in das weite All vor sich hinaus. Helo sackte derweil unbemerkt ein und schlief auf seinen Stuhl tief und fest. Es tat sich für eine Weile nichts und Sharon blickte eher zufällig nach hinten. Sie erblickte ihren Mann eingenickt auf seinem Platz und schüttelte den Kopf. Da es nicht einfach so ging am Arbeitsplatz zu schlafen, entschied Sharon ihren Mann unsanft aus seinem ruhigen Nickerchen zu wecken. Vor allem begann er noch mit aufgesetzten Helm an zu schnarchen.
Die Marines wollten ihn schon wecken, aber Helos Frau wollte dass lieber selbst erledigen.

Derweil starrte Kara von allem abwesend in das dunkle All. In ihrem Kopf spukten Geister der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herum. Alles Erlebte verschmolz zu einem Erinnerungsbrei zusammen und Starbuck konnte nichts dagegen unternehmen. Sie sah Bilder vor sich, schöne wie schreckliche Erinnerungen. Sie wollte dass es aufhörte, doch diese Bilder drangen weiter vor und brannten sich in ihr Gedächtnis ein. Sie versuchte einen Ausweg zu finden, und je mehr sie sich anstrengte umso mehr überkam sie die Ohnmacht.
Ihre Augen rollten nach oben und sie bekam einen Schock. Ihr Körper zitterte aufs Heftigste.
Sie rutschte aus dem Sitz auf die Mittelkonsole. Hätte Sharon nicht den Autopiloten aktiviert, wäre der Raptor nun unkontrolliert umher geflogen.
Sharon und ihr wach gewordener Mann sahen wie Kara von ihrem Körper, oder Geist, gequält wurde. Schaum trat aus ihrem Mund und lief die Wangen hinunter. Es verging einen Augenblick bis sie realisierten das Kara um ihr Leben zu kämpfen schien.

"Holt sie aus dem Sitz!!" befahl Helo lautstark den beiden Marines.

Während die Soldaten um Karas Leben kämpften, fand sie sich selbst in einer großen Halle wieder. Vor ihr 5 große Stühle und dahinter ein großes und hell beleuchtetes Fenster.
Für Starbuck kam alles wie ein Traum vor. Die Welt um sie herum schimmerte in einem klaren Licht und Glanz. Sie selbst stand weniger glanzvoll in ihrem Kombi inmitten dieser großen Halle. Und sie fand es langsam nicht mehr lustig immer von Visionen überfallen zu werden. Dennoch schritt sie voran. Die schweren Stiefel verursachten laute Echos mit jedem Schritt, denn sie näher zu den Stühlen tat. Je näher sie dem Licht am Fenster kam, tat sich eine Gestalt hervor. Sie war weiß gekleidet und blickte hinaus.
Kara streckte ihre Hand aus und wollte diese Person berühren. Als ihre Hand fast ihre Schulter erreichte, verschwand sie auch wieder so schnell wie sie erschien.
Danach verspürte Kara einen heftigen Schmerz in ihrer Brust. Sie blickte an sich herunter und erkannte wie eine Klinge durch ihre Brust heraus ragte. Das Blut lief an ihrer Wunde heraus, über die Klinge und tropfte vor ihr auf dem Boden.
Schritte waren plötzlich zu vernehmen. Während Kara vor Schmerz weinte, trat vor sie ein bekanntes Gesicht. Es war Boomer, die sie ebenso mit voller Trauer, gepaart mit tiefem Hass, ansah.

"Verzeih mir Kara!"

"Schon gut, Sharon - es ist in Ordnung!"

"KAAAAAARRRRRAAAAAAAA!!!!!!!!! NEEEEEEIIIIIIINNNNN!!!!!!!"

Die kurze Stille wurde von einem lauten Schrei unterbrochen. Sharon und Starbuck befanden sich nicht mehr in dieser großen und hellen Halle, sondern an einem dunkleren Ort. Wie in Zeitlupe wendete Kara ihren Kopf und sah wie Lee eine Waffe zog und auf Boomer richtete.
Starbuck wollte es verhindern, aber sie konnte sich nicht bewegen. Stattdessen musste sie mit ansehen wie Lee Boomer in den Kopf schoss. Die langsam verrinnende Zeit schien den Fall Boomers abzufangen. Während Sharon fiel, sah Kara eine Erlösung in ihrem Gesicht. Sie hatten den bevorstehenden Tod nicht gefürchtet. Es war schrecklich mit anzusehen wie Boomers Körper in der Schwebe der Zeit auf dem Boden aufschlug. Das dumpfe Geräusch des Aufpralles hallte durch Karas Kopf. Sie konnte ihren Blick nicht abwenden von dem erlösten Blick Sharons. Es fesselte sie in trauriger Weise.

"All das geschah bereits! All das wird wieder geschehen!!" hallte eine raue Stimme aus der aufziehenden Dunkelheit.

Kara wurde aus der aktiven Rolle in eine passive verlagert. Sie beobachtete als Außenstehende wie Chief Tyrol fassungslos den toten Körper von Sharon in die Arme nahm und Lee Adama mit der Waffe in der Hand stand.
Was es auch immer zu bedeuten hatte, Kara wollte endlich raus aus diesem Alptraum.

"Nicht solange ich ein Wort mitzureden habe!!" sagte Kara zur rauen Stimme der Dunkelheit.

Kurz danach erwachte Kara und blickte in die Gesichter von Sharon und Helo. Ihr Kombi war oberhalb geöffnet und Helo hatte seine Hände auf ihrer Brust. Sie waren genauso überrascht in Karas Augen zu blicken wie Kara in ihre.

"Helo!"

"Ja?"

"Nimm deine Flossen von meinen Titten!"

"Sie ist wieder in Ordnung!!" meinte Sharon nervös auf Karas erste Worte und entfernte Helos Hände von Karas Brust.

Diese stand auf als wäre nichts geschehen und blickte aus dem Raptor hinaus.

"Willst du nicht wissen warum du auf dem Boden gelegen hast?" fragte Sharon kurzatmig aufgrund des Schocks, den Kara ihr bereitete.

"Später! Wir müssen sofort hier weg. Wir sind nicht alleine!"

"Was?"

"Sharon, fliege die Mühle wieder zurück oder ich tue es -NA LOS!!!"

Noch völlig konfus stolperte Sharon in den Pilotensitz und fuhr die Maschinen des Raptors wieder hoch. Bei der nächsten Wendung zeigte Kara inmitten des Asteroidenfelds und nun sah Athena warum Kara so schnell wie möglich weg wollte. 3 größerer Jägerschwärme flogen von einem bestimmten Punkt los und auf den Raptor zu. Kara schoss schnell ein paar Bilder bevor Sharon den Raptor aus dem Gefahrenbereich steuerte und schließlich sprang.

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Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Admiral Adama, Colonel Tigh, Kara Thrace, Helo und seine Frau standen in einem separaten und streng bewachten Raum innerhalb der Galactica. Sie standen um einen Tisch, vor ihnen die bildlichen und schriftlichen Auswertungen der Aufklärung. Bevor der Admiral diesen kleinen Kriegsrat einberief, erfuhr er vom Zwischenfall im Raptor. Für Adama nur noch ein Schlag mehr in die Magengegend. Hatte er nicht schon genug Sorgen? Musste auch noch so was passieren?
Diesmal wollte er nichts auf die lange Wartebank schieben und nach dem Briefing ein wenig Ballast von den Schultern nehmen - und sich das Leben ein wenig zu erleichtern.

"Was die Toaster da auch immer bauen. Es ist nicht fertig, gut versteckt und verdammt schwer bewacht!" erläuterte Helo, während die Aufnahmen verschiedene Hände und Augen abliefen.

Adama verglich jede Aufnahme mit den schriftlichen Daten und sein XO errechnete für ihn derweil im Kopf die ungefähre Flottenstärke des Feindes.
Dazu legte Tigh einige Aufnahmen nebeneinander und verglich die Zeitdaten mit den Positionsdaten der Schiffe. So vermied ein geübter Offizier Schiffe doppelt und dreifach zu zählen. Im All war es wegen der Dimensionalität ein wenig schwieriger versprengte Schiffe zusammenzufassen und dann eine ungefähre Truppenstärke zu haben, die an die Wirklichkeit heranreichte. Ungeübte Offiziere zählten meist nur die Schiffe auf den Aufnahmen und vernachlässigten die Zeitdaten, die Kurswechsel der Patrouillen, Gruppenteilungen bei bestimmten Punkten, und vieles mehr. Am Ende hatte man mehr Schiffe als tatsächlich vor Ort waren und benötigte Kräfte wurden so unnötig gebunden.

"Colonel?"

"Nun, Admiral - 2 Basisschiffe vor dem Feld. Die sind da nicht umsonst und ich denke die bewachen ne Transitstrecke. Die Jägerschwärme lassen in der Stärke vermuten das mindestens weitere 2 Basisschiffe in der Nähe sind. Die letzten Aufnahmen sind aber Schrott!"

"Danke, wir hatten leider keine Zeit um nette Ansichtskartenfotos zu schießen!" fluchte Starbuck in gewohnter Manier.

Der Colonel wollte darauf antworten, und zwar nicht nett, aber der Admiral hielt seinen XO zurück. Adama nahm die letzten Aufnahmen, setzte seine Brille auf und holte anschließend den Saul heran. Er deutete auf einen Punkt auf einen der letzten Fotos.

"Denkst du auch was ich denke?" fragte Bill Adama seinen langjährigen Freund.

"Selbst cylonische Hühner finden mal einen Korn! Ich lasse Gaeta den Ausschnitt vergrößern."

"Wie groß sind die Störungsflächen, die von den Asteroiden abgehen." setzte Adama fort, um auch letzte Gedankengänge zu bestätigen.

"Es sind nicht alle, aber bei dem wo wir waren - da hätte man ein Geschwader drin verstecken können oder vielleicht sogar einen Kampfstern. Letzteres ist eher eine Vermutung!"

"Und so machen es die Toaster. Ich bin dann in deinem Quartier!" sagte Saul, nahm die Aufnahmen und suchte sofort Gaeta im CIC der Galactica auf.

Der Admiral nahm den Rest an sich und erläuterte den anderen Anwesenden nicht die Gedankengänge der beiden alten Haudegen.

"Captain und Lt. Agathon - sie können gehen. Weiteres bei der Befehlsausgabe morgen."

Die Agathons salutierten kurz und verließen den Raum. Adama würde schon wissen was er tat, da waren sie sich einig. Kara wollte mit raus, aber Adama befahl ihr zu bleiben.
Marines verschlossen von außen die Tür, so dass Adama und Thrace ungestört sein konnten.
Kara mit dem Blick zur Tür stehen und wagte sich nicht umzudrehen. Sie ahnte was nun käme und hatte keine Lust darauf. Jedenfalls noch nicht.
Der alte Mann spürte es. Er ahnte das Kara nicht darüber reden wollte. Aber er selbst musste einige Dinge loswerden. So schwer es ihm auch fiel, so diffus die augenblickliche Lage auch war, Bill musste einiges loswerden bevor sein Herz zu sehr über seinen Verstand dominierte.

"Was ist da draußen passiert, Kara?"

Oh, ihr Götter, dachte sich Starbuck. Wann sprach er ein letztes Mal wie ein Vater mit ihr? Doch sollte das nicht tun. Kara Thrace war tot und der alte Mann sollte sich nicht durch diese Hülle in die Irre führen lassen. Das wollten doch die Cylonen! Sie wollte einen damit in die Irre führen. Warum sonst hatte sie Karas Erinnerungen an die Galactica?
Mit dem Rücken zum Admiral gekehrt begann Kara, obwohl sie nicht wollte, ein wenig zu weinen. Sie fluchte innerlich und wollte sich zum aufhören zwingen. In letzter Zeit hatte sie genug Tränen vergossen und jetzt hatte sie doch keinen Grund, oder?
Sie strich nervös über ihren Ringfinger, wo einst der Ehering saß und verweigerte dem Admiral jede Antwort. Ihr Seufzen war dennoch für den Admiral zu hören.
"Als Kara starb, brach für mich eine Welt zusammen. Sie war meine Tochter. Kara hinterließ eine große Lücke in meinem Leben.

Seit jenem Tag fragte ich mich was ich hätte tun können um sie zu retten. Diese Frage quält mich nun seither jede Nacht. Ich war wütend über mich selbst, weil ich so hilflos mit ansehen musste wie meine Tochter, die Mutter meines Enkels, vom DRADIS verschwand - und aus meinem Leben.

Ich war auch wütend auf Kara. Wütend dass sie einfach so ging, völlig grundlos! Ich hatte ihr stets vertraut und sie hatte dieses Vertrauen einfach gebrochen…."

Die Stimme des alten Mannes war trauernd und mit Schmerz erfüllt. Der Verlust Karas ging ihm bis heute sehr nah. Er zeigte es nicht nach außen, und vor allem zeigte er es nicht seinem Sohn Lee.
Er sah die Frau an, die wie Kara aussah, so sprach, dachte. Es fiel ihm schwer den Hass, Trauer und Schmerz zu trennen. Kara sah es nicht als Adama seine Brille abnahm um eine Träne abzuwischen. Die Anwesenheit der Cylonin war für ihn noch schwieriger als die vermeintliche Rückkehr Boomers, die er auch irgendwie ins Herz geschlossen hatte.
Adama war ein Mann, der nicht über solche Sachen oft sprach. Besonders jetzt war es ein Zeitpunkt wo seine Aufmerksamkeit eher der Chronos gewidmet sein sollte und nicht Kara.

"Dann kam ich, Sir!"

"Ja. Ich hasse sie auf irgendeine Art und Weise - und auch wieder nicht. Karas Rückkehr hat all die Wunden nur noch schlimmer aufgerissen. Warum tun sie mir so was nur an? Was habe ich ihnen getan?

Ich möchte am liebsten ihren Wunsch nachkommen und sie auf der Stelle erschießen. Aber ich kann nicht. Denn alles was sie sagen, was sie tun, was sie denken oder fühlen - das ist meine Kara. Alles deutet einfach darauf hin dass die Götter uns eine zweite Chance gegeben haben. Doch Tote kehren nicht einfach so wieder zurück…."

"Nein, Sir - das tun sie nicht…."

Die Anspannung der Trauer und dessen Schmerz wuchsen zwischen beiden. Kara und der alte Mann ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Wie gern würde sich Starbuck einfach umdrehen und ihm nur sagen dass sie wieder zuhause sei. Aber das wäre eine Lüge. Sie würde Admiral Adama einen tödlichen Stoß versetzen und dass wollte sie nicht. Er musste die Flotte führen, sich um die Menschen kümmern und sie beschützen. Dass ihm der Verlust schmerzte konnte Kara ihm nachfühlen. Aber, obwohl sie wie sie zu sein schien, so war sie nicht Kara. Es war doch dasselbe Prinzip wie bei Athena - oder nicht? Athena wusste alles über Boomer, aber sie wusste immer das sie nicht Boomer war. Kara hingegen war fest überzeugt Kara zu sein.

"Sir, ich möchte in meine Zelle zurück….bitte!"

"Marines!"

Adama kam dem Wunsch der Cylonin nach. Es war besser so. Aber wenigstens konnte sich Adama ein wenig Luft verschaffen. Luft die er bitter benötigte. Ohne irgendwelche Gegenwehr ließ sich Starbuck mitnehmen. Sie hatte noch so vieles auf dem Herzen, aber es blieb unausgesprochen in ihren Gedanken zurück.
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Dee wartete im Quartier der Agathons auf die Eltern von Hera. Sie passte ab und zu auf die Kleine auf, nachdem sie sie aus dem Hort mitnahm. Aus dem CIC wusste sie bereits dass Sharon und Helo gelandet waren. Ihr Warten hatte auch noch einen anderen Grund. Yuki wurde in einem Bereich gefunden, wo sie keinen Zutritt hatte. Sie gab an dort zu spielen. Die Marines der Wache fanden das weniger amüsant und übergaben sie Gaeta, das Tigh zuvor zu einer Besprechung musst. Felix übergab sie Anastasia und sie brachte sie wieder zur Tagesstätte zurück. Später nahm Tigh Gaeta mit und so blieb Yuki wieder an ihr hängen. Also schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Hera packte beim Abholen Yuki an der Hand und Dee schlenderte mit beiden Kindern zurück in das vertraute Heim. Nun saß sie da, starrte ab und auf die Uhr und hoffte dass die Agathons bald durch die Tür kamen. Solange konnte doch duschen und umziehen nicht dauern.

Denn Dee hatte zufälligerweise auch noch ein eigenes Leben, welches sie wieder in ordentliche Bahnen lenken wollte. Nur mal so nebenbei bemerkt. Tatsächlich öffnete sich die schwere Tür und die Agathons kamen leicht verliebt hinein. Sie schäkerten und betatschten sich beim Eintritt. Dualla hob die Hand und machte sich bemerkbar für das verliebte Pärchen. Helo schien die Müdigkeit überwunden zu haben, und Anastasia konnte sich auch denken wie.

"Bei den Göttern, könnt ihr nicht wie normale Eltern auf so was verzichten. Ich warte schon seit 30 Minuten auf euch."

"Ooh, kleine Dee. Ich denke Sharon hat nichts dagegen wenn wir zwei auch unter die Dusche verschwinden!" witzelte Karl und drückte der Widerstand leistenden Dee einen dicken Schmatz auf die Backe.

"Klar, aber du behältst die Kinder und ich dein Gehalt!!" konterte Athena und drückte ihre Hera zum Gruß.

"Tja, dann werden wir es weiterhin heimlich tun müssen, Dee. Die Frau wäre mir einfach zu teuer!"

"Danke, verzichte gern darauf - ihr beide habt einen Schuss. Aber dass muss man euch nicht erwähnen. Ich ziehe mich zurück, zu einem richtigen Mann."

Dualla klopfte Helo auf den Hintern. Die letzten Worte waren an ihn gerichtet. Dabei vergaß sie völlig dass sie den Beiden noch etwas über Yuki sagen wollte.

"Hast du das gehört, Schatz. Einen richtigen Mann. Die hat doch keine Ahnung.

Hallo meine Große!!"

"Ich habe dich eigentlich auch nur wegen deinem Geld geheiratet, Schatz!" fügte Athena hinzu und strecke die Zunge zur Untermalung ihrer Anspielung heraus.

"Ich hab's ja Dicke!"

Helo winkte ab und haute sich aufs Bett. Yuki fühlte sich derweil wieder völlig deplaziert und blieb ruhig auf dem Stuhl sitzen.

"Wie war euer Tag, Kinder? Habt ihr schöne Dinge gemacht?"

Wie es sich für eine Mutter gehörte kümmerte sich Athena nun um die Kinder und achtete nicht auf ihren Mann, der sich mit den Schuhen ins Bett legte. Sharon konnte dass nicht haben, aber darum würde sie sich gleich drum kümmern.
Obwohl die Beiden fröhlich waren, saß Beiden natürlich noch der Schock über Karas Anfall noch tief. Aber für die Kinder wollten sie diese Welt vor der Tür belassen.

"Spielen wir morgen wieder Pirat?"

Die Frage Yukis war gezielt an Athena gerichtet. Sie blickte verdutzt und wusste nicht was sie meinte.

"Klar Schatz!" antwortete sie ohne darüber wirklich nachzudenken.

Vielleicht hatte Yuki Freunde gefunden und das war doch schön für sie. Sollte sie doch Pirat spielen wenn sie wollte.

"Ey Piratenbraut - wo hat Lady Agathon denn ihren Schatz vergraben?"

"Nein Karl, es gibt Abendessen! Was hält ihr von Nudeln, ihr Süßen?"

Bei Helo begannen die Alarmglocken zu läuten. Seine Frau wollte kochen. Um überhaupt lebend am nächsten Morgen wieder aufzuwachen, musste er sofort einschreiten. Die Kinder würden es ihm für immer danken. Er tat das Folgende weil er seine Frau aus tiefsten Herzen liebte.

"Wer will Pizza?"

Natürlich gingen die Hände freudestrahlend nach oben. Die Kinder jubelten alleine beim Wort Pizza. Karl Agathon war auch nicht mehr müde und packte seine Kinder ein.

"Heute ist Pizzatag in der Kantine 3. Warum Geschirr dreckig machen, wenn wir auch Essen gehen können, was uns nichts kostet und den Kids schmeckt es auch."

Bevor Sharon die Messer wetzen konnte, öffnete ihr Mann die Tür um eventuelle Zeugen für jeden erdenklichen Fall zu haben. Aber seine Frau spielte mit und nahm Hera an die Hand, während Helo Yuki auf den Arm nahm.

"Ich werde das Gefühl nicht los, dass du mir irgendwas zu sagen hast."

"Ich liebe dich, Sharon?"

"Ja ja, heb dir das für Scheidungsanwalt auf!"

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Es hatte nicht lange gedauert und der Admiral hatte die Aufnahmen vergrößert auf seinem Tisch liegen. Sein XO kehrte ins CIC zurück um die nachfolgende Schicht zu instruieren. Derweil arbeitete Adama mit sämtlichen Auswertungen an einen operativen Plan, auf Basis von vorhergehenden Informationen. Er saß dabei an seinem Tisch. Eine offene Flasche mit Whiskey stand vor ihm und ein halbvolles Glas hielt er in seiner Hand.
Er konnte sich nicht wirklich konzentrieren. Die Sache mit Kara ging ihm immer noch nah und er hatte für einen Moment die Kontrolle über die Situation verloren. War das eventuell ein Zeichen?
Er nahm einen Schluck und füllte anschließend nach. Das Aufsetzen des Glases auf dem Holztisch war deutlich zu hören und ein sicheres Anzeichen für Adamas aktuelle innere Lage.
Mit dem Aufsetzen des Glases kam auch Laura in das Quartier. Sie war sichtlich zufriedener wie er selbst. Der tag war also für sie erfolgreich verlaufen. Sie gab ihm sogar einen Kuss auf den Mund und nahm ihm den Alkohol weg. Denn trank sie an ihrem Tisch ganz genüsslich und zwinkerte Adama zu.
William schaltete schnell um und erhob sich aus seinem Sessel um ein frisches Glas zu besorgen. Roslin war wirklich frohen Mutes. Und der Admiral wollte natürlich erfahren was sie so zufrieden stimmen ließ.

"Guten Tag gehabt?" fragte Bill aus dem Bauch heraus.

"Du hast keine Ahnung wie gut. Ein schlechter Anfang kann auch ein gutes Ende nehmen. Wegen Lee musst du dir zum Beispiel keine Sorgen mehr machen."

"Das wäre mal was ganz neues. Soll ich auch fragen warum?"

Laura blinzelte und lachte keck.

"Nein, Bill. Die Sorge, so frei war ich, habe ich dir abgenommen. Aber um die anderen Verdachtsmomente musst du dich kümmern. Ich will dich schließlich nicht arbeitslos machen."

Es klopfte an der Tür während der Unterhaltung des Admirals und der Präsidentin. Die ersten Klopfzeichen überhörten sie, aber nach den letzten Worten bat Adama den Gast herein. Tory kam herein und hatte eine große quadratische Schachtel dabei. Sie dampfte und Foster merkte man an dass der Inhalt noch sehr warm war.

"Danke Tory. Das wäre alles für heute." sagte Roslin.

Ihre Assistentin wünschte noch einen schönen Abend und verabschiedete sich bis zum morgigen Tag. Laura goss Bill nach und bat ihn die Schachtel zu holen. William roch daran und konnte erahnen was der Inhalt sein musste.
Laura holte Besteck und Teller. Sie richtete den Arbeitstisch zu einem Esstisch her.

"Bill, heute Abend keine schlechte Nachrichten oder sonst etwas, was die Laune nach unten ziehen könnte. Ich will so gerne einen Abend normal zu Abend essen, über belanglose Dinge reden und später mit einem guten Buch im Arm einschlafen. Nur heute. Würde das gehen, oder hast du etwas auf dem Herzen was jetzt und sofort besprochen werden müsste?"

Natürlich hatte Adama viele Dinge auf dem Herzen. Aber er sah Laura in die Augen und verneinte ihre Frage. Dass sie anschließend so lächeln konnte, war wie ein warmer und wohltuender Umschlag für den alten Mann.

"Danke, Bill! Sehr vielen dank."

William schmunzelte und lachte in seinem bekannten rauen Ton. Er öffnete die Schachtel und fand eine zweigeteilte Pizza. Eine Seite vegetarisch belegt und die andere Seite mit Käse, Salami und Sardellen. Laura verstand es nicht wirklich wie man so was auf einer Pizza essen konnte, aber sie wollte Bill seinen Spaß lassen.
Der Admiral ließ es sich nicht nehmen und schnitt Laura ein Stück heraus und legte es auf den Teller. Sie wartete wie ein ungeduldiges und hungriges Kind darauf dass William ebenfalls mit einem Stück auf dem Teller sich hinsetzte und sie essen konnten, wie normale Menschen an einem normalen Tag.

"Wozu Besteck? Ich zeige dir wie das geht!"

William Adama nahm das Stück in die Hand und biss herzhaft hinein. Der Saft der Sardellen und Soße lief ihm die Mundwinkel hinunter. Laura wurde durch sein Verhalten angesteckt und tat es ihm gleich. Sie musste dabei kichern, weil Adama mit der Soße im Gesicht wie ein kleines Kind aussah, oder wie ein Rentner, der gefüttert werden musste. Sie nahm ein Taschentuch und wischte seine Mundwinkel ab.

"Morgen?" fragte Bill schmatzend.

"Ich bitte darum, Admiral!"

"Ich mache dir einen extra starken Kaffee!"

Wie ein altes Ehepaar verstanden sich die Beiden nun blind. Für den heutigen Abend wollten sie alle Sorgen vergessen und redeten den restlichen Abend nur über Dinge, die eigentlich belanglos waren, aber sie daran erinnerte, dass es ein Leben neben der Flotte und der Verantwortung für sie gab.

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Kara lag auf dem Bett in ihrer Zelle. Sie dachte über vieles nach. Derweil spielte ihr Sohn vor ihr auf dem Boden. Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern und die Soldaten würden Zak wieder abholen. Es war sowieso ein Wunder dass er noch um diese Zeit da war. Zuhause hätte sie ihn ins Bett gelegt und gewartet bis er einschlief.
Und während sie daran dachte, empfand sie es immer als wahrscheinlicher, das die Götter einen riesengroßen Fehler begannen haben mussten. Sie war zu kleingeistig um alles zu verstehen was um sie herum passierte. Jeder wollte was von ihr. Sie sollte alle retten. Aber wer rettete sie? Starbuck konnte sich selbst nicht einmal helfen, also wie sollte sie anderen helfen?

Irgendwo musste es doch einen Schlüssel geben, einen Hinweis, der ihr alles verdeutlichen sollte. Nur wo befand er sich? Bisher war Kara nur eines klar - sie war einen Cylonin.
Das war unumstößlicher Fakt. Deshalb verstand sie es nicht dass alle um sie herum wie Kara Thrace behandelten. Sahen sie nicht dass ihr das weh tat?
Und dazu kam noch diese Rolle, in der sie hineingedrängt werden sollte. Alles ein wenig zuviel für einen so kleinen Zeitraum.
Ihr einziger Ruhepol war Zak. Der kleine Mann verstand es sie in seine kleine Welt zu holen und seine Mutter vor allem Übel schützen zu wollen. Eben ein kleiner Gentleman.

Die Tür zum Zellenraum ging auf. Kara erwartete dass nun Zak geholt wurde und gab ihm einen Abschiedskuss auf die Stirn. Als sie aufsah, sah sie jemanden, den sie am wenigsten erwartet hätte.

"Was machst du hier?"

"Abendessen! Nur Abendessen!"

Lee Adama stand mit einer Schachtel vor der Zelle und forderte den Marine auf die Tür zu öffnen. Mit einem Stuhl bewaffnet ging er hinein. Zak roch das köstliche Essen und Lee hatte Schwierigkeiten die gierigen Hände seines Sohnes unter Kontrolle zu halten.
Schweigend setzte er sich zu Kara und Zak. Der kleine Mann hatte bereits begonnen die Schachtel zu plündern, während sich seine Eltern wortlos anstarrten.
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They evolved
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Post by Viper047 » Tue, 14. Apr 09, 15:08

Eigentlich ein sehr kleines Kapitelchen. Gehörte normalerweise zu den gelöschten Szenen, aber bringe es dennoch. Vielleicht gefällt es euch und wer es sieht, es sind ein paar Antworten drin zu dem ein oder anderen Charakter :)

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Serienspecial ( Teil 12)

Battlestar Galactica
CHRONOS




"Der Pfad der Götter wird von jedem Individuum dieser Flotte aus unterschiedlichen Gründen begangen. Für die einen ist er ein Weg der Prüfungen, für andere ein Weg zum Licht und wiederum für andere ein Weg zur Erlösung.
Obwohl jeder sein eigenes Schicksal hat, so teilen dennoch alle denselben Schmerz."



Elosha zu Athena auf Kobol…


Die Nacht……


Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Im Quartier des Admirals brannte ein kleines Licht. Der alte Mann saß zur späten Stunde an seinem Tisch und grübelte über den ganzen Auswertungen und Vorbefehlen. In wenigen Stunden kam Hamilton und sein Stab zur Galactica und bis dahin wollte der Admiral handfeste Pläne haben.
Während sein Kopf rauchte vor lauter Überlegungen, schlief Laura tief und fest. Sie und er hatten den ganzen Abend über viele Sachen geredet. Dinge, die nicht mit der Flottenpolitik oder den Cylonen zu tun hatten. Einfach nur belanglose Sachen, worüber man schmunzeln konnte, nachdenklich wurde oder einfach nur dem Anderen zuhörte.
Ein gutes Abendessen und ein besseres Gespräch dazu. Dies war viel zu selten geworden für Bill und Laura, insbesondere solche Momente gemeinsam zu erleben.
Die aktuelle Lage forderte viel von Beiden ab. Aber welche vorangegangene Lage tat dies nicht?

Und so sprachen sie darüber wie Laura ihr Haus auf Neu Caprica eingerichtet hätte. Das Haus, welches sie in der Nähe eines Flussverlaufes gebaut hätte, einstöckig und mit vielen Fenstern. Sie hasste die künstliche Belichtung in ihren Räumen und wollte so gerne wieder die Sonne sehen. Diese sollte sie morgens wach küssen, mittags bei einem Spaziergang begleiten und abends noch ein wenig Licht spenden um ein gutes Buch zu lesen. Die Sonne sollte zu ihrer Lichtquelle des Lebens werden und nicht die 60 Watt Birnen hinter den gläsernen Abdeckungen oder Plastikabdeckungen.
Ihre Räume wollte sie nicht allzu groß machen. Denn je größer sie wären, umso einsamer hätte sie sich gefühlt. Sie sollten gerade die Größe haben um sich nicht eingeengt zu füllen. Denn dann wäre man doch gefangen im eigenen Haus. Und das wollte sie nicht. Die Colonial One fühlte sich so ab und zu an. Dieses Gefühl wollte sie nicht unbedingt mitnehmen.
Dann sprachen, oder diskutierten eher, über die Möbel. Adama tat so als würde er mit einziehen und über die Aufteilung und Art der Möbel mit zu entscheiden haben. Laura sprach eigentlich die ganze Zeit davon alleine dort zu leben, aber die Vorstellung mit William den gemeinsamen Lebensabend zu verbringen verbannte sie auch nicht aus dem Kopf.
Und so diskutierten Beide über den Sinn oder Unsinn von Ledersesseln, Glastischen oder welchen Teppichboden das Wohnzimmer haben sollte.
Für manche mag dies sehr langweilig klingen und nach einem Disput eines alten Ehepaares anhören, aber für William und Laura waren es die schönsten Stunden seit langem.
Das merkte Bill auch wenn er zum Bett von Roslin sah. Sie schlief mit ihrer Brille auf der Nase und einem Buch in den Händen ein, und sie hatte diesen zufriedenen Ausdruck im Gesicht.
Alleine dieser Anblick war für Bill all das wert, der Kampf gegen die Cylonen und die innere Kampf um die Flotte zusammenzuhalten. Dieser friedliche und ruhige Ausdruck Lauras ließ ihn erneut Mut und Kraft schöpfen dem nächsten Tag begegnen.

Ein kurzes Schnaufen und Bill Adama wandte sich wieder seinem Problemen zu. Saul hatte gute Vorarbeit geleistet. Nun lag es am alten Mann die Galactica so zu postieren um die Radarschatten auszunutzen, so wie es die Cylonen tatet. Einer der Asteroiden war nicht was er zu sein schien und für einen trostlosen Sektor war er viel zu stark bewacht. Die Berechnung des XO's führte ihn zum Schluss dass mindestens 4 Basisschiffe und die Stationspatrouillen erwarteten. Und Bill erwartete dass diese Station im größten Schattenflecken lag. Die Cylonen unternahmen größte Anstrengungen um, was auch immer, geheim zu halten.
Der alte Haudegen entschloss sich daher den Vorteil der Cylonen für sich zu nutzen. Kara gab ihm dazu den Anstoß. Es war nur eine Vermutung, aber welche Vermutung Karas war nicht eine Idee wert? Auch wenn sie nicht gerade dem taktischen Standart der kolonialen Flotte entsprach. Gut, diese Situation entsprach gegen jede Standards!

Doch da war er auch wieder. Der Gedanke an Kara. Es ließ ihn nicht los. Ihr Tod war schon schmerzhaft, aber dass sie von den Toten zurückkehrte, als Cylon, war für ihn noch viel schmerzhafter. Er lehnte in seinen Sessel zurück und starrte in die Leere. Vor Augen hatte er den Tag als Kara verstarb. Er hörte wieder die Worte, die sie vor ihrem Verschwinden sprach. Und wie machtlos er mit ansehen musste wie ihr Signal vom DRADIS verschwand - sowie der schmerzhafte Schrei seines Sohnes, welcher das CIC mit Trauer und Schock erfüllte.
Er erinnerte sich wie sie kurz vor ihrem Tod ihm eine kleine Statue gab, die er als Galionsfigur für sein Modellschiff nutzen konnte. Schon an diesem Tag wusste er das Kara etwas zustoßen würde. Er hatte keine Erklärung dafür, aber sie war irgendwie anders.
Sie sah ihm direkt in die Augen und versicherte ihm dass alles gut werden würde. Wenig später war sie tot.

Und dann kam sie. Eine Frau, bei jeder Hinweis, jeder Indiz, sagte - sie war Kara Thrace. Die Kara Thrace, die vor über 6 Monaten gestorben war. Genau dieser Umstand ließ ihn einerseits erkalten, andererseits verzweifeln.
Niemand kehrte einfach so von den Toten zurück und die Cylonen machten mit Kara einen sehr schwerwiegenden Fehler.
Obwohl alles für und gegen sie sprach, so gab es eine Variable, die nicht wirklich jeden Zweifel beseitigte. Und diese Variable hieß Zak Thrace. Athena sagte dass die Kinder am Ende ihre Mütter stets erkennen. Man kann sie für den Anfang täuschen, doch ihre Verbindung wäre zu stark um sie aufrecht zu erhalten. Wie Hera in Athena erkannte auch Zak in Kara seine leibliche Mutter. Wenn es eine Täuschung wäre, wäre sie genial wie teuflisch zugleich. Doch sein Enkel sieht in dieser Cylonin seine Mutter, Sherman Cottle die Patientin die er vor Karas Tod untersuchte - und er die Kara, die er einst verlor. Wohlmöglich sah Lee auch die Frau, welche er an jenem Tag verlor und mit ansah wie ihre Maschine explodierte.
Das was sie hörten oder sahen, machte es schwer zu glauben.
In diesem sentimentalen Augenblick entnahm der Admiral aus seiner Schublade eine Geburtstagskarte, welche ihm Kara vor einiger Zeit überreicht. Er musste ein wenig lächeln, weil er den Inhalt kannte und es sich dennoch immer wieder ansah.

"Sie sagten immer ich wäre wie eine Tochter für sie…" stand auf der äußeren Seite der Karte.

Er schlug die Deckseite um und musste bei diesem Bild wie immer leise, aber herzhaft lachen.

"Ich finde auch dass eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden ist!" stand auf der Innenseite.

Darunter war ein Foto von ihr. Mit einem schwarzen Filzstift malte sie sich einen Oberlippenbart und eine Brille auf das Foto. Sie überreichte es ihm kurz bevor die Flotte von den Cylonen auf Neu Caprica überrascht wurde. Für ihn war es eines der schönsten und teuersten Geschenke, die er bekam. Nicht alles konnte man mit Cubits messen oder bezahlen.
Bei der Betrachtung der Karte und lesen des Textes, ahnte Kara nicht dass es dem Admiral dabei sogar eine Idee für das aktuelle Problem bescherte. Als er wieder in die problemverseuchte Welt zurückkehrte, hörte er ein dumpfes Geräusch aus der Richtung Lauras kommen. Er drehte sich um und sah dass sie wach geworden war und dabei das Buch auf den Boden fiel. Laura sah ihn an ohne ein Wort zu sagen und Bill tat es ihr gleich. Sie mussten auch nichts sagen, weil es sonst diesen Augenblick nur kaputt gemacht hätte.
Sie drehte sich schließlich um und schlief weiter. William sah auf die Uhr, räusperte kurz und begann seine Idee in die Tat umzusetzen, solange die Zeit noch da war.

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Wie so oft in der Vergangenheit schlenderte Lee Adama ziellos durch die Gänge der Galactica. Die Nachtruhe auf dem Kampfstern verschaffte ihm die nötige Ruhe um einige Gedanken nachzugehen. Er versuchte über die augenblickliche Lage klar zu werden, warum er was tat - oder auch nicht.
Noch vor nicht allzu langer Zeit gab er sein Eheversprechen und seine Familie, sein ganzes Leben auf. Und nun saß er mit der Frau, die nicht ganz unschuldig an seiner Lage ist, in einem Raum und es war wie früher. Aus einem Abendessen, welches still verlaufen sollte, wurde ein Abend wie in Vergangenheit. Er unterhielt sich mit der Frau, die wie Kara redete, dachte, lachte und vieles mehr. Er sah zu wie sein Sohn sich an sie schmiegte, sich wohl fühlte und sogar in ihren Armen einschlief. Derweil unterhielte sie sich über Dinge, die nicht die momentane Situation anrissen. Er unterhielt sich mit ihr wie damals, als Kara Thrace mit seinem Bruder liiert war und sie alles versuchten um ganz normale Freunde zu bleiben. Ja, für ihn bestand eigentlich kein Zweifel, diese Frau in der Zelle musste Starbuck gewesen sein.
Doch dann kam sein Gewissen wieder und erinnerte ihn daran warum er so zerrissen war…


„Kara, der Befehl galt auch für dich. Kehr sofort um!!“

„Ich habe hier einen Toaster!“

„Was ist los, Kara? Dreh um, verdammt, dreh um!!“

„Lee, ich habe keine Angst mehr!“

„… sag Zak wie sehr ich ihn liebe…"

„Verdammt Kara, das wirst du ihm selbst sagen. Sieh nach oben! Komm zu mir zurück, komm zurück, Kara!!“

„Es ist ok, sie warten auf mich!“

„Hör mir zu, Kara – du kehrst auf der Stelle zurück!“

„Lass mich einfach gehen.“

„Nein, du gehst nicht! Komm zurück!!“

„Es ist ok, lass mich einfach nur gehen…..ich liebe dich, Lee!“

„NEEEEEIIIIIINNN!!!“

In diesem Augenblick blieb Lee stehen. Als er vor sich sah wie Karas Maschine explodierte schnürte es ihm den Brustkorb zu. Seine Hände begannen zu zittern und der Schweiß lief ihm von der Stirn. Es war schrecklich diese Bilder immer wieder sehen zu müssen, da sie ihn in die grausame Realität zurückholten. Kara "Starbuck" Thrace war tot. Sie starb direkt vor seinen Augen. Und diese Frau in der Zelle war eine Cylonin. Eine Kopie der Frau, die er einst so innig und schmerzhaft liebte. Doch wer irrte sich nun? Zak? Oder Lees Verstand?

Während er versuchte herauszufinden was nun der Realität entsprach oder nicht, hörte er das Klirren von Glas und leises Gelächter. Lee sah sich daraufhin um. Er befand sich auf dem Steg oberhalb des Hangars. Wie er da hin kam war für ihn ein Rätsel, aber er war nun mal dort. Bevor er sich ganz in seinen Kopf und den darin befindlichen Gedanken verlor, folgte er den Stimmen und dem Klang des Glases. Er musste nicht weit gehen und fand Chief Tyrol und Karl Agathon am Boden sitzend vor. Neben Tyrol stand eine Kiste mit kleinen Faschen. Sehr wahrscheinlich Bestände aus seiner kleinen Brennerei.
Sie selbst saßen am Geländer, die Beine nach vor rausgestreckt und frei in der Luft. Der Chief und Athenas Mann schienen sich herzhaft zu amüsieren - zu dieser etwas fortgeschrittenen Stunde. Die Anwesenheit Adamas blieb nicht lange unbemerkt. Apollo setzte sich neben Tyrol. Dieser gab ihm aus der Kiste eine Flasche mit durchsichtigem flüssigem Inhalt ohne große Fragen zu stellen in die Hand.

"Guten Morgen, Mr. Adama und willkommen beim Club." begrüßte ihn ein angeheiterter Helo.

"Beim Club?" fragte Lee und nahm einen Schluck aus der Flasche.

Bevor er eine Antwort bekam lachten die beiden Männer über Lee. Denn er verzog das Gesicht als er das Gebrannte vom Chief runterschluckte. Die Flüssigkeit brannte ihm beinahe alle Innereien weg, so scharf war das Zeug im Alkoholgehalt.

"Beim Ich-habe-einen-Toaster-ge*****-geschwängert-oder-geheiratet-Club." antwortete der Chief sarkastisch auf Lees Frage und stieß mit ihm an.

Auch Helo erhob das Glas und stieß mit dem ehemaligen CAG an.

"Ah, verstehe. Also, ich könnte da jederzeit Mitglied werden?"

Karl nahm einen großen Schluck und wollte für Tyrol die Antwort geben.

"Klar! Und als Mitglied dieses sehr exklusiven Clubs erhalten sie nicht nur ein Tshirt, nein - sogar ein Abo unserer berühmten Zeitschrift mit Tipps und Tricks für das Leben, welches dann am A**** ist, einen Zugang zu dieser VIP Lounge und stets ein Gratisgetränk. Sollen wir ihnen eine Broschüre mitgeben? Vielleicht wollen sie auch zum Treffen der anonymen Toasterf*****? Wir machen auch Abenteuerreisen und Spielabende!"

Eine kurze Stille trat ein. Karl wusste nicht ob seine gewählten Worte einen Nerv bei Adama trafen. Während Galen und er eher grinsten und alles auf die leichte Schulter nahmen, war Lee weniger begeistert. Doch das legte sich und er nahm grinsend einen Schluck von Galens Trunk.

"Tshirt wäre nicht schlecht. Lenkt von der Stirn ab!" antwortete Lee in einem gewissen Grad von Sarkasmus.

Die Männer lachten alle gemeinsam, da sie alle dasselbe Problem mehr oder weniger teilten. Sie stießen auf ihre verkorksten Leben an und nahmen einen kräftigen Schluck aus den Pullen.

"Helo, kann ich sie was fragen? Obwohl ich nicht weiß wie ich die Frage stellen soll!"

Der Chief und Helo wußten in welcher Phase Lee steckte. Beide hatten sie ebenfalls schon durch. Aus diesem Grund saßen sie auch hier. Lee Adama war sich in gar nichts mehr sicher und in einem dunklen Loch gefangen.

"Chief, die Phase hatten wir auch einmal. Wie hatten wir das gelöst?"

"Ich haben ihnen eine aufs Maul gegeben und fühlte mich danach besser!"

Auf diese Erinnerung stießen sie grinsend an und nahmen einen erneuten Schluck. Sie erinnerten sich an den Tag zurück, als Chief Tyrol auf Helo zukam und ihn in einem Anfall von Eifersucht angriff. Die Männer prügelten aufeinander ein, und der Grund war damals Sharon Agathon, die von Karl schwanger war. Für Tyrol eine schwierige Zeit. Erst verlor er Sharon. Sie entpuppte sich als Cylonin. Und dann kam auch eine Frau zurück, die wie Boomer war - und schwanger von Helo.
Doch sie lösten ihr Problem auf eine andere Art und Weise. Der Chief sah ein dass diese Frau nicht Boomer war und er beneidete Helo nicht einmal um seine Probleme. Dennoch saßen sie seitdem in regelmäßigen Abständen an diesem Platz und tranken meist schweigend ein Gesöff, das einem die Zehennägel einrollte und die Leber zum Gnade winselt brachte.

"Um ehrlich zu sein, Major - ich versuche heute noch die Frage zu formulieren um eine Antwort zu bekommen.

Bis dahin, schlafe ich mit meiner Frau und halte meine Tochter von ihrem Jungen fern!"

"Amen!!" ergänzte Tyrol die Antwort Helos und hob die Flasche zum Prost.

Lee verstand was Karl damit sagen wollte. Obwohl sich Agathon mehr oder weniger mit dem Leben arrangierte, so hatte er für sich immer noch keine wirkliche Antwort gefunden warum er es tat. Jeder wusste dass er seine Frau und Tochter über alles liebte. Vielleicht, so dachte sich Apollo, sollte er dort ansetzen.

Während Lee noch nachdachte, packte Helo die leer getrunkene Flasche in die Kiste, warf sich ein Pfefferminz ein und klopfte dem Chief auf die Schulter. Das war das Zeichen das er wieder zu der Frau zurückkehrte, die der Ursprung für sein jetzt mehr chaotisches Leben war.
Ein kurzer Abschied vom ehemaligen CAG und Helo war wieder verschwunden.
Nur der Chief und der Vertreter Capricas blieben sitzen und starrten auf den Hangarbereich hinunter. Lee wusste warum sie sich diesen Ort aussuchten und er fand es nicht schlecht nicht alleine mit alldem zu sein.

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Während im Krankenrevier die Nachtschwester ihre Runde machte, war Boomer an einem völlig anderen Ort. Ihr Körper befand sich ans Bett gefesselt und von Marines bewacht, aber ihr Geist war einem Ort, wo sie sich sicher fühlte.
Sie stand in einem hell erleuchteten Raum. Sie trug ein altes Tshirt und weiße Latzhosen. Der Boden war mit Zeitungspapier zugedeckt und überall standen Kartons und Eimer mit Farbe herum. Sie selbst strich in diesem Moment eine Wand weiß und richtete sich in Gedanken das Haus ein. An dieser Stelle sollte ein Weinregal hinkommen. Galen und sie tranken ab und zu einen guten Tropfen, wenn sie abends auf der Couch saßen und gemütlich einen Film ansahen.
Sie blickte kurz hinter sich und stellte sich vor wie die Küche einmal aussehen sollte. Sie wusste genau wo welches Geschirr hinkam, wo der Herd steht und wie viele Anschlüsse die Spüle haben sollte. Sie könnte sich mit ihrer Vorstellungskraft einfach die fertige Einrichtung projizieren, aber das wollte sie nicht.

Früher hatte sie mit Galen stundenlang darüber geredet wie sie das Haus einrichten wollte. Für sie wurde dieser Gedanke nun ein Zufluchtsort, wo man ihr nichts tun konnte. Hier war sie frei und eines Tages, wenn sie fertig war, würde sie Galen holen. Sie wünschte sich dieses Leben mit ihm so sehr.

"Mum, ich kann meine Klamotten nicht finden!!" rief plötzlich jemand aus dem oberen Stockwerk.

Doch Sharon war nicht erschrocken. Sie kannte diese Stimme nur zu gut und sie erfreute ihr Herz, was man in ihrem glücklichen Lächeln ansehen konnte.

"Im Wohnzimmer, Schatz!"

Kurz nach der Antwort polterte es laut und jemand kam mit einem Karton in die Küche. Sharon nahm ich entgegen und stellte diesen auf einen Küchentisch. Mit einem Kartonmesser öffnete sie das Mitbringsel und wagte einen prüfenden Blick hinein, um auch sicher zu gehen dass der richtige Karton erwischt wurde.

"Ich hatte dir doch gesagt du sollst die Kartons beschriften. Außerdem könntest du dir einen Pinsel schnappen und mit der Wand da hinten anfangen. Wir wollen auch mal fertig werden!"

"Kommt Dad bald nach Hause?"

"Bald, mein Schatz….."

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Battlestar Chronos
Standort: Unbekannt

Vor der Tür seines Quartiers hörte Hamilton die Nachtwache wie sie sich unterhielten und die Wache an Hamiltons Tür begrüßten. Sie quatschen noch eine Minute und setzten ihren Weg fort.
Drinnen saß der Commander auf der Couch und starrte an eine Wand vor ihm. Ein Projektor warf einen selbst gedrehten Film an die Wand. Es war ein Film, denn er selbst aufnahm, bevor er auf die Chronos ging. Er zeigte seine Familie. Die Aufnahmen waren in einem nah gelegen Park gemacht worden. Sie grillten dort und die Jungs veranstalteten ein paar Spiele mit ihrem Dad. Sie waren alle sportlich engagiert, obwohl seine Frau Karen eher der ruhigere Part war.

Sie las auf der Decke während ihre Jungs ein kleines Pyramidspiel machten.
Timothy erinnerte sich daran als wäre es gestern gewesen. Er bemerkte nicht wie ihm beim Anblick der Erinnerungen an seine Familie die Tränen liefen. Zu allem Übel konnte er sich soweit hineinsteigern, dass er die Steaks auf dem Grill riechen konnte, den Wind spürte, der über das Gras wehte und das Lachen seiner Familie so nah war, als wäre er nie weg gewesen.
Er konnte sehen wie seine Frau Karen glücklich auf der Decke saß und ihren Jungs zusah, wie sie Timothy alles abverlangten. Er vermisste ihr warmes Gemüt, diese herrliche Lächeln, die samtweiche Haut, die er spürte, wenn er sie in den Arm nahm.
Er vermisste sehr die löchernden Fragen seines jüngsten Spross über seinen Job, die Diskussionen zur späten Stunde mit Kevin, wenn er mit einem Mädchen wieder zu lange weg war.

Seufzend stand er auf und ging zur Wand. Der Projektor warf in diesem Augenblick eine Großaufnahme seiner Frau an diese Stelle. Er wusste noch genau wie er sie mit der Kamera ärgerte und sie ihn immer wieder darum bat das Ding aus ihrem Gesicht zu nehmen. In einem passenden Augenblick betätigte er die Fernbedienung und der Projektor warf ein Standbild an die Wand. Er konnte in die grün funkelnden Augen seiner Frau sehen. Zitternd streckte er seine Hand aus und strich ihr über die Wangen, während er automatisch ihr Lächeln entgegnete. Es war wie früher in diesem Augenblick. Sie war ihm auf einmal so nah, obwohl sie so weit weg war.

Und diese Nähe und Ferne zugleich ließ den Commander zusammen innerlich zusammenbrechen. Er fiel auf die Knie und weinte verbittert. Seine Hand hielt er an die Wand und seine Tränen der Verbitterung tropften auf den Boden.
Man hatte ihm alles genommen. Die Cylonen hatten ihm einfach alles genommen. Und er schwor sich nun den Cylonen alles zu nehmen. Sie wollten die Galactica und ihre Flotte? Also nahm er ihnen die Galactica weg - so wie sie ihm seine Familie wegnahmen!

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Im Briefingraum der Piloten saß Abbey einsam mit einer Flasche Whiskey. Sie starrte in die Leere und trank immer wieder einen Schluck um alles um sie herum in Vergessenheit zu ertränken. Ihr Gesicht war errötet, die Augen feucht. Auf dem Tisch vor ihr lag ein zerrissenes Bild von Kara und ihr. Sie hatte gedacht alles aus der Vergangenheit vernichtet zu haben, aber in ihren Privatsachen lag dieses Foto mit dabei. Es war auf ihrem Geburtstag gemacht worden. An diesem Tag gestand Kara Abbey dass sie sich in den Bruder ihres Freundes verschossen hatte und nicht wusste was sie tun sollte. Es wäre zwischen ihnen eine unsichtbare und starke Verbindung.
Abbey riet Kara sich zu entscheiden und der Rest des Abends war voll mit Heiterkeit, Alkohol und Männergeschichten. Es war eine schöne Zeit.

Doch die Erinnerung tat Abbey weh. Es zerriss ihr das Herz. Denn diese Frau, mit der sie soviel erlebte und innerste Seelengeheimnisse teilte, war eine Maschine. Diese Kara Thrace war eine Cylonin. Und sie hatte sie all die Zeit hintergangen. Alles was sie sagte war bestimmt gelogen. Als sie ihr sagte dass Abbey die beste Freundin wäre, war es bestimmt nur ein Teil eines größeren cylonischen Plans.

"Was machen beste Freundinnen so?"

"Keine Ahnung! Aber, ich habe mal in einem Teenagermagazin gelesen, dass heute modern ist sich als Beweis der Freundschaft die Namen in die Arme zu ritzen - oder vielleicht war das aus einem Lesbenmagazin. Keine Ahnung!"

"Verdammt, reicht es nicht einfach wenn wir Tampons tauschen bevor wir uns gegenseitig blutig ritzen? Blut ist Blut...."



Obwohl sie nicht wollte, brachte sie dieser Erinnerung zum grinsen. Kara war, auch wenn sie eine Cylonin gewesen sein mag, eine Klasse für sich. Sie brachte Licht in das verkorkste Leben von Abbey, die ihre Zeit zuvor in Kinderheimen und Jugendknast verbrachte.
Doch leider war dieses Licht nichts weiter als eine riesige Lüge - und das schmerzte sehr!

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Wie manch andere Menschen auch war Steve um diese Zeit noch wach. Er stand vor dem Schrank seiner Tochter und starrte in die Leere hinein. Er vermisste sie und dachte manchmal daran einen schrecklichen Fehler begangen zu haben. Doch sein Herz siegte dann immer wieder über den Verstand. Aber dennoch war es schwer loszulassen. Er wusste noch genau wie sie ihm aufs Auge gedrückt wurde. Das Mädchen, welches einen schier bodenlosen Magen hatte, um kein Kommentar verlegen, an manchen Tagen frech wie Oskar wurde oder einfach nur zerbrechlich wie dünnes Glas.

Sie verlor auf einen Schlag ihre Familie und nur durch Zufall entging sie dem Schicksal, oder war es Schicksal dass sie seinen Weg kreuzte. Steve wurde zu ihrer Familie, und sie zu seiner.
Das Schicksal schweißte sie aneinander. Bald war sie nicht mehr nur ein Mädchen, auf das er zufällig aufpassen musste - sie wurde seine Tochter. Der Anfang war für beide schwer. Yuki folgte ihm überall hin. Sie wollte nicht von ihm alleine gelassen werden. Sie hatte ständig Angst, wenn er ging, dass er nicht mehr wieder kam.
Oft weinte sie stundenlang während Steve Dienst hatte. Sie verkroch sich in ihr Bett und wenn Steve nach Hause kam, sprang sie auf und wollte ihn nie wieder los lassen. Paye hatte dabei das Gefühl Yuki nicht gerecht zu werden und sie jemanden anders zu überreichen. Doch heute war er froh es nie getan zu haben. Die Chronos wurde so zu ihrer großen Familie.
Yuki war das Maskottchen der Truppe wenn sie im Briefingraum die schriftlichen Befehle verteilte oder Steve an seinem Pult nachäffte.

Ja, Yuki ging einen an manchen Tagen ziemlich auf die Nerven. Besonders seitdem sie die Streifzüge durch fremde Küchen begann und die Chronos um die Tenderwaren erleichterte. Aber sie war schon bei ihrer Ankunft ein süßes Leckermäulchen. Dagegen kam Steve mit seiner bewussten Ernährung nie wirklich dagegen an. Er erinnerte sich immer wieder gerne wie selbstbewusst Yuki gegenüber andere auftrat und sie ohne rot zu werden lügen konnte - der offizielle Süßigkeiteninspektor war dabei einer der Höhepunkte. Mit Wachskreide fälschte sie einen Befehl Hamiltons um sie Zugang zu den Reservekammern zu verschaffen.
Natürlich spielten die Marines der Wache nicht mit. Aber alleine die Idee musste man ihr lassen.

Je mehr sich Steve in die Erinnerungen an seine Tochter vertiefte, umso mehr schmerzte es ihn. Er klappte zusammen und blieb vor dem leeren Schrank seiner Tochter sitzen. Dabei fiel ihm auf dass die Lieblingsdecke Yukis unter der dem Tisch lag. Er hatte wohl in der Eile vergessen sie einzupacken. Mit der Verbitterung erfüllt seine Tochter nie wieder zu sehen, nahm er diese Decke an sich. Es war eine Tarndruckdecke aus der Ausrüstung von Steve. Mit der sich Soldaten im Gelände normalerweise zudeckten oder als Plane verwendeten. Yuki liebte diese Decke und benutzte sie seit ihrer Ankunft als Schmusedecke. Vielleicht lag es auch daran dass es der erste Gegenstand war, den sie von Stingray bekam.
Der ehemalige CAG der Chronos nahm sie an sich. Er roch an ihr und sie roch nach Süßigkeiten und vor allem nach Yuki. Alleine das schmerzte noch zusätzlich. Er weinte und die Tränen tropften auf die Decke. Er vermisste seine kleine Yuki so sehr. Man konnte sich diesen Schmerz nur vorstellen wenn man selbst Vater war und sein Kind schweren Herzens weggeben musste, weil man irgendwie wusste dass man nicht mehr zurückkehren würde.
Für Steve war das die schwierigste Prüfung, die er jemals bewältigen musste - seine Yuki ein letztes Mal in den Armen gehalten zu haben und genau zu wissen dass es das letzte Mal war….

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Kurze Zeit später…..6:30 Uhr…. Vorphase Operation Acheron…..
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DeiNaGoN
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Post by DeiNaGoN » Tue, 14. Apr 09, 16:38

Mal wieder zwei hervorragende "Kapitelchen". :D
Wie immer angefüllt mit tiefschürfenden Charakteren und allem, was BSG ausmacht. Ich hab irgendwie nach ner Zeit vergessen, dass ich das nur lese. :roll: :D (Etwas zu lebhafte Phantasie ist durchaus praktisch...)
Nur fies ist diese Andeutung auf Operation Acheron, vor allem da man nicht weiß, ob nun Admiral Adama in Aktion tritt oder ob nun die Chronos die Galactica beseitigen will...
Ich halte ja letzteres fast für wahrscheinlicher, da der Acheron in der griechischen Mythologie ein Unterweltsfluss ist, der zu einem See führt, wo die Toten von ihren Sünden geläutert werden. Wäre doch ein passende Umschreibung für das, was Hamilton mit der Galactica vorhat: Läuterung durch Feuer.
Andererseits, wahrscheinlicher ist, dass ich mal wieder viel zu viel reininterpretiere und noch wahrscheinlicher ist, dass du uns mal wieder aufs Glatteis führst...

Ein auf die Fortsetzung wartender,

DeiNaGoN

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-Laura-
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Post by -Laura- » Wed, 15. Apr 09, 10:29

Langsam spiele ich hier immer wieder dieselbe Schallplatte, aber ist auch richtig so! :D

Wieder hervorragende Fortsetzungen. Und von mir aus kannst du noch gerne warten mit der "Action", da die Charaktere zur Zeit richtig spannend sind.

Vorallem die Adamas stehen wieder an einem Punkt, bei dem man nur vor oder zurück kann. Oder standen sie eigentlich schon immer da?

Die Chronos und die Galactica sind in ihren Problemem garnicht mal so verschieden. Leider fehlt es Hamilton und Co am erweiterten Blickwinkel :S

Ich behaupte dass es in der Phase keine Kompromisse mehr geben kann und eine Konfrontation unausweichlich ist. Wäre die Chronos ein Part der Flotte schon gewesen, wäre es eventuell anders verlaufen.

Deshalb glaube ich auch dass Acheron der Part seitens der Chronos ist, obwoh du, Viper, gern den Hang hast beim Offensichtlichen den Spieß umzukehren und den Leser auf die Nase plumbsen zu lassen. :D

Oder, weil man es von dir gewohnt wäre, würde es so zutreffen wie DeiNaGon schon erwähnte. Oder war links nun rechts und rechts unten rum. :gruebel: :roll:

Oder kommt es ganz anders als man nun denken mag? Wäre bei BSG nicht das erste Mal und bei deiner Story sowie so Alltag. ( Sich an A new journey erinner ;) )

Und wann kommt die komplette Staffel Nummer 5 in einer DVD Box? :D

Freue mich auf eine Fortsetzung!!

Laura
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Das Rollenspiel zum Mod

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Viper047
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Post by Viper047 » Thu, 16. Apr 09, 16:36

@DeiNaGoN,Laura
Andererseits, wahrscheinlicher ist, dass ich mal wieder viel zu viel reininterpretiere und noch wahrscheinlicher ist, dass du uns mal wieder aufs Glatteis führst...
Vielleicht? Vielleicht aber auch nicht? :roll:

Wobei letzteres eine böswillige Unterstellung ist ( das mit dem Glatteis ) :o :roll:

____________________________________________________________________________________


Battlestar Galactica
CHRONOS


DIE FINALEN KAPITEL

Der Pfad der Götter wird aus unterschiedlichen Gründen begangen....

"Alle Mann auf Gefechtsstation. Dies ist keine Übung! Dies ist keine Übung!!

"Waffen fertigladen und ausrichten, Colonel!"

"Ja, Sir....."


"Galactica, hier Hotdog - irgendetwas stimmt hier nicht..."


Für die einen ist er eine Prüfung...


"3 cylonische Basisschiffe!! Markiert als Tango 1-3, Sir!"

"Wie lauten jetzt ihre Befehle, Sir? Ich brauche ein Ziel...."


...ein Weg zum Licht...


"Was bei den Göttern von Kobol bin ich? WAS BIN ICH......."


...ein Weg zur Erlösung...

"Wie immer der Weg auch aussehen wird, wir werden ihn nicht zusammen beschreiten können."

"Das kannst du nicht wissen. Ich will dich nicht noch einmal verlieren."

"Du wirst mich nicht verlieren...."


...und für Wenige ist der Weg bereits das Ziel!


"Geht es ihr gut? Sie wird doch wieder, oder? Sie wird wieder?"

"Ja, sie wird wieder. Mach dir also keine Sorgen, es wird alles wieder gut!"

"Nein, wird es nicht...."


"...SAAAAAAAANNNNNNNIIIIIIIIII!!!!!!!"


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TheEarth der 2
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Post by TheEarth der 2 » Sun, 19. Apr 09, 20:11

Trödel, Trödel und nochmal Trödel...

Ich habe einfach angehalten und weiß nicht wieso aber jetzt bin ich wieder zurück denn ich hatte zum Glück ein Schiff mit Autopilot was mich ganz schnell wieder auf den aktuellen Stand gebracht hat und nun fliege ich wieder in der Flotte Namens Kreativ Zone :D

Wie die anderen schon gesagt hat waren es hervorragende Teile die es Wert sind gelesen zu werden, denn schließlich steht Wert auch auf der Tastatur, was ich eben erst bemerkt habe als ich die Geschichte gelesen habe.

Was die "Operation Acheron" angeht habe ich mal bei Wikipedia geschaut und das hier gefunden
From Wikipedia wrote: In Platons „Phaidon“ begeben sich die Toten, die einen „mittelmäßigen Wandel geführt haben“ über den Acheron zu einem See, in dem sie sich reinigen und ihre Verfehlungen abbüßen, bevor sie wiedergeboren werden.
Der See in den der Fluss mündet ist zur Reinigung UND zur Abbüßung ihrer Verfehlungen gedacht also schätze ich das die Chronos doch gerettet wird.

Gruß

TheEarth

Ban
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Post by Ban » Tue, 21. Apr 09, 15:47

Nach längerer Abwesenheit im Thread melde ich mich auch mal wieder, wenn auch mit kürzerem Kommentar als sonst. Die Analyse hatten wir ja schon andernorts, außerdem fehlt es an Zeit, so greife ich einfach mal bei Laura ein paar Aspekte heraus - ich hoffe, die Präsidentin wird es mir nicht zu übel nehmen.
Vorallem die Adamas stehen wieder an einem Punkt, bei dem man nur vor oder zurück kann. Oder standen sie eigentlich schon immer da?
Irgendwie standen sie da schon immer - vielmehr bewegten sie sich auf diesem Punkt vorwärts und dann wieder zurück. Manchmal blieben sie auch einfach nur stehen. Es ist, als würde sich der Punkt selbst bewegen, als würden sich ihre Probleme bewegen und doch gleich bleiben. So ist es auch hier, obwohl beide wissen, dass an der Geschichte mit Kara etwas faul ist, bleibt es für sie doch Kara und dann wieder nicht. Sie können weder vor noch zurück und müssen es trotzdem. Die Entscheidung fällt beiden alles andere als leicht und darum wird sie von Lee und auch von William immer und immer wieder vertagt; mal mit Tendenz in die eine und mal mit Tendenz in die andere Richtung.

Die Chronos und die Galactica sind in ihren Problemem garnicht mal so verschieden. Leider fehlt es Hamilton und Co am erweiterten Blickwinkel
Es fehlt der Chronos vielmehr an der Erfahrung; sie kennen die Cylonen nur als Probleme, Todfeinde, Monster und wollen ob ihrer Enttäuschung und ihrer Paranoia auch nicht mehr sehen. Und sie zerbrechen daran, so oder so - es gibt keinen Ausweg, der nicht wenigstens einen Teil von ihnen zerstört. Aber das sieht nur Hamilton, der einzige Vater, dessen Kind noch lebt/dessen Kinder noch leben, und wahrscheinlich sieht er es genau deswegen. Er kennt nicht nur Hass, Angst und Trauer.

Ich könnte jetzt noch auf Kara eingehen, wie sie sich selbst sucht, oder auf Laura, Steve, Hamilton oder die anderen, aber das wird zu viel und außerdem brauchen die armen Charaktere auch mal ein wenig Ruhe, denn sie haben wirklich genügend Probleme, teilweise hausgemacht, teilweise von ihnen unabhängig entscheiden. Die können einem echt Leid tun.. :S :mrgreen:
Nun denn, ich erwarte dann mal Operation Acheron - erspare mir aber die Vorhersagen meiner Vorredner/Vorschreiber.

Greetz Ban

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Viper047
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Post by Viper047 » Tue, 21. Apr 09, 16:48

Nun Ban, da will ich dir entgegenkommen und habe wieder nur ein kleines Kapitelchen geschrieben. Hoffe es gefällt euch.

__________________________________________________________

Serienspecial ( Teil 13)

Battlestar Galactica
CHRONOS


Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Als Lauras Wecker klingelte war Bill bereits an seinem Spiegel um die Rasur nachzubessern und sich frisch zu machen. Es war schon 7:00 Uhr in der Früh. Völlig schlaftrunken versuchte die Präsidentin der 12 Kolonien nach dem Wecker zu fassen und diesem nervtötenden Klingeln ein Ende zu bereiten. Sie öffnete dabei nicht einmal ihre Augen und wie durch einen Reflex versteckte sie ihren Kopf unter der Decke. Sie wollte sich durch die anstehenden Probleme des aktuellen Tages, sowie den immerwährenden Problemen der Flotte, verstecken. Am liebsten wollte sie überhaupt nicht aufstehen. Nur im Bett liegen bleiben und die Menschen da draußen durften ihr den Allerwertesten küssen. Wären da nicht zwei kleine Problemchen. Erstens, sie war die Präsidentin dieser Flotte und die Menschen bauten auf ihre Führung. Und zweitens war Admiral Adama der größte Spielverderber in diesem Quartier. Er schaltete den Wecker aus, welch Gentlemen, und zog ihr die Decke vom Kopf - das war nun weniger Gentlemen.
Wie damals als Teenager sah sie mit den noch kleinen Augen aus dem Bett und wollte nur noch um 5 Minuten betteln.

"Bill, bitte!"

"Bewegen sie ihren fetten A***** aus dem Bett, oder ich lasse sie zur Colonial One schleifen. Wenn ich sie persönlich an den Haaren rauszerren muss!!"

Laura musste bei der Drohung des Admirals schmunzeln und streckte ihm als Antwort die Zunge heraus. Selbst der alte Mann zeigte so was wie ein Schmunzeln an diesem Morgen.
Jedoch half alles nichts. Laura musste raus, bevor Bill Adama seine Drohung tatsächlich in die Tat umsetzen sollte.
Sie streckte ihre Hand zum Admiral aus und wie es sich für einen Mann der alten Schule gehörte, half er Roslin aus dem einzigen Versteck vor der Problemflut der Flotte.

"Kaffee?" fragte sie als Erstes, bevor sie überhaupt in der Lage war andere Gedanken zu Worte und ganzen Sätzen zu formulieren.

"Ihnen auch einen guten Morgen, Frau Präsident. Kaffee steht bereits auf ihrem Tisch."
Nur mühsam erhob sie ihren müden Körper aus dem Bett und schlüpfte in die Hausschuhe. Den frisch gebrühten Kaffee konnte sie nun auch schon riechen und folgte einfach dem Geruch, bis ihre Augen soweit waren die Umgebung um sie herum wahrzunehmen. Sie erreichte auch das rettende Getränk und setzte sich an den umfunktionierten Frühstückstisch.

"Die wichtigste Mahlzeit des Tages - ein Schluck Kaffee am frühen Morgen."

"Ich muss gleich los. Um 0800 kommen die Stabsoffiziere der Chronos. Bitte tue mir einen Gefallen und kümmere dich darum, dass die Kinder und Zivilisten einen vorübergehenden Platz in der Flotte erhalten. Das würde mir Zeit und Nerven ersparen."

"Sieh es bereits als erledigt an, Admiral."

William knöpfte seine Jacke zu und nickte freundlich zu. Roslin und ihr Stab würden ihm da einen sehr großen Gefallen tun wenn die Zivilsten von seinem Schiff waren. Trotz aller Planung konnte immer etwas Unvorhergesehenes passieren und die Galactica kehrte nicht mehr zurück. Wenn das der Fall wäre, würde sie so keine unschuldigen Zivilisten mit sich nehmen.
Bevor Bill gehen durfte, winkte ihn Laura noch mal heran. Einmal um ihm die Akten vom Tisch zu überreichen, die er bestimmt brauchen würde und noch mal einen weiblichen Blick auf die Korrektheit seines Anzuges zu werfen. Dabei standen sie sich sehr nahe gegenüber und Roslin lächelte ihn verspielt an während ihre Hände den Sitz des Kragens korrigierten.

"Sei vorsichtig da draußen, ok?"

"Hast du Angst ich könnte nicht mehr zurückkommen?"

"Wer macht mir morgens dann den Kaffee?"

Hinter den Worten und Andeutungen Roslins standen noch viele weiter Worte, die aber unausgesprochen blieben. Sie war sich sicher dass sie nicht einmal ausgesprochen werden mussten. Bill und Laura blieben nur für einen Moment schweigend stehen, sahen sich tief in die Augen und ohne Vorwarnung gab Laura dem alten Mann einen Kuss auf den Mund. Um diesen Augenblick nicht zu zerstören schob sie ihn zur Seite und zeigte etwas rot angelaufen die Tür. Der Admiral fühlte sich in diesem Augenblick wie ein junger Mann, der seine Freundin nach dem ersten Date nach Hause brachte und vor der Tür der Eltern seinen ersten Kuss erhielt. Solche Momente waren heilig und hatten ihre eigenen Verhaltensregeln. So ging William Adama zur Tür um seinen Freund und XO im CIC der Galactica zu treffen.
Doch er hatte nicht einmal die Türschwelle übertreten, klingelte das Com seines Quartiers.

"Ich bin auf dem Weg!!" sagte er automatisch nach dem Abnehmen einer der Hörer.

"Den Weg können sie sich ersparen, Sir. Ich brauche sie hier unten an der Sammelzelle."

Am anderen Ende war Saul. Er hörte sicht beunruhigt an und es war ihm anzuhören dass er den Admiral am liebsten jetzt schon bei sich hätte. Laura merkte am Gesichtsausdruck Bills dass etwas nicht stimmte und fragte sich was dem alten Mann so schwer auf den Magen schlagen konnte.

"Ich bin unterwegs!" antwortete William schnell und legte auf.

Laura wollte nachhaken was war, aber der Admiral war da schon aus der Tür verschwunden. Und kaum war er weg, kam auch schon Tory rein. Wie jeden Morgen mit einem vollen Terminkalender.

"Guten Morgen, Frau Präsident. Ihr Termin bei Cottle ist um 9:00 Uhr. Dann haben sie 2 Stunden auf der Krankenstation. Um 12:30 Sitzung des Quorums, gefolgt von einer Sprechstunde. Wie sie wünschten habe ich die ausgefallene Stunde an diese…."

Während Tory kurz aufsah, bemerkte sie wie Laura anfing zu taumeln. Sie wurde rot im Gesicht und hatte arge Probleme sich auf den Beinen zu halten.

"Laura?" fragte sie besorgt und ließ das Klemmbrett mit den Terminen fallen.

"Mir…ehm..mir….iss…nicht gut, Tory"

Roslin hielt sich den Bauch fest und begann zu verkrampfen. Hilflos musste Tory mit ansehen wie Laura zu Boden fiel. Sie rang nach Luft und drückte immer fester gegen ihren Bauch. Ihr Gesicht lief rot an und begann erste Essensreste zu erbrechen.
Foster eilte zu den Wachen und flehte um einen Arzt. Danach rannte sie zurück zu Laura und warf sich selbst zu ihr auf den Boden.

"Halte durch, Laura - Hilfe ist unterwegs. Bitte, halte durch!!!"

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Jarod Novak, der Mann von Lt. Dualla, schloss die letzten Knöpfe seiner Uniform und sah auf die Uhr. Er hatte heute Routinedienst auf der Galactica. Das bedeutete für den Marine ein fester Ablauf in einem festen Zeitrahmen. Keine Wache in einer Zelle oder sonstigen abgelegenen Räumlichkeiten. Heute 18:00, nach kilometerlangen Rundhängen und blöden Witzen, wäre der Dienst auch schon wieder vorbei. Und da für Dee ebenfalls Routine angesagt war, konnte sich das Paar endlich wieder auf sich konzentrieren. Die letzten Wochen waren nicht einfach - für Beide. Besonders die Phase, als Dee der Überzeugung war, dass ihr Leben mit Lee an ihrer Seite hätte sein müssen. Erklärungen hierfür hatte sie nicht parat.
Selbst heute war Anastasia nicht wirklich aus dieser Phase. Sie träumte nachts davon dass während ihrer Zeit auf der Pegasus, als XO von Lee Adama, da immer mehr war.

Aber für ihren versprach sie sich Hilfe zu holen und dem auf dem Grund zu gehen. Vielleicht, so die Vermutung Beider, lag das eigentliche Problem bei ihnen. Eventuell war die Nähe zu Zak und zu dessen Vater nur das Ventil, wo es Dee raus ließ. Verständlich fand es Jarod schon. Die letzten Jahre waren für niemanden einfach. Und Dee war niemand, der offen über Dinge redete. Jedenfalls nicht über Dinge, die sie selbst betrafen.
Sie war stets für jeden da. Hatte immer ein Ohr für die Probleme anderer Menschen. Doch wer hörte Dee zu? Wer nahm sich die Zeit auf ihre Bedürfnisse zu reagieren? Selbst Marine Sergeant Novak warf sich selbst vor nie die Zeit für seine genommen zu haben. Jedenfalls nicht nach dem Exodus der 12 Kolonien.
Er hatte Angst dass Dee, weil es ihre Art nun mal war, unvorhergesehen zu reagieren. Und er sie so verlieren könnte. Dass sollte nicht geschehen. Er wollte seine Frau nicht verlieren. Dafür liebte er sie zu sehr.

Noch in den Gedanken an seine kleine Dee vertieft, betrat sie auch schon das gemeinsame Quartier. Er wollte sich von ihr verabschieden als er geschockt von diesem Gedanken abwich. Dualla sah fürchterlich aus. Sie war noch in Unterwäsche zu den sanitären Räumen gegangen und musste sich dort übergeben haben.
Ihre Haare waren zersaust, das Gesicht rötlich angelaufen und Erbrochenes auf ihrem Unterhemd. Sie hatte Schwierigkeiten auf den Beinen zu bleiben und torkelte auf ihren Mann zu. Jarod fing sie auf und legte Dee sofort auf das Bett. Er war sehr besorgt um sie und seine Frau war nun wichtiger wie der Dienst.

"Ich habe vor der Tür…..oh ihr Götter. Es tut mir leid. Ich wollte das nicht!!"

Anastasia begann zu weinen und schämte sich. Sie hatte sich vor der Tür noch einmal übergeben und dabei den Boden und die Tür selbst beschmutzt.

"Baby, das ist nicht schlimm. Ein wenig Wasser und vergessen ist das wieder. Wir müssen dich zu Cottle schaffen."

"Nein, bitte nicht. Niemand soll mich so sehen. Bitte, lass mich einfach hier liegen. Es wird schon wieder, versprochen."

Lt. Dualla flehte ihren Mann an sie nicht zum Arzt zu bringen. Sie schämte sich in Grund und Boden so auszusehen. Niemand der Crew sollte Dee in solch einem schwachen Moment sehen. Jarod fiel es schwer, aber er respektierte den Wunsch seiner Frau. Aber dennoch sollte sich Cottle Dee ansehen.

"Ok, ich werde Hilfe holen. Du rührst dich nicht vom Fleck - okay, Baby?"

Novak versuchte die Tränen seiner Frau zu trocknen. Dee war völlig aufgelöst und zitterte am ganzen Körper. Mit einem Tuch wischte er Reste vom Essen aus ihrem Gesicht und fischte Brocken aus ihrem Haar. Er tat alles damit seine Frau sich nicht mehr schämen musste.
Dabei wurde ihm selbst ganz anders und teilte mit ihr einige Tränen.

"Es tut mir Leid, Baby. Es tut mir so was Leid. Was habe ich dir nur angetan. Ich habe dich nicht verdient!"

"Dee, rede keinen Schwachsinn. Du wirst wieder, ok. Ich bin da, Baby. Ich bin da."

Obwohl er nicht wirklich wollte, musste er seine Frau alleine lassen um Hilfe zu holen. Also schwang er sich an das Com und rief auf der Krankenstation an. Jedoch meldete sich dort niemand. Also ging er vor die Tür und den Göttern sei Dank, Howard Kim, einer der Sanitäter ging mit einem Notfallkoffer vorbei.

"Hey, meiner Frau geht es be***. Ich muss zu Cottle, aber keiner meldet sich. Bitte, du musst sie dir ansehen während ich zum Doc gehe."

"Dee auch?" fragte Howard.

Der Sanitäter war eigentlich von einem Fall zurück und eilte selbst zur Krankenstation, da dort aufgrund eines Verdachts auf Lebensmittelvergiftung eine Panik ausbrach.

"Wie? Dee auch?" fragte Jarod zurück.

Er war sehr besorgt und begann zu zittern, da Howard ohne eine Antwort ins Quartier ging. Dee wechselte die Farbe und wurde kreidebleich im Gesicht. Kim warf seinen Notfallkoffer aufs Bett und kümmerte sich sofort um Dee. Ihr Mann stellte sich ebenfalls ans Bett und beobachtete jeden Schritt des Sanitäters. Nachdem der Sani Gummihandschuhe anzog, holte er ein Stethoskop heraus und horchte sie ab. Alleine am Gesichtsausdruck des Sanis war zu erkennen dass es nicht gut war. Danach maß er den Puls und sah ihr mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen. Nach einem weiteren Blick fiel ihm auf dass Dee begann auszutrocknen. Die Lippen wurden schnell spröde.

"Wir brauchen eine Trage, Sergeant. Sie muss sofort auf die Krankenstation!"

"Ok!"

"Nein, bitte nicht. Ich will nicht!"

Dee flehte die Männer an. Aber die Entscheidung stand fest. Auf dem Gang hielt Jarod zwei seiner Kameraden an. Er befahl ihnen sofort eine Trage zu besorgen und wieder zu diesem Quartier zu kommen.
Danach stürmte er wieder zurück zu seiner Frau und wollte bei ihr sein, nicht von ihrer Seite weichen.

"Es wird alles wieder gut, mein Schatz - versprochen!!"

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Adama traf mit seinen Wachen vor der Sammelzelle ein. Sein XO stand mit einem Lappen vor dem Mund vor der Tür und sah entsetzt hinein. An einer Schalttafel standen Tyrol und zwei weiterer Elektriker. Er fluchte wie wild und schimpfte vor sich hin. Nun bekam der Admiral wirklich ein flaues Gefühl im Magen und begab sich zur Tür.
Saul Tigh überreichte seinem CO ein Tuch, nachdem er es mit einer Tinktur beträufelt hatte. Er musste kein Wort sagen als Adama selbst hinein blickte. In der Zelle warteten eigentlich die Verdächtigen, die Adama und Tigh hatten festnehmen lassen. Sie waren alle tot. Selbst der Marine, der als Wache vor der Zelle stand. Ihr Augen und Münder waren weit aufgerissen. Die Haut bleich, die Augen sahen vertrocknet aus. In der Zelle stapelten sich ihre Leichen und ein fauliger Geruch lag in der Luft.
Alleine beim Anblick überkam dem Admiral ein Schaudern über den Rücken. Wer oder was konnte das nur gewesen sein.

"Was ist hier passiert, Colonel?"

"Ich wollte in der Frühe mit einem Verhör beginnen. Die Tür ließ sich nicht öffnen, der Marine antwortete nicht. Tyrol hatte sie geöffnet und wir fanden diese Sauerei.

Der Chief hat auf meine Anordnung die Umweltanlage auseinander genommen und das wird sie sicherlich interessieren, Sir!"

Nun machte Colonel Tigh den Admiral neugierig. Er ging sofort zu Tyrol hinüber, der mit einem Diagnosegerät an der Schalttafel stand und nur mit dem Kopf schütteln konnte.

"Chief?"

"Ich versteh das nicht, Sir. Alle Signalgeber zeigen grün laut CIC. Aber die hier leuchten knallrot. Der Weg zum CIC ist ohne Fehler, zu den Zellen haben sie die Anlage ausgeschaltet. Die Leute sind erstickt. Aber ich war das nicht. Ich habe sie als letztes abgenommen und sie haben funktioniert, Sir."

Tyrol blickte ein wenig ängstlich zum XO und dem Admiral. Er selbst hatte Bauteile ausgewechselt und überprüft. Alle waren nagelneu und liefen ohne Probleme. Er hatte nun Angst der Verdacht könnte auf ihn fallen.

"Sind weitere Bereiche betroffen, Chief?" fragte Adama.

Doch blickte er nicht so als würde er dem Chief glauben schenken. Die Sache mit Boomer hatte das Verhältnis der Beiden sehr angekratzt. Dennoch warf er wieder einen Blick darauf und verglich die Anschlüsse mit seinem Plan.

"Ja, Sir. C13, D16, D19 und F17. Und einer der hier gar nichts zu suchen hat."

Es wurde immer verwirrender für den Chief. Hatte er vielleicht Mist gebaut? Aber das konnte doch nicht sein. Er würde niemals solche fehlerhafte Bauteile bewusst einsetzen und die Kontrollen der Anlagen sind tägliches Programm. Jeder Abschnitt wurde regelmäßig überprüft.

"Gibt es auch eine Übersetzung, Chief?" fragte Saul, der wie der Admiral eine schnelle Aufklärung und hoffentlich Prävention leisten wollte.

Chief Galen Tyrol blätterte so schnell wie möglich nach und fand zügig die Bereiche.

"Starbuck, Nummer 6, Cassandra und ……. Boomer!"

Wie von einer Tarantel gestochen ließ Galen seine Übersicht fallen und eilte zu Boomers Zelle. Auch Adama und Tigh hielt es nicht mehr an ihrem Platz.

"Das ist kein Zufall, Colonel. Ich vermute der Letzte führt zu Athena und Hera. Schicken sie Marines sofort dorthin!!" befahl er aufgeregt seinem XO.

Saul nahm den nächstgelegenen Hörer und rief die Wachbereitschaft an.

"Sergeant vom Dienst!"

"Colonel Tigh, Sergeant. Schicken sie sofort Marines zum Quartier von Captain Agathon. Nehmen sie sicherheitshalber Brechwerkzeuge mit."

"Ist was, Sir?"

"Stellen sie keine dummen Fragen und tun sie was ich ihnen eben befohlen habe!!"

Der Marine am anderen Ende setzte sich nach dem Anschiss des XO's sofort in Bewegung. Er konnte noch am Hörer hören wie die versammelte Mannschaft aufsprang und sich in Bewegung setzte.
Der XO selbst schnappte sich die erstbesten Marines, die ihm entgegenkamen und befahl ihnen ihm zu Caprica Six zu folgen.
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Sam war auf dem Weg zum Hangar als ihm ein paar Marines mit schweren Werkzeugen entgegenkamen. Techniker hatten sich ebenfalls versammelt, da einige von ihnen zum Brandbekämpfungszug gehörten und notfalls mit mechanischen Geräten aushelfen konnten.
Er sah wie aufgeregt sie zu Helos Tür rannten und anklopften. Sie schrieen wie wild nach dem Captain und seiner Frau, aber niemand antwortete ihnen. Sam machte sich selbst Sorgen und eilte zur versammelten Mannschaft.

"Was ist los?" fragte er einen der anwesenden Marines.

"Keine Ahnung, Sir. Wir sollten nur schnell hier her. Wohlmöglich sind wir schon zu spät."

Sam schüttelte den Kopf. Er wusste nicht was los war, aber so was wie zu spät gab es bei ihm nicht. Er half den Marines mit dem Werkzeug die Tür aufzubekommen. Aber diese rührte sich nicht.

"Er schließt jede Nacht ab!!"

Anders fiel dieses wichtige Detail sofort ein und das bedeutete für die Marines die Tür zu sprengen oder warten bis der Trupp mit den schweren Maschinen kamen.
Der Truppführer versuchte über Funk jemanden des Brandtrupps zu erreichen, aber vergeblich. Sam vergingen derweil die Sekunden viel zu schnell. Sein Herz begann zu rasen alleine beim Gedanke was er alles darin vorfinden konnte. Nein, sie lebten und warteten darauf gerettet zu werden. Warum er daran glaubte? Athena hatte ihn und seine Leute beschützt. Nun konnte er seine Schuld begleichen und dafür mussten sie leben.

"Wir sprengen!!" sagte er zum Marine.

"Sir, wir können ungewollt jemanden verletzen."

"Wenn wir nicht sprengen sterben sie vielleicht!!"

"Wenn sie nicht schon längst tot sind."

Der Marine sagte den letzten Satz in einer Gleichgültigkeit, die Sam nicht gefiel. Sie wollten nicht helfen weil Athena da drin war. Und für diese Marines war nur ein toter Cylon ein guter Cylon. Dass wollte Sam nicht auf sich sitzen lassen und ergriff die Initiative. Er fasste an die Weste des Marines um den kleinen Vorrate Plastiksprengstoff zu ergattern. Doch der Soldat dachte nicht daran sich von Anders bestehlen zu lassen, geschweige seinen Vorrat für diese Cylonenfamilie zu verschwenden.
Eine Rangelei brach aus. Sam prügelte nun auf den Marine ein. Dessen Kameraden zogen Sam vom Truppführer runter und prügelten mit den Gewehrkolben auf Sam ein. Die Techniker und Brandschutzleute versuchten zu intervenieren. Doch es wurde nur noch schlimmer. Samuel Anders versuchte gegen die Übermacht anzukommen, aber die Marines ließen ihm keine Chance und prügelten ohne Unterlass auf ihn ein.

Derweil kamen die Männer mit den schweren Maschinen sowie weitere Marines. Sie griffen sofort beherzt ein und zogen die prügelnde Meute auseinander. Die Techniker drangen vorbei und zur Tür der Agathons. Sanitäter trafen ebenfalls ein.
Übersät mit blauen Flecken und Blutergüssen sah Sam zu wie die Maschine begann zu arbeiten und ein Loch in die Tür schnitt. Eine weitere Maschine erweiterte das Loch und zerstörte dabei das Loch. Nicht beabsichtigt, aber die Götter waren gnädig zu diesem Zeitpunkt.

Ein ekelhafter Geruch kam aus dem Quartier und jeder der anwesenden Soldaten befürchtete bereits das Schlimmste. Anders wollte nicht zurückbleiben und rannte selbst zum Quartier der Agathons. Es bot sich ihm ein schreckliches Bild da. Sharon saß in Unterwäsche bei ihrem Helo auf dem Boden. Hera hatte sie auf dem Arm und Yuki lag vor ihrem Schoß. Sie war kreidebleich. Essensreste lagen auf dem Boden. Sehr wahrscheinlich von Helo, da er um den Mund mit Erbrochenem verschmiert war.
Athena sah geschwächt zu den Soldaten und ihre Augen flehten um Hilfe. Sam ging mit den Sanis schließlich rein um zu helfen.

"Bitte, meiner Tochter geht es nicht gut. Mein Mann wacht nicht mehr auf. Helft ihnen, bitte!"

Sam nahm Hera von Athenas Arm. Sie gab sie nur widerwillig weg. Selbst Yuki oder Karls wollte sie nicht loslassen. Schließlich gab sie aus Schwäche nach und wurde selbst ohnmächtig.

"Schnell, eine Trage!!" schrie Sam und eilte mit Hera raus um sie draußen einem Sani zu übergeben.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Galen war der Erste der an der Zelle Boomers ankam. Er hörte bereits wie weitere folgten. Die Tür zur Zelle war verschlossen. Galens Herz pochte daraufhin noch schneller. Der Puls raste und Schweiß begann von seiner Stirn zu tropfen. Er stellte sich in diesem Augenblick vor wie Sharon auf dem Boden lag und nicht mehr rührte. Wie sie vielleicht wegen einem von ihm verursachten Fehler sterben musste.
Das konnte er nicht zulassen. Er wollte sie nicht noch einmal verlieren und begann wie wild an die Tür zu donnern.
Seine Fäuste wollten den Stahl dieser Tür durchschlagen. Solange draufhämmern bis diese Tür seinem Willen nachgab.
Doch soweit musste es nicht kommen. Ein junger Private öffnete die Tür und war überrascht den Chief zu sehen.

"Das ging aber schnell. Die Anlage macht schon eine Weile komische Geräusche. Können sie sich das mal ansehen?"

Weitere Soldaten trafen ein. Der Private war verwirrt über das plötzliche Auftauchen so vieler Soldaten. Der Chief war sichtlich erlöst als er Sharon auf dem Bett liegen sah - vor allem gesund und wohl auf.

"Schaffen sie die Gefangene hier raus, Private!" befahl einer der Marines.

Ohne Fragen zu stellen tat es die Nachtwache auch. Galen rannte zur nächsten Zelle, weil er wusste dass es Sharon gut ging. Nun waren da noch Starbuck, Caprica Six und Cassandra.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Saul und ein Trupp Marines kamen in den unteren Zellenbereichen an. Er dachte wie an der Sammelzelle an einer verschlossenen Tür zu stehen. Aber dem war hier nicht so. Diese war offen und der Anblick war nicht weniger schlimm. Die Marines im Beobachtungsraum waren tot. Ihnen wurden die Kehlen aufgeschlitzt. Und so wie sie da saßen kam der Tot für sie überraschend. Der XO vermutete daher dass die Marines die Täter kannten. Die Tür ließ sich nur von innen öffnen und eine Kamera zeigte stets wer vor der Tür stand.
Colonel Tigh rollte einen der Stühle zurück und sah in das Gesicht einer jungen Frau. Dieses arme Ding war keine 23 Jahre alt und hatte noch nicht einmal etwas von dieser verdammten Welt sehen dürfen.
Im XO stieg die Wut. Alles war kein Zufall und der Ausgangspunkt allen Übels lag auch noch auf dem Schiff des alten Mannes. Nur kurz trauerte er um diese junge Frau und schloss ihre Augen. Er hoffte dass alles schnell ging und sie nicht unnötig leiden musste.

In der Zelle sah es genauso schlimm aus. Eine tote Wache am Eingang. Alles war verwüstet worden. Ein Kampf musste stattgefunden haben. Caprica Six musste sich gewehrt haben, aber erfolglos.

"Dreht jeden Stein um wenn es sein muss. Ich will diese Schweine haben, die dass hier angerichtet haben!" befahl er im Zorn.

Wie konnte man so etwas dem eigenen Kameraden antun? Wie weit war diese Zivilisation gesunken um so etwas Schreckliches zu begehen? Verrat in den eigenen Reihen war für Tigh ein Verbrechen, dass nur mit dem Tode zu bestrafen war. Und wenn er diese Schweine bekam, würde er selbst abdrücken.

"Sir, Gefangene Valerii wohlauf. Cassandra ist verschwunden. War sie das?"

Colonel Saul Tigh ließ sich von einem Marine das Funkgerät geben. Die Frage ob Cassandra verantwortlich wäre stellte sich ihm nicht. Nein, diese ******* würde alles versuchen um von Bord zu kommen. Sie tötete nur wenn es einen Vorteil für sie hätte. Aber dies war zu gut vorbereitet. Es konnte nur Intern gewesen sein.

"Nein, Corporal. Das hier waren Ratten!"

Als Tigh den Trupp des Admirals anfunken wollte, brachen plötzlich zwei seiner Männer zusammen. Ihre Gesichter waren vom Schmerz gekennzeichnet. Sie übergaben sich auf einmal und liefen im Gesicht an. Selbst der Corporal neben ihm wurde es auf einmal ganz anders.

"Was geht hier vor sich? Holen sie Sanis hierher - SOFORT!!!"

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


"Kara?...Kara?... Kara, wach auf!!!"

Nur ganz schwach hörte sie die Stimme. Sie klang als würde sie in ihrem Kopf spuken. Starbuck öffnete nur zögernd die Augen. Das grelle Licht tat ihr weh und kniff die Augen wieder zu. Im Gesicht spürte sie wie jemand sie schlug. Jemand anders hielt ihren Arm und machte etwas damit.

"Kara, wach auf! Komm schon!!"

Nun wurde diese Stimme in ihrem Kopf deutlicher.

"Lee?" fragte sie.

Ihre Stimme klang schwach und es bereitete ihr Anstrengung zu sprechen, geschweige zu atmen. Sie fühlte sich ausgetrocknet und so schwach. Als die Berührungen und Stimmen am deutlichsten waren, öffnete sie die Augen. Auf ihrem Gesicht saß eine Atemmaske. Ein Sani prüfte ihren Puls und Lee Adama beugte sich über sie. Daneben erkannte sie den Admiral.
Doch warum waren die alle hier? War es wieder einer dieser verdammten Visionen oder warum lag sie mit blanken Hintern auf dem kalten Boden?
Wieder schlug Lee ihr ins Gesicht und da bemerkte sie erst dass es sich nicht um eine Vision oder Traum handelte - und die Frostbeulen an ihrem Hintern echt waren.
Sie nahm die Maske von ihrem Gesicht runter und wollte beim allem was Heilig war, wissen was hier los war.

"Warum liege ich auf dem Boden? Warum kann mir jeder auf den A**** glotzen?"

"Ihr geht es gut!" kommentierte Lee ihre Fragen.

Selbst Admiral Adama spürte man die Erleichterung an. Er atmete einmal tief durch und sah nach dem Marine, der ebenfalls auf dem Boden lag. Die Kameraden hatten es geschafft ihn wieder zurück in die Welt der Lebenden zu holen und begannen mit der Erstversorgung. Hier sah man warum die Marines einen Lehrgang absolvieren mussten und teilweise das Wissen von Sanitätern besaßen. Sie konnten dadurch Kameraden das Leben retten wenn einmal kein Sani in der Nähe sein sollte.

"Lee, schaff sie hier raus."

Das ließ sich Apollo nicht zweimal sagen und bat den Sani Starbuck aus der Zelle zu tragen.
Derweil rief Colonel Tigh über Funk nach dem Admiral.

"Adama!"

"XO hier. Auf der Krankenstation herrscht Chaos und Panik. Viele Soldaten meldeten sich krank. Cottle kommt nicht nach. Und der Typ mit der Gehirnerschütterung ist tot aufgefunden worden.

Stationen sind unbesetzt.

Bei der Zelle der Nummer 6 fand ein Kampf statt und die dortigen Marines sind tot. Boomer wurde verlegt. Cassandra ist geflohen. Deren Wache hat nur Kopfsausen und lebt.

Sir, die Nummer stinkt gewaltig und empfehle sofortige Gegenmaßnahmen!!"


Admiral Adamas Zorn wuchs. Am liebsten hätte er das Funkgerät gegen die Wand gedonnert, eine Waffe geschnappt und den oder die Schuldigen auf eigene Faust gesucht. Niemand, aber niemand vergriff sich auf seinem Schiff an seiner Crew. Egal ob außerhalb oder innerhalb.
Er gab seinem Freund und XO Recht. Es musste gehandelt werden - und zwar sofort!!

Neben dem Admiral begann einer der Marines plötzlich zu röcheln. Ohne Vorwarnung übergab er sich und brach zusammen. Seine Kameraden kamen ihm zu Hilfe und legten ihn auf den Boden. Der Sani, der bei Starbuck war, ließ Lee die Versorgung übernehmen und eilte zum Soldaten auf dem Boden.

"Colonel, nehmen sie sich ein paar Marines und suchen sie die Ursache. Und zwar schnell!!"

"Sie können sich auf mich verlassen, Sir!"

William steckte das Funkgerät ein und beugte sich zum Soldaten hinunter, um bei der Versorgung zu unterstützen. Dieser lief zunächst rot an und rang nach Luft. Der Sani schnallte seinen Helm ab und zog ihm die Weste aus. Instinktiv griff der Admiral nach dem Notfallset des Soldaten, so dass der Sanitäter nicht sein eigenes nutzen musste.
Während der Versorgung begann es dem Admiral schlecht zu werden. Das Atmen fiel ihm urplötzlich schwer und er ließ sich zur Seite fallen. Lee, der noch bei Kara stand, hörte wie seine Vater sich übergeben musste sah dann wie er knallrot im Gesicht anlief.

"Dad!!"

Apollo ließ von Kara ab und beugte sich zu seinem Vater hinunter. Der alte Mann brach zusammen und sein Blick wurde leer. Die Atmung setzte aus. Lee wurde es dabei ganz anders. Er fühlte den Puls am Hals. Dieser schlug nur ganz schwach.

"Oh nein - DAD!!!" schrie Lee Adama.

Er legte ihn auf den Rücken, öffnete den Mund und kontrollierte ob er Reste erkennen konnte. Er hatte nun die Wahl wie er fortfahren konnte und entschied sich für die Wiederbelebung, da der Puls verschwand und sein Vater leblos vor ihm liegen blieb.
Mit zitternden Händen öffnete er die Jacke des alten Mannes und begann mit der Wiederbelebung. Mit den Händen suchte er den richtigen Punkt auf der Brust und begann laut zu zählen. Erst da blickte sich der Sani um, der alle Hände voll zu tun hatte mit dem Marine.
Ohne davon wirklich Notiz zu nehmen, saß Kara neben Lee. Sie hielt den Kopf des Admirals und sah zu Lee.

"Mach weiter! NA LOS!!" schnauzte Kara, die besorgt um das Leben des alten Mannes.

Der Sani übergab den Marines deren Kameraden und unterstütze Lee und Kara bei den Maßnahmen. Sekunden vergingen wie Minuten während die beiden Kinder des alten Mannes alles gaben um sein Herz wieder zum schlagen zu bringen.
Dabei sahen sie immer wieder in das leblose Gesicht und diese leeren Augen.

"Vergessen sie nicht zu beatmen!!" fluchte der Sanitäter.

Kara saß wie eine Statue an seinem Kopf und hatte Angst "ihren" Vater zu verlieren.

Weitere Sekunden vergingen. Lee drückte und drückte um das Herz seines Vaters zum schlagen zu bringen. Es kamen automatisch wieder die Erinnerungen hoch wie er von Boomer angeschossen wurde und er schon einmal um das Leben seines alten Herren bangen musste.

"Puls!!" schrie der Sani.

Er legte sofort einen Zugang und hängte Adama an einen Tropf. Lee überprüfte das der Puls auch da blieb. Der alte Mann öffnete seine Augen und blickte einer tränenden, aber überglücklichen Starbuck in die Augen. Sein Sohn hielt seine Hand und ihm fiel ein Stein vom Herzen als sein Vater wieder aufwachte.

"Wir müssen sofort zu einem Arzt, Sir!!" forderte der Sanitäter von Lee.

"Ich brauch die nicht. Legt ihn da drauf!"

Kara machte die Trage fertig, die eigentlich für sie bestimmt war. Lee und der Sani packten an und liefen so schnell wie möglich zur Krankenstation.
Kara blieb zurück und hielt sogar einen Marine an.

"Hey, ich bin ein Toaster und müsste in eine Zelle. Aber ich würde gerne zum Admiral. Ich könnte zwar einfach gehen, aber habe nicht vor heute erschossen zu werden!!"

Der Soldat blickte einfach nur verwundert und fühlte sich ein wenig überfordert. Kara, die sich freiwillig in die Obhut einer Wache begab - das gab es noch nie. Und dazu noch die augenblickliche Situation. Als keine Reaktion von ihm kam, nahm Kara das Ruder selbst in die Hand.

"Ok, macht auch nichts. Ihr findet mich auf der Kranke beim Admiral!"

Starbuck entfernte sich langsam, um eine Reaktion des Soldaten abzuwarten. Doch dieser unternahm nichts. Stattdessen ging er in die Zelle zu seinem Kameraden. Für Kara Thrace die Gelegenheit schleunigst nach dem Admiral zu sehen.

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Lt. Brendan Costanza
Rufname: Hotdog
Viper 2817
Auftrag: Combat Air Patrol ( CAP )

Brendans Mk II Viper überflog die Galactica auf der Steuerbordseite und seine letzte Runde begann. In ca. einer halben Stunde würde die CAP 662 seinen Dienst übernehmen und er die Möglichkeit Frühstück und Schlaf nachzuholen. Nachdem seine CAP nichts mehr aus der Kantine bekam, musste er gestern Abend sich mit Brot und Aufstrich zufrieden geben, während die anderen Piloten sich mit Pizza und Freigetränken voll schlagen durften.
Er empfand es als unfair. Aber manchmal spielte das Leben so. An einem anderen Tag würde das Glück zu seinen Gunsten stehen und er hätte dann das fette Grinsen im Gesicht.
Vielleicht hatte er ja Glück und es gab noch Reste in der Küche.

Seine CAP zog am Gemenonliner 1701 vorbei und erreichte den ersten Kontrollpunkt seiner letzten Runde. Er sah nach draußen und zählte seine Flügelmänner. Als er 2 Mk II und 2 Mk VII zählte, war er erstmal zufrieden und flog weiter die Strecke ab. Denn er wollte besonders heute keinen Fehler machen. Seine Beurteilung stand an und er würde bei Eignung zum Führer eine CAP ernannt. Kein Amt für eine Ewigkeit, aber ein Beweis für sein Können.
Doch er verdrängte diese Gedanken aus seinem Kopf und flog den zweiten Kontrollpunkt bei der Daru Mozu, einem Raffinerieschiffe, an. Er wollte sich alleine hierauf konzentrieren und steuerte seine Viper Mk II sicher an den Schiffen vorbei.
Kurz vor dem Erreichen kam ihm eine CAP mit einem Raptor entgegen. Wie die Lastkraftwagenfahrer erhob er seinen Arm zum Gruß. Er war sich sicher dass das niemand sah, aber es wurde mittlerweile Tradition bei den Piloten. Jeder machte es automatisch. Er war ein Zeichen dass jeder Pilot bis zu diesem Treffen überlebt hatte und die Chancen gut standen auch die nächste Runde lebend zu überstehen. Es machte Hoffnung.

Als Hotdogs CAP Punkt 2 erreichten, sah er wie ein Blitz vor der Flotte auftauchte. Er wollte schon Alarm schlagen. Doch erkannte er dass es sich um einen Kampfstern handelte. Die Freude bei den Piloten war über Funk zu hören. Wieder waren Überlebende gefunden. Doch sollte die Galactica die Chronos nicht auf der anderen Seite treffen?
Egal, nun waren sie hier. Leider sollte ihre Freude über die Ankunft der Chronos nur von kurzer Dauer sein.

"Galactica - hier Hotdog. Etwas stimmt nicht da draußen!! Die Chronos eröffnet das Feuer auf uns!! Kommen Galactica!! Die Chronos eröffnet das Feuer auf uns….."


Beginn Operation Acheron
Last edited by Viper047 on Thu, 23. Apr 09, 12:41, edited 2 times in total.
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-Laura-
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Post by -Laura- » Tue, 21. Apr 09, 20:19

Irgendwie fühle ich mich wie die Crew auf der Galactica. Nämlich ins kalte Wasser gestossen! :o

Was bei den Göttern geht den hier nun ab? :?

Ein plötzliches Chaos auf dem alten Kampfstern. Ich rieche förmlich Verrat.

Aber da stellen sich mir einige Fragen.

Wer zum Beispiel? Hatte Racetrack ihren Anspielungen Taten folgen lassen?
Was hätte Hamilton vom Tod der Toaster wenn er die Galactica als Ganzes wegpusten konnte?
Greift die Chronos tatsächlich nun die ganze Flotte an?

Wie konnte Hamilton so genau bescheid wissen? Ich mein, da gab es Details die wurden nur zwischen Toaster und Crew der Galactica besprochen ( Adama und Kara )

Wie kam die Chronos raus ohne cylonischen Führer?

Bin gespannt wie sich das alles aufklärt :S

Dennoch, spannendes Kapitel wie es und je. Wenn auch etwas verwirrender aufgrund des kalten Wassers :S :roll:

Laura
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DeiNaGoN
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Post by DeiNaGoN » Wed, 22. Apr 09, 21:56

Ich kann Frau Präsident nur zustimmen - mich fröstelt jetzt noch :roll:. Dieses Kapitel verlangt nach einer Fortsetzung!

Ach, übrigens Viper: Keine neuen Wörter erfinden... :D :P
Danach misste er den Puls und sah ihr mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen.
Das muss "maß er" heißen.

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Post by Viper047 » Thu, 23. Apr 09, 12:44

DeiNaGoN wrote:Ich kann Frau Präsident nur zustimmen - mich fröstelt jetzt noch :roll:. Dieses Kapitel verlangt nach einer Fortsetzung!

Ach, übrigens Viper: Keine neuen Wörter erfinden... :D :P
Danach misste er den Puls und sah ihr mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen.
Das muss "maß er" heißen.

Greetz, Dei
Bei den Göttern, ich steh immer zu Fehlern, aber das hat mir Word untergejubelt bei den Verbesserungen :S

Hmm, dir fröstelt es? Ist mal was neues. Denn auf der anderen Seite werden schon die Verschwörungstheorien ausgepackt und bisher wird zum Großteil Cassandra alles untergeschoben :roll:

Viper
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Lordadmiral Atlan
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Post by Lordadmiral Atlan » Thu, 23. Apr 09, 14:36

Wer schiebt denn hier alles Cassie zu? :roll:
Wie immer sehr gute Fortsetzung und ich denke das Operation Acheron nicht mit dem Auftauchen der Chronos beginnt, sondern eigentlich die Vorbereitung schon etwas länger läuft.

Da niemand von der Crew der Chronos auf der Galactica ist, rieche ich wie Laura auch schon den Verrat.
Es wäre nämlich zu viel Zufall, wenn ausgerechnet vier Ereignisse fast gleichzeitig auftreten.
Das erste wären die vergifteten Pizzen, das zweite die Manipulation der Umweltanlage, das dritte Cassies ausbrechen und das vierte das Auftauchen der Chronos.

Ich gehe davon aus, dass Vorfall die ersten beiden Sachen nur Operation Acheron gehören, um die Galactica noch zusätzlich zu schwächen.
Nun greife ich mal den Punkt von Laura auf:
Was hätte Hamilton vom Tod der Toaster wenn er die Galactica als Ganzes wegpusten konnte?
Er hätte nichts davon, außer einer zusätzlichen Verwirrung auf der
Galactica, der tot der Toaster ist da nur ein glücklicher Nebeneffekt.
Die Verwirrung und dazu noch die vergifteten Pizzen sorgen dafür, dass die Galactica wahrscheinlich gerade einmal mit minimal Besatzung in das Gefecht ziehen kann, was der Chronos noch einen zusätzlichen Vorteil bringt.
Wobei ich mich auch frage, wie die Chronos nun aus dem Nebel gekommen ist.

Eigentlich wäre dieser Vorteil unnötig, dennoch braucht die Chronos ihn, was zeigt, dass sie nicht wirklich Operationsbereit ist.
Außerdem sieht man wieder, wie 'blind' Hamilton ist, er will die Galactica - und wahrscheinlich auch die Flotte - vernichten und kann damit so wie es aussieht nicht warten und schreckt da auch nicht vor Verrat an eigentlich verbündeten zurück, da er die ''Alle-Toaster-sind-böse''-Meinung vertritt.
Er sieht nicht mehr die Menschen in der Flotte, sondern nur noch Toaster, Hybriden und Verräter.

Wo bleibt die Fortsetzung? :roll: :mrgreen:

greetz Atlan

rayhden
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Post by rayhden » Sat, 25. Apr 09, 17:13

Hallo Viper,

ich will jetzt nicht auf den momentanen Zug aufspringen. Die eine Folterszene in der Bar ist schon sehr hart an der Grenze. Kraftausdrücke zu zensieren ist eigentlich witzlos. Selbst die jüngeren Leser erkennen die jeweilige Bedeutungen.

Rest schreibe ich dir als PM.

Danke

Ray

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Viper047
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Post by Viper047 » Sat, 25. Apr 09, 17:36

rayhden wrote:Hallo Viper,

ich will jetzt nicht auf den momentanen Zug aufspringen. Die eine Folterszene in der Bar ist schon sehr hart an der Grenze. Kraftausdrücke zu zensieren ist eigentlich witzlos. Selbst die jüngeren Leser erkennen die jeweilige Bedeutungen.

Rest schreibe ich dir als PM.

Danke

Ray
Moin,

bist ja pünktlich. :)

Eine PM reicht, danke. Und auch für die Wahl dieses Weges.

Da ich bereits einmal einen Fehler begangen habe und auch im zweiten Teil von PotG nicht gerade rosig zugehen wird, bereits auf weitere Teile hingewiesen wurde von einem Leser, werde ich präventiv PotG einstellen.
Denn ich bin mir jetzt schon im Klaren dass ich es nicht weiter entschärfen kann ohne, für mich persönlich, an der Aussage der jeweiligen Szenen und Kapitel zu drehen.

Ebenso werde ich Cylon War und Pegasus - War of the Beast einstellen, da es dort ebenfalls eher rau zur Sache gehen wird.

Danke an trekki001, Ban, Laura, DeiNaGon, Niko und alle anderen treuen Leser, die jede Fortsetzung der Flotte und ihren Weg zur Erde verfolgten.

Viper047
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Post by -Laura- » Sat, 25. Apr 09, 22:48

Na na, wer wird den gleich die Pegasus in den nächsten CBS steuern wollen? :)

Als treue Leserin würde ich doch vorschlagen es als vorübergehend zu deklarieren.

Denn ich wüßte jetzt keinen Grund warum du deine Story einstellen müsstest. Ich wüsste jetzt nicht was in PotG unter das aktuelle Thema fallen würde. ( In seiner Art und Weise )

Wir haben die Erde noch nicht gefunden, mein Freund. :D

Also ruhig Blut, denn so wie es ist, passt einfach in deine Thematik hinein und sollte auch so bleiben!

Laura
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Post by Niko von Hinten » Sun, 26. Apr 09, 00:37

Hallo!

Melde mich endlich wieder zum Dienst! :D

Die letzten Folgen waren wieder ausgesprochen erstklassig.
Aber was muss ich hier sehen? :o
Viper ich hoffe, du hast noch nicht die Selbstzerstörung der Story gezündet, denn ich ... das heißt wir sind alle viel zu neugierig, wie es weiter gehen wird. Zu viele Fragen sind noch offen. Wir sind wieder an einem spannenden Punkt angelangt und wollen alle eine Fortsetzung.

Es wäre schade, wenn es rayhden gelingen würde, dich auf diese Weise zum aufhören zu bewegen.

Deshalb hoffe ich auf weitere Kapitel !!!
Neue Signatur in Bearbeitung! Bitte warten ... bitte warten ...

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Viper047
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Post by Viper047 » Sun, 26. Apr 09, 19:49

-Laura- wrote:Na na, wer wird den gleich die Pegasus in den nächsten CBS steuern wollen? :)

Als treue Leserin würde ich doch vorschlagen es als vorübergehend zu deklarieren.
Niko von Hinten wrote:Es wäre schade, wenn es rayhden gelingen würde, dich auf diese Weise zum aufhören zu bewegen.
Danke an die treuen Leser.

Aber mit Ray oder sonstwem hat das weniger zu tun.

Ich habe mit Freespace schon in die Tonne gegriffen und wurde dementsprechend auch abgemahnt.

Aufgrund der losgetretenen Diskussion über inhaltliche Fragen bin ich der Überzeugung erlangt dass nach einer wahrscheinlichen Prüfung von Path of the Gods diese Story ebenfalls aus dem Forum verschwindet, aufgrund von Kapiteln die etwas rauer in der Gangart sind oder wegen dem immer wiederkehrenden Sprachgebrauch meiner Charaktere.

Gewalt spielt in dieser Story eine zentrale Rolle, und zwar in jeglicher Form. Und manche davon sind etwas näher umschrieben. Somit falle ich auch unter das Diskussionsthema und möchte meinen bereits erhaltenen schwarzen Peter nicht noch weiter einschwärzen.

Viper
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rayhden
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Post by rayhden » Mon, 27. Apr 09, 13:47

-Laura- wrote:
Denn ich wüßte jetzt keinen Grund warum du deine Story einstellen müsstest. Ich wüsste jetzt nicht was in PotG unter das aktuelle Thema fallen würde. ( In seiner Art und Weise )
Das naheliegendste Kapitel war die Bar, in der Kara Thrace den Zylonen foltert.
Als weiteres Beispiel dient die Exekution des Drogenhändlers auf der Prometheus. Oder die Fremdenfeindlichkeit.

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DeiNaGoN
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Post by DeiNaGoN » Mon, 27. Apr 09, 13:59

@Ray

Was aber alles an Thematik auch schon in der Serie vorhanden war. :roll: Aber warten wir den Anwalt ab. :)

Greetz, Dei

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-Laura-
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Post by -Laura- » Wed, 6. May 09, 09:47

Guten Morgen,

und Grüße aus dem hohen Norden in den südlich gelegenen Norden. :D

Wann kommt denn das nächste Kapitel?

Ich könnte wieder etwas Drama und Action gebrauchen. :) Der Entzug macht Meldung.

Laura
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