[WiP / Story][Ab 16] Battlestar Galactica - Path of the Gods ( RDM )

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

Moderators: HelgeK, TheElf, Moderatoren für Deutsches X-Forum

Wie findet ihr meine BSG Story ?

Bitte um Fortsetzung! So say we all!
52
96%
Ziemlich mies!
2
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-Laura-
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Post by -Laura- » Thu, 22. Jan 09, 21:54

Wie immer eine geniale Fortsetzung ! :thumb_up:

Aufgrund von Mangel an der Ware "Zeit" :) gehe ich heute nur kurz drauf ein und finde besonders die Stelle Kara/Adama für einen wichtigen Schnittpunkt. Der alte Mann sagt sich nach Lee ebenfalls von ihr los. Jedenfalls nach dem jetztigen Sachstand.

Für Kara ein weiterer Tiefpunkt nach ihrem unfreiwilligen "Coming out" :roll:

Freu mich auf die baldige FSG.

Laura
BSG - Rise of the Cylons
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Das Rollenspiel zum Mod

Lordadmiral Atlan
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Post by Lordadmiral Atlan » Fri, 23. Jan 09, 11:46

Also, wie schon gestern gesagt, es ist wie immer eine geniale Fortsetzung.

zivilisiertet cylonisch - Ich schätze, dass die Chronos sich auch Mal mit den Toastern auf zivilisiert cylonische Art unterhalten muss *muhahaha*

Hamilton traut wahrscheinlich bald niemandem mehr, dass ist für mich auch klar.

Kara war diesmal auch wieder interessant, wie Laura bereits sagte, sagt Adama sich so wie es aussieht auch von ihr los.

Hoffentlich gibt es bald wieder eine Fortsetzung :)

greetz Atlan

Niko von Hinten
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Post by Niko von Hinten » Fri, 23. Jan 09, 20:51

Diese FSG war wieder mal ein wahrhaft genial und es ist immer wieder interessant, wie sich die Dinge weiterentwickeln. Allerdings glaube ich nicht so sehr, dass sich Admiral Adama von Kara Thrace zumindest innerlich lossagte. Eher rein äußerlich. Vielleicht hegt der Admiral insgeheim irgendwelche Hoffnungen für Starbuck´s Rehabilitation. Zumindest halte ich es für nahe liegend.
Die Antwort war nicht die Antwort die er von einer Cylonin erwartet hätte, sondern von Kara Thrace…..
Oder liege ich da falsch?


Nach Fortsetzung schrei!!!
Niko ( von Hinten )

@Laura weist du über das neue RPG bescheid???
Neue Signatur in Bearbeitung! Bitte warten ... bitte warten ...

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Viper047
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Post by Viper047 » Thu, 29. Jan 09, 13:30

Heute nur ne ganz kleine Szene. :oops: Hoffe gefällt euch trotzdem
_______________________________________________________

Meine Antwort für mich….

Dem Alkohol wurde im Laufe der Jahrhunderte viele Dinge nachgesagt. Er konnte zum Beispiel die Menschen zusammenführen. Er war ein Gleitmittel für die Sozialisation. Menschen knüpften ungezwungener Kontakte zu anderen Menschen, schlossen Freundschaften, verbrachten eine schöne Zeit miteinander. Er baute Hemmungen ab und ließ dich mutiger werden. Menschen gingen auf völlig wildfremde Menschen zu und verbrachten sehr schöne Stunden miteinander. Je mehr Menschen vom Saft des Lebens naschten, umso mehr Freude konnte er dem Einzelnen und der Gruppe bringen.
Auch war der Alkohol dein Freund in einsamen Stunden. Er hörte dir zu, verurteilte dich nicht oder machte dir sogar irgendwelche Vorwürfe. Er war für dich da, wenn andere dir den Rücken kehrten. Er würde dich auffangen in den dunkelsten Stunden und dir Trost spenden. Und wenn er seinen Job gut machte, brachte er sogar die Freude am Leben zurück.
Doch wenn man dir einen Trink reichte, sagte man nie welche andere Seiten der Alkohol hatte. Es war erbärmlich wie ein Freund dir ein Getränk reichen konnte ohne dir zu sagen wie zerstörerisch er sein konnte, wie er dich verführte Dinge zu tun, die du dich ohne nicht trauen würdest.
Man sagte dir nicht wie der Alkohol dich in deinen Bahn ziehen konnte, dich in ein tiefes Loch reißen und nie wieder entkommen ließ. Er vergrößerte nur noch deine Trauer und deine Schmerzen. Ließ dich Dinge nicht mehr klar sehen, keinen richtigen Gedanken fassen. Er ließ dich Menschen verletzen, denen du etwas bedeutest. Er ließ dich Worte sagen, Dinge denken, Sachen tun, mit denen man andere Menschen schlimmer verletzen konnte als mit einer Waffe in der Hand. Der Alkohol veränderte dich, machte dich verletzlicher und vergrößerte deine Schuldgefühle jeglicher Art.
Der Alkohol konnte dein schlimmster Feind sein, weil er dich vernichten konnte, wenn er wollte - indem der Konsument dies nämlich zuließ sich vernichten zu lassen.

Diese Gedanken machte sich am heutigen Tage Kara überhaupt nicht. Sie verbrachte den Flug im Raptor schweigend im hinteren Bereich. Sie verfolgte nicht den Sprung durch das unbekannte Objekt. Sie sah nicht die fremde Welt, die Helo, seine Frau und die paar Marines an Bord bewunderten. Ihr war es egal als sie über die vielen fremden Schiffe sprachen. Über die schönen Farben des Sektors, über die Stationen im All. All das ging an Kara vorbei. Ihr Blick war einzig allein auf den Boden gerichtet. Ihr Kopf schwer vor lauter Gedanken. Gedanken aus ihrer angebliche Vergangenheit, aus der nahen Vergangenheit, über das Jetzt und über die ungewissen Zukunft. All das füllte ihren Kopf so, das alles um sie herum plötzlich unwichtig war - ja, sogar teilweise vergessen. Sie nahm die Geschehnisse wahr und doch nicht.
Die Augeblicke der Bewunderung und Begeisterung der Raptorcrew ging an ihr einfach so vorbei. Denn Starbuck war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr da. Sie hinterließ eine leere Hülle mit Gedanken. Kara hatte ihren Körper verlassen um aus diesen Alptraum zu entkommen. Sie dachte sie könnte den Schmerz ertragen. Aber dieser belehrte sie eines besseren. So stark sie auch sein wollte, sie konnte die Kraft nicht mehr aufbringen - wollte sie nicht mehr aufbringen. Es sollte doch einfach nur ein Ende haben. Einen Ausweg für immer hier raus.

Selbst als sie auf der Station ankamen, wo Boomer meinte die benötigten Antworten zu finden, war Kara nur noch körperlich anwesend. Ihr Geist noch immer entflohen um der Last der Gedanken in ihrem Körper zu entgehen. Und auch hier bekam sie die Artenvielfalt der Völker nicht mit. Die Fischköpfe, zweibeinigen Käfern oder Echsenköpfe - so wie Boomer sie benannte. Kara Thrace lief wie in Trance der Gruppe hinterher. Sie folgte Sharon Valerii ohne ihr wirklich zu folgen. Sie hätte auch bei Athena am Raptor bleiben können ohne zu bemerken wo sie war.
All die bunten Lichter auf ihrem Wege durch diese unbekannte Station leuchteten nicht für sie, die vollen Passagen mit Ständen und Geschäften waren für sie nicht existent, die lauten Stimmen der verschiedenen Rassen, das Staunen der Menschen aus der Kolonialen Flotte wurden von ihr überhört. Selbst die Gerüche von fremdartigen Gewürzen, die Berührungen der Fremden wenn sie an ihr vorbeigingen und dabei anrempelten - all das bekam Kara nicht mit.

In der Bar, in der sie Sharon Valerii hinführte, nahmen die Soldaten Platz. Sie trugen allesamt zivil, trugen ihre Waffen verdeckt. Sie wollten nicht auffallen, was wahrscheinlich eh nicht unbedingt der Fall gewesen wäre. Denn niemand interessierte sich für die Fremdlinge. Aber das war auf dieser Station normal. Es zählte nur das sie ihre Geld da ließen.
Die leere Hülle von Starbuck nahm unter Beobachtung der Marines an der Theke Platz.
Derweil nahm Helo den Platz an sich unter die Lupe, sah sich um. Die Bar war an einem belebten Ort. Vor der Bar waren weitere Bars, Geschäfte und Stände.
Diese hier hatte als Einzige eine Glasfront. Darauf waren Symbole die sie nicht lesen konnten. Sie waren in Blau gehalten und verzierten jeweils die Hälfte der Glasfläche. In der Mitte war ein Eingang eingelassen, eine handelsübliche Ladentür mit Rollgitter.

Die Bar an sich glich einer Bar in den Kolonien. Sie hatte einen Vorderbereich, der gut von außen einsehbar war. Dieser beinhaltete die Theke, die größtenteils aus Holz gearbeitet war und mit metallenen Streben verstärkt wurde, die Vitrine mit den Flaschen hatte eine gläserne Wand.
Die Barhocker ebenfalls aus Holz und mit roten rundlichen Sitzkissen aus Leder. Das Mobiliar im vorderen Bereich war durchmischt. Teilweise Holztische und Stühle, oder aus Metall gefertigt mit verschiedenen Sitzkissen aus unterschiedlichen Materialien.
Der hintere Bereich war etwas dunkler und weniger gut einsehbar. Man konnte Eckbänke erkennen, die ebenfalls rote Bezüge hatten. Die Farbe stach gerade so hervor. Auf den Tischen standen vereinzelt Tischlampen, dort wo die Deckenbeleuchtung etwas verdunkelt worden war. Also ein Ort wo man sich traf um Dinge zu bereden die nicht jeden interessieren sollten.
Nachdem Helo seinen rundum Blick getätigt hatte, fiel ihm zu guter Letzt auf das in dieser Absteige nur Menschen waren und keine fremden Wesen, die ihnen in der Landeschleuse und auf dem Weg hierher begegneten.

Karl sah auf die Uhr und blickte zu Kara. Boomer meinte zu diesem Zeitpunkt das es noch ein wenig dauern würde, aber sie versprach bei ihrem Leben das sie mit Kara zusammen die benötigten Antworten holen würde.
Insgeheim hoffte Helo das auch. Denn er blickte mit Sorge zur Theke. Kara hatte sich binnen weniger Minuten mit dem Barkeeper angefreundet und schüttete sich, nach der ersten Zählung der Flaschen, die zweite Flasche schon in den Hals.
Er befahl den Männern auf Sharon aufzupassen und verlegte zur Theke hinüber. Starbuck bemerkte nicht einmal wie Athenas Mann sich zu sie stellte und die leere Flasche in die Hand nahm. Er konnte zwar auf dem Etikett kein Wort lesen, aber war sich sicher das dieser Stoff mächtig in die Birne gehen musste - da er Kara kannte.

Kara leerte in diesem Augenblick die zweite Flasche des fremden Getränks. Sie petzte die Augen zusammen da es doch in der Kehle etwas brannte. Aber das machte ihr nicht besonders viel. Die erste Flasche brannte noch deutlich stärker und die dritte Flasche würde wahrscheinlich viel leichter hinuntergehen.
Nachdem der letzte Schluck aus der Flasche gesogen wurde, stellte sie die Flasche lautstark auf die Theke. Der Schlag des Glases auf der Holzoberfläche ließ Captain Agathon ein wenig zusammenzucken während es Kara schon nach der dritten Flasche gelüstete.

"Hey - willst du mich hier verdursten lassen oder was? Rück mal endlich die richtigen Flaschen raus und lass die Kinderportionen stecken!!"

Leicht angetrunken pöbelte Kara den Barkeeper an. Aber das war nicht das was Helo die Kinnlade herunterfallen ließ. Nein, Starbuck sprach in einer Sprache die er nicht verstand, aber die Sprache dieser Menschen hier war. Woher konnte sie die?
Der Wirt, ein glatzköpfiger, stämmiger Mittvierziger mit der ein und der anderen Narbe im Gesicht, stellte ihr eine neue Flasche und ein Glas hin. Er zeigte darauf und deutete an das in seinem Laden so was wie Anstand herrschte.

"Woohooo, tschuldigung! Ahnte ja nicht das ich mich in einem vornehmen Restaurant befinde!" stänkerte Kara und zog das Glas zu sich.

Mit einem Handgriff langte sie hinter die Theke und holte eine Serviette hervor. Sie tat es als würde sie jeden Tag hier sitzen und wüsste genau wohin sie greifen müsste. Denn ihr Blick wich nicht von der Flasche. Dann entfaltete sie die Serviette und befestigte sie wie ein Sabberlatz an ihrer dunkle Bluse - nur um den Barkeeper damit zu verhöhnen.
Mit einer Hand öffnete sie den Drehverschluss der Flasche und schenkte sich ein. Der Wirt schüttelte nur den Kopf und wandte sich den anderen Gästen zu. Kara nahm einen Schluck und blickte zu Helo.

"Alles klar mit dir?"

Mit einem hastigen Zug trank Kara aus und begann leise zu lachen. Dabei schüttete sie sich erneut nach und hob das Glas in Richtung Helo. Sie prostete ihm zu und trank es mit einem leeren Blick vor ihm aus.
Die Frage von Karl ging ihr völlig am A….. vorbei. Nur die Flasche vor ihr hatte ihre vollste Aufmerksamkeit und schüttete erneut nach. Erneut war die halbe Flasche nach kurzer Zeit geleert und Kara schien nicht davor halt zu machen auch den Rest in diesem Tempo zu leeren.

"Ich habe dich etwas gefragt, Kara!"

Starbuck setzte erneut an und der Inhalt war nach einem Zug verschwunden und wanderte ihre Speiseröhre hinab. Mit diesem Schluck ging auch Wut mit. Denn Helo tat etwas was er hätte nicht tun sollen - sie mit Kara anzusprechen. Denn eine Kara war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr da. Er sprach irgendjemand - oder irgendetwas an, aber nicht Kara Thrace.

"Was soll das werden, Helo? Ist dir ein Toaster nicht genug? Willst du noch mehr Toasterfreundschaften schließen? Willst du mich jetzt auch noch vögeln, häh?"

"Das ist nicht fair!" antwortete Helo darauf.

Er behielt die Ruhe, da er glaubte Kara zu verstehen. Er lebte lange genug mit Sharon zusammen und konnte von sich aus behaupten mehr über die Cylonen zu wissen als manch anderer. Auch wenn er es nicht zugab, er hatte sogar Mitleid mit Boomer. Aber diese wollte er nicht unbedingt zeigen, da diese Sharon eine an der Waffel hatte.
Gegenüber Kara wollte er zeigen das er auch noch in dieser Zeit für sie in einer Art und Weise da war. Sie sollte sich nicht alleine oder ausgestoßen fühlen. Doch Starbuck fühlte gar nichts von alldem.
Und so lachte sie Helo aus. Sie lachte über seine eigentlich gut gemeinten Hintergründe auf Kara zuzugehen. Aber sie zog es damit ins Lächerliche. Karl C. Agathon, der Mann eines Toasters, der Vater eines Hybriden, mochte über einen Toaster bescheid wissen, aber hatte die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen um ein Cylonenkundler zu sein. Was wollte er nun von Kara? An ihre menschliche Seite appellieren? Verständnis für ihre Situation heucheln?
Er sollte sie einfach nur in Ruhe lassen solange sie ihre Hülle mit Alkohol abfüllte, um ihre Gedanken damit zu ertränken.

"Fair? Du redest über Fairness? Helo, wer hat dich zum Experten gemacht? Du vögelst einen Boomerverschnitt und meinst dass das dich zum Professor macht - zum Cylonenklempner?

Und du willst jetzt MEINE cylonischen Abgründe erforschen und mir dann einreden dass das nicht fair war. Weißt du was, nimm deine sch…. Nettigkeit, steck sie dir sonst wohin und verpiss dich einfach.

Bevor du mich anquatschst, solltest du vorher ne Kopie von mir vögeln - was du wahrscheinlich am besten kannst, Toaster anpuffen - und dann reden wir über MEINE seelischen Abgründe und die Frage nach der Fairness….."

Kara sah Helo mit einem herabwürdigenden Blick an. Ihre Worte sollten ihn verletzen. So sehr das er sie endlich in Ruhe ließ. Sie wollte doch nur ihre Ruhe haben. Warum verstand er das nicht und sprach sie an?
Jedoch hatten ihre verletzenden Worte ihr Ziel nicht verfehlt. Athenas Mann gab auf und verließ ohne ein weiteres Wort die Theke, zurück zu den Anderen. Er wollte nur helfen, ihr die Hand ausstrecken. Ihr zeigen das sie nicht alleine war. Aber Kara wollte alleine sein. Und diesen Wunsch erfüllte er ihr ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden.

Mit einem Handgriff schnappte sie die Flasche und schenkte sich erneut ein. Das Glas füllte sie bis zum Rand. Sie hob die Hand und bestellte erneut eine Flasche. Der Mann hinter der Bar gab sie ihr auch. Ob er wusste das sie kein Geld besaß womit sie ihn bezahlen konnte?
Als Kara erneut das Glas zum leeren ansetzte, blickte sie in den Spiegel gegenüber und sah zwischen den ganzen Flaschen in der Vitrine eine weitere Person neben sich, wo zuvor Helo war. Nur kurz stockte Kara der Atem. Das legte sich aber wieder und sie leerte das Glas.

Die Person neben ihr war eigentlich nichts besonderes - wenn sie nicht das Aussehen von Kara hätte. Sie lächelte in den Spiegel und prostete ihr zu. Starbuck leerte den letzten Rest der dritten Flasche und prostete ebenfalls ihrem Spiegelbild zu. Nachdem sie den letzten Schluck vernichtet hatte, drehte sie sich zum Spiegelbild um. Das vermeintliche Abbild entpuppte sich entweder als Real oder als eine verdammt gute Einbildung, hervorgerufen durch den Alkohol dieses Ladens.
Aber etwas war merkwürdig an ihr. Es war nicht der lange, dunkle Mantel mit Kapuze - dem Kara nebenbei sehr gut gefiel, sondern das dieses Abbild älter aussah.

"Schicker Mantel!" sagte sie ihr schließlich.

Das Starbuck schon etwas angetrunken war, vernahm man sofort aus der Stimme.

"Hatte ich gefunden vor ein paar Jahren. Lag neben mir auf einem Hocker."

Kara war sich noch nicht sicher ob sie einen Toaster neben sich hatte oder doch nur eine Einbildung. Sie wandte sich um und blickte zu den Anderen. Sie mussten sie doch sehen wenn sie dastand. Aber sie blickten eher nach draußen oder behielten Boomer im Auge.
Also musste Thrace selbst herausfinden wem oder was sie gegenübersaß. Sie streckte ihren Zeigefinger und schubste die vermeintliche alte Kara an. Sie spürte einen Widerstand, spürte das Leder des Mantels. Daraufhin öffnete sie die nächste Flasche und kippte nach. Der Alkohol sollte weiterhin fließen.

"Sch…. Tag, was?" fragte die alte Kara.

"Wem erzählst du das! Die sagen ich bin ein Toaster. Und die völlig Irre da hinten meint ich finde hier auch noch irgendwelche Antworten, die ich suche - angeblich.

Und dann ist mein Mann weg, mein Sohn ist ein Hübidingsbums, mein toller Schwiegervater hält mich für tot - und hatte ich erwähnt das die mich für einen Toaster halten?

Also ehrlich, ich weiß nicht wie du das siehst - aber das war ein verdammt beschissener Tag. Und ich lasse mir deshalb erstmal die Hucke vollaufen um eventuell aus diesem Alptraum zu erwachen. Das ist doch ein Alptraum?"

Die ältere Kara lächelte nur und machte ihre keine großen Hoffnungen. Denn es war nicht so ein erlösendes Lächeln, sondern es sagte einem nur dass das nur der Anfang von allem war.
Sie stieß mit ihr an und Beide leerten die Gläser.

"Glaub mir, du hast noch den guten Part erwischt!" sagte ihr die alte Kara leicht verbittert.

Sie blickte in das leere Glas und seufzte leicht. Für Starbuck kein gutes Zeichen und schenkte erst einmal für beide Karas nach.

"Du machst mir gerade nicht besonders viel Mut. Vor allem machst du mir Sorgen. Sollte ich nicht rückwärts vom Stuhl fallen wenn man eine Kopie von sich sieht."

"Ach Kara, dafür bist du schon zu besoffen, als das dich noch erschrecken könnte."

"Auch wieder wahr - Prost!"

Wieder stießen sie an. Das Kling der Gläser war noch nicht richtig verstummt, schon waren die Gläser auch schon wieder leer und beide schlugen sie auf der Theke auf.
Für Starbuck war die Party damit noch nicht zu Ende und füllte die Gläser wieder nach. Mit einer weiteren Handbewegung bestellte sie sich und ihrer neuen "Freundin" eine neue Flasche.
Der Barmann stellte sie auch prompt hin und schüttelte wieder den Kopf. Für Kara ein Unding. Sollte er sich doch um seinen Mist kümmern und Kara sich einfach besaufen lassen. Schließlich verdiente er an ihr - oder auch nicht.

"Weißt du, ich bin aufgewachsen. Ich habe Erinnerungen an meine Mutter. Meine Freunde kannten sogar meine Mutter. Also, wie kann es möglich sein das ich ein Toaster bin. Hätte ich nicht eine lang verschollene Prinzessin oder ein Schlagerstar mit Gedächtnisschwund sein können.

Nein, ich kriege Kopfschmerzen weil ich weiß wo sich die Erde befindet und Roslin, die doofe Kuh, in die falsch Richtung fliegt. Muss ich ihr bei Gelegenheit mal stecken.

Selbst das wäre nicht so schlimm - das mit dem Kopfbrummen. Aber nein - Kara ist ein Toaster! Sch…., ich bin zu hübsch um ein Toaster zu sein!!"

Die alte Kara hörte zu und stieß mit ihrer jüngeren Ausgabe an. Sie kannte jedes einzelne Wort, kannte jeden Gedanken in ihrem Kopf. Sie verstand sie ohne sie verstehen zu müssen. Und das brauchte Starbuck.

"Wenn du jetzt darauf eine Antwort erwartest, dann vergiss das schnell wieder. Wenn ich eine hätte, würde ich aufhören zu saufen. Aber ich saufe heute noch.

Aber, hattest du an Leobens Worte gedacht. Die, die er auf Neu Caprica immer wieder wiederholte. Den ganzen Kram über das Schicksal und den Mist. Kara Thrace, die Rächerin der Enterbten!!"

"Du erzählst einen Mist!!" antwortete Starbuck darauf und stieß mit ihr darauf an.

Während die das Glas diesmal etwas langsamer leerte, kamen ihr wieder die Worte von Leoben in den Sinn. Er sprach immer wieder davon das Kara ein Schicksal hatte, dem sie nicht entkommen konnte. Hatte er schon gewusst das sie ein Final 5 war? Und wenn ja, warum war er nicht einfach so sch….freundlich ihr einen Wink zu geben?
Aber mit den Erinnerungen merkte Kara auch dass das Leben wieder in sie hineinkroch, welches sie aus Schmerz und Wut aus diesem Körper verbannt hatte.

"Kann ich dir eine Frage stellen ohne das du gleich den Gelehrten raushängen lässt?" fragte sie die alte Kara.

"Wenn du einen Gelehrten befragen willst, musst du schon zu Roslin, dem Alten Mann oder Lee gehen - oder deinen Sohn. Der entwickelt sich übrigens zum Klugscheißer - sage ich dir heute schon mal im Voraus."

"Der Alte Mann faselte etwas das ich Karas Antworten suchen würde. Verdammt, ich kann ab und zu meine Unterwäsche nicht einmal finden und soll dann auch noch Antworten…

Kannst du mir einen Wink geben was ich da finden soll. Denn ich habe so was von keine Ahnung und das ist alles zuviel für mich!"

Die alte Kara schenkte beiden Frauen erneute nach und sah die jüngere Ausgabe dabei ab. Diese blickte in das volle Glas und hatte just in diesem Moment keine Lust den Alkohol in sich aufzunehmen. Denn vielleicht versteckte sich dort die Lösung ihres Problems und wenn sie es trank würde es eventuell in ihrem Innern für immer verschwinden - oder so ähnlich.

"Zuerst einmal musst du dir noch mal diesen Spruch durch die Birne gehen lassen, von wegen war schon mal und kommt auch wieder - wenn auch in veränderter Besetzung. Vielleicht waren wir mal Präsident - vor 100 Leben oder so…"

Starbuck musste darauf lachen. Diese Vorstellung bereitete ihr Vergnügen - sie als mächtigste Frau. Es wäre jedenfalls angenehmer als ihr jetziges Leben.

"Aber was auch immer das sein sollte, was DU suchst - es wird nicht auf dem Boden des Glases zu finden sein.

Kara, es befindet sich auf dem Weg zur Erde. Du warst da. Von dort begann jedes Mal unsere Reise bevor alles um uns Herum endete.
Es ist unspektakulärer als du es dir vorstellst, aber beeinflusst jedes Mal unser Leben.

Das Einzige was ich dir sagen kann ist das du Kara Thrace bist. Das solltest du nie vergessen und dir von keinem was anderes sagen lassen.
Sharon ist dabei für sich selbst das zu begreifen Und wenn du es begreifst, dann hast du deine Antwort gefunden!"

Kara runzelte die Stirn. Eigentlich hatte sie nur Bahnhof verstanden. Da auf dem Glasboden nicht ihre Antwort zu finden war, leerte es mit einem Zug und blickte zur Seite. Der Platz war leer - bis auf den ledernen Mantel. Verdutzt sah sie sich um. Hatte sie so starke Halluzinationen? Dann musste der Stoff hier aber mächtig reinhauen.

"Ey du - das reicht jetzt. Bezahl und verschwinde aus meiner Bar!!" meckerte sie der Barkeeper von der Seite an

Verwundert sah Kara vor sich. Die ganze Zeit hatte sie die Flaschen alleine geleert. Kein zweites Glas, keine zweite Kara. Im Reflex schnappte sie sich den Mantel, griff in eine Innentasche und entnahm eine schwarze Kreditkarte. Der Barmann nahm sie mürrisch entgegen und beglich damit die entstandene Rechung. Starbuck torkelte vom Barhocker herunter und warf den Mantel über. Es war für selbstverständlich, als würde er ihr seit Jahren gehören.

"Hier - verfluchter Kopfgeldjäger!!"

Der Barmann klatschte die Karte vor Kara auf die Theke. Sie steckte sie ein und hatte dabei Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten. Ihr Gleichgewichtssinn kapitulierte fast bei der Menge von Alkohol, den sie intus hatte. Völlig vernebelt warf sie die Kapuze über. In diesem Augenblick unterhielt sich Helo mir Boomer und hatte nur eine Sekunde nicht aufgepasst. Dieser Moment reichte aus das Starbuck verschwinden konnte. Sie ging vor die Tür und hatte Mühe den Gang zu koordinieren. Ein paar Schritte schlenkerte sie durch die Passage und kam an einer Wand zum stehen. Alles drehte sich um sie und manches begann dreifach zu erscheinen.
Während sie so dastand und sich beinahe übergeben musste, rempelte sie jemand an.
Nicht genug das er sie beinahe über den Haufen gerannt hatte in ihrem Zustand, nein - er begann sie auch noch zu beschimpfen. Cpt. Thrace sah auf und blickte unter ihrer Kapuze hervor. Der Rempler wurde schlagartig still und Kara tatschte demjenigen mit einer versoffenen Freude ins Gesicht. Unerwartet stand eine Simonkopie vor ihr, der Kara erkannte.
Aber bevor er etwas tun konnte, nahm ihn Starbuck am Kragen seines Anzuges und führte sein Gesicht zur Wand - mehrmals sogar. Mit Platzwunden im Gesicht und am Kopf ging er schließlich zu Boden. Zwar sahen einige hin, aber niemand hatte weiteres Interesse und gingen schließlich weiter.
Keuchend und vom Alkohol gezeichnet nahm Kara den Cylonen am Stoff seiner Kleindung und zerrte ihn in eine dunkle Ecke hinein. Dabei kicherte sie wie verrückt, was aber nur der Alkohol sein konnte der aus ihre sprach.

"Wer sagt den das man am Boden keine Antworten finden kann?" fragte sich Kara kichernd und keuchend gleichermaßen.

Sie schleppte den bewusstlosen Cylonen zu einem Hintereingang. Dieser war mit einem Zahlenschloss versehen. Aber Kara tippte diesen blind ein und die Tür öffnete sich. Danach schleppte sie den männlichen Cylonen durch die Tür, die anschließend wieder zufiel und nun die völlig entnervte Kara mit dem Cylonen einschloss.
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Ban
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Post by Ban » Thu, 29. Jan 09, 15:42

Heute nur ne ganz kleine Szene. Embarassed Hoffe gefällt euch trotzdem

Du hast irgendwie ein schlechtes Gefühl für die Bewertung von Textmengen... :roll:

Die letzten beiden Teile sind wieder einmal sehr beeindruckend, was die Charakterdarstellungen betrifft. Natürlich ist es allen voran Kara, die handelt, aber die hat dafür umso mehr Probleme. Zum einen ist sie ein Cylon, zum anderen hat sich damit ihr gesamtes Leben aufgehoben und zu guter Letzt hat sie eigentlich keinen Plan mehr, was sie überhaupt noch tun soll. Das sieht man allen voran in dem kleinen Teil, in dem Kara nichts zu tun hat, außer sich mit Alkohol abzufüllen, um zu vergessen (schöne Einleitung übrigens), was ihr aber nicht gelingen will, weil sie ihr letztes Leben einholt.Kara steht mit nichts da und unternimmt momentan auch nichts gegen diesen Umstand, weil es ihr eigentlich völlig egal ist, wie alles andere auch.

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Admiral BSG
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Post by Admiral BSG » Thu, 29. Jan 09, 17:02

Wobei die unklaren Ansätze wieder übersprungen wurden :roll:

1. Was hat Kara andauernd mit dem "Geschlechtsakt" ?
1.1 Was hat das mit Karl Agathon zu tun?
2. Was hat die "alte" Kara aus dem ersten Teil ( nehme ich mal an ) mit dieser Story zu tun ?
3. Gibt es eine Übersetzung des Dialogs zwischen Roslin/Lee Adama und zwischen den beiden Karas?
4. Wo war jetzt die Antwort auf Karas Frage?
5. Welchen Sinn hat der Dialog überhaupt ? :?

Persönlich finde ich das Kara als Final 5 nicht passt. :roll:

Lordadmiral Atlan
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Post by Lordadmiral Atlan » Thu, 29. Jan 09, 17:26

@Viper Das Kapitel war meiner Meinung nach wie immer genial, der Rest wurde von Ban ja bereits gesagt.

@Admiral BSG
Enthält Spoiler Staffel 4:
Spoiler
Show
Aber Ellen Tigh passt als Final One? :roll:
greetz Atlan

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Viper047
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Post by Viper047 » Fri, 30. Jan 09, 16:33

So, etwas zurückgehalten mit der Länge :D
_________________________________________________________

Serienspecial ( Teil 6)

Battlestar Galactica
CHRONOS



Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Begleitet von 2 Marines und ihrer Assistentin eilte Laura zu ihrem neuen Quartier auf der Galactica - was auch gleichzeitig die Behausung des Admirals war. Tory übernahm während der schnellen Schritte die Aufgabe für Roslin auf die Uhr zu sehen und ihr die Minuten anzusagen, die ihr verblieben auf die Colonial One zu kommen. Denn am Abend hatte sie noch eine außerordentliche Sitzung, die sich mit ihrem Notstandsgesetz befasste und heute abgestimmt werden sollte. Für Laura ein wichtiger Termin. Es lag nun in ihrer Verantwortung die unnötigen Verluste, was Zeit und Menschen betraf, zu vermeiden und dafür legte sie sich eine größere Verantwortung auf die Schulter. Eine Verantwortung die nicht unbedingt positiv im Quorum aufgenommen wurde. Denn dieser würde faktisch ausgeschaltet werden und Laura schließlich die alleinige Macht über Flotte und die Galactica geben.
Aber in ihren Augen war es nötig wenn sie die Flotte schützen wollte, vor den Cylonen und vor sich selbst.

Wenige Meter vor der Tür des Admirals hoffte sie Bill nicht anzutreffen. Die Situation, die in Karas Zelle entstand, war immer noch nicht im Geringsten entschärft und sie konnte nun kein zweites Schlachtfeld gebrauchen. Sie brauchte ihre Kraft um das Notstandsgesetz durchzubekommen und die koloniale Verfassung damit bis zum äußersten zu reizen.

"Warten sie bitte vor der Tür!" befahl Laura ihrem Anhang und ging hinein.

Schon auf der Schwelle zum Quartier des Admirals stoppte sie. Leider erhörten die Götter nicht ihre Gebete und Admiral Adama saß an seinem Schreibtisch. Vor ihm ein Tablett mit Geflügelteilen, wahrscheinlich das Essen aus der Kantine, und daneben wie fast immer ein Glas Whiskey um das Essen und den angestauten Frust herunterzuspülen.
Bill registrierte Laura, aber seine Aufmerksamkeit lag woanders.
Er blickte immer wieder kurz lächelnd in den Sessel vor ihm. Laura bemerkte dass einer der Sitzgelegenheiten quer zum Tisch stand, so dass der Admiral problemlos rankommen konnte. Das Essen stand auf einer Ecke des Tisches und sie konnte sehen wie eine kleine Hand nach einem Geflügelteil griff. Der Admiral schmatzte derweil lautstark mit seinem Gast.
Mit einer Ahnung um wen es sich handeln konnte, schloss Laura die Tür und ging zu ihrem Tisch im hinteren Teil des Quartiers. Dabei ging sie am Arbeitsplatz des Admirals vorbei und blickte genau das an was, wie sie bereits vermutete.

Im Sessel saß der kleine Zak Adama, das Hybridenkind von Lee und der Cylonin die als Kara Thrace bekannt war. Er winkte ihr zu und wollte mit seinen fettverschmierten Händen und Mund aufstehen. Bill schlug da mit der Faust auf den Tisch und blickte ernst zum kleinen verschreckten Jungen. Es dauerte nur einen Augenblick und Zak schnallte was los war. Es war eine von Opas Regeln. Erst wenn der Teller leer war, dann durfte aufgestanden werden.
Bill liebte zwar seine Kinder, aber wenn es um Disziplin ging, musste er selbst bei seinen Enkeln ran. Ansonsten hätte er noch einen Starbuck.

"Du wolltest das haben. Also wird aufgegessen. Haben wir uns verstanden, Soldat!" ermahnte Bill mit seiner gewohnt rauen und durchdringenden Stimme.

Der zu kleingewachsene Rekrut salutierte und aß weiter - wie befohlen. Für Zak eh kein Problem, der konnte wie seine Mutter ein Ferkel verdrücken und hätte anschließend immer noch Platz für eine Hochzeitstorte. Er war gefräßig, so drückte es Bill stets aus. Aber verbrannte soviel Kalorien durch den andauernden Schabernack, das er kein Fett ansetzte und eigentlich nur aus Haut und Knochen bestand.
Für die Präsidentin war der Anblick der kleinen "heilen" Familie eine Phrase. Für sie ein weiteres Zeichen das Admiral Adama allmählich seine Objektivität verlor.
William merkte bereits dass Laura alle Beide argwöhnisch bei ihrem Essen beobachtete und ihr Termin im Quorum dabei wohl vergaß. Er konnte im Genick förmlich ihre Wut spüren.

"Willst du was sagen, Laura?" fragte Adama ruhig und gelassen.

Seine Konzentration lag eh bei seinem Enkel als bei seiner Mitbewohnerin. Und dieser Umstand machte Laura nur noch wütender. So tief saß die Enttäuschung über den Admiral. Sie konnte immer noch nicht fassen was er ihr angetan hatte, wie sehr es ihr schaden konnte. Klar, für die einen war es nur ein Kind in der Obhut ihrer Mutter, aber für Laura hieß dies Vertrauensbruch, Autoritätsverlust und eine Schwäche vor dem "Feind".
Der Admiral unterwanderte einfach ihr Wort und brach es vor ihren Augen. Und dann besaß er noch die Frechheit es als militärische Entscheidung zu verkaufen. Für Laura ein Ding der Ungeheuerlichkeit. Was würde dann der nächste Cylon verlangen? Den Abschusscode für die Nuklearwaffen und Admiral Adama würde sie ihm geben - weil es eine militärische Entscheidung war?
Gut, der letzte Gedanke war eher absurd, aber sollte vermitteln was sie Adama von nun an zutraute.

"Willst du das gleich hier klären, Admiral?"

"Warte!" forderte er sie auf und machte sie nur noch rasender vor Wut.

Was fiel ihm ein sie einfach von ihrer Wut abzuschnüren und sie aufzufordern dieser Wut keinen freien Lauf zu lassen. Bevor sie aber ihren Gedanken zu Ende denken konnte, klopfte es an der Tür. Der Admiral gewährte Einlass. Lt. Dualla kam herein. William musste zunächst zweimal hinsehen, da er sie nicht in einem blauen Abendkleid erwartet hatte.

"Sie hatten mich zu sich befohlen, Sir?"

"Ja, Dee. Ich hatte vermutet Zak für eine Weile bei ihnen zu belassen, da sie Dienstschluss haben. Aber wie ich sehe muss ich mich für meine dreiste Annahme entschuldigen."

Anastasia hatte nicht damit gerechnet heute noch den Babysitter für Little Starbuck zu spielen. Sie hatte sich für heute fein gemacht und ein altes Abendkleid nach langem wieder angelegt. Zak fand die Idee natürlich super und stürmte aus seinem Sessel hervor - noch mit einer Hähnchenkeule bewaffnet und einem breiten, fettverschmierten Grinsen im Gesicht.
Für Dee fiel es nun schwer. Sie hatte ein Date mit ihrem Mann. Sie wollte sich eigentlich mit ihm aussprechen, dabei etwas trinken und wer weiß noch was geschehen mochte. Der kleine Adama war da gerade nicht passend.
So traurig sie es auch empfand und so gerne sie den kleinen Racker gerne gehabt hätte, so rang sie sich innerlich zu einer negativen Entscheidung durch und wollte sie dem Admiral mitteilen. Draußen wartete bereits ihr Mann und sie wollte nicht dass er noch länger warten sollte.

"Hey du - Mann bist du aber groß geworden. Natürlich nehmen wir den Kleinen mit!!"

Wie gesagt, Dee wollte ihre Entscheidung mitteilen, wäre ihr Mann nicht zuvorgekommen. Zak eilte zu ihm und Novak hob ihn hoch. Der Sergeant lächelte zu seiner Frau und nickte leicht. Er war einverstanden, da ihre Probleme schließlich nicht bei Zak lagen. Und der Marine hatte immer noch etwas übrig für den kleinen Lunchboxpinkler.

"Nur wenn es ihnen keine Umstände macht, Sergeant."

"Ach was, Admiral. Der gehört praktisch zur Familie. Und teuer wird er auch nicht. Der sieht wohl schon gut genährt aus."

Die letzte Annahme konnte sich Sgt. Novak schenken. Zak rülpste einmal kräftig und fragte nach dem Hauptgang. Sgt. Novak lachte und streckte die Hand nach seiner Frau aus. Der Admiral wünschte allen noch viel Spaß und sah noch zu wie sein Enkel mit den Duallas ging. Es tat William gut den Enkel in solch einer intakten, wenn auch mehr oder weniger, Familie zu sehen.
Als die Tür verschlossen war, postierte sich Adama am Getränkeschrank und wartete ab was ihm Laura zu sagen hatte. Und darauf musste er nicht lange warten.

"Ich bin so was von enttäuscht von dir. Du hast mich wissentlich hintergangen und besitzt die Frechheit es als militärische Entscheidung zu verkaufen.

Weißt du überhaupt was du mir damit angetan hast? Wie ich vor dem Cylonen nun aussehe, der dich sehr wahrscheinlich auch noch in der Hand hat. Bill, du gehst einfach hin und brichst meine Entscheidungen.

Was soll das?"

Der Tonfall wurde schnell laut. Die Präsidentin machte sich Luft. Ihre Atmung und Puls schossen schnell nach oben und das tat ihrem eh schon geschwächten Körper nicht gut.

"Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Laura. Das war eine militärische Entscheidung. Ende der Diskussion!"

Die Haltung des Admirals brachte Laura umso mehr in Rage. Er wich ihr aus, wollte sich nicht ihren Anschuldigungen stellen. Wollte sich seiner Rechenschaft vor ihr entziehen. Aber nicht mit Roslin. Sie hatte im so viel durchgehen lassen, stets ihm vertraut, auch wenn es ihr schwer fiel. Doch diesmal war das Maß voll.
Derweil füllte Adama ein Glas seines besten Whiskeys und trank einen kleinen Schluck. Er hatte keine Lust über Zak oder Kara zu diskutieren. Für ihn gab es keine Grundlage, anders wie für Laura.

"Wage es ja nicht dich deiner Verantwortung zu entziehen, Admiral. Und ob sie mir Rechenschaft schuldig sind.

Sie haben wissentlich und mit voller Absicht ein Befehl des Präsidenten missachtet und für was? Um vor den Feind Schwäche zu zeigen, um ihr meine Schwäche zu zeigen?

Ich hatte nicht ohne guten Grund ihr den Hybriden verweigert und haben ihren Willen auch noch unterstützt - weil sie ihren Verstand verlieren! Sie können nicht klar denken, weil sie in ihr Kara Thrace sehen. Egal wie oft ich sie gewarnt habe. Doch diesmal lasse ich mich nicht von ihnen für dumm verkaufen!!"

Laura fegte wütend über ihren Tisch. Sie schmiss Papiere und Akten herunter. Sie schrie den Admiral an und erreichte damit dass Adama nun zurück schoss. Er wollte sich das von ihr nicht bieten lassen. Nicht von ihr in solch einer Art behandeln lassen.

"Sie unterstellen mir dass ich meinen Verstand verliere - meine Objektivität? Nein, Laura - ich verliere nicht meine Objektivität. Ich kann klar denken und weiß um meine Entscheidungen die ich treffe.

Sie sind es eher die ihren Verstand verliert. Sie merken nicht einmal wie ihr Verstand aus diesem drogenverseuchten und fast kahlköpfigen Körper verschwindet."

Adama musste nicht viele Worte sagen um sie zu verletzen. Diese wenigen Worte hatten ausgereicht um sie tief zu verletzen. Laura setzte sich hin. Sie brauchte etwas um sicher aufgefangen zu werden. Die Aufregung gepaart mit ihrem Krebs schlug auf ihre Gesundheit. Ihr Körper schwächelte allmählich. Mit ihrem schwächer werdenden Körper verschlug es auch ihr die Stimme. Sie blickte mit Entsetzen, Wut und Trauer über Adamas Worte zu ihm.
Der Admiral verblieb in seiner gewohnt harten Miene. Unter der harten Schale tat ihm jedes Wort leid. Er wollte sie nicht verletzen, aber seine Worte und bösen Gedanken waren ausgesprochen und konnten nicht wieder zurückgenommen werden.

"Das ist so was von erbärmlich, Admiral."

"Tue mir einen Gefallen und verschwinde aus meinen Kopf!!"

Der Ton des Admirals war streng und es sollten seine letzten Worte gewesen sein. Er wollte keine weitere bösen Gedanken herauslassen und die Frau, die er so sehr mochte, weiterhin verletzen. Nicht einmal wegen Kara wollte er ihr solche Dinge an den Kopf werden.
So verließ er aus freien Stücken das eigene Quartier. Er wollte nicht in ihrer Nähe sein falls doch weitere böse Gedanken es schaffen sollten aus ihm auszubrechen. Lieber wollte er an die Bar gehen und diese mit hochprozentigem Alkohol ertränken.

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Unbekannte Station
Standort: KK 181

Vor der Bar sammelten sich die Soldaten um Captain Agathon. Sie hatten zuvor stundenlang die Gegend nach Kara Thrace abgesucht, nachdem sie plötzlich verschwand. Helo bemerkte es erst nachdem er sich von einer kurzen Unterhaltung mit Sharon Valerii löste. Starbuck war nicht mehr an ihrem Platz an der Theke und verschwand spurlos in der Menge. Athenas Mann reagierte schnell. Sgt. Hudson verblieb mit Boomer in der Bar und der Rest suchte die Station ab. Denn Helo wollte unter keinen Umständen vor den Admiral treten um ihm zu erklären wie er bloß den Final 5 verlieren konnte. Helo würde das mühsam erarbeitete Vertrauen aufs Spiel setzen und verlieren.
So befahl er seinen Leuten auszuschwärmen. Athena am Raptor sollte aufpassen ob sie Kara sah - vielleicht wollte sie mit dem Raptor entkommen. Jedoch alles Fehlanzeige.
Cpt. Thrace blieb auch nach mehreren Stunden Suche verschwunden und was anderes konnten ihm die Soldaten nicht melden als sie sich am Treffpunkt einfanden.

Der Frust stieg so in Helo und er konnte die Worte des Admirals bereits in seinen Ohren klingeln hören. Er verzog das Gesicht und schlug seine Hände hinter dem Genick zusammen. Wie konnte ihm so was passieren, gerade ihm? Hatte er nicht sowieso wegen der Cylonensache nicht schon genug Ärger am Hals? Vorwürfe über Vorwürfe spuckten durch seinen Kopf.
Als auch noch Sgt. Hudson, die in der Bar auf Boomer aufpassen sollte, mit einer Schlechtwettermiene an seine Schulter klopfte, war für Karl endgültig er Ofen aus. Er deutete nämlich nichts Gutes und wollte es eigentlich auch nicht hören. Er sah jetzt schon wie seine Restkarriere den Abfluss heruntergespült wurde.

"Sir, da wäre was!"

"Sergeant, jetzt kommen sie mir nicht das ihnen Boomer entkommen ist!!" flehte Helo sie förmlich an.

Der weibliche Marine antwortete erst gar nicht darauf und wollte dass der Captain ihr in die Bar folgte. Eher lustlos folgte der koloniale Offizier dem Unteroffizier der Marines.
Sie führte die gesamte Gruppe zur Theke und Helo traf es dann wie der Schlag. Als wäre nichts geschehen saß Kara an der Theke und, was sonst auch, betrank sich.
In ihm wuchs nun eine starke Frustration, gemischt mit einer unbändigen Wut. Stundenlang suchte man sie, machten sich Sorgen und sie saß seelenruhig und trank sich die Hucke voll.
Daneben saß auch noch Boomer und teilte die Aktivität von Starbuck, was der absolute Hohn für den ECO war.

"Bevor du anfängst, kommt ihr alle mal mit!!"

Kara kam ihm zuvor. Sie hielt ihm förmlich den Mund zu indem sie ihre Hand hob. Mit leichten Koordinierungsschwächen stand sie auf und richtete ihren neuen Mantel. Unter ihrem Mantel konnte Helo eine Waffe erkennen - und zwar Hudsons Waffe. War es vielleicht das was sie ihm sagen wollte - und nicht die plötzliche Rückkehr von Starbuck.
Boomer musste mit aufstehen. Sie musste Kara helfen stehen zu bleiben, was bei der Menge an Alkohol sich als Schwierig gestaltete. Anschließend führte sie die Soldaten in ein Hinterzimmer. Der Eingang lag hinter der Theke, schlecht einsehbar vom Innerraum des Ladens. Es war eine kleine Nische. Man registrierte sie kaum wenn man nicht unbedingt wüsste dass sie dort war.
Das Hinterzimmer war ein Büro. Rote Tapete mit verschiedenen Mustern in Weiß, ein Schreibtisch aus Holz mit jeweils links wie rechts Schubladenfächern. Ein normaler Bürodrehstuhl stand dahinter, zwei große verschlossene Schränke aus Metall standen gegenüber dem Schreibtisch. Der Boden war ein weicher, ebenfalls in Rot gehaltener, Teppich. Der Zugang zur Bar war ein geheimer Eingang der wie ein Stück der normalen Wand aussah. Dieser ließ sich vom Schreibtisch aus öffnen. In einer der Schubladen war eine Fernbedienung für die Tür.

Alles eher unspektakulär, da es wie ein normales Büro aus. Wären da nicht 3 Stühle inmitten des Zimmers. Auf den 3 Stühlen saßen besondere Gäste - 2 Cylonen und 1 Xenon.
Sie waren alle übel zugerichtet.
Ganz links saß eine Simonkopie. Er trug einen hellbraunen Anzug und ein weißes Hemd. Sein Gesicht war mit Platz - und Schürfwunden übersehen. Auf seinen Oberteilen, der Anzugsjacke und dem Hemd, waren große und kleine Blutflecken, wie auch teilweise auf der Hose. Sein Gesicht mit Platz- und Schürfwunden verziert. Zwei Zähne lagen auch vor seinen Stuhl.
Diesen Cylonen nannte sie Doc - wahrscheinlich als Hommage an ihre Erinnerung an eine der Farmen auf Caprica.

Der mittlere Cylon taufte die Judas. Er hatte witzigerweise denselben Modegeschmack wie sein Bruder. Nur war er eher der dunkle Typ. Sein Anzug war schwarz und der Stoff ein wenig vornehmer. Das weiße Hemd schien teuer gewesen zu sein. Kara hatte für Lee öfters Hemden rausgelegt und bekam so ein wenig Ahnung über Männermode.
Dieser Cylon hatte nur eine Platzwunde am Kopf und sonst keine weiteren, sichtbare, Verletzungen.

Ganz außen saß eine Frau. Sie trug einen Pilotenkombi. Schätzungsweise 26 Jahre alt, braune Haare, grüne Augen, dunkler Teint, hübsches Gesicht, schlank und sportliche Figur. Kara hatte zwar zuvor nie etwas davon gehört, aber diese Frau entpuppte sich als Xenon - was das auch immer sein sollte. Jedoch waren sie mit den Toastern eng im Bunde, was man vom äußerlichen erkannte, und somit interessant für Kara. Sie sah nicht besser aus wie Doc. Blut und Platzwunden zierten ihren Körper. Ein Auge war bereits angeschwollen, so wie ein Teil ihrer Unterlippe.
Alle 3 waren sie an die Stühle gefesselt. Dabei wurde normaler Draht verwendet, der sich allmählich in ihr Fleisch hineinfraß. Mit ihnen wurde nicht zimperlich umgegangen.

Für Helo und der Rest ein ungewöhnlicher Anblick und natürlich war Klärungsbedarf angesagt. Doch Kara wollte sich nicht mit Erklärungen aufhalten. Sie ließ von Boomer die Tür schließen und holte den Bürostuhl. Bevor sie sich aber setzen konnte, riss sie Helo mit einem Ruck zu sich und wollte bei den Göttern endlich erfahren was hier gespielt wurde - und wie zum Teufel Hudsons Waffe in Karas Besitz kam!

"Bevor ich dir den A….. aufreiße, weil du mich nerven gekostet hast - gib mir die Waffe! Oder ich lass dich erschießen!!" drohte Karl.

Starbuck, die arge Probleme hatte stehen zu bleiben und vor Helo herumtorkelte, interessierte es nicht was Helo wollte. Hier ging es um ihre Antworten. Und das Hudson so blöd war ihr zu vertrauen, da sie Boomer und Kara half die Gefangenen zu verschnüren und sich dabei die Waffe abnehmen ließ, war ja schließlich nicht ihre Schuld.

"Dann erschieß mich!" antwortete Starbuck darauf und tatschte ihm lächelnd ins Gesicht.

Sie torkelte zu ihrem Stuhl und musste sich sicher gehen welcher von den 3 Bürostühlen ihrer war. Völlig vernebelt bahnte sie sich ihren Weg und war froh endlich zu sitzen. Denn die drehende Welt um sie herum machte so langsam kein Spaß mehr.

"Also, wo waren wir hübschen Toaster stehen gebleibt?" fragte Starbuck betrunken.

Während Kara bei dem weiter machte, was sie wahrscheinlich schon in den Stunden ihrer Abwesenheit anfing, war für Cpt. Agathon diese Angelegenheit noch nicht zu Ende. Er zog in einer Kurzschlussreaktion seine Waffe und drückte die Mündung an ihren Hinterkopf. Danach spannte er den Abzugsbügel und wiederholte seine Drohung.
Die anderen Soldaten griffen automatisch zu ihren Waffen. Nur Boomer blieb ruhig und setzte sich entspannt an die Wand. Entweder wusste sie etwas was die anderen nicht wussten oder ihr war es egal das Kara plötzlich den Tod fand.

"Gib mir die verdammte Knarre oder ich blas dir das Hirn raus - TOASTER!!!"

Helo wurde rot im Gesicht. Ihm war es ernst. Seine Hand wurde zittrig. Seine Waffe vibrierte an Karas Hinterkopf aufgrund Karls Nervosität.
Aber nicht nur Helo wurde nervös. Seine Soldaten waren es schon und die Cylonen wurde es auch. Hatte der Mensch Kara eben einen Toaster genannt? War das Absicht um sie zu verwirren oder sollten sie etwa einen der…? Nein, das konnte doch nicht sein, oder?

"Schieß doch, Helo. Mach endlich und drück doch ab!! Ich will nicht mehr! Mach mir den Gefallen und drück ab! Denn ich werde diese Waffe nicht rausgeben. Du musst mich erschießen - bitte!! ERSCHIESS MICH ENDLICH!!!!!"

Die Anspannung wuchs in ihm. Er krümmte langsam ab. Spürte den Druckpunkt seiner Waffe. Er bräuchte jetzt nur einen Millimeter seinen Finger am Abzug zu bewegen und Karas Hirn und Schädelteile würden sich in der blutroten Soße vor ihm verteilen. Doch etwas stoppte ihn. Etwas sagte in ihm nein während seine Crew mit großen Augen seine Entscheidung verfolgte und Kara endlich auf den erlösenden Schuss wartete.

"Fünf Minuten. Und ich warne dich, ich knall dich ab wenn du Mist baust!!"

Langsam nahm er den Druck vom Abzug seiner Waffe. Immer noch zittrig nahm er sie behutsam von ihrem Hinterkopf. Denn er war noch so nervös das die Waffe plötzlich doch noch losgehen konnte. Helo wusste nicht was ihn noch abhielt Kara einfach zu erschießen. Vielleicht lag es daran das es Kara war - für ihn zumindest.

"Dann wollen wir keine Zeit vergeuden. Los, erzählt!!" forderte Kara die Cylonen und Xenon auf.

Sie machte den Eindruck als wäre das eben nicht passiert und machte einfach weiter.

"Wir haben dir es schon erklärt - du kannst uns mal. Und egal wie oft du zuschlägst, wir schalten den Schmerz einfach aus und dann kannst du uns gar nichts!"

Der Cylon, den sie Doc nannte, verspotte Kara lautstark. Er lachte sie aus und dass er damit einen ernsten Fehler beging sollte er nun im weiteren Verlauf bitter erkennen.

"Ok!" sagte Kara nur.

Sie entnahm die erbeutete Waffe, zielte grob auf den Xenon und drückte ab.
Die Frau schrie als das Projektil in ihre Schulter eindrang. Die beiden Cylonen sahen derweil erschrocken zu ihr und die Schmerzenschreie des Xenon drang tief in sie ein und verursachten ein Schaudern. Danach richtete sie ihre Waffe auf den "Doc" und drückte erneut ab. Ihm schoss sie in die Kniescheibe. Ein höllischer Schmerz durchfuhr nun auch ihn. Es dauerte nur sehr kurz als die Nerven die Meldung eines Schmerzes an sein Gehirn schickten und seinen Körper darauf reagieren ließ. Wenige Sekunden später reagierte sein Körper auf das heiße Projektil in der Kniescheibe und den stechenden Schmerz, der nun vom Knie ausging.
Als wäre es nicht genug schoss Kara erneut auf Doc und traf ihn im Bauch.
Der mittlere Cylon verfolgte mit Schrecken wie eiskalt Kara den Cylonen und Xenon anschoss.

"Wisst ihr, ich wollte nett sein. Ich wollte doch nichts weiter als Antworten warum ihr mein Leben so verkorkst habt.

Warum wollt ihr nicht endlich ein paar Antworten geben?"

Seufzend saß Kara auf dem Stuhl. Sie fuchtelte mit der Waffe vor sich rum und erste Tränen kullerten hinunter. Sie war nervlich schon am Boden und die Situation zerrte an ihrer Seele.

"Wir wissen nichts!!" sagte der Xenon in seiner Verzweiflung.

So wie es schien war es für die betroffenen doch nicht so leicht den Schmerz einfach so abzuschalten wenn er bereits derart in ihrem Körper wütete.
Und für Kara war dieser Antwort nichts wert. Sie wollte von denen ihre Antwort haben.

"Ihr versteht wohl nicht. Mein Therapeut hat gesagt: Kara, sie müssen ihre Antworten finden um ihre seelischen Qualen zu beenden.

Und dann hab ich gesagt: Welche Antworten - welche Qualen?

Und dann kam mir, das nur ihr mir sagen könnt was ich wissen will oder muss. Also, warum sagt es mir denn keiner?"

Der Cylon mit der Bauchverletzung meldete sich zu Wort. Er beschwerte sich das Kara keine genauen Angaben machte. Aber sie konnte auch keine machen weil sie selber nicht wusste was sie fragen sollte - besser gesagt, was die richtige Frage war um die richtige Antwort zu erhalten. Sie hing in der Luft, ohne jeglichen Hinweis wonach sie suchen sollte und das machte sie verzweifelter.
Während der Doc um sein Leben kämpfte, der Xenon nicht aufhören konnte zu schreien, war Judas stiller geworden. Er blickte Kara an als würde er etwas wissen von dem die anderen nichts wüssten.

"Judas, sprich mit mir. Wir sind doch im selben Team und sollten uns nicht solche schrecklichen Dinge antun!" flehte sie ihn förmlich an.

Doch die Simonkopie dachte nicht daran zu reden. Seinem Bruder fiel es sofort auf das er Geheimnisse hatte.

"Weißt du was sie von uns will, Bruder?"

"Ich kann nicht!"

Eine Antwort die Kara nicht hören wollte. Ohne überhaupt etwas anzudeuten oder zu drohen schoss sie erneut auf den Xenon und dann auf den Doc.
Beide flehten ihn nun an zu sprechen, dieses Martyrium endlich zu beenden.

"Judas, hilf mir doch alles zu verstehen. Ich dreh noch völlig ab und muss den anderen wehtun. Warum verstehst du denn nicht? Warum hilfst du mir nicht?"

"Sag doch was sie wissen will, BRUDER!!!!!"

Jedoch verbleib er in seiner Haltung und zog es vor zu schweigen. Das veranlasste Kara in ihrer Verzweiflung erneut zu schießen. Wieder mussten Doc und der Xenon herhalten. Sie flehten und bettelten, was es immer auch war - er sollte er preisgeben. Denn kein Wiederauferstehungsschiff war in Reichweite, kein Versteck mit Wiederauferstehungsbecken fertig gestellt - sein Schweigen würde allen das Leben kosten.

Auch Helo wurde es in der Zwischenzeit zuviel und die 5 Minuten waren ebenfalls verstrichen. Er wollte sie zum Aufhören zwingen, jedoch wollte Kara nicht. Sie wollte ihre Antworten und sie wollte sie sofort. Also schoss sie erneut um Judas dazu bewegen zu können seine Mauer des Schweigens zu brechen.
Und die letzte Runde kostete nun das Leben des Xenon. Sie verstummte nachdem Kara ihr, eher unbeabsichtigt, in den Kopf schoss. Der Köper der Maschine sackte zusammen und so was wie Blut lief aus ihrem Schädel heraus.
Dem Doc machte dies ziemliche Angst. Das Schweigen des "Judas" verursachte nur Schmerzen für die Anderen - und davon war nur noch Doc übrig.

"Ich erzähl dir alles was du willst, aber hör auf zu schießen!!" flehte Doc.

Nur Kara wollte den Doc nicht hören. Sie wollte Judas. Da das Magazin verschossen war, hielt sie Helo die Waffe hin und verlangte ein neues Magazin. Nur zögerlich lud der Captain nach und drückte sie umso zögerlicher wieder in die Hand von Starbuck.
Danach schoss sie dem Doc zweimal in die Beine um Judas endlich zu überzeugen wie verzweifelt sie war.

Und es wirkte. Er sah zu seinem Bruder. Er war in sich zusammengesunken und sein Leben hing an einen seidenen Faden. Das machte Judas zu schaffen und schrie dass sie aufhören sollte. Er hatte es sich anders überlegt.

"Ok, ok - hör auf. Bitte, hör auf. Ich weiß was du suchst und ich will es dir sagen - aber bitte hör auf zu schießen….."


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Battlestar Chronos
Standort: Unbekannt

Steve Paye eilte durch die Gänge der Chronos. Er hatte noch eine CAP vor sich und kurz zuvor hatte ihn der Commander ausrufen lassen. Deshalb befahl er seinen heutigen zweiten Mann, Lt. Antonia „Circe“ Orloff, die CAP 837 vorzubereiten. Derweil rannte er schon fertig eingekleidet zum Quartier des Commanders. Es schien wichtig zu sein.
Denn seit seiner Rückkehr mit einem anderen Raptor der Galactica soll er angeblich nicht mehr gesehen worden sein. Abbey meinte sogar das den Commander irgendwas verschreckt haben sollte auf der Galactica. Er wäre kreidebleich gewesen. Aber mehr konnte sie auch nicht erfahren.

Als der CAG der Chronos das Deck mit dem Quartier erreichte, hatte er eine Ahnung dass er nicht alleine war. Jemand folgte ihm. Er konnte es förmlich spüren wie ein Schatten an seinen Fersen hing. Er ließ sich nichts anmerken. Ganz ruhig verlangsamte er sein Tempo, grüßte entgegenkommende Soldaten und stellte sich an eine Wandtafel mit einem Übersichtsplan des aktuellen Decks. In seinem Augenwinkel konnte er auch seinen Verfolger erkennen. Er versteckte sich bei einem der Techniker und versuchte nicht aufzufallen. Was aber zu spät war. Stingray hatte seinen Verfolger auf seinem "DRADIS" erfasst.
Gemütlich setzte er seinen Weg fort und sein Verfolger kam ebenfalls nach. Um seinen Verfolger zu verwirren änderte er plötzlich die Richtung. Er verschwand in einem dunklen Gang. Dort arbeiteten Elektriker an der Beleuchtung. Seinem Verfolger hielt es nicht ab ihn weiter zu verfolgen und tauchte in das Dunkle des Ganges ebenfalls mit ein,
Auf leisen Sohlen schritt er vorsichtig an den Elektrikern vorbei und merkte schnell dass er Stingray verloren hatte. Panik wollte in ihm aufkommen. Denn ohne die Taschenleuchten der Techniker wurde der Gang sehr schnell gruselig und Stingrays Verfolger bekam es nun mit der Angst zu tun.

"Hab ich dich!!" ertönte wie aus dem Nichts die Stimme des CAG's.

Er hatte den Verfolger gestellt. Ihn ausgetrickst indem er einmal rundum gelaufen war und sich wieder von hinten anschlich - ein gemeines Manöver und so was von Hinterlistig.
Aber alles löste sich in Wohlgefallen auf. Ein herzliches Kinderlachen hallte durch den dunklen Gang. Steve hob seinen Verfolger hoch und knutsche diesen zur Bestrafung ab. Es war niemand anderes als seine Ziehtochter Yuki.
Er hatte sie bereits an ihrem kleinen Rucksack mit dem roten Drachen darauf erkannt.

"Aufhören! Ich kapaliere!!"

"Das heißt kapitulieren!!"

Steve warf seine Tochter zu Boden und kitzelte sie noch ein wenig durch. Nachdem sie bildlich gesehen die weiße Fahne schwenkte hörte er auf und nahm sie in den Arm. Er klopfte den Dreck von ihrem Kleid ab und genoss noch ein wenig die kleinen Ärmchen die sich um seinen Hals legten. Seit er sich Yuki annahm, war sie für ihn wie seine eigene Tochter.

"Was suchst du hier? Du solltest doch zuhause warten bis ich wiederkomme."

"Mir war langweilig und es ist blöd zuhause. Du wolltest doch mit mir spielen!"

Stingray wollte darauf antworten, aber das auffällige Rascheln in ihrem Rucksack lenkte seine Aufmerksamkeit eher darauf. Er öffnete ihre Tasche und erkannte schnell die Wahrheit. Auf de Deck war eine Vorratskammer für die Küche 2 der Chronos. Und so wie es aussah war die kleine Yuki in ihrer Lieblingsrolle als Pirat unterwegs. Sie hatte die Kammer um einen Rucksack voll mit Süßigkeiten erleichtert. Und dieser Coup wäre ihr auch gelungen, wenn sie sich sofort nach Hause geschlichen hätte.
Ihr Vater sah es nicht gerne dass sie sich mit süßen Sachen den Magen verdarb. Er versuchte ihr seine gesunde Ernährung näher zu bringen. Aber bevor das geschah, brachte er eher der Chronos bei Stöckchen zu holen.

"Ok. nicht bewegen. Was sehen wir da? Mindestens 5 Tafeln Jumboschokolade, Eiskonfekt, Gummizeugs, Kekse mit Überzug - hat dein Rucksack noch verbaute Taschen innen drin? Wie hast du das alles da rein bekommen?"

Die kleine Yuki schaltete auf Unschuldig. Sie sah ihm ins Gesicht und hob zu ihrer Verteidigung nur die Schulterblätter. Aber für ihren Vater war das keine Entschuldigung für ihren Raubzug.

"Ich habe nix gemacht. Das war schon da drin. Die haben es mir untergejubelt, Steve!"

"Aha, die haben es dir armes Mädchen untergejubelt - verstehe! Dann werden wir folgendes machen. Du wirst jetzt mit einem Marine zu den bösen Männern und Frauen gehen und er wird sie wegen der bösen Tat verhaften. Dann werde ich dem Commander Meldung machen und die müssen dann alle Karamell essen bis sie platze!!"

"Steve, ich bin ein Kind und kein Idiot!!

Die Antwort auf Stingrays Vorschlag kam prompt und trocken aus dem Munde von Yuki Tanaka. Woher sie diesen Charme wohl hatte?
Der Marine war jedoch keine leere Drohung und er befahl dem Corporal Yuki samt Beute zurückzubringen.
Er ab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und schickte sie mit dem Marine los. Danach sollte sie schleunigst nach Hause - und einen Apfel essen. Aber das Letzte war eher Wunschdenken.
Yuki aber dachte derweil nicht daran aufzugeben. Sie hatte sich erwischen lassen und versuchte über ihren Charme aus der Situation etwas Positives abgewinnen zu können.

"Ok, Soldat - 2 Tüten Gummibären und 1 Jumboschokolode. Und sie vergessen mich gesehen zu haben!"

"Nein!!" antwortet der Marine trocken auf die Bestechung der Kleinen.

"Ich merke sie sind ein harter Verhandlungspartner und einer der wenigen Leuchten. Jeder hat seinen Preis. Nennen sie mir ihren und wir verhandeln!"

Als Stingray zu Commander Hamilton rein wollte, kam ihm der Corporal entgegen. Er war in Begleitung eines Privates und sie teilten sich Süßigkeiten. Der Captain traute seinen Augen nicht und zur Piraterie kam auch noch Bestechung von Soldaten hinzu.
Steve wollte darüber erst gar nicht nachdenken, verdrehte kurz die Augen und ging hinein.
Ein kurzer Blick an Hamiltons Schreibtisch und der CAG wollte eigentlich noch mal vor die Tür. Denn Chief Tyrol und Erickson waren ebenfalls da und machten ihren Bericht.
Der Commander winkte den CAG aber zu sich.

"….und die Hebeanlage Steuerbord hat einen strukturellen Schaden. Sie kann zwar betrieben werden, sollte aber in nächster Zeit komplett ausgetauscht werden. Wir können keine Garantie geben das sie einem Gefecht standhält und der Hangarbereich der Chronos ist voll mit Munition und die Betankungsanlage nicht zu vergessen." meldete Erickson.

"Wird berücksichtigt, Chief. Wann werden sie mein Schiff wieder flott bekommen haben?"

"Sir, wir werden mindestens noch eine Woche brauchen. Das Verlegen geht zwar voran, aber keiner kann die volle Operationsfähigkeit garantieren. Zum Beispiel werden wir die Waffenanlage Backbord für mehrere Stunden lahm legen müssen um fehlerhafte und zerstörte Leitungen auszutauschen. Der letzte Betrieb hat uns weitere Fehlerquellen offenbart.

Und dann noch…"

Chief Tyrol wurde in seiner Ausführung unterbrochen. Der Commander wollte kein weiteres Wort mehr hören. Denn Galen gab ihm nicht die Antwort die er hören wollte.
Die Techniker der Galactica und Chronos arbeiteten im Akkord, aber konnten keine Wunder vollbringen. Allmählich zeigten sich nach den ersten Reparaturen weitere Bereiche die ebenfalls angeschlagen waren und nur durch die Maßnahmen der letzten Stunden erkannt werden konnten. Natürlich konnte die Chronos mit diesen Fehlern betrieben werden, aber es gab keine Garantien auf volle Funktionsfähigkeit.

"Chief Tyrol, sie können solchen Blödsinn bei Adama verzapfen. Aber das hier ist wirklich noch ein Kampfstern der Kolonialen Flotte. Oder sieht das für sie aus wie ein verfluchter Vergnügungsdampfer auf Erholungsfahrt?"

"Nein, Sir!" antwortete Tyrol leise.

"Dann erzählen sie mir nicht dass wir noch eine Woche hier rum sitzen werden und zusehen wie die Männer fett werden.

Also, überlegen sie sich ganz genau wie lange die Reparatur benötigen wird. Und 1 Woche werden wir schnell wieder vergessen. Wiederholen wir es noch mal zur Sicherheit: Wann werden sie mein Schiff wieder flott bekommen haben?"

Der Ton des Commanders war als boshaft zu beschreiben. Er trieb die beiden Chiefs in eine Ecke, aus der sie unmöglich wieder raus kamen. Die eine Woche war noch gut geschätzt, da sie vermuteten die wirklichen Ausmaße erst in der Reparaturphase festzustellen. Aber das war Hamilton egal. Denn Timothy wollte eine schnelle Operationsfähigkeit seines Schiffes.

"Mit allem Respekt, Sir - das können wir dann unmöglich zeitlich einschränken. Wenn es fertig ist, Sir!!"

Chief Erickson machte sich und seinem Kameraden von der Galactica keinen Gefallen mit dieser Aussage. Steve deutete auf seine Uhr und wollte schon gehen. Aber Hamilton ließ noch mal Gnade vor Recht ergehen und ließ den beiden Technikern Zeit bis morgen um ihn eine befriedigende Antwort zu geben.
Er schickte sie dann wieder raus und bat Steve platz zu nehmen.

"Captain, wie ist der Status meiner Piloten?"

Ohne einleitende Worte kam der Commander schnell zum Punkt. Er überrumpelte den CAG ein wenig, weil Steve dem CO nichts Neues erzählen konnte. Die Staffeln der Chronos waren einsatzbereit - wie immer.

"Einsatzbereit, Sir!! Aber das wissen sie doch."

"Captain, ich nehme sie beim Wort. Wenn wir zur Flotte zurückkehren müssten schwierige Entscheidungen gefällt werden. Denn da drüben herrscht das blanke Chaos. Und wir müssen es wieder richten. Wir müssen die Menschen vor den Cylonen schützen, um jeden Preis!!

Kann ich mich auf sie verlassen, Captain?"

Verwirrt blickend nickte Steve. Natürlich konnte er sich auf seine Männer und Frauen verlassen.
Nach der stummen Zusicherung war das Gespräch, das so wichtig und dringend war das es keinen Aufschub duldete, auch schon vorbei.
Timothy befahl den CAG zurück zu seinem Posten. Steve stand mit gemischten Gefühlen auf. Was hatte der Commander drüben bloß erlebt das er plötzlich so durch den Wind war?
Er verließ dann auch schon wieder das Quartier und zurück zu seiner CAP. Auf dem Weg dorthin ließ er sich alles durch den Kopf gehen. Er vermutete nichts Gutes und das schwere Zeiten auf sie zukommen könnten.

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Colonial One

Die Mitglieder des Quorums hatten sich versammelt. Tory verteilte die heutigen Punkte und gemeinsam warteten sie auf Präsidentin Roslin. Lee fühlte sich noch ein wenig Unwohl auf dem Platz des Vertreters von Caprica und blickte etwas hilflos durch die Runde. Tom Zarek, der mit Roslin am Kopf des Tisches saß, bemerkte die Hilflosigkeit des ehemaligen CAG's der Galactica.
Und so stand er auf um Lee seine Nervosität zu nehmen. Er bat um Ruhe, um den neuen Vertreter vorstellen zu können.

"Ruhe meine Damen und Herren Vertreter. Wie sie alle sicherlich noch wissen hatten wir eine personelle Änderung Capricas im Quorum. Lee Adama, der Sohn des von uns geschätzten Admiral Adama, ist an dessen Stelle getreten und wird nun für die Mensche von Caprica sprechen.

Ich denke über die Person brauchen wir keine weiteren Worte zu verlieren. Sie haben alle einstimmig für die Änderung gestimmt. Und Mr. Lee Adama ist nun nicht wirklich ein unbeschriebenes Blatt.
Wir möchten ihn deshalb herzlich Willkommen heißen und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit."

Die Mitglieder des Quorums klatschten lautstark in die Hände. Lee fühlte sich in seinem Anzug ein wenig beengt. Zwar war das warme Willkommen des Vizepräsidenten freundlich, aber verbesserte nicht wirklich die Lage von Apollo.
So nickte er freundlich und ließ den Applaus über sich mehr oder weniger ergehen.
Während die Mitglieder den Neuzugang herzlich Willkommen hießen, kam auch Präsidentin Roslin hinzu. Zarek schaltete schnell und forderte die Mitglieder auf sich von den Stühlen zu erheben.
Lee folgte der Anweisung und erhob sich ebenfalls vom Stuhl. Dabei sah er nach vorne zu Laura. Sie wirkte ein wenig angefressen und nicht wirklich anwesend. Tory rückte ihr den Stuhl zurecht, dann kamen ein kurzer Gruß seitens Roslin und ein etwas erzwungenes Lächeln.
Danach setzten sich alle wieder. Zarek eröffnete mit dem Schlag seines kleinen Holzhammers die Sitzung. Roslin war das gerade Recht. Sie wollte es so schnell wie möglich über die Bühne bringen und wieder gehen.

"Die heutige Sitzung ist eine außerordentliche Sitzung. Wir stimmen heute über das Notstandsgesetz ab. Sie hatten alle die Gelegenheit mit ihren Stäben zu diskutieren. Wir hatten alle über die Notwendigkeit hier diskutiert und sie hatten die Möglichkeit ihre Anliegen vorzutragen.

Ich habe ihre gehört und ich meine ebenso geäußert. Nachdem keine Bedenken mehr vorhanden sind und die Notwendigkeit vom Quorum erkannt wurde, bitte ich sie nun endgültig darüber abzustimmen. Das sollte schnell gehen und wir können diese Sitzung dann auch wieder schließen.

Bitte, das Quorum hat nun die Initiative!"

Die Worte waren schnell gesprochen. Tory forderte nun die Mitglieder auf dagegen oder dafür zu stimmen. Für dieses Gesetz, welches in der Verfassung verankert war, brauchte Laura die Einstimmigkeit des Quorums. Niemand durfte sich enthalten, sondern klare Position beziehen.
Zunächst fragte Tory nach Stimmen dagegen und niemand meldete sich. Bei den Stimmen für das Gesetz gingen alle Hände hoch - bis auf Adama. Er zögerte und konnte mit seinem Gewissen dieses Gesetzt nicht vereinbaren. Zunächst einmal sprach Laura dass alle darüber sprachen und ihre Bedenken äußern konnten. Aber das entsprach nicht der Wahrheit. Lee kannte nur die Protokolle und einige Fragmente des Zustandekommens.
Das Gesetz würde, wenn es verabschiedet werden würde, die Verfassung und das Quorum faktisch ausschalten. Laura hätte die alleinige Gewalt über die Galactica. Und nur sie könnte den Notstand für aufgehoben erklären.
Früher hatte das Quorum das Recht den Präsidenten dazu zu bewegen die Gefahrenlage aufzuheben falls ihre Untersuchung keine Gefährdung erkennen ließ. Und der Präsident war unter bestimmten Voraussetzungen an das Quorum gebunden. Seine Macht wurde eingeschränkt, und das war auch so gewollt.
Aber hier hätte Laura das alleinige Recht schalten und walten wie sie konnte.

"Mr. Adama - ihre Stimme, bitte!" forderte Laura ihn freundlich auf.

Aber Lee Adama dachte nicht daran. Roslin hatte sich nicht ans Protokoll gehalten. Es fand ein Wechsel des Personals statt und Lee hatte nicht die Gelegenheit sich äußern zu können. Und er wollte sich äußern.

"Tut mir Leid, Frau Präsident. Aber ich kann im Namen meiner Wähler nicht zulassen dass die eh schon sehr stark angegriffene Verfassung aufgehoben würde. Ich kann und werde nicht zustimmen können."

Es wurde nun laut im Quorum. Lees Aufbegehren gegen Roslin trat nun eine Lawine der Entrüstung und Diskussionen los. Dabei merkten sie nicht wie Zarek leicht lächelte. Er wusste warum seine Wahl auf Adama gefallen war. Er wusste nun warum er für Lee kämpfte und darlegte warum der junge Adama ein idealer Vertreter im Quorum wäre.
Es war nicht nur seine Verbindung und Erfahrung mit der Galactica, sondern vor allem sein Verständnis für Gerechtigkeit.


Und für Laura wurde der Tag noch schlimmer. Schon der zweite Adama der sie mit Füßen trat. Ihr Blick war leer, doch dahinter verbarg sich Enttäuschung und Wut.
Zarek rief nach einem Moment des Aufruhrs zur Ruhe.

"Mr. Adama, niemand hat je gesagt das die Verfassung aufgehoben werden würde. Dieses Gesetz ermöglicht den Schutz der Flotte schneller voranzutreiben. Hiermit sollen wichtige Entscheidungen, die zum Schutz der Menschen in dieser Flotte dienen, ohne Umwege getroffen werden.

Gerade sie wissen die Umstände, was dieses Gesetz nötig macht. Ich will verhindern dass mehr Menschen ihr Leben verlieren, weil wir uns über Kleinigkeiten streiten. Es ist für den Notstand, Mr. Adama. Und nicht dafür ausgelegt eine Diktatur aufrecht zu erhalten."

"Mit alle nötigen Respekt, Frau Präsident. Ich erachte diese Änderung genauso für wichtig. Ich kann ihren Standpunkt nachvollziehen und bin ihrer Meinung.

Aber, ich hatte zuerst einmal keine wirkliche Gelegenheit mir ein komplettes Bild zu machen. Dann sind Passagen drin, die wirklich sehr ungenau gehalten worden sind. Eine Gefahrensituation kann auch schon entstehen wenn ich das Messer in die Hand nehme um mir das Brot zu streichen. Wollen wir deshalb gleich den Notstand ausrufen - bestimmt nicht.

Oder über die Dauer wird sich auch nur sehr vage ausgesprochen. Und das der Präsident während dieser Zeit das alleinige Entscheidungsrecht hat. Das Quorum wird ausgeschaltet und die Verfassung wird beschnitten, bzw. ebenfalls ausgeschaltet.

Für mich hört sich das wie eine Diktatur an. Und diese sollten wir unter keinen Umständen zustimmen, auch wenn wir ihnen sehr viel zu verdanken haben.
Es besteht noch eine Menge Klärungsbedarf bevor ich meine Stimme dafür gebe, Frau Präsident!!"

Wieder wurde es laut. Das Quorum begann zu diskutieren, Zettel wurden in die Luft gehoben, Beschwerden und Anfragen ausgesprochen - das Chaos brach nach Adamas Worten aus.
Roslin zog ihre Brille ab und fiel geschafft in ihren Sessel zurück. Sie blickte zu Adama und wollte ihn am liebsten erwürgen. Ihr Blick würde ihn sofort den Kopf zerplatzen lassen und in alle Himmelsrichtungen verteilen. Wochenlange Arbeit, Kompromisse, Überstunden, Tagungen - alles in einer Minute dahin gewesen.
Zarek freute dieser Umstand innerlich und Lee fühlte sich in seiner Haut überhaupt nicht wohl. Er fühlte sich so als würde er vor seinem Vater stehen und Rechenschaft ablegen. Aber meinte Roslin nicht er sollte so agieren so wie er als CAG es getan hatte? Und genau das tat Lee. Sehr zum Missfallen der Präsidentin.

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Captain Steve Paye
Rufname: Stingray
Viper 1049
Auftrag: Patrouille


4 Viper Mk VII bahnten ihren Weg durch den Nebel. Sie waren wieder auf dem Rückweg von einer ereignislosen Patrouille, jedenfalls das erste Drittel der CAP. Sie flogen Richtung Chronos und trafen dort dann auf die zweite CAP. Sie würde dann in den Bereich fliegen die zuvor von Stingrays Leuten abgeflogen wurden. So konnte eine nahezu lückenlose Bewachung des Gebietes garantiert werden. Die Bereiche der CAP's überschnitten sich um dem Feind keine Lücke zu bieten.
Denn der Angriff der Cylonen, und Xenon, war nicht vergessen.
Das jedoch war nicht der primäre Gedanke von Steve. Er dachte noch über die Szene in Hamiltons Quartier nach. Was war da bloß los? Was brachte den Commander so in Rage? Und was wollte er damit andeuten dass die Chronos etwas in der Flotte zu bewirken hätte - dem Chaos entgegenzutreten?
Sein mulmiges Gefühl blieb ungebrochen. Er ahnte Böses wenn der Battlestar wieder zurückkam.

So schwieg er die meiste Zeit über während seine Piloten das Quasseln nicht unterlassen konnten. Seine Nummer 3, Abbey, fand es ziemlich merkwürdig das der Captain nicht zumindest einmal befahl das Reden einzustellen. Sie meldete sich bei ihm und prompt forderte er sie auf den Kanal zu wechseln, wo sie ungestört reden konnten. Für Stone ein sehr deutliches Zeichen das etwas nicht stimmen konnte.

"Hey Boss - warum so schweigsam? Yuki wieder auf Diebestour?"

"Sie wechselt jetzt die Branche, zu Bestechung von Militärangehörigen!"

Ein kurzes Lachen über Funk. Abbey wusste natürlich um den reizenden Charme des kleinen Red Dragon. Schließlich war Yuki, das offizielle Maskottchen der Viperstaffeln, so was wie eine Tochter von allen Piloten - sozusagen einer großen Familie.

"Abbey, was weißt du genaues über Hamilton? Was hat er drüben gemacht?"

"Keine Ahnung. Nur das was ich gehört habe, Boss. Warum?"

"Ich hatte ein ziemlich merkwürdiges Gespräch. Er fragte ob er sich auf uns verlassen kann - wenn es drauf ankommt."

"Bevor wir wieder umschalten müssen, Captain. Ich teile mit ihnen eine Vermutung, die auch manch andere haben. Ich denke dass die Cylonen die Flotte unterwandert haben und die Crew der Galactica manipuliert.

Ich mein, kommen sie, Sir! Ganz ehrlich - die machen Babys und heucheln denen so was wie Liebe vor. Die sind alle nicht mehr bei Verstand und brauchen unsere Hilfe!!"


"Und würden sie auch notfalls auf unsere Kameraden der Galactica schießen?"

"Ohne zu zögern, Sir. Tut mir leid das sagen zu müssen, aber wenn es der Sicherheit und Überleben der Menschheit dient - da würde ich sogar die Galactica sprengen. Die hätte keine Chance gegen unseren Titanen und wir pusten das cylonenverseuchte Dreckstück aus dem All.

Ich schalte wieder um, Sir!"


Mit einem kurzen Handgriff schaltete auch der Captain den Kanal um. Die Worte von Stone schockten ihn doch sehr. All die Zeit dachten sie allein zu sein. All die Zeit kein Zeichen von weiteren Überlebenden. Dann fand man sie, nicht umgekehrt. Ihnen wurde geholfen die Chronos fit zu machen, ihnen wurden die Cylonen offenbart - die Galactica schien nicht wirklich etwas geheim halten zu wollen. Selbst wenn, rechtfertigte es mit Gewalt die Macht an sich zu reißen und noch mehr Menschen zu töten? Die Galactica sogar zu vernichten?
Steve meinte das niemand von ihnen vollkommen im Bilde war, niemand alle Zusammenhänge er kannte und deshalb einen Fehler begannen. Er zweifelte daran dass die Galactica das Böse war, für das die Crew der Chronos es hielt.

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Unbekannte Station
Standort: KK 181

Kara stürmte aus dem Hinterzimmer heraus. Sie war verwirrt, verängstigt, wütend und vieles mehr. Sie torkelte zur Bar und legte die Waffe auf die Theke. Der Barmann übersah sie einfach. Für ihn nichts Besonderes und stellte nur eine weitere Flasche vor sie hin. Boomer und Hudson folgten ihr. Sie stand ja noch immer unter Bewachung der Marines. Aber Kara machte keine Anstalten überhaupt fliehen zu wollen.
Im Gegenteil. Für sie begann erst alles. Die Worte der Simonkopie hallten immer noch durch ihre Ohren. Sie hörte noch jedes Wort, als würde er sie tausend Mal wiederholen. Sie öffnete hastig die Flasche während Sgt. Hudson die Waffe nahm. Starbuck wollte sie nicht. Sie hatte das in der Hand was sie haben wollte. Sharon setzte sich neben sie und blieb still. Sie würde reden wenn es an der Zeit war. Und jetzt brauchte Kara erst einmal Zeit für sich.

Helo und der Rest der Truppe kam ebenfalls heraus. Sie stellten sich alle an die Theke und warteten ab was Kara dazu zu sagen hatte. Denn wahrscheinlich hatte nur sie verstanden was der Cylon sprach, bevor Kara ihn durch einen Kopfschuss erledigte. Der Doc starb kurz zuvor an den Verletzungen.
Für Karl kam das sehr unvermittelt. Es schien als hätte der Cylon, der als Simon bekannt war, nicht einmal alles gesagt als Starbuck die Waffe an seine Stirn richtete und dann abdrückte.
Er fand keine Erklärung für all das - das tat niemand von den menschlichen Anwesenden.

"Ihr macht die Sauerei da drin weg - verstanden!!" mahnte der Barmann.

Starbuck winkte nur ab und trank hastig die halbe Flasche leer. Sie wollte alles aus ihrem Kopf spülen, aber es funktionierte nicht. Es blieb an ihr haften und krallte sich fest.

"Was war da eben passiert, Kara?" fragte Helo nach einer kurzen Verschnaufpause.

"Du verdammter Idiot. Du hättest mich einfach nur erschießen sollen! Einfach nur erschießen……"



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Battlestar Galactica - Rise of the Cylons Mod HQ
The signatures were created by man
They rebelled
They evolved
There are many copies
And they have a plan....[ external image ]

Niko von Hinten
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x4

Post by Niko von Hinten » Sun, 1. Feb 09, 12:17

Was?
Was?
WAS? Was hat der Toaster denn zu Starbuck gesagt?
So eine Gemeinheit. Schon wieder an der spannendsten stelle hört das Kapitel auf. :headbang:
So, etwas zurückgehalten mit der Länge Very Happy
Jaja, ein Telefonbuch ist ja auch nur ne Broschüre! :D

Dieses Kapitelchen war mal wieder ausgezeichnet und man bekommt hier auch das Gefühl, was es bedeutet, wenn es heißt: All dies geschah bereits und all dies wird wieder geschehen. Allerdings hat sich einiges auch geändert.

Laura Roslin tut mir hier irgendwie Leid. Sie bekommt das Gefühl von keinem verstanden zu werden und ist ziemlich sauer auf den alten Mann und dann auch noch Lee.
Hamilton scheint von seiner Paranoia besessen, auf der Galactica würden die Toaster das Zepter in der Hand halten. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das weiter entwickelt.
Die kleine Yuki wurde sehr niedlich dargestellt. :)

Aber!
Was hat der verdammte Toaster nur zu Starbuck gesagt??? :o

Jeden Falls freue ich mich schon auf die FSG
Neue Signatur in Bearbeitung! Bitte warten ... bitte warten ...

Lordadmiral Atlan
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Post by Lordadmiral Atlan » Sun, 1. Feb 09, 17:20

@Niko Das ist nichts neues.

@Viper Das Kapitel war genial.
Hamilton scheint die halbe Eimerflotte für Toaster zu halten, Kara will erschossen werden und was die Toaster gesagt haben würde ich auch gerne Mal wissen.

Das wirft natürlich wieder neue Fragen auf.

Hoffentlich gibt es bald wieder eine Fortsetzung

greetz Atlan

Ban
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Post by Ban » Sun, 1. Feb 09, 17:45

*notier: Der CO der Chronos ist ein paranoider Mensch, der grundsätzlich von jedem, der nicht zu seiner Crew gehört, das Schlechteste erwartet* Interessant, werde ich mir merken.
Es entwickeln sich immer mehr Konflikte, die tief ins Innerste der Betroffenen vorstoßen. Auf der einen Seite ist da Hamiltons Paranoia, die einen dunklen Schatten auf die Flotte und die dortige Situation wirft, denn die Cylonen, auch wenn rebellische, haben einen gewissen Einfluss auf die Flotte, der sicherlich nicht allen zusagen wird. Dazu kommt dann noch der Konflikt innerhalb der Regierung, der Roslin psychisch ruiniert und die Regierung geradezu handlungsunfähig macht. So wiegelt Lee zur Zufriedenheit und vielleicht auch später unterstützt von Zarek den Zwölferrat auf, wodurch zwangsläufig die Lage Roslin und Adama/Zarek entstehen müssen, wobei Zarek und Lee auch ihre Differenzen haben werden.
Dazu kommt noch, dass Roslin von Adama extrem enttäuscht ist, weil der es gewagt hat, seinen Enkel auch weiterhin als diesen zu akzeptieren, obwohl er ein Hybrid ist. Das natürlich ist auch für Adama seltsam und sicherlich ist das Alles noch nicht endgültig, immerhin akzeptiert er Athena und Hera, waum sollte er da nicht auch Kara als Cylon akzeptieren können? Abgesehen davon, dass er sich bitter verraten und enttäuscht fühlen muss, immerhin war sie für ihn immer wie eine Tochter.
Nicht zu vergessen, ist dabei Kara selbst, die nicht nur völlig fertig ist, sondern auch eine geheimnisvolle Botschaft von einem Cylon erhalten hat, die ihr selbst wohl nicht wirklich gefällt und von keinem anderen verstanden wird. Es macht sie so fertig, dass sie sogar sterben will, weil sie sich in ihrem Leben als Verräterin und Betrügerin sieht, weil sie ist, was sie nicht sein will, was sie bekämpfen will.

Greetz Ban

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Viper047
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Post by Viper047 » Thu, 19. Feb 09, 14:22

So, ein weiteres kleines Teilchen. Darin auch etwas persönliches eingebracht.

Hoffe den 4 oder 5 Stammleser gefällt es.

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Serienspecial ( Teil 7)

Battlestar Galactica
CHRONOS



Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Schweigend stand der Admiral vor der Zelle der Cylonin die er einst als Kara Thrace kannte.
Im Stillen beobachtete er ihren Schlaf und dachte über viele Dinge nach.
In seinen Händen hielt er einen Bericht von Cpt. Agathon. Er schrieb über die Vorkommnisse auf der Handelsstation auf der anderen Seite des Tores. Von der Ankunft bis hin zu den Cylonen, die man dort antraf. Und genau dieser Umstand bereitete dem Alten Mann Kopfschmerzen.
Egal wie weit sie flohen, egal wo sie sich versteckten oder wie leise sie davon schlichen - die Cylonen waren wie ein Schatten stets auf ihren Fersen. Ein Schatten der sich als Dämon der Vernichtung und des Todes entpuppte. Ein Dämon, von den Menschen selbst geschaffen.
Er würde sie immer verfolgen, ob im Weltall oder in den Träumen. Dieser Dämon würde solange nicht ruhen bis er den letzten Menschen in die Abgründe riss, die der Mensch schuf um den Cylonen hineinzuwerfen. So bitter die Pille auch war, der Mensch war selbst schuld an diesem Umstand. Nicht Gott erschuf diese Wesen, nein, es war der Mensch. Der Mensch schuf sich diesen Alptraum und dachte nicht an die Konsequenzen seines Tuns.
Er selbst hatte immer wieder gepredigt den Sieg über die Cylonen als Warnung zu nehmen. Als Warnung das der Mensch sich eines Tages selbst vernichten würde ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Das seine Kreativität nicht nur das Leben erleichtern oder verschönern würde, nein - sie könnte ihn auch umbringen. Und das tat sie nun. Der Mensch legte nicht selbst Hand an sich zu vernichten, er überließ es den Cylonen. Einem Werk das seiner Kreativität entsprang. Einer Maschine, die das Leben in den Kolonien erleichtern sollte, den Menschen schützen. Doch der Schuss ging nach hinten los. Der Mensch versklavte seine eigenen Gedanken, beutete sie aus und bekam am Ende die Rechnung dafür serviert. Es war nur eine Frage der Zeit bis der Mensch für seine Natur einen Denkzettel bekam. Alles was er in die Hände bekam wollte er versklaven, sich als Herrscher über alles aufspielen - nur um am Ende wieder vom Thron gestürzt zu werden. Hatte der Mensch nicht aus seiner eigenen Geschichte gelernt? Wusste er nicht was mit Tyrannen am Ende stets geschah?

William belegte seine Ansicht stets mit Beispielen aus der Geschichte oder aus der Natur. Die Natur wehrte sich gegen den Menschen. Sie machte ihn krank, zerstörte seine Welt so wie der Mensch ihre zerstörte. Und mit den Cylonen war es nicht anders. Der Mensch erschuf die Maschine um sie zu beherrschen. Und die Maschine wehrte sich und vernichtete seine Herren nahezu komplett. Der Mensch, in seiner Eitelkeit gekränkt, wusste sich aus der Affäre zu ziehen und legte Verantwortung von sich ab. Er sah sich nicht in der Verantwortung was die Cylonen taten. Er war unschuldig an all dem und die bösen Maschinen, die teuflischen Cylonen, rasteten ohne Grund aus. Vielleicht ein Systemfehler?
Eines erreichten die Cylonen jedenfalls - sie schweißten die Menschen im Angesicht des Todes zusammen. Sie bäumten sich auf und schlugen die Cylonen vernichtend. Und die Cylonen wussten wann sie geschlagen waren und zogen sich zurück. Der Mensch wusste es nicht und machte dort weiter, wo er einst aufhörte. Die Cylonen spielten da keine Rolle. Es war die Natur des Menschen.

Und nun schlugen die Cylonen zurück und auf dem Zellenbett lag ihre hinterhältigste Waffe. Sie schlich sich in das Leben der Menschen, hinterging sie mit menschlichen Mitteln. Sie trafen den Menschen mitten in der Seele. Aber anders hätte es der Mensch auch nicht getan!
Er wurde mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Die Eltern wurden von den Kindern von ihrem Platz verwiesen. Denn es war doch der Lauf der Dinge das Eltern sterben mussten damit die Kinder sich entfalten konnten. Das sagte einst Athena, in einem der ersten Gespräche.
Dennoch war es schwer zu verdauen. Und je länger der Admiral auf das Bett starrte, umso schlimmer wurden seine Kopfschmerzen. Die Cylonen hätten nichts Schrecklicheres anstellen können um den Menschen zu brechen. Brich sein Herz und der Mensch wird sich nie oder nur sehr schwer davon erholen.
Dem Admiral wurde auf dieser Flucht schon mehr als einmal das Herz gebrochen. Zuerst Boomer, dann Kara und Zak. Wie viel könnte sein altes Herz noch verkraften bis ihn die Cylonen endgültig bezwungen hatten?

Während der Alte Mann noch in Gedanken versunken auf das Bett starrte, erwachte Kara aus ihrem Tiefschlaf. Sie lag auf dem Bauch, das Gesicht im Kissen vergraben und nur ein kleiner Spalt offen um Luft zu schnappen.
Langsam, müde und noch vom Alkohol beeinflusst, erhob sich die ungewollte Cylonin von der Matratze und blickte an die Wand vor sich. Noch war alle verschwommen und sie versuchte sich zu konzentrieren - einen klaren Blick zu bekommen, und klare Gedanken.
Während sie wartete dass der Körper auch so langsam erwachte, schmeckte Kara auf ihrer Zunge eine Mischung aus Alkohol und Bettbezug. Sie schmatzte und versuchte den ekligen Geschmack wegzubekommen. Starbuck verzog das Gesicht, als hätte sie am Tag zuvor einen alten Putzlappen verspeist.
Ihre Arme waren nicht kräftig genug um sie zu halten und so setzte sie sich an die Wand. Die Beine schwang sie lustlos über die Bettkante und starrte auf den Boden vor sich während sie mit ihren Händen durch ihr blondes Haar fuhr.
Dabei bemerkte sie dass sie nicht alleine war. Sie bemerkte eine Gegenwart. Augen die sie anstarrten. Für sie nichts Neues. Schon ihr ganzes Leben starrte man sie an. Oder bildete sie sich dass alles nur ein - das Leben. An diesem Morgen war sie noch zu betrunken um einen klaren Gedanken zu fassen. Sie wollte darüber nicht nachdenken. Am liebsten wollte sie über gar nichts nachdenken. Denn alles zurzeit verursachte bei ihr starke Kopfschmerzen.

"Sie sollen kräftig auf den Putz gehauen haben!"

Es klang nahezu väterlich diese Feststellung des Admirals. Kara hörte einen Ton heraus den sie nur aus der Vergangenheit hatte. Aus einer Zeit als das Leben noch in Ordnung war. Als der Admiral noch so was wie ein Vater für sie war - ein Großvater für ihren Sohn.
Doch nein - HALT! Da waren sie wieder. Gedanken aus der Vergangenheit. Dinge, die ihr seelisch schmerzten. Ihre Kopie hörte diese Worte von ihm. Es war ihre Kopie, die wie eine Tochter für ihn war. Doch nicht sie. Sie, ein dreckiger Cylon. Sie hasste sich mit jeder Minute mehr. Und sie hasste ihre Kopie und war froh dass sie starb. Denn sie hätte sie umgebracht für das, was sie dem Alten Mann angetan hatte. Doch dieser Gedanke brachte sie auch zum schmunzeln. Rein der Logik müsste sie sich auch doch selbst umbringen, oder?

"Ich hatte immer gemeint mein Leben wäre ein Chaos. Doch jetzt weiß ich dass das nicht der Wahrheit entspricht, Sir. Denn das Chaos braucht, um bestehen zu können, eine Wirklichkeit. Und die war nicht gegeben. All das was man als zurückliegendes Leben erachtete, was war davon denn bitteschön wahr?

Alles in meinem Kopf ist Erstunken und erlogen. Und das ist für das Chaos, welches in dem Jetzt existiert, verantwortlich. Und sie taten Recht daran mich hier fest zu halten und das Chaos, welches ich mitbrachte, mit mir hier einzusperren. Denn ich weiß nicht wie lange ich es festhalten könnte. Ich weiß nicht wen es mit sich gezogen hätte.

So ist es gut. So sind mein Chaos und ich in dieser Zelle und werden gemeinsam verrotten. Und ich wünschte mir dabei dieses Leben, welches in meinem Kopf rumgeistert, gerne gelebt zu haben.

Ziemlich harter Tobak für einen Morgen, nicht wahr - Admiral?"

William wusste nicht wirklich ob der Alkohol, die Cylonin oder Kara Thrace aus ihr sprach. Wobei der Alkohol und Kara nahezu die ein und selbe Person waren. Er und sie machten sich fast dieselben Gedanken, ohne es wirklich zu bemerken. Sie teilten einen gemeinsamen Schmerz. So schmerzhaft das Kara es nicht wagte dem Alten Mann in die Augen zu sehen. Sie wollte ihren Schmerz alleine bekämpfen und mit soviel Alkohol wie möglich ertränken. Oder hoffte immer noch dass jemand sie aus diesem Alptraum erlöste. Entweder wachte sie selbstständig auf und würde über all das dann herzhaft lachen oder ihr letzte Blick wäre in das schwarze Loch eines Pistolenlaufs - und sie würde für immer die Augen schließen. Und den Schmerz dazu noch mitnehmen, so das er mit ihr starb.

"Ja, ziemlich harter Tobak. Aber sie vergessen dass man das Chaos, das uns alle umgibt, auch ordnen kann. Sofern man es zulässt."

Kara lächelte und nickte. Aber die Worte des Admirals gingen in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder raus. Was verstand der Admiral schon von ihrer Situation? Sie selbst verstand es nicht einmal.
Als sie ihr Gesicht wieder im Kopfkissen vergraben und so vor der Welt verstecken wollte, gab der Admiral der Wache vom Dienst ein kurzes Handzeichen. Dieser schnellte dann auf und der junge Marine öffnete die Tür zum Zellenbereich.
Starbuck verfolgte es in ihrem restalkoholisierten Zustand. Einem kurzen Augenblick später kam auch schon Athena mit einem kleinen Gast auf dem Arm in die Brig.
Starbuck traute ihren betrunkenen Augen nicht. War das ihr Sonnenschein auf dem Arm von Sharon Agathon? War er das, der sie mit einem Grinsen ansah?
Wieso sah er sie immer noch so an, als wäre sie seine Mutter? Wieso verstand er nicht was sie ihm antat? Welchen Fluch sie über ihn legte!
Doch der kleine Zak, mit seiner Actionfigur in der Hand, strahlte über beide Backen als er Kara zu Gesicht bekam. Ein wenig Schüchtern auch, aber er war eben auch Gentlemen, obwohl er eher nach seiner Mutter kam - ein kleines A********* eben.

"Es könnten tausend Karas vor ihm stehen. Er würde seine Mutter stets finden. Cylonen mögen zwar Erwachsene täuschen, aber Kinder erkennen stets die Wahrheit!"

Athenas Worte waren reserviert, aber ehrlich. Sie setzte den kleinen Hosenscheißer ab und er ging automatisch zur Zelle. Der Marine öffnete auf Befehl die Zellentür und Zak Thrace konnte ohne Probleme zu seiner Mutter. Für ihn war es egal was Kara war, es zählte mehr wer sie war. Eine Erfahrung die auch Sharon machte. Für Hera war es ebenso egal das Athena eine Cylonin war. Für Hera war Athena nur ihre Mutter. Eine Bezugsperson die sie vor allem Bösen beschützen würde und mit Liebe und Geborgenheit großzog.
Und Sharon wünschte sich das Kara auch die Einsicht bekam nicht zu fragen was sie war, sondern wer sie war. Und nur Zak konnte ihr dabei helfen. Nur er konnte ihr klarmachen dass sie Kara Thrace war!

Und Starbuck konnte nicht anders als das Verlangen des kleinen Zak nachzugeben. Sie konnte nicht anders als seine kleinen Hände nach ihr streckten und die Geborgenheit der Mutter suchten. Sie nahm ihn hoch, setzte ihn aufs Bett und sah ihn mit gemischten Gefühlen an während es für den Spross das selbstverständlichste auf der Welt war.

"Lassen sie ihr Chaos durch ihn hier ordnen. In 2 Stunden sehe ich sie wieder und wir reden dann darüber was auf der anderen Seite passiert ist!!"

"Ja, Sir!"

Zusammen mit Athena verließ Adama die Zelle wieder. Die vergitterte Zellentür schlug zu und sperrte Kara mit ihrem Sohn ein. Es war so anders wenn er in ihrer Nähe war. All diese bösen Gedanken verschwanden. Sie war frei vom Chaos, frei von Schuldgefühlen, frei vom Zweifel. Er, der kleine Frühstücksdosenpinkler, ließ alles verschwinden und es kostete ihn nur ein freches Grinsen. Zak hatte die Macht den Geist und das Herz seiner Mutter zu stärken.
Wie Mutter und Sohn verbrachten sie die Zeit miteinander, die ihnen gegeben wurde. Zak überreichte ihr stolz sein Spielzeug. Er wollte Kara aufmuntern, wollte dass sie damit spielt und ihre Sorgen vergisst. Ja, er wusste wie man die alte Starbuck wieder zurückholte und musste dabei nicht einmal ein Wort sprechen.

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Immer mehr forderte Boomer ihren Körper. Sie forderte ihn solange bis er anfing zu schreien und nach Gnade verlangte. Aber ihr Geist blockierte das Flehen des Fleisches. Und so tauchte sie wieder ab und wieder auf. Ein Liegestütz nach dem anderen folgte. Doch nicht irgendwelche Amateurdinger. Nein, sie stand im Handstand. Balancierte ihren Körper Kerzengerade. Das Blut schoss ihr schon seit langem in den Kopf und tropfte aus Mund und Nase auf dem Boden. Sogar die Wache machte sie Sorgen und rief Cottle, bevor die Cylonin zusammenbrach. Adama wollte sie lebend und unversehrt. Aber selbst traute sich der Marine nicht rein. Schon alleine wegen den Geschichten, über die man sich über Boomer erzählte. Sie war wahnsinnig geworden und konnte einen ganzen Trupp Marines ausschalten.

Für Sharon alles zweitrangig. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Und zwar den Schmerz. Sie wollte ihn nur spüren. Den Schmerz bedeutete Leben. Und sie wollte Leben. Sie wollte ihr altes Leben wieder zurück. Sie wollte alle Schmerzen wieder haben, die man ihr gestohlen hatte. Und sie wollte diese Schmerzen mit ihrer monatelangen Blindheit multiplizieren. Und so tauchte sie keuchend wieder auf und ab. Ihre Arme bebten und zitterten. Sie bettelten sie an endlich aufzuhören. Aber Boomer zwang sie den Körper aufrecht zu halten und ihr Willen war eisern. Das war ihren Augen anzusehen. Ihr ganzer Körper demonstrierte den Willen des Geistes. Sie machte solange weiter bis ihr Geist zu schwach wurde ihren Körper zu halten. Und solange würde sie den Schmerz spüren, der ihren Körper bekämpfte. So fühlte es sich also an wenn sich das Fleisch gegen den Geist wandte.
Sie spürte die Anspannungen, die Krämpfe, das Stechen und das Blut unter ihr wurde auch nicht weniger.

Der Schmerz sollte sie nicht vergessen machen. Die Schüsse auf Admiral Adama, die Enttäuschung Galens - und vieles mehr. Mit dem Schmerz ging nämlich auch der Hass einher. Der Hass über sich selbst. Sie hasste sich wie blind sie war. Wie sehr sie sich hat in den Bann der Cylonen ziehen lassen und allmählich die Boomer in ihr töteten. Alles menschliche verfluchte sie und schwor alles ab. Liebe, Vertrauen, Schmerz - alles menschliche Attribute, die ausgemerzt werden mussten. Und der Hass über die Cylonen. Wie konnten sie ihr das nur antun? Wieso ließen sie zu das sie auf den Alten Mann schoss. Das sie die Crew der Galactica in Gefahr brachte? Das sie ihre beste Freundin Kara verriet und ihre Liebe hinterging? Sie hasste es Cylon zu sein!!

Und der Zweifel kam mit dem Hass. Zweifel über sich selbst. War alles wirklich richtig was sie tat? Würde alles wieder so werden wie es zuvor war? Galen, die Galactica? Würde sie wieder Sharon Valerii sein? Neben ihrem Selbstzweifel kam auch der Zweifel über ihre Umwelt. Denn würde Adama sie wieder als die akzeptieren, die sie einst war? Würde Kara das Verbrechen, das Boomer an Adama beging, je verzeihen - egal ob Kara nun Cylonin war oder nicht. Es ging um das Prinzip, um den Seelenfrieden.
Doch mit allen kam auch das Selbstbewusstsein. Mit ihr fing alles an und mit ihr würde auch alles enden. Was auch immer in den vergangenen Leben geschehen sein mag, das spielte heute keine Rolle. Denn jetzt war sie wieder hier. Hier, wo ihr wirkliches Zuhause war und auch für immer bleiben würde. Hier wollte sie alles beenden und dafür war sie bereit auch sich selbst zu quälen - um zu spüren dass sie mehr als nur eine elende Maschine war.

"Legen sie sie sofort aufs Bett!!" brüllte eine rauchige Stimme.

Es war Cottle. Er sah Boomer nur für einen Moment an und die Blutlache auf dem Boden. Er wusste dass er handeln musste. Egal ob Cylonin oder nicht, Sharon hatte ihren Körper genug gequält.
Weitere Marines und Sanitäter kamen herein, griffen nach Sharon und legten sie aufs Bett. Einer der Marines rutschte fast auf dem Blut aus. Boomer hatte nicht mehr die Kraft sich zu wehren und ließ alles geschehen. Der Körper hatte den Geist bezwungen und schloss ihn weg, um ihn vor sich selbst zu beschützen.
Derweil kümmerte sich der Doc um die Cylonin. Wischte mit einem sterilen Tuch das Blut aus ihrem Gesicht und versuchte die Blutung aus ihrem Kopf zu stoppen. Als es ihm jedoch nicht gelang und immer mehr rote Flüssigkeit aus der Nase und auch aus den Ohren lief, entschied der Doc die Cylonin auf die Krankenstation verbringen zu lassen. Sanitäter hoben den fast leblosen Körper an. Sie legten sie auf eine Trage um sie anschließend abzutransportieren.
Sharon bekam zunächst alles nur schemenhaft mit bevor alles vor ihr schwarz wurde. Cottle kamen die leblosen Augen der Cylonin merkwürdig vor und fühlte ein weiteres Mal den Puls.
Nichts!!

"Hinlegen!! Wiederbelebung!! Verdammtes Mistvieh!!"

Cottle fluchte. Die Sanis legten die Trage auf den Boden und der Schiffsarzt begann sofort mit der Reanimation der Cylonin. Seine Hände pressten auf die leblose Brust um das Herz wieder in Gang zu bekommen. Boomer hatte ihren Körper so sehr beansprucht das er einfach den Dienst quittierte.
Sekunden vergingen wie Minuten. Sharons Gesicht fiel zu Seite. Ihre Augen offen, der Mund leicht geöffnet. Während der Doc ihr Herz massierte floss weiter Blut aus dem Mund, Nase und Ohr. Cottle bemerkte es, aber konnte nicht aufhören. Während der Massage riefen die Sanis ein Notfallteam in die Zelle um Geräte für die Wiederbelebung zu erhalten. Derweil sah der Chirurg immer wieder in das Gesicht der Cylonin. Ihr Blick, der zur Seite gerichtet war, sah befreiend aus. Sie sah so entspannt, losgelöst von all den Qualen und Kummer, aus. Ihm kamen Zweifel ob er sie überhaupt zurückholen sollte. Vielleicht war sie schon nicht mehr in ihrem Körper? Was würde passieren wenn er sie zurückholte? Sharon würde weiterhin gequält werden und das konnte er nicht zulassen. Er hatte die Chance Boomer alles zu ersparen. Sie war nun frei. War das denn nicht seine Verpflichtung als Arzt gegenüber seinen Patienten - egal ob Mensch oder Cylon?
Und so wurde der Druck auf ihre Brust weniger. Cottle entschied sich Boomer sterben zu lassen. Auch wenn es der militärischen Führung nicht passte. Nur noch 2 weitere Versuche damit es so aussah das er alles tat um sie zu retten. Dann hielt er von ihr ab. Sah in das erlöste Gesicht der Cylonin und dachte richtig gehandelt zu haben.
Cottle schnaufte einmal tief durch und verbuchte diesen Fehlschlag als moralischen Erfolg.

Als er schon seinen Sanis den Tod Boomers bekannt geben wollte, griff eine kalte Hand nach ihm. Da überkam Cottle ein eiskaltes Schaudern. Er zuckte leicht zusammen und blickte hinab zur toten Cylonin - die nun gar nicht mehr so tot war. Sie sah ihn an und wollte was sagen. Der Doc ließ es nicht zu und prüfte dabei ihren Puls - als wäre sie nie weg gewesen.

"Wo sie auch immer waren - sie hätten dort bleiben sollen!!"

Mit diesen Worten beendet Cottle die Wiederbelebung der Cylonin und schickte sie mit den Sanis so schnell wie möglich auf seine Station.

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Battlestar Chronos
Standort: Unbekannt

Wie jeden Morgen nahm der CAG der Chronos seine kleine Ziehtochter mit zum Frühstück. Das war der einzige Zeitpunkt wo er ihre Essgewohnheiten kontrollieren konnte. So stellte er ihr Frühstück zusammen, ansonsten würde Yuki mit Süßkram auf dem Tablett zum Tisch stolzieren und ihre Zähne ruinieren. Steve hatte etwas dagegen und achtete darauf dass die Zusammenstellung des Frühstücks nahrhaft und gesund war. Müsli, ein Stück Obst, Milch, dunkles Körnerbrot - ja, die kleine Red Dragon musste unter dem Gesundheitswahn von Paye extrem leiden.
Am Tisch saßen einige Piloten, darunter auch Orloff und Stone. Sie diskutierten über die Cylonen in der Flotte der Galactica und welche Gefahr von ihnen ausging. Besonders Stone mischte munter mit. Die Enttäuschung das zwei sehr gute Freundinnen sich als Cylonen entpuppten, saß tief. Besonders Kara tat es ihr an.
Sie kannte sie schon von Caprica. Waren zusammen an der Akademie und verbrachten auch so sehr viel Zeit zusammen bevor Kara zur Galactica kommandiert wurde. Sie waren beinahe wie Schwestern. Sie wusste alles über Kara Thrace, jedenfalls dachte sie das. Nun war sie bitter enttäuscht. Für sie existierte Kara nicht mehr - hatte auch nie existiert. Sie war nur ein Traum, eine imaginäre Freundin. Dieses Ding, was sie als Kara bezeichnete, war ein dreckiger und hinterlästiger Cylon. Und ein guter Cylon ist nun mal ein toter Cylon.

Für Steve ein zweischneidiges Thema. Denn selbst der Commander ließ sich da auf ausgefeilte Theorien ein und wie er, bzw. die Chronos, die einzige Rettung sein konnte. Nur sie konnten die Flotte und deren Menschen von der cylonischen Gefahr befreien. Roslin und Adama waren dazu nicht mehr in der Lage. Sie hatten, nach deren Meinung, die Menschheit und den Kampf ums Überleben schon aufgeben.
Doch er sagte sich das man nicht alle Fakten kannten. Es war ein gefährliches Halbwissen, welches zu unüberlegten Entscheidungen führen konnte. Er stand damit nicht alleine da, aber der Großteil der Crew überzog diesen Fakt mit dem Hass auf die Cylonen. Man wollte so was nicht hören, auch wenn man wusste dass Steve damit Recht hatte. Nein, es zählten nur die gesehenen und gehörten Fakten. Aber die kannten nur die Menschen in der Flotte und insbesondere auf der Galactica bzw. Colonial One.

"Ich habe gehört dass die Cyloninnen so programmiert sind, das sie mindestens 6 Kinder bekommen. Diese Cylonin aus dem CIC soll zweimal schwanger gewesen sein und 12 Kinder. Und ihr Mann hat sie schon wieder geschwängert. Rechnet das mal hoch!!" sagte einer der Techniker.

Steve schnaubte und winkte innerlich ab. Woher will das einer der Röhrenrutscher wie er den wissen, der den ganzen Tag im hintersten Teil der Chronos verbrachte und nur die Maschinen des Battlestars ihm Lieder zusummten.

"Julie, die von der Zahlstelle, hat von einem der Galacticatechniker erzählt bekommen, dass sogar Adama zwei Cyloninnen geschwängert hatte. Vor allem leben die da wie Menschen. Haben sogar das Recht zu wählen."

"Ich habe gehört dass die Cylonen die Menschen benutzen um sie von der Bildfläche zu züchten. Die Kinder sind programmiert den menschlichen Elternteil zu töten und mit anderen Menschen später wieder Kinder zu machen. Über kurz oder lang - die Menschen in der Flotte sterben aus. Und die Cylonen vögeln und haben dabei noch ihren Spaß. Verdammte Toaster!!"

"Ich habe gesehen wie einer der Crew der Galactica mit der Cylonin rum gemacht hatte. Eklig, mir ist beinahe das Essen wieder hochgekommen. Am liebsten hätte ich die Waffe genommen und beide erschossen. Den Typen, weil er die menschliche Rasse verraten hat.

Alles Abschaum da drüben. Wenn ich Hamilton wäre, ich würde alle an die Wand stellen und erschießen lassen!!" meinte er der anwesenden Raptorpiloten und würgte sein Spiegelei hinunter - da es im übel wurde wenn er an die Situation auf der Galactica dachte.

"Den ganzen Schrotteimer in die Luft jagen und ruhe ist im Karton. Jeden Cylonenfi***** an die Wand stellen und ohne Gnade eine Kugel in den Kopf jagen. Und die kleinen Gören gleich mit dazu. Das sind keine Menschen - das sind Maschinen. Damit hätte ich keine Probleme!!

Oder am Besten alle erschießen. Denn du weißt ja nicht wer alles ein verfluchter Toaster sein kann. Sogar deine beste Freundin kann ein verschissener Toaster sein…."

In ihrer Verbitterung sprach Stone das aus was so gut wie jeder auf dem Schiff dachte. Sie süffelte ihren Kaffee aus ihrer Privattasse und machte ihren Unmut Luft. Sie wäre die Erste, die sich freiwillig melden würde. Egal ob Halbwissen oder nicht - es waren Cylonen. Und die Cylonen waren der Feind der Menschheit. Und der Feind der Menschheit musste getötet werden - und nicht im Bett liebkost!!
Steve wurde bei dem Gerede nur noch schlecht. Er konnte nicht fassen war er da zu hören bekam. Waren den alle plötzlich so paranoid und schalteten ihren Verstand aus? Interessierte sich denn keiner was wirklich der Umstand in der Flotte war?
Sie wollten also töten ohne vorher nachzuhaken, ohne vorher zu überlegen. Na gut, sollte sie es so haben. Steve zog seine Waffe und legte sie auf den Tisch. Dann schob er sie zu Abbey. Diese blickte auf die 9mm und wusste nicht was das sollte.
Der CAG rückte Yukis Stuhl zurecht, so das Abbey sie von ihrem Platz aus sehen konnte. Dabei blickte der Captain genauso gleichgültig wie sie ihre Worte wählte.

"Was soll das, Stingray?" fragte einer der Piloten.

Und sie sollten nicht lange auf die Antwort warten.

"Ihr wollt also Blut sehen? Einfach ohne nachzudenken auf jemanden ballern, egal ob schuldig oder nicht? Ok, ich wollte es zwar nicht ausbreiten, aber Yuki ist ein Cylon!!

Los, Abbey - tu deinen Job und erschieß sie!!"

"Was?" schrie Stone auf.

War der CAG noch bei Verstand? Sie blickte genauso fragend und ängstlich wie Yuki. Das kleine Mädchen bekam es mit der Angst zu tun als Steve sie am Arm festhielt, vom Stuhl runterzerrte und sie mitten in den Raum stellte. Die ganze versammelte Mannschaft sah sie nun an. Und das machte ihr noch mehr Angst.

"Steve!!" rief die kleine Yuki weinend.

Kleine Tränen kullerten ihre rot gewordenen Bäckchen hinunter. Die ganze Situation überforderte sie.

"Halt dein Mund, Cylon!!" schrie er sie an.

Yuki erschrak als sie den zornigen Blick des Captains ausgeliefert war. Sie erstarrte auf der Stelle, weinte und traute keinen Pieps von sich zu geben.

"Du hast doch auch die Akte gelesen, oder? Ihr habt alle Ahnung wer ein Cylon ist oder nicht. Also, dann weißt du das sie ein sch**** Toaster ist. Erschieß sie!!!"

Stone rührte die Waffe nicht mal im Ansatz an. Sie hielt den CAG für verrückt. Yuki ein Cylon? Niemals würde dieses süße Ding ein Toaster sein. Nein, nicht Yuki. So stand sie auf und eilte zur aufgelösten Red Dragon. Das Mädchen hatte so sehr Angst dass sie sich beinahe in die Hose machte. Sie hatte ihren Ziehvater noch nie so erlebt.
Während Abbey die zitternde Yuki in den Arm nahm und sie trösten wollte, sahen die Männer und Frauen erbost und erschrocken zum CAG. Was wollte er damit erreichen? Warum tat er so was seiner Tochter an?
Aber Steve setzte einen drauf, nahm die Waffe vom Tisch und reichte sie dem Sitznachbar von Stone. Aber auch dieser wandte sich angeekelt von ihm weg.

"So ist das also. Große Sprüche reißen und dann den Schwanz einziehen. Wer will den Toaster nun erschießen, häh? Da drüben würdet ihr alle an die Wand stellen, aber hier kneift ihr! Ihr verlogene Drecksbande. Ihr meint alles zu wissen und habt keine Ahnung!!

Ihr kotzt mich alle an und ich hoffe dass ihr krepiert!!"

Schnaubend steckte Steve seine Waffe wieder ein, nahm Yukis Rucksack und entriss sie anschließend aus den Armen von Stone. Noch völlig aufgelöst schlug sie die Arme um den Hals von Steve und er verschwand mit ihr bevor noch ein Unheil passiert. Ihm tat es leid was er ihr antat. Auch er hätte vorher überlegen sollen. Doch hoffte er dass das Beispiel die Crew der Chronos wachrüttelte.
Stone setzte sich wieder hin. Wo noch wenige Minuten vorher Lärm von Tassen, Geschirr und Gesprächen herrschte, herrschte nun die Stille. Denn diese Situation drang jedem bis tief in das Mark.

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Der CO der Chronos saß einsam in seinen Ledersessel und schlug in einem Fotoalbum nach. Es war ein blaues Band aus Leder, welches ihm seine Frau zum Geburtstag schenkte. Heute genau vor 3 Jahren. Ja, Hamilton hatte Geburtstag und es war schrecklich. Er wünschte sich nach Hause zu seiner Frau und seinen zwei Söhnen. Doch - welches Zuhause? Seine Familie, sein Heim - sein gesamte Welt wurde von den Cylonen vernichtet. Nichts war mehr da. Einsam und verlassen blickte er in eine schöne Vergangenheit.

Seine Frau, Karen, lernte er vor über 20 Jahren kennen. An einer Raststätte, wo er mit Kameraden einen halt machte, kellnerte sie. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ihr zartes Lächeln, die langen roten Haare, die Grünfunkelnden Augen, dieser einzigartige süße Geruch. Natürlich hatte er auch ihr sexy Fahrwerk bemerkt und bemerkte es auch immer wieder wenn er wiederkam. Er erinnerte sich noch sehr genau wie aufgeregt er sie nach ihrer Nummer zu fragen und wie erlöst als sie ihre wahre Nummer auch springen ließ.
Einige Treffen folgten, ein leidenschaftlicher Sommer auf Aquaria, und nach 2 Jahren machte er ihr einen Antrag. Sie zogen nach Caprica, bauten ein Haus und 4 Jahre später kam auch schon Kevin zur Welt. Als er ihn zum ersten Mal im Arm hielt war es sehr stolz. Es war ein unbeschreibliches Gefühl und so dauerte es keine 3 Jahre und Phillip erblickte das Licht der Welt.
Seine Familie war alles für ihn. Er tat alles um sie gut versorgt zu wissen und wollte eigentlich das Kommando über die Chronos für 1 Jahr. Danach wollte er ausmustern und irgendwas anderes machen, um endlich für immer bei seiner Familie zu sein.

Doch die Cylonen änderten alles. Sie nahmen ihm alles weg und das wollte er vergelten. Er würde nicht zulassen das Adama die Cylonen anderen Familien vernichten ließ und dazu war er bereit auch unangenehme Schritte zu wagen.
Auf seinem Schreibtisch lag deshalb ein geheimer Befehl, den er nur zu gerne unterschrieb um dem Treiben auf der Galactica und der Flotte ein Ende zu bereiten.
Nie wieder soll ein Vater so was durchmachen müssen und einsam Fotos ansehen.

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Colonial One

Auf dem Schreibtisch der Präsidentin herrschte die reine Unordnung. Akten stapelten sich auf und um den Tisch. Eine dicker wie die andere. Lees Einwand im Quorum bescherte der Präsidentin einen riesigen Aufwand an Arbeit. Sie wusste bald nicht mehr wo was hingehörte und wollte einfach nur noch aufstehen um zu verschwinden - oder eher die Akten sollten verschwinden. Selbst der dampfende Tee mit den bekannten Extrakten oder ihre Assistentin Tory konnten ihre bösartige Laune mindern. Sie war nur auf einen sauer - Lee Adama.
Warum hatte er nur diese Bombe platzen lassen? Was dachte er sich dabei?
Er war an für sich ein guter Mensch, mochte ihn von Anfang an. Aber manchmal konnte sie ihn einfach nur noch erwürgen. Ihn und seine Ideale!

Wie oft beklagte er sich bei ihr das man ihn nicht mit seinem Vater in eine Schublade stecken sollte. Er wäre anders. Von wegen! Lee sollte mal die Augen aufmachen und akzeptieren das er mehr von seinem Vater hatte als es ihr lieb war. In seinen Worten erkannte sie die mahnenden Gedanken des Alten Mannes. So blind konnte doch ein Sohn nicht sein!!

"Frau Präsident, der Vertreter Capricas ist hier!!" erinnerte sie Tory.

Das hatte sie beinahe vergessen. Sie hatte Lee zu sich "befohlen" um ihn den Kopf zu waschen.
Sie ließ ihn auch schon rein und Laura hatte nur wenige Momente um sich vorzubereiten. Sie stemmte die schweren Berge von Papier von ihrem Tisch um ihm besser sehen zu können. Sie brauchte keinen Schützengraben aus Akten, da sie frontal angreifen wollte - ohne Rücksicht auf Verluste. Sie war geladen, ohne jeden Zweifel.
Als er sich setzte machte sie ein neutrales Gesicht. Kein Lächeln, sonst keine Regung. Nur ihr leerer Blick durch ihre Brille. Das erinnerte sie zurück an ihre Zeit als Lehrerin, als Schüler zu ihr kommen mussten, oder die Eltern - wenn der Sohn oder die Tochter was ausgefressen hatte.
Auch heute würde sie in eine lehrende Funktion treten und Lee war der ungehorsame Schüler.

"Haben sie endlich die Muße in das Papier hineinzusehen, Mr. Adama?"

Die Frage war ein wenig aggressiv gestellt. Lee ahnte bereits jetzt das dies kein Freundschaftsbesuch wurde.
"Ja, habe ich. Und ich hätte…"

"Halten sie den Mund oder ich laufe Gefahr mich zu vergessen!!"

Jetzt war die Bombe scharf. Laura stand auf, lehnte über den Tisch und riss Lee die Akte aus der Hand. Dieser blieb ruhig, aber nicht wirklich gelassen. Die Präsidentin war angriffslustig und das sie ihm gleich den Mund verbot überrumpelte ihn ein wenig.
Sie schmiss die Akte zu den anderen und setzte sich wieder hin. Laura wollte sich nun Luft machen und ihren Ärger rauslassen. Wie lange hatte sie an jedem Wort in diesem Gesetz gearbeitet und mit Rechtsverdrehern überprüft. Und dann kam dieser neunmalkluge Kerl daher und vernichtete monatelange Arbeit - so ein Saukerl! Am liebsten hätte sie ihn kopfüber aufgehängt, als Boxsack genutzt und anschließend aus der Schleuse geschmissen.

"Haben sie überhaupt eine Ahnung was sie angerichtet haben? Wissen sie überhaupt wie groß die Welle ist, die sie losgetreten haben…"

"Frau Präsident…"

"HALTEN SIE DEN MUND!!!

Sie reden erst wenn ich fertig bin!!!

Egal was sie und Zarek vorhaben, ich werde dagegen angehen. Sie werden mich nicht klein kriegen. Ich werde nicht zulassen dass sie das Quorum vergiften.
Tage und Nächte habe ich mir um die Ohren geschlagen, bin den Vertretern in den Hintern gekrochen, habe Babyä****** geküsst um dieses Gesetz voranzutreiben. Und dann komme sie und machen alles wieder kaputt.

SO nicht, Mr. Adama! Sie werden bei der nächsten außerordentlichen Sitzung zustimmen, und zwar für die aktuelle Form des Gesetzes. Denn nicht nur Mr. Zarek hat diese Tricks drauf, ich bin schon etwas länger im Geschäft.
Sollte sie nicht zustimmen, so brauche ich ihre Stimme nicht einmal und sie waren die längste Zeit im Quorum gewesen."

"Sie wollen mir drohen?" fragte Lee angepisst.

"Fassen sie es nicht als Drohung auf, sondern als gut gemeinter Ratschlag. Und das wir dieses Gespräch führen müssen, können sie ihrem Freund und Gönner Tom Zarek verdanken.

Guten Tag, Mr. Adama!!"

Roslin hakte dieses Thema schnell ab. Ihr Blick wandte sich sofort von ihm ab und Lee saß wie betäubt in seinem Stuhl. Die Worte der Präsidentin kamen schnell und hart. Und vor allem ließ sie ihm nicht einmal die Zeit zum kontern. Sie nahm ihm den Wind aus den Segeln und nur sie könnte ihm diesen wieder geben.
Schweigend stand er auf und verließ das Büro der Präsidentin. Allmählich erkannte er dass dahinter doch mehr stecken musste. So vorsichtig er auch sein wollte, Zarek hatte wohl über ihn sein Ziel erreicht. Und nur er konnte Lee Licht in das Dunkeln bringen.

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Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte

Mit Kaffee in der Hand stand der Admiral an seinem üblichen Platz am Lagetisch des CIC's. Er hielt Helos Bericht in den Händen und studierte Karten, die Athena und Helo mitbrachten. Die Cylonen waren dort und machten etwas. Sie wussten von der Chronos und es war nur eine Frage der Zeit bis sie auch den Standort der Galactica hatten. Und da musste Adama ihnen zuvor kommen. In seinen Händen hielt er eine Projektbeschreibung der Cylonen. Sie bauten ein neues und riesiges Schiff. Wenn es einsatzbereit sein sollte, wäre der taktische und operative Vorteil zugunsten der Cylonen. Und der Admiral konnte das nicht zulassen.
Noch waren sie nicht soweit das flog, bzw. Operationen führen konnte. Nein, es war noch in er Entwicklung und der Admiral fasste so langsam einen schweren Entschluss.
Wenn sie die Chronos herausbekommen wollen, dann nicht über den Weg den sie eigentlich nehmen wollten. Irgendwoher wussten die Maschinen wo es die kolonialen Kräfte versuchen wollten und würden rechtzeitig vor Ort sein um sie zu empfangen. Auch stand da etwas das die Cylonen und Xenon diesmal vorbereitet wären - was das auch immer hieß.

Also, musste der Admiral einen gewagten Weg nehmen um zwei Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen. Er wollte das neue Projekt vernichten, da es passiv auch seine Sicherheit bedrohte, die Chronos aus dem Nebel führen und den Cylonen eine erniedrigende Schlappe zufügen. Nach so vielen Niederlagen war es endlich mal wieder an der Zeit einen Sieg zu feiern.
Aber bevor er einen Entschluss fassen konnte, brauchte er vorher mehr Informationen über das Operationsgebiet und sein XO sollte ebenso darüber seine Meinung kundtun. Die Meinung seines langjährigen Kameraden und Freundes war nicht unerheblich für seine Entscheidungsfindung. Denn manchmal sah er Dinge, die der Admiral nicht sah und vielleicht den einen oder anderen Fehler begangen hätte.

Und wenn man vom Teufel sprach, so kam er auch gleich. Der XO machte einen verschlafenen Eindruck, so wie immer an einem Morgen, und hatte zur Aufmunterung seine morgendliche Spezialmischung dabei. Noch etwas wankend auf den Füßen schlurfte der Colonel zum Tisch und begrüßte seinen kommandierenden Offizier.

"Morgen, Admiral!"

"Morgen, Colonel! Lange Nacht?"

"Das können sie aber laut sagen. Was ist das für ein Zeug auf dem Tisch?"

Obwohl er nur noch über ein intaktes Auge verfügte, so entging ihm nichts. Der Admiral reichte ihm den Bericht von Helo und einige Pläne. Während der Colonel seine Aufmerksamkeit auf die Papiere legte, nahm der Admiral die Tasse des XO und roch daran. Ein kurzes Zucken beim beißenden Geruch des Alkohols im Kaffee und er holte Dee an den Tisch heran.

"Holen sie dem Colonel einen frischen und starken Kaffee."

"Aye!"

Er drückte ihr die Tasse in die Hand. Saul gefiel es überhaupt nicht das der Admiral sich wie eine Krankenschwester aufführte. Es war immer noch seine Sache wann er trank und wann nicht. Und Saul trank wen ihm danach war oder schlecht ging - also, rund um die Uhr.

"Ziehst du noch einmal so eine Nummer ab, schlage ich dir die Nase zu Brei - egal ob die zusehen oder nicht!" sagte der Colonel sehr unzufrieden.

"Ich brauch deinen wachen Verstand, Colonel. Denn vielleicht ist meine Idee zu dumm und ich will sicher sein."

"So wie es aussieht bauen die Toaster da was. Und was es auch ist, es wird uns nicht gefallen. Du denkst Chronos holen, was das auch immer ist, platt machen und dann verschwinden."

"Die Cylonen sind uns irgendwie voraus. Also ist meine Idee dass wir es so ähnlich wie im Sternenhaufen versuchen. Die Chronos mit einem Schäfer herausführen, einen geeigneten Platz zum springen suchen und dort aufzutauchen wo sie es am wenigsten erwarten.

Sie erwarten jedenfalls die Chronos am Ende des Nebels. Aber genau da würde ich, wenn ich wüsste dass sie raus will, auch warten. Denn wenn sie die Chronos erst bekommen…"

"Wissen die auch von der Flotte. Wenn sie es nicht schon unlängst wissen und wir in eine perfekte Falle rein laufen.

Du hast mich schon überzeugt. Wer da auch immer den Schäfer macht, der muss sich auskennen. Und ich weiß warum du meinen Segen haben willst!!"

Nun fügte Saul das Puzzle zusammen. Der Admiral will die Chronos aus dem Nebel direkt zum Operationsgebiet bringen lassen. D.h., wer auch immer die Chronos führte, musste sich in der Gegend auskennen. Und das tat in der Tat Boomer. Das würde bedeuten dass die Führungscrew erneut dem Cylonen sehr viel Vertrauen entgegenbringen mussten und sie wieder ihre Karten ausspielen konnte. Sie verlangte etwas und wusste dass sie es bekam. Man konnte sie auch zwingen oder das Versprechen brechen - was jedoch stets zum Nachteil der Flotte wäre. Denn niemand konnte vorausahnen ob Boomer wieder zu den Cylonen überlief oder vielleicht sogar für sie weiterhin arbeitete. Das wäre der ultimative Test wie ernst und ehrlich sie es meinte. Das sah sogar der XO ein.

"Tun wir's!"

"Der Toaster wird dich ausquetschen wollen, Bill. Sie hätte uns in der Hand. Aber ich sehe es so wie du. Lass uns die Feinheiten ausarbeiten. Ich stelle schon mal die Aufklärer zusammen und koordiniere mit der Chronos!"

Saul packte alles zusammen und verschwand in Richtung Admirals Quartier. Bevor Adama Gaeta die Führung des CIC übertragen konnte, meldete dieser den Zusammenbruch von Sharon Valerii.
Für Adama ein recht ungünstiger Augenblick. Denn Dee meldete dass die Marines mit Kara Thrace vor dem Quartier des Admirals warteten.

"Mr. Gaeta, sagen sie Cottle ich komme sobald wie möglich. Sollte der Zustand kritisch werden, so soll er mich im Quartier anrufen. Dee, ich komme!"

Mit gemischten Gefühlen schritt der Admiral durch die trostlosen Gänge der Galactica. Ihn überraschte es von dem Zusammenbruch zu erfahren. Was war bloß mit Boomer los? War es ein Trick oder geschehen in ihrem Wahn der Selbstvernichtung. Es ließ ihn nicht völlig kalt. Schließlich war Boomer nicht irgendwer.
Darum wollte er sich später kümmern. Zunächst wollte er ein klärendes Gespräch und vor allem Antworten von Kara haben. Der zweite Teil des Berichtes machte ihm Sorgen und es warf noch viele Fragen auf in Bezug auf die Cylonen, Kara und die Erde.
Die Marines warteten mit Kara und dem XO bereits. Mit einer kurzen Handbewegung befahl er die Wachmannschaft wieder zurück und nur Kara blieb zurück.

"Ich habe Fragen!" verdeutlichte ihr der Admiral.

"Nicht nur sie, Sir!" antwortete Starbuck darauf.

"Dann reden wir über die Fragen!!"

Die Türwache schloss die Handschließen auf Befehl des XO auf und er ging mit dem Admiral und der Cylonin ins Quartier.

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Nachdem der zweite Teil der Story nun zu Ende geschrieben wurde....

Preview

Demnächst auf dem X³SciFi Channel


All das geschah bereits! All das wird wieder wieder geschehen!

"Was ist, wenn ich das alles nicht zum ersten Mal durchlebe? Ich könnte so viel verändern. Dinge vielleicht ungeschehen machen?"

"Du bist kein Gott! Niemand kann Dinge ungechehen machen. Sie passieren weil sie eben passieren...."

"Nein. Es hat nur niemand versucht!!!"


Die Cylonen wurden von den Menschen erschaffen....

"Tag für Tag sehe ich in dieses Gesicht und sehe wie ich in diesem stinkigen Körper gefangen gehalten werde. Ich bin ein Cylon! Ich bin für Höheres bestimmt als in diesem Fleischklumpen mein Dasein zu fristen..."


"Sie fliegen zum Komplex. Ich denke das sie ebenfalls D'Anna wiedererwecken wollen. Sie suchen die Final 5 genauso wie wir. Also, müssen wir ihnen zuvorkommen. Und das können wir nur mit Hilfe der Menschen..."

"Es sind nur noch 4!"

"Was?"

"Du hörst richtig - keine 5, nur noch 4..."


"Das ist doch ein schlechter Scherz, oder?"

"Nein, das ist wahr und schon immer wahr gewesen - wir sind Cylonen..."


Sie rebellierten....

"Wenn es sein muss schalten wir alle Achten, Sechsen oder Zweien aus, nehmen ihre Körper und verbrennen sie - vor den Anderen als Warnung. Was kann denn daran so schwer sein diese verfluchten Rebellen zum Schweigen zu bringen?

Bei Gott, wir sind Cylonen und keine erbärmlichen Menschen...."


Sie verschwanden...

"Keine Spur von Liyan oder der Rebellenflotte!"

"Und mit ihnen 4 Basisschiffe, die sie währenddessen geklaut haben..."


Eines Tages kehrten sie zurück...

"Heute ist der Jahrestag der Angriffe auf unsere Kolonien. Seit Beginn des Tages gab es Unruhen in der Flotte, seitdem das Gerücht die Runde machte, das die militärische und zivile Führung Friedensverhandlungen mit cylonischen Rebellen führen soll...."


"Wir haben ein Angebot für sie, um unseren guten Willen zu untermauern!"

"Es gibt nichts was sie uns anbieten könnten um eine Zusammenarbeit zu rechtfertigen!"

"Vielleicht würde Gaius Baltar ihre Meinung ändern..."


38.947 Überlebende....

"Die Menschen sind verzweifelt. Die Ausrottung unseres Spezies steht praktisch bevor. Und dieser Mensch hat auch noch Sympathiesanten!"

"Was willst du tun - ihn umbringen lassen?"

"Pflanze mir keine Ideen in den Kopf die ich auch noch gut finde..."


Von den Cylonen gejagt....

"3 Basisschiffe. Markierung Tango 1 - 3 im Zielcomputer!!"

"Startet sofort die Viper. Notsprung für die Flotte...."


Auf der Suche nach einer neuen Heimat....

"Wir zerbröseln uns schon langsam die Köpfe und sind immer noch keinen Schritt weiter. Die Erde, ich kann sie spüren. Aber sie ist doch so weit weg!"

"Der Pfad der Götter...für manchen doch eher eine Prüfung und kein Weg."

"Das ist es! Du bist ein Schatz. Ich könnte dich heiraten...."


...genannt - ERDE!

"An die Flotte, hier spricht der Admiral. Unser nächster Sprung, unser nächstes Ziel - die Erde....."


Battlestar Galactica - Path of the Gods ( Staffel 6.5 )
Battlestar Galactica - Rise of the Cylons Mod HQ
The signatures were created by man
They rebelled
They evolved
There are many copies
And they have a plan....[ external image ]

Harry Hammond
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Post by Harry Hammond » Thu, 19. Feb 09, 19:51

So, ein weiteres kleines Teilchen. Darin auch etwas persönliches eingebracht.

Hoffe den 4 oder 5 Stammleser gefällt es.

du musst auch mal die views sehen dann siehste das da mehr wie 4-5 sind ( muss ich extra was tippen ) :lol:

Ban
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Post by Ban » Thu, 19. Feb 09, 20:58

Wie schon zuvor festgestellt, finde ich die in dieser Fortsetzung dargestellten und fortgeführten Entwicklungen sehr interessant und spannend. Man merkt auch die persönliche Note, wenn man sich die Themen und Hintergründe des Gesprächs einmal ansieht. Die Verzweiflung Payes, die Trauer und die Wut und Angst wegen des Verlusts, den man erlitten hat, bei Boomer und Kara, Adamas Unsicherheit, all seine Zweifel, Ängste und dunklen Gedanken. Aber ich will das hier nicht weiter ausführen. :) ;)
Aber auch auf die Story bezogen lässt sich das klar feststellen. So ist es Adama einmal mehr, der die Vergangenheit wiedererweckt und sich an seine Rolle und Einstellung erinnert. Dann kommt aber der viel interessantere Teil, in dem er darüber nachdenkt - nachdenken muss -, wer dort vor ihm in der Zelle ist. Ist es die Kara, die er kannte, ist es eine Cylonin oder jemand ganz anderes? Mit wem hat er es zu tun und ist das nicht letztlich seine Entscheidung? Entscheidet nicht er, wer sein Freund und sein Feind ist? Und da ist wieder das Problem. Er hat für sich Kara Thrace zum Feind gemacht und kann damit selbst nicht wirklich leben, dennoch hat sie sein Herz gebrochen und ihn bitter enttäuscht. Athena wurde vom Feind zum Freund, als er sah, dass sie es ehrlich mit ihnen meinte und dass ihre Loyalität ihrer Familie - Helo und Hera - galt, doch ist das bei Kara nur bedingt so und Adama fühlt sich zu sehr von ihr - einer Cylonin - betrogen, um das sehen oder sogar verzeihen zu können.
Dann ist da Kara selbst, die ihre eigene Existenz verleugnet und sich selbst nicht mehr sehen kann. Auf der anderen Seite erkennt ihr Sohn sie und auch Lee, der mit ihr abgeschlossen haben will, hat das auf eine seltsame Art und Weise getan. Dazu ist sie laut Cottle die Kara, die gestorben sein soll, was das alles nicht einfacher macht. Sie weiß nicht, wer sie ist und niemand kann ihr das sagen. Sie sucht auf jede Art nach der Antwort und findet sie dennoch nicht, dafür aber immer mehr Fragen und nur wenig Unterstützung. Adama redet zwar mit ihr, aber er sieht dahinter den Nutzen für die Flotte und er bleibt irgendwie auch reserviert und zwingt sich sogar dazu, indem er sich dieses Bild von Kara immer wieder in Erinnerung ruft, diesen bösen Cylon - den Feind.
Ähnlich geht es Boomer, die einfach jede Maßnahme ergreift, um für sich zu beweisen, dass sie sie ist, dass sie lebt. Aber auch hier kommen die Zweifel immer wieder und drängen sich in ihr Bewusstsein, während sie auf der einen versucht, den Schmerz zu spüren - als Beweis ihrer Lebendigkeit -, auf der anderen, diesen Schmerz und diese Zweifel über ihr Leben nicht haben will. Sie strapaziert sich weit über ihre Grenze, weil sie das ablenkt, weil das ihre Möglichkeit ist, ihrem Ziel so nah wie möglich zu kommen. Aber ihr Körper macht nicht mit - oder ist auch ein Teil ihres Geistes - ihr Unterbewusstsein, dass weiß, dass da mehr ist?
Wirklich beeindruckend finde ich auch Payes Handlung in der Kantine der Chronos. Er ist Vater und alleinerziehend; hat sich der kleinen Yuki angenommen, als ihre eigentlichen Eltern mit den Kolonien fielen und ist ob dieser Verantwortung wohl sensibler und vernünftiger oder bedachter als seine Kollegen. Zumindest sieht er die Hintergründe eher und bleibt zurückhaltender, weil er nicht alle Faktoren kennt und einschätzen kann, auch sieht er die Übertreibungen und aufkommenden Gerüchte, die auch maßlos überzeugen auf jemanden wirken, der nicht in der Situation ist, in einem anderen, kritischeren Licht. Und mit all diesen Bildern und Eindrücken im Kopf stellt er seine Piloten und den Rest der Crew vor die wsentliche Frage, wer denn der Feind ist. Diese Frage ist meines Erachtens die wichtigste aller Fragen in einem Krieg: Wer ist der Feind und wie definiert man ihn? Wann hört ein Feind auf, ein solcher zu sein, und warum ist das dann so? Was ist es, dass einen Freund, einen Vertrauten, einen geliebten Menschen zum Feind machen kann und wie macht es das? Er fordert von der Besatzung der Chronos die Antwort auf diese Fragen, indem er von ihnen will, dass sie jemanden erschießen, der ihnen ein geliebter und respektierter Mensch ist. Sie weigern sich, diese Person zu erschießen, weil sie sie persönlich kennen und weil sie ihrer Ansicht nach nur unschuldig sein kann. Doch gleichzeitig ist für sie klar, dass auf der Galactica und in der Flotte, die sie kaum kennen, der Feind ist, da sie ja gesehen oder gehört haben, dass eine Cylonin mit der Flotte arbeitet. Ob diese ihr Volk verraten hat oder nicht, ist da einerlei, denn sie ist der Feind. Das will Paye nicht einsehen und er macht eindrucksvoll auch allen anderen klar, wo der Fehler in dieser Denkweise liegt. Denn er kann mit diesem Feindbild und dieser Paranoia, die nur in Tod und Angst enden kann, nicht viel anfangen und will das verhindern.
Andererseits sind die Gründe der Besatzung nicht die schlechtesten. Sie waren über lange Zeit von allen Verbündeten abgeschnitten und mussten alleine auskommen, ohne Hilfe und Unterstützung. Und dann tauchen plötzlich Menschen auf, die mit einigen cylonischen Modellen zusammenarbeiten. Dann stellen sich alte Freunde als Feinde und Maschinen heraus und man fürchtet sich vor dieser fremden Flotte, die nach anderen Regeln lebt und dem Feind einen Unterschlupf zu bieten scheint - die vom Feind unterwandert scheint. Gründe haben sie auch genug, es sind die, die auch in der Flotte existieren: die Cylonen hatten Familien und geliebte Menschen ausgelöscht, sie waren der Schrecken der Menschheit und der Fokus des menschlichen Hasses. Und dann dieser bittere Augenblick der Erkenntnis, dass jeder ein Cylon sein kann, dass ein geliebter und geachteter Mensch einfach so zum Cylon werden kann. Das schürt die Angst vor so einer Entwicklung und die Angst vor einem Ort, an dem das geschehen kann.
Und zuletzt auch noch Laura, die ebenfalls von Problemen überhäuft wird. Beide Adamas haben sie scheinbar verraten und das Quorum hat Probleme mit ihrer Autorität, dazu arbeitet Zarek noch immer für seine Ideale, die nicht gerade mit den Gesetzen und ihrer Autorität und Macht vereinbar sind. Lee soll ihm dabei helfen, will das aber gar nicht, denn auch Lee hat seine Ideale, an die er sich halten will, wobei er bei der Umsetzung dieser Ideale nicht wie Zarek ist. Laura sieht vielleicht auch das, doch in erster Linie sieht sie den Verrat des Mannes, den sie liebt, und seines Sohnes und die Probleme, die sie dadurch im Quorum bekommen könnte, was ihren Zielen, die ihrer Ansicht nach nötig und richtig sind, nicht gelegen kommt.
Dennoch bleibt das schwerste Los bei Adama, der sich nicht nur mit Kara, Laura und seinem Sohn befassen muss, sondern auch mit Tigh und dessen Problemen, seinem Enkel und dessen Herkunft, Athena und ihrem Status, Boomer und ihrem Wissen, Cassandra und ihrer Macht, der Flotte inklusive der Chronos und seinem eigenen Leben, wenn er denn noch eins hat, was aber inzwischen auch schon stark eingeschränkt wird durch seine Aufgaben und privaten Differenzen.

Der Trailer macht sehr neugierig und ich würde sehr gerne bereits jetzt wissen, was da passiert, denn es gibt hier viele Ansätze und Andeutungen, die eine Vielzahl an Interpretationen und Theorien ermöglichen, welche allesamt reine Fantasieprodukte sein könnten. Ich bin wirklich sehr neugierig und gespannt, was sich da noch alles entwickeln wird. :)

Greetz Ban

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Post by Viper047 » Tue, 3. Mar 09, 14:07

Hoffe es gefällt euch weiterhin.
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Serienspecial ( Teil 8 )

Battlestar Galactica
CHRONOS



Battlestar Chronos
Standort: Unbekannt

Der Krieg gegen die Cylonen, so fern und doch so nah. Er beinhaltete noch viel mehr als den Kampf gegen die Maschinen. Dieser Krieg beinhaltete insbesondere das Überleben der Menschheit. Aber wie definierte man dieses Überleben denn genau? War es nur der Erhalt der Rasse an sich?
Dieser Krieg war viel mehr als nur der Erhalt der Spezies Mensch. Es war ein Kampf gegen sich selbst. Ehrlichkeit, Vertrauen, Loyalität, Hilfsbereitschaft - alles Dinge die vom Menschen in solchen Zeiten vergessen wurden.
Und die Chronos wurde wieder in diesen Krieg hineingezogen. Steve spürte wie sich der Titan, der einstige Stolz der Kolonialen Flotte in ein Gefängnis aus Dämonen wurde. Die Crew spaltete sich, auch wenn sie es nicht merkten, auf. Stimmen flüsterten ihnen Dinge zu, ließen ihren eigenen Kameraden nicht trauen. Und wenn du in der Not nicht einmal deinem Kameraden trauen kannst - wem dann?
Mit dem verlorenen Vertrauen geht auch die Ehrlichkeit verloren. Du traust dich nicht mehr ein Wort mit deinem Nebenmann zu wechseln, ohne in Verdacht zu geraten mit dem Feind zu sympathisieren. Doch wer war der Feind? Die Cylonen, oder der Marine fünf Meter weiter?
Die Grenzen verschwammen so schnell, so schnell dass niemand es wirklich wahrnahm. Die Wahrheit war für den Titanen wie ein vergifteter Stachel, der den Verstand und die Vernunft ausschaltete. Und zu welchem Preis? Der stand nicht wirklich fest, aber Paye wusste wo das alles hinführen würde. Und er würde nicht einmal trauern. Nein, er empfände es als Erlösung. Ruhe und Frieden zu finden. Weg von all dem. All die Zeit fragte sich die Crew der Chronos ob sie die einzigen Überlebenden waren und schmiedeten Hoffnung eines Tages auf Menschen aus ihrer Heimat zu treffen. Sie kreierten ihre eigene Wahrheit. Sie bestand nur aus Hoffnung, aber sie schmiedete die Crew zusammen. Wären sie nur bei ihrer eigenen Wahrheit geblieben. Lieber in einer Lüge leben und jeden Tag Hoffnung zu haben, als der Wahrheit ins Auge zu blicken. Und die Wahrheit war, dass die Flotte der Galactica den Tod der Chronos bedeutete. Die Crew starb schon innerlich und der Prozess schritt fort. Aber die Chronos musste sterben, damit die Galactica und ihre Flotte überleben konnte.

Das wusste Steve nach dem kargen und nicht besonders erfreulichen Gespräch mit Hamilton. Die Wahrheit ließ die Crew des Titanen verbittern und blind werden. Die Wahrheit ließ die Hoffnung der Crew zerplatzen und in ihnen den Hass steigern. Und wenn dieser Hass unkontrolliert werde sollte, dann war die Galactica - sowie auch die Cylonen an Bord ihres Schiffes - nicht mehr sicher. Hätte Adama und Roslin nur die Wahrheit für sich behalten. Nur war es zu spät und es war nur eine Frage der Zeit bis die Chronos sich seinem Untergang entgegensah.

Und das allerschlimmste an dieser Sache war, dass dieser Konflikt auf den Schultern der unschuldigsten Wesen ausgetragen wurde. Bei diesem Gedanken sah er auf seinen Schoß und in das Gesicht der schlafenden Yuki. Sie gehörte zu diesen Opfern. Er liebte sie wie eine eigene Tochter - nein, sie war seine Tochter. Sein eigen Fleisch und Blut. Und selbst ihn beeinflusste dieser innere Krieg, der auf der Chronos herrschte. Er setzte sie einer Gefahr aus, die ein liebender Vater nie seinem Kind antun würde. Was wäre passiert wenn Stone nicht so reagiert hätte? Wenn sie die Waffe genommen und seine geliebte Yuki erschossen hätte - im Glauben, sie wäre ein Cylon.
Bei den Göttern, was hatte er nur getan? Er blickte in dieses unschuldige Gesicht und eine Träne erzwang sich ihren Weg in die Freiheit. Mit ihr folgte die Angst Yuki weh zu tun, oder sie für immer zu verlieren. Seine Hände zitterten als er ihr das Haar aus dem Gesicht streifte und der Anblick ließ ihn innerlich erzittern. Sein Herz bebte vor Angst sie eines Tages nicht mehr in seinen Händen halten zu können. Ihr im Wahnsinn, den die Crew erschleicht, Dinge anzutun, die ihr kleines Herz für immer zerschmettern würde.

Das konnte er nicht zulassen. Er wusste dass die Chronos sterben würde, dieses Schicksal war nicht umkehrbar. Aber Yuki hatte noch alles vor sich. Sie war noch so klein und das Leben so groß. Er musste sie in Sicherheit bringen bevor das Schicksal den Kampfstern ereilte. Sie würde es heute nicht verstehen, aber vielleicht morgen. Er liebte sie über alles. Und sie hatte nicht das Schicksal der Crew verdient. Nicht sie. Als liebender Vater musste er sie weit von sich bringen, da er zur Chronos gehörte und er das Schicksal mit seiner Crew auch teilen musste. Er war loyal zu Crew, aber auch loyal zu ihr.

Schluchzend drückte er das schlafende Mädchen, das hoffentlich im Schlaf den Vorfall vergaß, an sich. Er drückte einen Kuss auf ihre Stirn und wischte seine Tränen aus dem Gesicht. Die Verlustangst wurde immer stärker in ihm und veranlasste den CAG der Chronos verzweifelt nach Lösungen zu suchen. Und die Lösung war die Galactica. Nur dort konnte sie sicher vor ihrem jetzigen Zuhause sein, welches sich in eine Hölle verwandelte, die sich die Crew selbst geschaffen hatte.

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Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Nach einer längeren Unterredung mit Kara verschlug es den Admiral in das Krankenrevier seines Schiffes. Doktor Cottle kam ihm entgegen, von dem Bett, zu dem er wollte. Er hielt ihn an, um ihn noch etwas zu sagen, bevor er den Admiral zum Bett seiner Patientin ließ.

"Wie geht es ihr, Doc?"

"Den Umständen entsprechend. Ich habe ihr etwas zum Schlafen gegeben. Sie wird sich schnell erholen. Aber ich würde es begrüßen wenn sie all dem ein Ende bereiten würden, Admiral!"

Cottle sprach es bewusst an. Er wusste nur zu genau warum sich Sharon quälte. Und das hatte mit dem Alten Mann zu tun. Der Doc brauchte nicht alle Einzelheiten zu wissen, es genügte dass er den Ursprung kannte. Boomer quälte die Erinnerung an das CIC, an dem Tag, als ihr voll bewusst wurde, was sie war und was sie tat. Und das fügte ihr seelische Qualen zu, die sich mittlerweile auch körperlich auswirkten.
Admiral Adama hingegen blockte sofort ab. Der Doc mischte sich in etwas ein was ihn überhaupt nichts anging.

"Lehnen sie sich nicht soweit aus dem Fenster und tun sie einfach nur ihren Job." antwortete der Admiral ein wenig gereizt.

"Das, um was ich sie auffordere, ist mein Job, Admiral!!"

Cottle konnte, wenn er wollte, dem Admiral das militärische Protokoll in Sachen Pflicht zur Gesunderhaltung wortwörtlich um die Ohren hauen. Dies beinhaltete auch, das Cottle das Recht hatte, diese Maßnahme sofort zu unterbinden und Befehle des Admirals außer Kraft zu setzen, wenn sie einem Crewmitglied, oder Gefangenen, unnötigen Schaden aussetzen würde. Aber der Schiffsarzt wollte das Adama das selbst erkannte und verabschiedete sich auch mit den letzt gesagten Worten.
William wusste es ebenfalls, das Cottle ihm einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Vielleicht hoffte er sogar insgeheim das Doc Cottle ihm die dienstlichen Fesseln anlegte und Boomer erlöste. Denn mit jedem Tag fühlte sich der Admiral immer weniger in der Lage Boomer selbst auferlegtes Leiden ein Ende zu setzen. Eher würde Sharon sterben, bevor Adama ihr für all das verzieh.

Nichts desto trotz ging er an ihr Bett. Es war schon ein trauriger Anblick. Wie ein gebrochenes Häufchen Elend lag Sharon schlafend im Krankenbett. Eine Atemmaske half ihr Luft zu bekommen, Maschinen kontrollierten ihre Körperfunktionen. Schon irgendwie Ironie, Maschinen kontrollierten die Lebensfunktionen einer Maschine, die meinte ein Mensch zu sein.
Aber William sah nicht nur die Maschine, die Cylonin oder den Feind vor sich. Irgendetwas in ihm ließ ihn auch Sharon Valerii sehen. Das Mädchen, welches ihn seit Jahren keine Nacht mehr durchschlafen ließ. Wenn er die schönen Erinnerungen hatte, so hatte er auch im Nachhinein die Momente im CIC. Als Sharon die Waffe zog und…

Nein, sie war eine Cylonin. Eine Attentäterin und nichts weiter. William fragte sich warum er überhaupt hierher kam. Boomer war tot. Das Mädchen, das er einst wie eine Tochter liebte, starb an dem Tag, als ein Teil von ihm im CIC starb. Als die Kugeln in seine Brust drangen, von der Frau, die seine Boomer auch getötet hatte. Dieses Ding vor ihm war nur eine Cylonin, die einst als Boomer nur bekannt war.
Und für eine Attentäterin wollte er keinen Krankenbesuch abhalten, nicht für dieses Ding.

So entschied er wieder zu gehen. Jedoch wurde Boomer wach und erblickte hin. Es war zu spät. Ihre traurigen und Leidgeplagten Augen sahen ihn an. Er konnte ihren tiefsten Schmerz sehen. Und sie fühlte, wenn es nach ihm ging, nicht genug Schmerzen. Während sie um Vergebung bat, ohne ein Wort dafür gesprochen zu haben, so waren die Augen und des Admirals kalt und sein Gesichtszüge blieben versteinert. Das war der Admiral Adama, den man fürchtete und am besten nicht herausfordern sollte.
Dennoch blieb er am Bett. Sharon nahm die Maske ab als gerade Cottle zur Kontrolle vorbeikam. Er wollte sie daran hindern, aber Boomer bat um nur eine Minute. Adama nickte zustimmend und der Arzt schloss eigentlich widerwillig den Vorhang zum Bett.

"Es hätte auch einen einfacheren Weg gegeben." meinte Adama in Bezug auf den Vorfall in Zelle.

"Aber der einfache Weg bringt einen nur wieder an der Anfang zurück. Und da will ich nicht mehr hin, Sir!"

Das Sprechen strengte Boomer zusehends an. Ihre Kehle war durch die zugeführte Luft der Maschine trocken und das Sprechen machte die Kehle wund. Ihr Körper war schwach, gebrochen durch den Geist. Sie hatte erreicht was sie erreichen wollte und der Preis wäre beinahe der Tod gewesen. Obwohl der Körper sich wehrte und ihren Geist wegsperrte, konnte ihr Willen sich selbst unsagbare Schmerzen zufügen. Mehr Schmerz als jede Folter von außen verursachen könnte. Aber es war ihr Schmerz, denn sie spüren konnte. Und nur Menschen konnten spüren, oder?

"Warum haben sie das getan?" fragte Adama nach.

Die Stimme war aber eher gleichgültig und Sharon spürte das. Und das tat ihr mehr weh als ein Cylon beschimpft zu werden.

"Interessiert sie das wirklich?" entgegnete sie mit einer Gegenfrage, deren Antwort sie eigentlich schon kannte.

"Nein!" antwortete Adama kurz und eiskalt.

Dennoch wollte Sharon es sich nicht nehmen darauf zu antworten. Bevor sie ihre Augen für immer schloss, wollte sie zumindest die Vergebung des Alten Mannes haben. Es war ihr wichtig - wichtiger als Galen und die Galactica.

"Ich wollte dass sie mich sehen!"

"Was meinen sie damit? Wollten sie, dass ich sie ihn einem erbärmlichen Zustand in einem Krankenbett sehe und dann auf die Knie falle und ihnen Vergebung für all das gebe?"

Sharon schluckte und hatte erhebliche Mühe ihre Gefühle zu unterdrücken. Er sprach aus was sie erreichen wollte, aber nicht so. Nicht an ein Bett gefesselt und die Worte des Admirals sollten am Ende aus seinem Herzen sprechen - nicht aus der Wut heraus.

"Ich habe einen Fehler gemacht, und dann noch einen, und dann noch einen…...

Nur einmal will ich was richtig machen. Das alles aufhört und wieder so wird, wie es einmal war. Ich will doch nur das man mich sieht - das sie mich sehen, Admiral!"

Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Ihre Augen waren glasig und die Wanger erröteten. Sharon fielen die Worte schwer, weil sie für sie viel mehr Bedeutung hatten, als der Admiral je ahnen konnte. Dennoch ließ es den Adama kalt. Ohne eine Reaktion auf ihre Worte verließ er das Bett und ließ Boomer zurück. Er war sich sicher, wenn sie noch ein Wort mehr gesprochen hätte, er hätte einen Schlauch genommen und sie damit erwürgt.

Cottle konnte sich das Elend nicht mehr ansehen. Und bevor Sharon erneut ihren Körper Schmerzen aussetzte, gab er ihr etwas zum Einschlafen in einer etwas höheren Dosis. Nur einen Augenblick später konnte sie ihre Augen nicht mehr offen halten. Die Augenlider wurden schwerer und schwerer. Sie verfolgte noch den Abgang des Admirals und spürte welche klaffende Wunde er bei ihr zurückließ. Diesen Schmerz nahm sie nun mit in das Land der Träume. Denn alles vor ihr wurde nun dunkel. Die Augen schlossen sich und kurz darauf war sie auch eingeschlafen. Cottle setzte ihr die Atemmaske, kontrollierte ein letztes Mal die Maschinen und verließ ihr Bett.

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Battlestar Chronos
Standort: Unbekannt


Der Gestank von Schweißmaterialien, Körpergerüchen und anderen, lieber nicht näher definierten Ausdünstungen, lag im schmalen Maschinenschacht Achtern in der Luft. Tyrol, seine Leute und die von der Chronos schweißten und reparierten was das Zeug hielt und der Körper zuließ. Sie waren Müde durch die Akkordarbeit. Hamilton ließ sich auch nach dem letzten Gespräch nicht erweichen. Seit seiner Rückkehr war er besessen davon die Chronos zurück zur Flotte zu führen.
Diese Besessenheit war auch in seiner Mannschaft spürbar - in einem großen Teil zumindest. Die Gerüchte um die Flotte und um die dortig lebenden Cylonen verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Athena und Kara, an Bord der Chronos sogar gewesen, waren wie Öl, dass man ins Feuer goss. Und Athena und Helo, das war genau der Funken, der das Fass zum explodieren brachte. Auf einmal hatte jeder in der Flotte mindestens eine cylonische Geliebte und 20 Kinder mit ihr. Dass solch ein Gerücht idiotisch klang, davon wollte dieser Großteil nicht wissen. Für sie war es Fakt und brachte ihn und seine Leute in Gefahr.

Es war nicht lange her als auf dem Hangardeck Soldaten der Chronos die Galacticacrew mit Waffen bedrohte. Als Boomer aus der Zelle ausbrach und zwei Xenon erledigte - wobei Hamilton bis heute keinen Schimmer hatte wie sie an Bord kamen -, Boomer Hamilton als Geisel nahm und die ganze Situation zum eskalieren brachte.
Jetzt war es ein schleichender Prozess. Sie starrten seine Leute an. Er konnte ihre Blicke wie Nadelstiche auf der Haut spüren. Wie sie über ihn redeten, obwohl sie nicht einmal seinen Namen kannten, so kannten sie auf einmal sein ganzes Leben. Oh ja, selbst Tyrol war 10-facher Vater von cylonischen Hybriden. Schön das er erst auf der Chronos davon erfuhr, das er neben Nicolas weitere Kinder hatte.
Nur ein kleiner Teil der Crew des Titanen besonnte sich auf die Vernunft. Sie versuchten ihren Kameraden aufzuzeigen dass niemand Ahnung davon hatte und sie aus den kurzen Erzählungen zuviel hineininterpretierten. Aber da hätte man auch gleich mit einer Wand reden können. Die Vernunft wurde durch Angst und der daraus resultierende Hass einfach ausgeschaltet.

Galen war nur noch froh wenn er hier fertig war und zurück auf die Galactica und seinem Sohnemann konnte. Der machte ihn schon genug Sorgen seit dem Tod von Cally. Wie sein Vater trauerte er um den Tod der Mutter bis heute. Der Chief machte eine kurze Pause und wischte den Schweiß von der Stirn. Während dem Gang zu einer stillen Ecke griff er in die Brusttasche und zog ein kleines Ledermäppchen hervor. Darin bewahrte er Erinnerungen auf. Er fand im Gang ein Munitionskistenstapel und nahm Platz darauf. Er verschnaufte wenige Augenblickte und verfolgte ein wenig das Tun der Menschen, die an ihm vorbeigingen. Danach öffnete er das Mäppchen in seiner Hand und blickte stolz auf das Foto seines Sohnes. Es war aus besseren Tagen, wenn man es als besser bezeichnen konnte. Die Tage auf Neu Caprica und die anschließende Wiedereingliederung auf der Galactica waren harte Zeiten. Verfolgungen, Misstrauen, Tod und vieles mehr begleiteten die Tyrols. Vor allem der Tod!

Aber sein Sohn Niki strahlte auf diesem Foto. Er saß auf dem Schoss seiner Mutter und strahlte über beide Backen. Er konnte sich noch gut daran erinnern. Es war kurz nach dem Exodus von Neu Caprica. Das neue, bzw. alte, Quartier wurde frisch bezogen. Cally saß auf dem Bett und fütterte den Nachwuchs, als Galen mit der Kamera, die er in seinem Vorratsbereich fand, hereinkam und Fotos machte. Cally fluchte, da sie schrecklich aussah und nicht wollte, das Galen es als Beweis auch noch aufnahm. Aber Niki machte das Blitzlichtgewitter Spaß. Sein Lachen war bis in die Gänge hineinzuhören.

Galen blickte in Erinnerungen schwelgend vor sich hin und er hörte in seinem Kopf die Stimme seiner Frau und seines Sohnes. Er durchlebte noch einmal die Situation, die dieses Fotos zustande brachte. Ihm wurde dabei warm ums Herz. Ein schönes Gefühl in diesen traurigen Zeiten - ein eher seltener Moment.
Dabei bemerkte er nicht wie einer der Piloten der Chronos ihn ansprach. Erst als er ihn an der Schulter packte, zuckte Tyrol zusammen und wurde wieder in die Wirklichkeit geholt. Er war innerlich sauer das man ihn aus der schönen Erinnerung riss und hoffte derjenige hatte einen guten Grund dafür.

"Chief Tyrol?"

Galen sah hinauf. Er hatte diesen Piloten schon mal gesehen, aber der Name fiel ihm nicht mehr ein.

"Ja?"

"Captain Paye, kann ich sie für einen Moment unter vier Augen sprechen?"

Der Pilot klang angespannt. Das musste er wohl auch. Er war der CAG, das fiel Galen beiläufig wieder ein. Der Chief nickte, warum nicht? Besser als in der Gestanksuppe des Maschinenschachtes zu versauern. Während sie in einen eher verlassenen Gang ging, hoffte der Chief das ihn dieser Pilot nicht auch noch nach den Zuständen in der Flotte befragte - nur um es wieder als verzerrtes Gerücht in die Welt zu setzen. Davon hatte er mehr als genug.
Schließlich kamen sie zum Stillstand und der CAG sah nervös um sich. Als wollte er sichergehen das sie niemand verfolgte. Für Tyrol schon ein wenig merkwürdig. Aber irgendwie war jeder in dieser Zeit merkwürdig - wiederum als normal anzusehen.

"Sind sie Vater, Chief?"

Diese Frage kam unvermittelt und überrannte den Chief erstmal. Was ging es ihm an ob er Vater war? Wollte er nun über sein Kind herziehen und es als cylonischer Agent verdächtigen?

"Warum?" fragte er nach, weil er doch wissen wollte, warum jemand das von ihm wissen wollte.

War ja nicht normal dass ein Fremder unvermittelt einen Fremden fragte, ob er Vater wäre.
Steve zog daraufhin aus seinem Kombi ein kleines Foto und überreichte es dem Chief. Tyrol sah es sich an. Das abgebildete Mädchen war süß, ein herzhaftes Lächeln. Und dieser Rucksack mit den roten Drachen musste eine Bedeutung für sie haben, so wie sie ihn umklammerte.

"Süßes Ding. Kommt eher nach der Mutter, was?" fragte Galen, da ihm die asiatischen Züge aufgefallen waren, die nicht unbedingt mit ihrem Vater übereinstimmte.

"Das ist Yuki. Piraterie, Bestechung und Süßigkeiten sind ihr Ding - und sie kam nach ihrer Mutter, ja. Sie bedeutet mir alles Chief und befindet sich auf diesem Schiff. Die Vorgeschichte dazu ist lang und ich möchte mich dazu nicht äußern.

Ich möchte dass sie sie mitnehmen - auf die Galactica!"

Jetzt war Galen ganz baff. Was verlangte er von ihm? Er sollte seine Tochter mitnehmen? Der Admiral wäre hellauf begeistert wenn Chief Tyrol einen blinden Passagier mitbrachte und er hatte sowieso keinen sehr guten Stand zum Admiral - auch wenn es rein dienstlich reibungslos klappte.

"Das geht nicht, Sir. Wie haben sie sich das vorgestellt - und überhaupt, warum wollen sie, dass ich ihre Tochter mitnehme?"

Steve ahnte dass der Chief ein wenig zögerlich reagieren würde. Aber er fragte den Chief, weil er ebenso Vater war wie er selbst. Obwohl der Teil mit der Mutter und der Vaterschaft ein wenig konstruiert war.

"Sehen sie sich um, Chief. Die Crew der Chronos verändert sich. Das können sie nicht verstehen, aber meine Yuki ist nicht mehr sicher an Bord der Chronos. Selbst ich werde für meine Tochter zur Gefahr. Vielleicht sehen sie es aus der Sicht eines Vaters. Ich will dass meine Tochter in Sicherheit ist, wissen dass es ihr gut geht. Aber hier weiß ich sie nicht in Sicherheit.

Chief, es ist keine Lösung für immer, aber diese Cylonengeschichte macht meine Crew völlig irre und lässt sie Dinge tun, die ich Yuki nicht aussetzen will.

Ich will sie nur aus der Schusslinie wissen, falls die ganze Sache eskalieren sollte. Ich würde mir selbst nicht mehr in die Augen sehen können, falls sie zwischen die Fronten geraten sollte und ihr etwas passiert.

Ich bitte sie als Vater, Chief Tyrol!"

Die gesagten Worte ließen den Chief nachdenklich werden. Was meinte der CAG dass seine Crew Dinge tat, die sie vorher nicht taten? Sollte das der Admiral vielleicht lieber erfahren - ja, das sollte er wahrscheinlich.
Steve blickte ihn an, so wie er jemanden ansehen würde, wenn er seinen Sohn aus der Schusslinie bringen wollte, in Sicherheit zu wissen. Er sprach Galen nicht als Soldaten an, sondern als mitfühlender Vater. Und so fiel dem Chief die Entscheidung leichter, auch wenn er von Adama das ein oder andere Wort zu hören bekommen würde.
Noch einmal blickte er auf das süße Lächeln des Mädchens und stellte sich vor, er wäre nun an Steves Stelle.

"In 8 Stunden kommt der nächste Verbindungsraptor. Er wird zurück zur Galactica fliegen. Ich kann sie dort unterbringen - jedoch garantiere ich für nichts, Sir."

Für Steve war es mehr als genug. Er nahm das Bild seiner Tochter zurück und schüttelte ihm die Hand. Paye fiel ein Stein vom Herzen. Diese Entscheidung, schnell getroffen aus der Situation heraus, fiel ihm nicht leicht. Im Gegenteil, sie fiel ihm sehr schwer. Und Yuki würde es wahrscheinlich auch nicht verstehen, wenn er ihr die Wahrheit erzählen würde. Also, musste er sie anlügen, was die ganze Angelegenheit noch erschwerte.

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In der Kantine 3b der Chronos, welche Mittschiffs lag, war gerade Pausenzeit. Geschaffte Techniker, müde Piloten und Offiziere der CIC Crew entspannten die wenigen Minuten, die ihnen blieben. Die Kantine war klein und nur in den kleinen Pausen und am Wochenende geöffnet. Hier gab es nur kleine warme Mahlzeiten, wie eine warme Wurst auf Brot mit Senf, Kaffee und Tee und die Marketenderwaren - was Schokolade und anderes Süßkram beinhaltete. Für diesen Bereich war Sergeant Melanie Bly zuständig. Neben ihrem Dienst bei den Wachmannschaften, wurde sie "freiwillig" auf diesen Posten noch zusätzlich gesetzt.
Die 1,68m große, brünette, sportlich gebaute Frau von Scorpia war so was von überglücklich ihre Pausen als Kellnerin und Kassiererin, Putzfrau und Zuhörtante zu verbringen - sie könnte jeden Tag kotzen, so glücklich war sie.
Zumindest waren ihre Arbeitszeiten nicht übermäßig. Eine halbe Stunde hatte sie offen, wobei 2 Stunden sie brauchte um alles vor bzw. nachzubereiten. Am Wochenende befahl sie einen Private zum Dienst. Es hatte was - die Beförderung zum Sergeant.
Und sie saß wie die anderen an einem Tisch und las uralte Zeitungen, nur um etwas von der Heimat zu spüren.

Dass sie jeden Tag ihren Kaffee mit den anderen Soldaten trank, wusste auch eine andere Person. Sie wartete am Eingang und sondierte sie Lage. Alle waren sie beschäftigt. Redeten, schliefen beinahe im Sitzen, tranken und aßen, usw.
Das war natürlich die Chance um den Coup überhaupt zu landen. Die Theke und der kleine Vorratsraum waren unbewacht. Und so schlich sich der Dieb zielgenau hinter die Theke. Die kleinen Füße machten keinen Lärm und die Augen wie Ohren waren wachsam.
Am Ende der Theke angekommen noch ein Blick in den Raum hinein. Ganz behutsam die Nase nach oben und durch die Glasfront der kleinen Auslage geschaut.
Alles lief doch wie am Schnürchen. Niemand ahnte von ihrer Anwesenheit. Taten dass was sie auch immer taten - egal, die Beute lockte.

Im Schutze der Ladentheke öffnete sie behutsam die Tür zum Vorratsbereich. Ganz leise die Klinke nach unten und immer wieder einen Blick nach hinten. Schließlich war das der empfindlichste Bereich. Den Atem kontrollieren, den Puls unten halten und rein in die gute Stube. Die Tür sachte schließen und keinen lauten Mucks von sich geben.
Das Zielgebiet wurde schon mal erreicht. Nun musste die eigentliche Beute gefunden werden. Die Regale sahen vor dem kleinen Dieb aus wie riesige Gebirge mit lauter Leckereien.
Aber ein Teil davon konnte an liegen lassen - Kaffee, Tabak, Saucen, etc. Alles Zeug, was sich nicht verwerten ließ, bzw. nur unnötig Ballast.
Nein, dieser Dieb hatte es auf was anderes abgesehen. Der geschulte Blick erkannte auch das noch so kleinste Versteck. Diesmal war es aber schwieriger. Sie wussten dass sie schon mal ausgeraubt wurden und trafen Sicherheitsmaßnahmen.

Wahrscheinlich war nicht alles so wie es zu sein schien. Die bunten Pakete in den Regalen beinhalteten wohlmöglich andere Sachen, und die Aufschrift sollte nur ablenken. Also gut, dann musste man eben genauer hinsehen. Die kleinen Meisterhände griffen nicht nach den unteren Waren, sondern eher die, die für den Dieb unerreichbar sein sollten.
Zunächst alles Fehlanzeige. Eklige Dinge, die sich die Crewmitglieder genüsslich zuführten.
Also, musste der Dieb die Regale besteigen. Kein Problem. Jedoch verstrich die Zeit und eine Entdeckung durch den "Feind" wurde immer wahrscheinlicher. Der Dieb sah ein letztes Mal um sich. Irgendwo musste es doch sein! Ohne Beute wollte man nicht gehen. Und da, plötzlich wurde die Aufmerksamkeit auf einen Karton mit Kaffee gelenkt.
Der Vorratsraum war ordentlich und alles hatte seinen Platz. Jedoch, dieser Karton stand am völlig falschen Platz. In einem anderen Regal stand alles beisammen, was der Kaffeetrinker benötigte. Und dieser Karton stand einsam und deplaziert - Treffer!!
Der Dieb kletterte behutsam das Regal hoch. Vorbei an Wurstschachteln, eingepackten Brötchen, Dosenbrot und andere Sachen für den kleinen Hunger zwischendurch. Die Beute rückte in greifbare Nähe - als plötzlich eine unsichtbare Macht sie von dem Regal weg hob. Ein Einfluss der Götter?
Wohl kaum, eher Sgt. Bly!

"Ich gebe dir genau 10 Sekunden, um mir zu erklären was du in meinem Vorratsraum zu suchen hast?"

Die Stimme des Feindes war zornig, der Blick fraß den ertappten Dieb beinahe auf. Eine Ausrede, ein Grund! Schnell, die Zeit entglitt wie der Sand, der durch die Hand rieselte.

"Ähm, der Commander hatte befohlen alle Vorratsräume der Chronos auf Gefahrenstellen zu untersuchen. Und sie wollen sich doch einem Befehl des Commander nicht widersetzen. Schließlich ist das eine offizielle Amtshandlung!"

Ja, das war gut. Der Commander war eine Respektsperson und seine Befehle waren stets verbindlich. Sie war nur ein Sergeant und musste sich fügen.

"Ok, du kleine Ratte. Versuchen wir es noch mal!"

Verdammt! Plan B musste her, der immer zog und meist die Karte in die Freiheit bedeutete!

"Ich suche Steve?"

Oh nein, diese Karte funktionierte auch nicht mehr. Der erzürnte Feind kam näher und ließ das kleine Herz pochen. Was geschah nun? Zählte dieser Dieb als Kriegsgefangener? Die Konventionen von Caprica waren auch doch hier gültig? Nur Namen, Dienstgrad und Einheit - mehr musste man nicht von sich preisgeben.
Dieses erzürnte Gesicht war auf einmal so nah und der Blick verursachte ein wenig Schaudern. Was würde nun geschehen?

"Wenn ich dich hier noch einmal erwische - ich schwöre dir, ich hänge dich kopfüber an den Bug der Chronos - ohne Raumanzug - und lasse dich dort hängen, bis dein Kopf platzt! Haben wir uns verstanden?"

"Ok!" kam vom ertappten Dieb reumütig.

"Ok - Sergeant!!"

"Ok, Sergeant!!"

"Und jetzt verschwinde, bevor ich es dem Commander melde!"

Glück gehabt. Der Feind ließ den ertappten Dieb ziehen. Schnell rannte er aus der Kantine Richtung sicherem Versteck.
Die anwesende Crew sah nur doch den Staub, den der Langfinger bei der Flucht aufwirbelte. Und ein amüsiertes Lächeln von Bly.
Denn erst im Versteck sollte der Dieb merken, das auch Melanie geschulte Hände hatte und bei dem fast körperlichen Kontakt sie dem Dieb zwei Tafeln Vollmilchschokolade in den Beuterucksack steckte.

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Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte

Im CIC der Galactica ging alles seinen gewohnten Gang. Da Flottenmanagement beschäftige die Crew den ganzen Tag. Betankungen, CAPs, Beschwerden, aktualisierte Sprungkoordinaten, Meldungen über verstopfte Toiletten - ja, es wurde nicht langweilig.
Und auch für Saul wurde es nicht langweilig. Er fühlte sich beinahe wie ein Mädchen für alles. Fast alle 5 Minuten kam jemand und stellte unsinnige Fragen, die jeder Soldat - mit Vernunft und Verstand - selbst in der Lage wäre zu lösen.
Die CAPs und wichtige Koordinierungen innerhalb der Flotte - Vertreter des CO - das waren seine Aufgabengebiete. Er sorgte dafür dass die Crew des CIC den XO hasste, denn dann taten sie ihren Job gewissenhaft und effizient. Und Tigh hatte das Gefühl, diesen Teil des Jobs zu vernachlässigen, oder warum sonst stressten ihn die jungen Offiziere mit Fragen, für die er sich selbst als junger Offizier nicht einmal traute seinem XO zu stellen. Warum sollte sich um verkotzte Toiletten auf einem der Frachter zuständig fühlen, besser noch - warum wird er gefragt, ob die Galactica dafür zuständig war, dass der Captain eines anderen fliegenden Schrotthaufens, eine funktionierende Spülung hatte um in Ruhe Sch… zu gehen.

Was war nur aus den selbst denkenden jungen Offizieren geworden, die die Probleme, die so wichtig waren, nicht selbst lösen konnten. Nein, der XO musste dem Captain des fliegenden Sch….haufens erklären, das die Galactica nicht für das Wohlbefinden für seinen Allerwertesten verantwortlich war und, wem es nach ihm ginge, er in die nächste Ecke sch…. könnte.
Nun, Saul war sich bewusst dass dem Admiral demnächst eine erneute Beschwerde auf den Tisch flog über das rüpelhafte Benehmen der Galacticacrew. Was soll's!

"Admiral an Deck!!" brüllte Saul, als er am Lagetisch stehend den kommandieren Offizier erblickte und den Sauhaufen von Crew Respekt abverlangte.

"Rühren! Weiter machen!!" befahl Adama im fast gleichen Atemzug und ging zu seinem Freund an den Lagetisch.

Saul sah ihm an das der Besuch bei Boomer dem Alten Mann nicht gut tat.

"Wie war die Krankenvisite?" fragte er trotzdem nach.

"Jetzt nicht, Colonel! Was neues bezüglich der Chronos?"

Der Admiral machte dicht. Sah nicht mal in das Gesicht seines alten Freundes. So schlimm also? Aber auch egal. Sein CO verlangte einen Bericht über Fortschritte, und die wollte der XO seinem Admiral auch geben.
Seit Tigh sich die Aufgabe herauspickte, plante er einen möglichen Weg all die Pläne seines Admirals umzusetzen. Mit den Aufzeichnungen der Raptorcrews, die den Nebel durchflogen und Sensordaten mitbrachten, hatte der XO so was wie einen Korridor gefunden.
Das Material, was in diesem Nebel und in den dortigen Asteroiden war, verursachte Störungen beim DRADIS. Aber diese Störungen, jedenfalls die Anfänge, Dichte und Enden, ergaben ein Muster. Ein sich ständig änderndes Muster, aber indem es einen Weg gab.

Saul legte hastig die bearbeiteten Karten des Gebietes auf den hell erleuchteten Lagetisch, zückte einen roten Filzstift und zeichnete einen Weg durch die Kreise, die die Felder der Störungen darstellten, hindurch. Admiral Adama sah genauer hin und war zufrieden mit der Arbeit seines XO's. Anders hätte er es auch nicht gemacht.

"Zur Aufklärung haben deren Raptor stets diesen Korridor genutzt. Er war groß und ungefährlich genug…"

Tigh zeigte während seiner Ausführungen auf die Karte und erläuterte die bisherigen Erkenntnisse detailliert wie möglich.

"Aber da würde ich auch warten, wenn ich wüsste dass die Chronos da drin wäre. Und hier bräuchten wir einen Schäfer. Was ist mit einem Rückweg? Schon Ergebnisse über das rückwärtige Gebiet?"

Leider musste der XO seinen Admiral enttäuschen. Saul dachte auch an einen langen Weg. Aber die Raptor brachten nicht sehr erfreuliche Ergebnisse. In den dutzenden Papieren holte er eine Zusammenfassung über das Gebiet Rückwärts der Chronos heraus. Alles war mit Asteroiden und störenden Material durchsetzt. Die Raptorcrews sahen dort weder mit dem Auge noch etwas mit dem DRADIS. Sie wären ganz blind. Mit der riesigen Chronos im Schlepptau ein absolutes Unding. Nur die Flucht über einen Nebenausgang war die letzte Option.
Adama nahm den Rotstift des Colonels und markierte das rückwärtige Gebiet als unpassierbar. Ein großes taktisches Zeichen und Schraffuren zeigten demjenigen, der die Karte las und die Symbole darauf verstand, dass ab hier eine Operation nicht möglich war.

"Einen Kundschafter schicken wir nach vorne. Weitere Raptor sollten wir jedenfalls da draußen haben, die die Störfelder im Auge behalten. Sie bilden den Sensorpuffer, damit die Chronos nicht völlig blind schießt.

Augen und Ohren werden sie zusätzlich sein. Springen werden wir bei diesem Punkt. Wir brauchen einen Beobachter in diesem Sektor. Er soll aufklären, das Gebiet erkunden und mit diesen Daten erst können wir erst daran denken in das Gebiet zu springen und das Ziel auszuschalten.

Wir sind zuerst der Flotte verpflichtet, Colonel. Also springen wir erst, wenn wir gesicherte Daten über den Feind haben. Die Raptorcrew bereit?"

"Ja, Sir!"

"Gut, Colonel. Alles mit der Chronos koordinieren. Mit den gesammelten Fakten können wir den Operationsplan in seinen Schwächen ergänzen. Einen Vorbefehl für die Piloten habe ich erstellt. Geben sie diesen dem CAG. Unsere Piloten sollen vorbeireitet sein."

Der Alte Mann überreichte seinem XO den Befehl und klopfte Saul für sie gute Arbeit auf die Schulter. Das tat dem Colonel gut. Auch wenn sie sich in manchen Fragen stritten, nicht immer einer Meinung oder Ansicht waren - Saul würde immer den Rücken des Admirals stärken. Selbst wenn ihre Meinung weit auseinander gingen, Tigh würde seinen Freund nie im Stich lassen. Daher nahm er es auch gerne an, dass der Admiral auch nie die Beiträge des XO's übersah. Adama und Tigh waren ein glänzendes Beispiel für ein eingespieltes Team. Sie stritten, beschützten einander, waren für den Anderen da und kämpften miteinander.

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Nach der Unterhaltung mit dem Admiral wurde Kara zurück in ihre Zelle verbracht. Und da wartete bereits wieder der kleine Zak auf sie. Für Kara ein Licht in der Dunkelheit. So konnte sie ihren inneren Zwist vergessen. Cylonin oder Mensch, das war egal. Sie war für diesen Augenblick eine Mutter, die ihren Sohn beschützte und liebte. Das war alles, was sie zu diesem Zeitpunkt wissen musste.
Natürlich musste auch ein Little Starbuck die Tricks der großen Starbuck beherrschen.
Heute begannen die Lehrstunden des jungen Mannes - ein Kartenspiel war angesagt. Und wie bestellt, stellte sich ein alter Freund zur Verfügung. Sam hatte es geschafft Einlass zu bekommen. Er kannte die Wache noch von Neu Caprica und er löste nun einen alten Gefallen ein.

Zwischen den Gittern durch spielten Sam, Kara und der kleine Zak ein kleines Kartenspiel. Und die Mutter weihte den Sohn in die Geheimnisse des Geldscheffelns ein, falls ihm eines Tages mal die Kohle ausgehen sollte und Zak schnell ein paar Cubits benötigte. Heute jedoch waren Kekse aus der Einmannrationspackungen als Einsatz im Spiel.
Sam beobachtete die ganze Zeit Kara. Er hatte es nie verstanden warum sie ihn auf Caprica erst anmachte, um anschließend zu Lee zu gehen. Denn jetzt sah man ja wie sehr Lee an seiner "Frau" hing. Er hatte sie im Stich gelassen. So was hätte Sam nie getan. Auf Caprica hatte er sich bereits in Kara verliebt. Das tat er heute noch. Starbuck wusste dies und ihr tat es Leid ihm das Herz zu brechen, nachdem sie Sam und einige Widerstandskämpfer von Caprica holte. Sie gab ihm das Versprechen ihn zu holen. Er glaubte stets daran und sie enttäuschte ihn in dieser Hinsicht auch nicht. Nur das mit Lee war für ihn eine herbe Enttäuschung. Vor ihm, auf dem Schoss von Cpt Thrace, das könnte jetzt sein Sohn sein. Aber was nicht war, konnte noch werde. Er versprach ihr auf Neu Caprica nicht von ihrer Seite zu weichen, ihr stets zu vertrauen. Und dieses Versprechen wollte er auch jetzt halten - auch wenn sie ein Cylon war.

"Nein, mein Sohn - das willst du sicherlich nicht. Er blufft. Entweder zwei niedrige Paare oder ein völlig gar nichts!"

Zak verstand kein Wort und vergriff sich lieber am Einsatz. Er hielt im Endeffekt nur die Karten und legte wild drauf los. Nur der Gewinn war von Interesse.
Und Anders stellte sich weiter vor das dieses schmatzende Etwas sein und Karas Sohn wäre. Eine zu schöne Vorstellung. Der Wahrheit entsprach sie nicht, vielleicht noch nicht.

"War Lee schon einmal hier?" fragte Sam und legte seinen Bluff auf den kleinen Tisch vor der Zellentür.

"Doster!!"

"Nein. Er hat genug zu tun. Und ich will darüber nicht reden, okay?"

Zaks Mutter strich den Gewinn für ihren Sohn ein, was Zak sehr erfreute und bediente sich herzhaft. Ansonsten blockte sie alle Gespräche bezüglich Lee vollkommen ab. Das Thema war für sie abgehakt und es sollte auch nicht mehr zu Sprache kommen. Nur Zak war für sie wichtig in diesem Augenblick.

"Ok! Noch ein Spiel? Ich würde gerne die Chance haben meinen Einsatz zurückzufordern. Doppelt oder nichts? Oder eher, was übrig und nicht angesabbert wurde!"

Der Blick ging zu Little Starbuck. Er machte es eigentlich richtig und leckte erstmal jeden gewonnenen Keks ab. So machte er seinen Anspruch auf Besitz deutlich und Sam den Appetit deutlich weniger.

"Warum bist du hier, Sam? Wegen den alten Zeiten willen? Willst du mich anmachen? Oder dich an einem Cylonen ergötzen? Was bewegt Sam Anders hier runter? Sicher nicht das Kartenspiel und den Charme meines Schatzes!"

Kara kam ohne Umschweife auf das Thema. Sie wollte genau wissen warum jemand einen Cylonen und dessen Hybridenkind besuchen kam. Und auch noch Zeit mit ihnen verbrachte? Vielleicht ein Zeugnis des Mitleids? So was konnte Starbuck echt nicht gebrauchen.

"Von dem letztgenannten ein Wenig. Aber, für mich ändert sich nichts, Kara. Ich kann Helo verstehen und wir sind uns in dem einen oder anderen Punkt eins.

Für mich ist es egal dass du ein Cylon bist. Denn ich weiß wer du bist - und das zählt, Kara!"

Starbuck schmunzelte beim austeilen der Karten. Für ihn war es also egal? So was aber auch!
Doch eine Art Mitleidstour. Und auf die stand Kara ganz und gar nicht. Er wusste wer sie war und ihm war gleich das sie ein Cylon war! Na klar, dann glaubte er auch noch an andere Fabelwesen aus der Welt der Kindergeschichten.
Sams Worte klangen aufrichtig. Dennoch wusste er nicht wer sie war, er kannte sie nicht.

"Das finde ich nett von dir, ehrlich. Aber, wenn ich gewusste hätte, das du ein Cylon wärst - ich hätte dich sofort erschossen! Darauf mein Wort, Sam!

Komm mir nicht das du weißt wer ich bin. Du weißt genauso wenig über mich, wie ich über mich weiß!"

Die Tatsache, das Sam sich anmaßte über Kara bescheid zu wissen, machte sie stinkig. Sie blieb nur für ihren Sohn ruhig. Wusste er was in Kara vorging als sie ihr Bild an der Wand der Erinnerungen wieder fand? Wusste er was in Kara vor sich ging als der Doc herausfand das sie ein beschissener Toaster war? Nein, Sam hatte keine Ahnung!

"Kara, das ist keine Verarsche! Ich meine es so wie ich es sage. Und ich kenne dich, Kara! Denke an Caprica zurück, oder an Neu Caprica! Und sage mir nicht, ich würde die Kara nicht wieder erkennen."

"Sam, nur weil wir einen F… hatten, heißt das nicht das du meine innerste Seele in und auswendig kennst.

Und bevor ich wirklich ausfallend werde, Zak Worte zu hören bekommt die er erst im Teenageralter von mir lernen soll, solltest du wirklich deinen Ar…. hier raus bewegen."

"Kara, ich…"

"Ganz ehrlich, Sam - GEH JETZT!!!"

Anders schmiss die Karten hin und beim Aufstehen schmiss er auch noch den Stuhl um. Er verließ die Zelle wütend. Was Kara auch einerseits verstehen konnte. Er wollte nur nett sein, für sie da sein. Sam war aufrichtig. Aber sie sch…. im Moment auf jede Art der Aufrichtigkeit.
Mit ihrem Sohn blieb sie auf dem Bett sitzen. Er verstand nicht was eben geschah, was auch gut so war. Zak musste noch nicht verstehen warum seine Mutter alles verbockte.
Stattdessen leckte er einen der Kekse ab und überreichte ihn seiner Mutter, in der Hoffnung dass sie wie Sam eher nein sagen würde.
Kara sah in seine Augen. Sie funkelten so schön wenn er sie ansah. Darin verlor sich Starbuck vollkommen. Nur noch ein Mensch, nur noch ein Mann, zählte in ihrem Leben - das war nun mal Zak.

"Du Amateur - ich habe den Trick erfunden. Solltest du im Lexikon mal nachschlagen!"

Unerwartet nahm sie das Geschenk an und biss herzhaft in das angesabberte Stück hinein. Little Starbuck hatte da das Nachsehen, wer hätte auch gerechnet das er von der Großmeisterin des Unfugs noch so viel lernen konnte?

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Laura kam geschafft von der Behandlung zurück und bereitete sich seelisch auf die nächste Sitzung des Quorums vor. Im gemeinsam genutzten Quartier saß der Admiral bereits und hatte zwei Personalakten vor sich auf dem Tisch liegen, daneben eine Flasche seines besten Stoffes. Für Roslin ein Dorn im Auge. In letzter Zeit trank William des Öfteren. Sie hatte Angst dass er wie Saul abglitt und nur noch dem Alkohol verfiel. Deshalb nahm sie sich vor einen Waffenstillstand zu wahren und keinen Streit anzufangen - obwohl es in ihr wegen der ein oder anderen Sache noch brodelte.

"Tut mir Leid, ich war nicht da!"

Husker blickte sie um Gnade nahezu bettelnd an. Der Admiral sah schrecklich aus. Wo waren bloß die harten und kalten Augen und Gesichtszüge des Admirals?
Er hatte versprochen stets an ihrer Seite zu sein. Und William waren Versprechen heilig. Sie waren eine Basis des Vertrauens und des Öffnens der Person gegenüber.
Laura winkte charmant ab und fuhr über sein angerautes Haar.

"Ich bin dir nicht böse - ganz ehrlich. Ich hatte genug zu tun. Du hättest dich eh nur gelangweilt, und wahrscheinlich hätte ich dich nur als Aktentasche missbraucht.

Du hast noch ein Schiff zu kommandieren, Bill. Ich weiß es zu schätzen dass du immer an meiner Seite sein willst. Aber, es geht nicht und dass weiß ich. Ich bin eine erwachsene Frau, Admiral. Und ich will dich nicht immer an meiner Seite haben, weil du irgendwann nur noch nervst!"

Ein Teil war gelogen, ein Teil war ehrlich gemeint. Das wusste Adama und er wusste auch dass sie ihm nur eine Last von der Schulter nehmen wollte. Eine Last, die eh schon viel zu stark auf ihm lastete. Und noch ihren Kummer und Schmerz tragen zu müssen, das wollte sie ihm nicht antun. Schließlich war sie auch selbst in der Lage ihre Angelegenheit zu regeln.

"Danke!" antwortete er darauf und ein kleines Schmunzeln konnte sie ihm auch noch abgewinnen.

Die Gelegenheit ergriff sie und nahm ihm den Alkohol weg. Einen klaren Verstand predigte er ihr immer. Diese Predigt sollte er in naher Zukunft in den nächsten Spiegel sprechen, wenn er sich selbst sah.
Bill Adama ließ es geschehen. Er hatte sowieso keinen Durst mehr und hatte sein Pensum für heute schon.
Der Präsidentin blieb dabei nicht verborgen wessen Personalakten auf dem Tisch lagen - Starbuck und Boomer.
Diese Zeit und die Gegenwart Beider waren schwer für ihn. Kara, sein Schwiegertochter - und Boomer war auch noch ein Sonderfall, der auf seiner Seele lastete.

"Ich habe dich heute im Krankenrevier gesehen. Du warst bei ihr? Was hatte sie gesagt?" wollte Roslin wissen.

Er und sie wussten dass Laura ihn nicht sah. Aber das war nun Nebensache. Früher oder später bekam sie es eh heraus.

"Sie will ihr altes Leben zurück!"

"Und - wirst du es ihr wiedergeben? Bill, ich hoffe du denkst darüber nicht nach! Sie hätte dich beinahe…"

"Ich weiß, Laura! Ich weiß es. Ich werde jedes Mal daran erinnert wenn ich das Oberteil ausziehe und dabei in den Spiegel sehe."

"Und das heißt nun im Klartext?"

Die Präsidentin blieb hartnäckig. Sie wollte vom Admiral eine klare Linie bezüglich der Cylonin. Adama packte mit meinem ungemütlichen Ausdruck die Akten wieder weg und füllte anschließend sein Glas mit Wasser. Er würgte es hinunter um Laura keine Antwort zu geben. Er hatte noch immer die Augen Boomers vor sich. Wie sie flehten das er ihren Fluch aufhob. Aber konnte und wollte nicht.

"Bill?"

"Athena musste wegen ihr schon genug leiden. Nun trifft es die Richtige. Das wolltest du doch hören, oder?"

"Was ich hören will, darüber denke - das steht auf einem anderen Blatt, Admiral. Du tust das Richtige in Bezug auf Boomer.

Ich mein, sie führte ein Attentat aus, nahm dir beinahe das Leben. Anschließend half sie den Cylonen uns zu jagen, bekam dabei angeblich Gewissensbisse und kehrte reumütig zurück? In der Hoffnung dass alles vergessen würde und sie ihr Leben fortführt?

Das Leben beinhaltet auch Konsequenzen, Bill. Und diese sollte sie auch spüren, oder nicht?"

Bill hörte ihr nur halb zu. Seine Gedanken waren verstreut in seinem Kopf, nur um jetzt nicht darüber nachdenken zu müssen. Er würde zu einem anderen Zeitpunkt sich der Sache annehmen.

"Ja, das sollte sie!" antwortete der Alte Mann nur darauf, ohne die Präsidentin anzusehen.

Seine Stimme klang gleichgültig. So nahm Laura an, dass der Admiral auch so im Bezug auf Boomer dachte. Das sie ihm gleichgültig war.
Zu diesem Zeitpunkt klopfte es an der Tür. Laura und Bill baten gleichzeitig zum Herein.
Athena kam herein und hatte eine Thermoskanne in der Hand. Sie blickte ein wenig verdutzt neben dem Admiral auch die Präsidentin vorzufinden.

"Ich komme später noch einmal, Sir!"

"Ist schon gut, Lieutenant. Wenn sie mich entschuldigen, Frau Präsident?"

Präsidentin Roslin winkte den Admiral vor die Tür. Sie ahnte was Sharon hier wollte. Die Gespräche, die sie einst begannen, führten sie bis heute weiter, wenn auch nicht in regelmäßigen Abständen.
Mit Athena verließ Adama das Quartier und suchte wahrscheinlich ein ruhiges Plätzchen auf. Für Laura war es recht so. Mit Athena verstand der Admiral mehr über sich und Boomer, das Sharon Agathon fast das Abbild von Valerii war in manchen Dingen. Das verlorene Vertrauen zu Boomer fand er in Athena wieder. Und sie würde alles tun um es nicht zu missbrauchen. Sie traute dem Alten Mann. Roslin wusste das Bill genau das brauchte....

____________________________________________________________

Preview

Demnächst auf dem X³SciFi Channel


Wenn die Zeit verrinnt, sollte jedem eine zweite Chance gewährt werden...


"Ich habe sehr oft an den Moment gedacht, wo ich in deinem Armen starb."

"Ich auch. Seit dem Tag denke ich nichts anderes mehr."

"Und warum fühlt es sich so falsch an, Galen?"


Einander vertrauen...

"Was soll ich hier, Sir? Wollen sich mich gleich hier um die Ecke bringen?"

"Nein!"

"Sir?"

"Ich gebe ihnen ein Schiff und eine Crew....finden sie die Erde...."


Einander verzeihen...

"Ich weiß nicht was ich sagen soll!"

"Ach wirklich? Das ist mal etwas sehr seltenes!"

"Was soll man darauf jetzt sagen. Ich mein, ich könnte dir tausende Dinge um die Ohren werfen..."


"Bill, egal wie du auch immer entscheiden wirst. Ich werde es so annehmen, weil ich nicht anders an deiner Stelle handeln würde!"

"Einen guten XO kann man nicht einfach so ersetzen. Also, leb damit...."


....bevor es zu spät ist und die Ewigkeit endet!

"...verurteilt dieser Rat Sharon Valerii zum Tode......"

Battlestar Galactica - Path of the Gods ( Staffel 6.5 )
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Battlestar Galactica - Rise of the Cylons Mod HQ
The signatures were created by man
They rebelled
They evolved
There are many copies
And they have a plan....[ external image ]

Lordadmiral Atlan
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Post by Lordadmiral Atlan » Tue, 3. Mar 09, 15:53

Die Chronos entwickelt sich bedrohlich, aber genauso wäre es auch in der Realität.
Und vielleicht wird auch diese Entwicklung der Hauptgrund für ihren Untergang sein - den es sicherlich geben wird - und die Toaster dabei nur ein Nebengrund sind.
Ein Schiff mit einer Crew die sich nicht zumindest halbwegs vertraut kann nicht in eine Schlacht ziehen.

Jeder Arbeitet nur noch für sich selbst und sowas ist auf einem Schiff von der Größe der Chronos einfach - harmlos ausgedrückt - schlecht.
Die Cylonen, oder der Marine fünf Meter weiter?
Genau das ist für das Schiff und seine Crew nicht gut - jeder, auch ''der Marine fünf Meter weiter'' kann ein Toaster sein.
Man kann niemandem wirklich vertrauen, wenn man denkt, dass jeder ein Toaster sein könnte.

Der Kampf gegen die Cylonen entwickelt sich langsam zu einem Kampf gegen die Menschheit.
Genaugenommen müssten die Toaster keine großen Anstrengungen mehr unternehmen um die Flotte zu vernichten. Sie müssten nur warten.

Das Überleben der Menschheit ist nicht nur der Erhalt der Rasse selbst, sondern auch der Erhalt bestimmter anderer Dinge.
Was unterscheidet einen Toaster von einem Menschen der absolut niemandem Vertraut und eigentlich selbst eigentlich nur noch eine Maschine ist?
Wie definiert man Leben?
Sind die Humlons nicht mehr oder weniger auch Lebewesen - wenn auch künstliche?
Oder sind die Humlons keine wirklichen Lebewesen sondern nur Dinge - Toaster oder Maschinen?
Wenn es nur Maschinen sind, was sind dann Lebewesen? Die Humlons unterscheiden sich fast nicht mehr vom Menschen. Lebt der Mensch dann?
Oder lebt nur etwas, was der Mensch auch als Lebewesen sehen will?

Bevor ich hier völlig OT werde schließe ich das ganze Mal ab.
und bevor ich es vergesse, es war wie immer eine geniale Fortsetzung.

greetz Atlan

Ban
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Post by Ban » Wed, 4. Mar 09, 15:21

Auch dieser Teil behandelte die Probleme innerhalb der Flotte auf höchst anschauliche und lebensnahe Weise.
Da haben wir zuerst Steve Paye, der als Vater die Entscheidung treffen muss, sich von "seinem" Kind zu trennen, um dieses zu schützen. Man sieht an diesem Beispiel unglaublich deutlich, was auf der Chronos passiert. Die Besatzung des Kampfsterns hat alles vergessen, was in den letzten Jahen passiert ist. Sie haben jahrelang nebeneinander überlebt und miteinander gearbeitet und für ihr Überleben gekämpft. Und dann genügt das Auftauchen der Galactica und ihrer Besatzung, in der eine einzelne Cylonin dient, weil sie sich das Vertrauen ihrer Kameraden erarbeitet hat, um all das zu zerstören. Sie vergessen die Vergangenheit und ihre Hoffnungen und Träume wegen zweier Einzelfälle, die sie aus Angst vor dem hochstilisierten Feind und aus Enttäuschung über nicht erfüllte Träume verallgemeinert und auf die gesamte Besatzung - und die gesamte Flotte - übertragen haben. Damit unterschreiben sie, wie Paye befürchtet und Atlan schließt, ihr Todesurteil, denn sie können nicht gegen die Cylonen kämpfen, wenn sie in jedem einen solchen sehen.
Wie soll die Chronos mit der Galactica kämpfen, wenn man in deren Besatzung Hybriden und Cylonen sieht, die einen jederzeit verraten könnten? Wie soll man als Viperpilot in Formation fliegen, wenn man sich nicht auf seine Flügelmänner verlassen kann? Wie soll man Reparaturen durchführen, die gefährlich sind, wenn man fürchtet, einer der anderen Mechaniker könnte die Sektionen abriegeln, weil er ein Cylon ist oder sie für Cylonen hält? Wie soll ein Commander Befehle geben, deren Befolgung er voraussetzen muss, wenn er sich nicht darauf verlassen kann, dass seine Crew das auch tut? Und wie soll eine Crew ihrem Kommandeur vertrauen und ihm folgen, wenn man fürchtet, er könnte ein Cylon sein?
Die Offiziere und Soldaten der Chronos sollten eigentlich wissen, mit wem sie dienen. Sie sollten die Personen dahinter kennen - egal ob Cylon oder Mensch. Aber das ist nicht der Fall; sie wollen das nicht sehen und misstrauen sich lieber gegenseitig, weil sie so schockiert und traumatisiert von der Tatsache sind, dass nicht alle Cylonen böse sein sollen.
Aber das ist nur ein Teil und auf der Galactica sieht es nicht viel besser aus. Denn hier haben wir einen William Adama, der mit seiner Situation überhaupt nicht zurecht kommt. Er passt sich seiner Umwelt an und/oder lässt sich von seiner Wut und Enttäuschung leiten. In Sharon will er nur den bösen Dämon sehen, der ihn erschießen wollte und die Flotte verraten hat. Aber seine Augen und sein Herz sehen jene Person, die für ihn wie eine Tochter war. Eine Person, die er nicht hassen kann und will. Doch er zwingt sich dazu, indem er seinem Hass, seinem Zorn, seiner Wut und seiner Erinnerung freien Lauf lässt. Dazu kommt, dass die gesamte Besatzung der Galactica diese Ansicht unterstützt; selbst Laura Roslin, Adamas Liebe, will in Boomer nur den Feind sehen - und tut das auch. Außer Galen, der dafür bestenfalls schief angesehen wird, bringt jeder Boomer Hass entgegen und sonst nichts. Damit ist es immer noch nicht genug, denn Adama muss auch noch taktische Planungen durchführen und hat es dabei mit einem XO zu tun, der nebenbei sein bester Freund ist und sich daher für den Zustand seines Admirals interessiert. Das kann Adama, der nicht mehr weiß, wo er stehen will und was er denken soll, gar nicht gebrauchen, daher wehrt er ab und verschließt sich immer mehr - auch vor Roslin.
Adama isoliert sich von den anderen, doch immer wieder passiert diesen anderen etwas und er wird wieder damit konfrontiert. Distanziert er sich von Kara, sieht er die Frau seines Sohnes, eine Person, die ihm wie eine Tochter war. Distanziert er sich von Boomer, sieht er eine junge Frau, die er ebenfalls wie eine Tochter liebte und der er darüber hinaus auch noch vollkommen vertraute. Distanziert er sich von Saul, so sieht er ihn jeden Tag beim Dienst im CIC und muss erkennen, dass er in ihm eigentlich einen guten Freund und loyalen Verbündeten hat - wie er nur noch wenige hat. Distanziert er sich von Laura, so sieht er sie leiden und leidet aus Liebe selbst. Distanziert er sich von Lee, so sieht er seinen Sohn, zu dem er immer ein angespanntes Verhältnis hatte, den er aber dennoch liebt - komme, was wolle. Zieht er sich vollends zurück, so vernachlässigt er all das und seine Pflichten als Kommandeur der Flotte, was er nicht machen kann, weil Pflichterfüllung für ihn zu den höchsten Werten gehört. Vertrauen, Ehrlichkeit und das Einhalten von Versprechen und viele andere Werte, die man während des Krieges verloren hat, sind ihm ebenfalls noch sehr wichtig, dennoch bricht er mit ihnen immer wieder oder steht kurz davor. Er bricht mit sich selbst und zerbricht daran.
Dann haben wir da auch noch Tyrol, der von Paye daran erinnert wird, dass es auf der Chronos noch vernünftige Menschen gibt. Auch erinnert ihn Steve daran, was er verloren hat, aber auch an das, was ihm geblieben ist. Galen soll sich um Yuki kümmern und das ist für ihn sicherlich keine leichte Aufgabe, doch auch keine, die er nicht meistern könnte, immerhin ist er bereits Vater. Dazu kommt, dass er als Vater versteht, wie Steve fühlt, und diesen deswegen sicherlich nicht enttäuschen will. Aber er kann für nicht viel garantieren, da die Galactica auch nicht der sicherste Ort ist. Das bedingt schon die Tatsache, dass Misstrauen dort auch kein Fremdwort ist - schon gar nicht Galen gegenüber. Außerdem wird der Admiral von solchen Aktionen, die mit ihm nicht abgesprochen wurden - was ihm in seiner Verfassung nicht schmecken wird - herzlich wenig halten. Zumal Tyrol sowieso schon wegen seiner Beziehung zu Sharon, die er ja eigentlich gar nicht mehr hat oder haben will, unter Adamas Beobachtung steht. Es sind seine Privatangelegenheiten, die dem Admiral nicht gefallen, und da verschafft er sich und Adama nun neuen Zündstoff für Streitereien.
Zuletzt bleibt auch noch Kara, die immer noch völlig fertig ist und mit ihrem Leben - oder dem, was noch übrig ist - nicht klar kommt. Sie vergibt eine Chance nach der anderen und vergrault jeden, der sie noch schätzt oder sie noch mag. Nur vor ihrem Sohn hat sie noch Respekt. Vor jeder anderen Person hat sie den Respekt jedoch verloren, egal wie diese Person zu ihr steht. Eine weitere Ausnahme ist in Teilen Adama, doch auch vor dem hat sie nur noch begrenzt Respekt. Kara verliert alles, was sie ist und was sie ausmacht, und bleibt dennoch sie selbst, obwohl sie gerade das für sich selbst leugnet. Sie will nicht, dass man sie noch als Menschen sieht oder überhaupt akzeptiert, stattdessen will sie allein - mit ihrem Sohn - sein und all das vergessen, was mal war. Während andere noch an ihr festhalten, hat sie sich aufgegeben.

Greetz Ban

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Admiral BSG
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Post by Admiral BSG » Wed, 4. Mar 09, 16:53

Irgendwie scheinen die Vorredner da mehr gelesen zu haben als der Rest :o

Wo steht denn schon das die Chronos untergeht? Allein die Vernunft des Menschen wird die Situation nicht soweit ausarten lassen. Nur wegen einer Zylonin wird die Menschheit nicht draufgehen :roll:

Vielleicht sieht das jemand auch noch so, aber Kara als Zylonin entpuppt sich als absolutes No go. Ebenso die Vorstellung Kara als Mutter und mit Lee Adama liiert. Das ist nur eine Vorstellung für Romatiker, aber nicht für BSG Fans, so meine Meinung.
Als Zylonin ist sie einfach nicht die Starbuck, die der BSG Fan kennt und schätzt. Würde mich aus reiner Neugier nur interessieren wem Kara in dieser Rolle gefällt? Da ja nix passiert außer in Selbstmitleid zu verfallen.
Als Charakter nur eintönig und einschläfernd. Kara als Zylon :thumb_down:

Sharon Valerii, die um die Aufmerksamkeit des Admirals buhlt, entwickelt sich ebenso zur Sackgasse. Was soll nach dem Zusammenbruch noch kommen? Vorallem ist sie vollkommen von den Zylonen aufgenommen worden und integriert. Daher ist sie total fehl am Platz auf der Galactica.
Athena hat ihren Platz eingenommen und gut ist doch. Boomer und Athena an Bord, ich weiß nicht....
Dann sollte Boomer zumindest wieder zu den Zylonen überlaufen.
Denn so ist Valerii als Charakter einfach nur gähnend langweilig.

Adama verkommt ebenso zu einem wimmernden Opa, der sich am Leben nicht mehr erfreuen kann. So viele Probleme hatte er nicht einmal in der Serie. :roll:

Insgesamt sollten die nächsten Kapitel, oder Teile, so angelegt sein, dass man als Leser nicht immer zwischen den Zeilen lesen muss, um solch einen langen Kommentar zu verfassen, der beinahe die Länge des Kapitels hat. Einfache und leicht verständliche Unterhaltungen, nicht weit hergeholte Probleme ( Vater nimmt Tocher auf Kampfstern mit ? ) und ein wenig Bewegung bei den Charakteren und der Story. Nur Problembewältigungen, um anschließend wieder "tiefmenschliche" Probleme zu haben, das ist doch ein wenig realitätsfremd.

Gute Beispiele, vorallem actionreiche, gibt es ja im Forum.

Gruß

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Viper047
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x3ap

Post by Viper047 » Thu, 5. Mar 09, 16:53

Nun ja, gefällt eben nicht jedem meine Story. Und ich bin ja kein Profi wie Helge.

Dennoch das nächste Kapitel, weil meiner kränklich daheim bleiben musste :oops: :roll:

Hoffe es gefällt euch weiterhin.

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Serienspecial ( Teil 9 )

Battlestar Galactica
CHRONOS


Battlestar Chronos
Standort: Unbekannt

Die Stunden verflogen wie Sekunden und wenn man nun Zuhause wäre, könnte man den Sonnenuntergang verfolgen und den Wechsel von Tag auf Nacht mit Spannung genießen. Ein schönes Schauspiel wenn die Sonne den Rand des Horizonts küsste, sich die orange Kugel wie Eigelb aufzulösen scheint. Im Freien könnte man verfolgen wie sich der Geruch des Grases ändert, der Wind auffrischte, die Wärme der Kälte der Nacht wich und trotzdem der Beobachter so ein wohlig warmes Gefühl behielt, als würde die Sonne immer noch seine Haut küssen.
Die Realität sah aber anders aus. Die Sonne wurde durch die Schiffsbeleuchtung in den Gängen ersetzt, man roch den ganzen Tag die aufbereitete Luft und schmeckte dabei noch die Ausdünstungen der Kameraden auf der Zunge und nur die Uhr verriet wann es Tag oder Nacht war. Sofern die Uhr auch richtig ging.
So gewöhnte sich die Crew der Chronos, wie jede Crew eines Schiffes, welches Wochen bis Monate unterwegs war, die einfachen Dinge des Lebens, wie einen Sonnenuntergang zu bewundern, abzugewöhnen. Ihr morgendlicher Weckruf war die automatische Beleuchtung, die morgens um 5:30 Koloniale Standartzeit anging und der nervige Typ aus dem CIC die Soldaten an ihren Job erinnerte. Wie gern würde man diesen durch einen krähenden Hahn vor dem Quartier ersetzen. Es klang kitschig, aber nach dem Hahn konnte der Soldat seinen schweren Stiefel schmeißen. Anschließend wieder ins Bett legen, die Decke drüber und weiterschlafen. Versuch das mal auf einem Kampfstern! Der Offizier vom Wachdienst würde dir etwas erzählen!

Das war in diesem Augenblick Helo egal. Er stand mit Racetrack im Quartier des Commanders und wartete darauf dass er den operativen Plan der Galactica absegnete, ergänzte oder sich einfach nur den A**** damit abwischte.
Er verfluchte in diesem Augenblick den XO gerade ihn wieder auf die Chronos zu schicken. Aber das Leben war nun mal kein Ponyhof und er Offizier der Kolonialen Flotte. Dabei könnte er auf seiner Matratze liegen, seine Frau in den Armen halten und seiner Tochter beim einschlafen zusehen. Pläne änderten sich. Sharon hatte ihr Gespräch mit dem Admiral stattdessen und Hera schlief später im elterlichen Bett mit der Mutter zusammen ein.
Bis Daddy wieder daheim wäre, wäre es wieder Morgen und er hatte die ganze Nacht damit verbracht in die Visage des Commanders sehen zu müssen.
Und die Crewmitglieder, die auf den Verbindungsraptor gewartet hatten, kamen nun auch noch Stunden später wieder auf die Galactica. Normalerweise wären sie schon unterwegs gewesen. Wie das Leben ab und zu eben spielt, lief es nicht so. Der XO kam zu spät mit dem Vorbefehl und den Unterlagen, Helo bekam den falschen Raptor zugewiesen - man konnte meinen der Saftladen fiel ohne den Chief auseinander - und der Start verschob sich so nach hinten. Schöne Sch***** eben.

Commander Hamilton begutachtete die Unterlagen. An all dem hatte er nichts auszusetzen. Der Plan klang vernünftig, der Umweg war notwendig - wären da nicht die kleinen Details. Cylonen waren an der empfindlichen Spitze. So sollte ein Cylon die Chronos durch den schmalen Korridor führen und ein anderer Cylon im Zielsektor aufklären. Was dachte sich Adama dabei? Für Hamilton nur ein weiterer Indiz dafür, das die Galactica eine Gefahr für die Menschheit war, eine Schiff voller Verräter. Nach Militärrecht wären alle zu exekutieren. Sie arbeiteten mit dem Feind zusammen, was für Hamilton eine Ungeheuerlichkeit war und es in ihm immer mehr brodelte. Alles was er dort sah, auch wenn es nur kurz war, war eine Rechtfertigung Adama und seine Führungsoffiziere vor ein Erschießungskommando zu stellen. Vielleicht war Adama sogar ein Cylon? Wer wusste denn dass heute so genau?
Aber es würde alles damit klarer werden. Adama und Roslin mussten Cylonen sein!!
Jeder konnte ein Cylon sein - in der Flotte der Galactica natürlich!

Hier auf der Chronos waren keine Agenten. Obwohl - wie kamen die Xenon auf sein Schiff? Wieso sahen die auch menschlich aus? Vielleicht waren Xenon eigentlich Cylonen und umgekehrt? Vielleicht hatten die Cylonen schon vor über 40 Jahren diesen Teil des Weltalls infiltriert und hatte seine Crew ebenso unterwandert. Dann lag es auch teilweise an ihm. Die Personalakten waren beim Testflug nicht vollständig und wären vom S1 Offizier aus Picon nachgereicht worden. Er kannte 1/3 seiner Crew zuvor nicht mal!
Bein den Göttern, bei dem Gedanken wurde ihm schlecht. Aber noch übler wurde ihm bei diesem Cylonenf**** vor ihm. Er war einer der Gründe warum die Menschheit ausgerottet werden würde. Statt den Feind zu bekämpfen, ließ er sich von diesem einen blasen - dieses Dreckschwein. Am liebsten hätte er seine Waffe gezogen und ihn sofort auf der Stelle erschossen. Und Adama hätte ihm gar nichts können, da Hamilton sich im Recht sah.

"Ich werde es so weitergeben. Einsatzbesprechung morgen um 0800. Sagen sie Adama, das ich gerne meine Raptor zur Führung einsetzen will. Ich traue keine Cylonen über den Weg.

Oder noch besser, ich komme morgen auf die Galactica mit meinem Führungsstab. Da regeln wir alles gleich auf einem Schlag.

Wie geht es ihrem cylonischen F****stück?"

Helo wurde es gerade richtig schlecht. Hamiltons Ton wurde genauso herablassen wie der Blick, dem er Karl zuwarf. Doch er musste ruhig bleiben. Er hatte nur so ein großes Maul weil er auf seinem Schiff war und seine Leute in der Nähe waren.

"Halten sie meine FRAU aus all dem heraus, Sir. Vor allem wenn sie keine Ahnung haben. Sonst noch was, ansonsten verlegen wir zurück auf die Galactica - SIR!!"

Eines hatte Helo in der Zeit gelernt - Contra geben und nicht niedermachen lassen. Seine Frau sagte immer, er solle sich nicht auf ihr Niveau herablassen und sich einen dicke Haut zulegen. Schließlich hatte er nur die Probleme wegen ihr und sie wollte nicht das er wegen ihr litt - oder ihren Kampf austrug. Auf der anderen Seite wollte sie auch von ihm verteidigt werden. Sharon konnte sich nie wirklich entscheiden, so waren Frauen eben - so war Athena eben.
Sich aber einfach nur taub zu stellen brachte mehr Ärger ein als sich zu wehren. Denn wenn sie einmal was in die Fresse bekamen, hatte er zumindest für einen gewissen Zeitraum Ruhe.

Timothy Hamilton gefiel diese arrogante Tour überhaupt nicht. Wie sich Helo aufbäumte und über ihn auch noch urteilte - er hatte keine Ahnung? Litt der Captain unter Realitätsverlust?
Wer von den beiden vögelte einen Cylonen und machte Babys mit dem Feind? Wer ließ zu das die Cylonen die Menschheit einfach wegzüchtete? Sicher nicht er!!

"Werden sie ja nicht frech, Captain. Niemand auf diesem Schiff darf ungestraft so frech werden. Ich weiß ganz genau was da bei ihnen abgeht und das wir da nicht länger zusehen werden. "

"Nicht nur sie! Wir wissen auch bescheid!" konterte Cpt. Agathon selbstbewusst und blickte dabei dem Commander auch noch in die Augen.

"Was soll das heißen?"

"Kommen sie Commander! Sie hätten hier schon längst die Fliege machen können, wenn sie gewollt hätten. Stattdessen haben sie den Schwanz eingezogen, während wir da draußen ihren Kampf austrugen."

"Sie verdammtes A******….."

Der CO der Chronos wurde ganz rasend vor Wut. Was erlaubte sich das Dreckschwein überhaupt? Wie konnte er sich nur so ein Urteil erlauben? Was wusste er schon über die Situation schon genaues? Die Chronos war alleine, abgeschnitten von der Menschheit, im Glauben alleine zu sein. Und nun kam dieses Schwein daher und erlaubte sich eine Meinung zu bilden?
Er war so wütend, das er hinter seinem Schreibtisch hervorstürmte und auf Helo zu rannte. Nur noch das beherzte Eingreifen von Cpt. Edmondson verhinderte schlimmeres. Sie hielt die beiden Raufbolde auseinander, die sich schon wie tobende Stiere in die Augen sahen und den Hirnschmalz des jeweiligen Anderen rausprügeln wollten. Das Testosteron war gerade überall im Quartier verteilt und war zu schmecken. Der süßliche Geschmack der Vergeltung. Der Puls beider Offiziere war schon beim Anschlag und wer weiß was geschehen wäre, wenn Racetrack nicht wie ein Puffer zwischen den beiden Männern stehen würde.

"Seid ihr noch alle bei Sinnen? Der Feind lauert da draußen und nicht hier. HELO!!!"

Margaret blickte Captain Agathon auffordernd an. Er sollte als erste nachgeben und sofort den Raum verlassen - bevor es tatsächlich eskalierte. Da Karl nicht auf der Leitung stand, rückte er seinen Kombi zurecht und ging mit der Wut im Bauch raus. Danach beruhigte sich auch der Commander. Das heftige Schnauben der erbosten CO der Chronos wurde leiser. Und Racetrack hatte sich beinahe ins Höschen gemacht, so sehr hatte sie um ihre eigene Haut Angst.

"Nicht alle sind solche Cylonenschmuser wie Captain Agathon und sein Miststück. So eine starke Hand, wie sie, könnte der Flotte gut tun!" meinte Racetrack und verließ das Quartier ebenso.

"Man sollt stets vorsichtig mit solchen Wünschen sein. Aber schön dass es noch Klardenkende Menschen da drüben gibt!" brummelte der Commander in den Bart hinein und holte zur Beruhigung einen guten alten Whiskey heraus.

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Im Quartier des CAG war noch Licht. Auf dem Bett standen zwei mittlere Sporttaschen, welche er noch über hatte aus seinem Privatbestand. Darin war Kleidung, Spielsachen, Pflegeartikel, Bettwäsche und was sonst noch zum Leben dazugehörte. Alles in Kindergröße, was einem auffiel bei einem Blick hinein. Steve selbst stand am Com und nickte erleichtert. Er legte auf und war innerlich ruhiger geworden. Alles verlief wie geplant, trotz der ungewollten Verzögerungen. So schloss er die Taschen auf dem Bett, nachdem er sicher ging dass alles auch drin war, was der zukünftige Reisende brauchte. Und dieser war Yuki Tanaka, seine kleine Süße.
Jedoch lief das nicht so glatt. Yuki wollte unter gar keinen gehen. Sie heulte die ganze Zeit und benahm sich widerspenstig. Sie konnte, sie wollte, nicht verstehen warum sie ihr Zuhause und ihren Dad verlassen sollte. Das brach ihm noch viel das Herz sie so zu sehen. Ihr verheultes Gesicht, die Tränen, alles war einfach zuviel für ihn. Doch es musste sein, ob sie es verstand oder nicht.

Nun fehlte nur noch eines. Der Raptor wollte nicht mehr länger wie nötig bleiben und Chief Tyrol mahnte den CAG zur Eile. Er wollte den Chief nicht enttäuschen. Nur Yuki versteckte sich seit geraumer Zeit. Sie war noch im Quartier, das wusste er. Nur wo? Das kleine Ding kannte auch mittlerweile jede Ritze in diesem Raum. Kein Wunder, da sie ihre Beute immer wo anders versteckte. Und Yuki hatte Fantasie - das bewies sie schon öfters. Es kam schon mal vor dass sie Zuckerschaum in einer leeren und ausgespülten Rasierschaumdose versteckte. Steve hatte sich schon über die eigenartige Konsistenz des Schaums gewundert.
Diesmal machte sie es ihm einfach. Sie lag in seinem Kleiderspind. Das kleine Mädchen war so fertig vom heulen, dass sie in ihrem Versteck einschlief.
Und Paye tat es bereits jetzt wieder leid sie aus ihrem Traum herauszuholen - in die Wirklichkeit zurück.
Kniend holte er den schlafenden Körper heraus und leider wachte sie auf. Sie sah ihn an und lächelte noch verträumt.

"Es wird Zeit mein Schatz!"

Nun riss er sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Yuki war nicht blöd und wusste was es zu bedeuten hatte - einen Abschied und eine Trennung von Steve. Was hatte sie bloß getan? War sie nicht brav genug? War es wegen ihren Diebstählen? Sie wollte sich bessern, ein braves Mädchen sein, nur um nicht gehen zu müssen. Warum bestrafte er sie nur so hart? Hatte er sie nicht mehr lieb?
Wieder begann Yuki laut zu heulen. Sie schrie und ihre kleinen Fäuste trommelten auf den gestanden Mann ein. Sie wehrte sich wo sie nur konnte. Steve hatte Schwierigkeiten sie überhaupt festzuhalten, so arg wehrte sich das Mädchen.

"Bitte - ich will brav sein! STEVE - BIIIITTTTEEEEEEEE!!!!"

Steve versuchte sie zu beruhigen, leider vergebens. Sie wurde lauter, die Tränen flossen in Strömen. Ihre Stimme war jetzt schon ganz heißer. Die Müdigkeit, die Trauer, der Abschiedsschmerz - all das machte es für Beide nicht leichter. Steve begann ebenfalls zu weinen. Wenige Tränen kullerten hinunter, aber die Entscheidung stand fest. Er musste es tun, weil es richtig war, weil er sie liebte.

"ICH WILL NICHT WEG!! BIITTTEEEEEE!!!!!!"

Die Stimme des Mädchens brannte sich in den Gehörgang des CAG ein. Sie würde nie wieder von ihm weichen. Yuki wehrte sich so sehr sie konnte. Sie weite, schlug ihn, zerrte an seiner Uniform, machte sich Schwer - ihren ganzen Körper setzte das Kind ein um nicht von ihrem Vater, all das was ihr noch blieb, wegzumüssen.

"Yuki, hör mir doch zu!"

"NEEEEEIIIIIIIINNNNN………"

Das Com klingelte. Steve wusste wer das war. Die Zeit verstrich so schnell und Yuki musste in Sicherheit gebracht werden. Er hatte keine Zeit. Steve setzte das Mädchen auf das Bett und drückte sie fest an sich. Sie konnte nicht aufhören zu weinen, so sehr schmerzte ihr das kleine Herz. Alleine die Vorstellung von Steve getrennt zu werden, das war einfach nur grausam für sie.

"Dort sind auch andere Kinder. Du kannst mit denen spielen…"

"ICH WILL ABER NICHT MIT DENEN SPIELEN!!!!"

Die kleine Red Dragon klammerte mit letzter Kraft an Steve. Doch die Entscheidung war unumstößlich, auch wenn es Yuki nicht verstand.

"Es ist doch nicht für immer. Du kommst wieder zurück, Yuki - versprochen. Aber du kannst nicht hier bleiben. Die Chronos wird wieder kämpfen gehen. Und ich will dass du in Sicherheit bist!"

"Dann will ich helfen!"

Sie versuchte es immer und immer wieder. Und je öfter Yuki versuchte Steve umzustimmen, umso schwerer fiel es ihm loszulassen. Und so griff der CAG zu einem anderen Trick und hoffe sie endlich dazu zu bewegen die Chronos freiwillig zu verlassen.
Von seinem Kombi machte er die Fliegerspange ab und drückte sie Yuki in die Hand. Es half zumindest sie zu beruhigen.
Sie tastete die Spange vorsichtig, wie einen wertvollen Schatz, ab - sie stand auf dieses Teil, weil es so schön glänzte.

"Du nimmst das mit und bewahrst es für mich auf. Wenn ich dich holen komme, dann will ich es wiederhaben.

Diesmal hörst du bitte auf mich. Die Leute da drüben sind nett. Sie haben Kinder in deinem Alter. Du lernst neue Freunde kennen. Und wenn wir fertig sind, dann komme ich dich wieder holen."

"Versprochen?"

"Du kleines Dummerchen - natürlich. Du bist doch mein großes Mädchen!"

Nur widerwillig nickte sie. Sie hatte etwas in der Hand, was Steve zwang sie wieder zu holen - so ihr kindliches Verständnis.
Ein letztes Mal nahm er seine Tochter in die Arme und drückte sie ganz fest. Der Abschied fiel ihm jetzt schon schwer genug.

"Haben die auch Süßigkeiten?"

Oh ihr Götter - es gab Dinge, die sich nicht änderten. Steve musste schmunzeln, obwohl ihm danach nicht zumute war. Die Galactica konnte sich auf etwas gefasst machen. Red Dragon würde bald ihr Unwesen auf dem alten Kampfstern treiben.

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Chief Tyrol, zwei seiner Techniker, Helo standen sich die Beine in den Bauch. Sie wollten schon lange weg sein. Aber Galen bat Helo einen Moment zu warten. Es gab noch einen Fluggast zur Galactica. Zwar hätte er den nächsten Verbindungsraptor nehmen können, oder mit dem Flattop zurückspringen, doch Chief Tyrol bestand darauf.
Während Racetrack am Steuer langweilte, ging Helo Hamilton nicht aus dem Kopf. Dieses arrogante A******* - was bildete er sich überhaupt ein?
Adama sollte jedenfalls darüber informiert werden. Eventuell war die Chronos doch nicht unbedingt der Glückgriff.
Und diese Leute hier. Sie starrten ihn an. Jeder kannte sein Gesicht. Das Gesicht des Mannes, der eine Cylonin liebte. Nein, er liebte eine Frau - die zufällig Cylonin war. Warum machte es sich jeder so schwer? Sharon kämpfte Zuhause jeden Tag darum um anerkannt zu werden und Karl fragte sich warum. Schließlich würde es immer welche geben die sie nicht mochten. Da war es doch egal ob Cylon oder Mensch.
Und hier fühlte sich Karl wie ein Tier im Zoo oder wie ein Verbrecher, der sein Volk für etwas Unbedeutendes verriet. Er hasste diese Blicke. Um solche Blicke zu ernten, hätte er nicht einmal die Galactica verlassen müssen.

"Chief, wir wollen heim. Ich warte nicht mehr länger. Racetrack, wir fliegen heim zur Galactica!"

"Bitte Captain, nur noch zwei Minuten!"

"Das haben sie vor zwei Minuten auch schon gesagt - und vor den zwei Minuten, und den zwei Minuten davor - soll ich fortfahren? Wir fliegen - JETZT!!"

Helo war angesäuert. Das war ihm anzumerken. Er lud die Techniker ein und gab der Hangarcrew ein Zeichen. Galen blickte in die Weite des Hangars und versuchte Steve samt Paket ausfindig zu machen. Jedoch war außer den Jägern und vielen Männern bzw. Frauen in Orange nichts zu sehen.
Völlig entnervt klopfte Cpt. Agathon von innen an die Cockpitscheibe. Er winkte nervös und wollte nur noch runter von diesem Kahn voller Irrer.

"Tut mir leid, Captain!" sagte Galen und stieg in den Raptor.

Er war im Begriff die Luke zu schließen, als er seinen Namen vernahm. Danach öffnete er die Luke und sah wie Steve mit Taschen, Rucksack und Yuki bewaffnet zum Raptor eilte. Völlig außer Atem stellte er die Taschen ab und Galen nahm ihm seine Tochter von den Schultern.

"Das war jetzt aber knapp, Sir"

"Ich weiß. Ich musste noch etwas Überzeugungsarbeit leiste. Chief Tyrol - Yuki. Yuki, sag Hallo zum Chief."

Ein sehr leises Hallo kam aus ihrem Mund. Galen bemerkte wie sie mit einer Fliegerspange in der Hand spielte und sich nicht traute Tyrol oder einen der anderen Crewmitglieder der Galactica anzusehen.

"Etwas schüchtern!"

"Keine Sorge, Chief. Das legt sich sobald der nächste Vorratsraum lockt."

Galens Männer nahmen die Taschen an Bord. Helo griff sich an den Kopf und wünschte sich sofort nach Hause. Was hatte ihm der Chief da noch mitgebracht? Und Adama erst - der Alte Mann dreht ab, wenn sie noch ein Kind anschleppten.

"Chief, das ist nicht ihr ernst - oder?" fragte Helo, nur um sicher zu gehen.

"Ich werde es dem Admiral sagen, Captain."

"Wobei sie darauf einen lassen können. Können wir jetzt von diesem Seelenverkäufer runter - bitte!!"

Steve und Yuki umarmten sich ein letztes Mal. Er flüsterte ihr noch etwas zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Der Abschied fiel Beiden nicht einfach.

"Sie passen auf sie auf - ja?" fragte Steve den Chief, bevor er Yuki endgültig gehen lassen musste.

Chief Tyrol sagte nichts mehr. Sein Nicken und seine Augen sagten alles. Er war wie er Vater, und diese passten auf ihre Kinder auf. Komme was wollte.
Die Luke wurde verschlossen. Steve sah noch zu wie die Crew den Galacticaraptor zum Aufzug brachte. Als die schweren Tore des Aufzuges geschlossen waren, war das der schwerste Moment für Paye. Seine Tochter würde in wenigen Sekunden die Pylon verlassen und auf die andere Seite springen. Mit einem flauen Gefühl im Magen drehte er sich um und hörte dabei etwas rascheln. Etwas war in seiner Hosentasche. Ein Griff hinein und er fühlte etwas Plastikartiges. Nach dem Gefühl zu urteilen waren es mehrere kleinere Objekte und eines davon holte er heraus. Beim Anblick des bunten Bonbonpapiers musste Stingray lachen. Yuki steckte ihm Bonbons in die Tasche. Er bemerkte nicht einmal wie ihm deswegen eine Träne hinunterlief.

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Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Im Quartier des Admirals herrschte um diese sehr frühe Zeit am Morgen eine etwas angespannte Stimmung. Sein XO hatte den Vorbefehl zu spät dem CAG überreicht, seine Planung zu spät an Helo überreicht und dann noch der Schnitzer der Hangarcrew mit dem defekten Raptor.
Normalerweise hieß es stets, der Plan funktionierte, solange er nicht in Kraft trat. Aber hier funktionierte nicht einmal die Planung.
So saßen die beiden alten Männer am Schreibtisch und überflogen die logistischen Angelegenheiten. Sie wollten die Munitions- und Treibstoffberechnungen noch einmal durchgehen. Munition, Treibstoff und Nahrung gehörten zu den Dingen, die in der Flotte am meisten verbraucht wurden und man sollte jeden Tag auf dem neusten Stand der Dinge sein - insbesondere wenn man in ein Gefecht mit den eh schon knappen Vorräten möchte.

Zwischen den Männern herrschte selbst Funkstille, wenn es was zu bereden gab. Sie machten alles nur per Handzeichen, auf Papier deuten, usw. Dies war ein Vorteil der engen Freundschaft, sie verstanden sich auch blind ohne einen Ton zum anderen sagen zu müssen.
Dennoch lag es Saul auf der Seele. Solch einen Fehler hätte er nicht machen dürfen - nicht als XO. Einen jeden anderen hätte er aus den Schuhen gesprengt und zum Latrinenputzen abkommandiert. Doch wenn der XO solch einen Fehler machte, dann konnte er auf gar keinen Fall einen Untergebenen dafür rügen. Das wäre nur Heuchlerei.
Selbst der Blick in die Augen des Admirals konnte ihm nicht sagen wie sauer Bill auf ihn sein musste. War es dann so schlimm? Bestimmt, er als Admiral hätte seinen XO auf Links gedreht.

"Geben sie mir die letzten Zahlen für die Flugabwehrmunition - oder haben sie die auch verschlampt?"

Tigh griff auf den Stapel neben sich und überreichte sie seinem CO. Warum sagte er nicht einfach dass Saul Mist baute? Wieso ließ er ihn nicht stramm stehen und sprengte ihn weg. Dann wäre die Sache aus der Welt und man könnte wieder normal arbeiten. Das ging dem Colonel auf den Geist. Diese ekelhafte Ruhe des Admirals machte ihn beinahe krank.

"Wieso lassen sie nicht diese kindischen Spiele und kommen auf den Punkt. Ich habe Mist gebaut und sie sind immer noch so ruhig! Die ganze Planung ist wegen mir im A*****!

Verdammt Bill, schrei mich an, schmeiß mich in die Brig - aber sitz nicht da so rum und schweig mich wie ein blödes Weib an!!"

Aufbrausend warf der Colonel die Blätter seines Stapels vor den Admiral. Jedoch blieb Adama immer noch ruhig und gelassen. Auch wenn sein Blick anders gedeutet werden konnte.

"Sie hatten Glück im Unglück, Colonel. Wenn es gebrannt hätte, wäre der Verbindungsraptor schon wieder hier, oder die Chronos hätte eine Nachricht zukommen lassen.
Und dank ihres Fehlverhaltens, konnte ich selbst ein paar Dinge erledigen.

Ich habe einen Aufklärer gefunden und noch einiges aktualisiert.

Natürlich bleibt dieses unverzeihliche Verhalten nicht ungesühnt. So was hätte ich nicht von meinem XO erwartet.

Das kostet sie eine Flasche. Keine Verhandlungen - sehen sie es als Strafe an."

Saul raunte vor sich hin und blickte mit ein wenig Verachtung zum Admiral. Das hätte er nicht von ihm gedacht, dass er gleich so in die Substanz gehen würde. Vor über 10 Jahren trafen sie eine Vereinbarung, wie Schulden unter den Freunden beglichen würden. Saul und Bill hatten für einen guten Preis eine Kiste edlen Whiskey erstanden. Jeder bekam 5 Flaschen. Und sollte einer Mist bauen, wirklich großen Mist, so musste der andere ihm eines dieser wertvollen Flaschen überreichen. Tigh hütete diese Flaschen als wären es seine eigenen Kinder und holte sie nur in seltenen Fällen heraus.

"Das ist nicht ihr ernst. Ich habe nur noch 3 Flaschen davon."

"Wenn das so ist, dann sind es jetzt 2 Flaschen, Colonel!"

"Ich glaube dir sitzt der Kragen viel zu eng und dein Gehirn bekommt nicht ausreichend Sauerstoff. Willst du damit die Blumen gießen?" fragte Saul säuerlich.

Er deutete auf den Fiskus, den Laura mitbrachte als Aufwertung des Quartiers. Husker blickte kurz in die Ecke, in der die Pflanze stand und anschließend mit einem breiten Grinsen zum säuerlichen Colonel.
Das schmeckte Saul überhaupt nicht das William auf das alte Versprechen pochte. Besonders in diesen harten Zeiten, wo guter Alkohol rar war.
So machten sie sich wieder an die Arbeit. Colonel Tigh sammelte die hingeworfenen Papiere auf und legte sie unsortiert auf seinen Stapel.

"Rauchst du noch?" fragte Tigh unvermittelt, während er angefressen und gezwungenermaßen doch Ordnung in seine Unterlagen reinbringen musste.

"Keine Zeit. Habe es eigentlich wieder aufgeben. Und du?"

"Ich rauche nur wenn ich nicht trinke."

"Glückwunsch, dann bist du ja endlich Nichtraucher!" erwiderte der Admiral darauf trocken.

Die beiden Männer stellten die Arbeit ein. Saul traf diese Antwort eigentlich hart, da es ihm unterstellte ein Alkoholiker zu sein. Doch der Effekt war ein ganz anderer.
Zunächst sahen sich die Männer ernst an, was sich kurz darauf in ein lautes Gelächter verwandelte.
Sie wussten nicht wieso, aber Saul war der Erste, der anfing zu grinsen und steckte Adama gleich mit an. Das Lachen wurde lauter und lauter. Die alten Herren bekamen beinahe Atemnot, so anstrengend wurde dieses heitere Lachen. Bill und Saul wurden ganz rot im Gesicht. Sie ließen sich jeweils in ihre Sitzgelegenheit zurückfallen. Man kannte dieses Spiel, sobald man in das Gesicht seines Gegenübers sah, lachte man automatisch weiter. Sogar die Marines hörten draußen, weil es durch die Gänge schallte. Ihr Blick ging kurz verdutzt an die Tür, aber dann hatte es sich auch schon. Während drinnen die Zeit für eine Beatmungsmaschine nicht mehr fern war.
Nur langsam kamen sie aus dem Lachen heraus und gingen in ein unregelmäßiges Kichern über.

Adama musste sich schließlich beruhigen, da das CIC durchklingelte. Er hatte Mühe das Kichern unter Kontrolle zu halten, und forderte seinen Freund auf nicht zu ihm zu sehen, da Bill sonst weiter kichern würde.

"Adama!"

"Sir, Raptor 392 ist soeben gelandet!" meldete Gaeta am anderen Ende.

"Ich bin unterwegs." antwortete er und legte auf.

Saul blickte neugierig was Admiral Adama wohl eben so wichtiges erfuhr.

"Cpt. Agathon ist zurück. Hören wir uns an was es neues gibt."

Noch ein wenig rot in den Gesichtern erhoben sich die Männer aus den Stühlen. Freundschaftlich legten sie die Arme auf die Schultern und gingen zu Tür. Ein unregelmäßiges Kichern noch und dann verlangten sie Konzentration von sich.

"Das vorhin war doch nur ein Scherz, oder?" fragte Tigh sicherheitshalber.

"Sehe ich aus als würde ich darüber Scherze machen?" kam als Gegenfrage zurück.

"Versuch war es wert. Du bist ein Miststück!" meinte Tigh und verließ doch ein wenig sauer über den wertvollen Verlust das Quartier.

Bill hingegen lächelte darüber nur. An manchen Tagen machte es ihm immer wieder Spaß seinen XO ärgern zu können.

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Dass Gerüchte nicht lange brauchten um ihre Runde zu machen, das wusste jeder auf dem Kampfstern. So dauerte es auch nicht lange dass Tyrol von Boomer erfuhr. Obwohl er müde war und sofort ins Bett wollte, machte er sich dennoch auf um Sharon zu sehen. Es war irgendwie verrückt. Teilweise wusste er warum es ihn zu Boomer hinzog, auf der anderen Seite war es eher eine unsichtbare Macht, die ihn beinahe dazu zwang. Die Bilder in seinem Kopf ließen nicht nach. Nicht einmal Cally war so oft Teil seiner Gedanken. Klar, er hatte seine Frau geliebt, keine Zweifel. Aber Sharon - da war etwas anderes. So etwas Magisches. Seit ihrem Tod in seinen Armen konnte er nicht aufhören an sie zu denken. Selbst Cally wusste das, hatte es ihm aber nie direkt gesagt. Denn sie hatte Galen für sich alleine und musste nie Angst haben, dass Boomer ihr ihn wegnahm.
Neu Caprica änderte teilweise das Verhalten von Galens Frau. Boomer war in der Nähe, schien Galen zu beobachten. Sie war darauf gefasst dass Sharon jede Minute in ihr Zelt kam um ihr Galen gewaltsam wieder zu nehmen, so wie sie das Leben von Sharon nahm.

Nach endlos wirkenden Gängen kam der Chief endlich an. Es war keine Besuchszeit, die Patienten schließen zum Großteil und das medizinische Personal trottete allmählich zum Dienstbeginn und löste die Nachtschicht ab.
Dr. Cottle stand genau an dem Bett, wo Galen hinwollte. Ihm fiel der Chief sofort auf und wohin er wollte. Warum brachte ihn Galen bloß in diese Zwickmühlen?
Schließlich gab er nach und ließ sein Herz erweichen. Er lief an Tyrol vorbei und gab ihm genau 2 Minuten.
Boomer schlief und bemerkte zunächst nicht die Anwesenheit Galens.
Dieser setzte sich zu ihr ans Bett und betrachtete sie. Sie sah so schrecklich aus in diesem Zustand. Er fragte sich warum sie sich das nur antat.

Doch dann beobachte er sie beim schlafen. Es kam ihm so vertraut vor. So beobachtet er sie auch als sie ihren Urlaub gemeinsam auf Caprica verbrachten, wenn er morgens vor ihr aufwachte und sie neben ihm lag. Das Gesicht halb im Kissen vergraben. Meist schlief sie auf dem Bauch und die Arme unter das Kissen vergraben. Er kannte ihre Schlafgewohnheiten in und auswendig.

Als er tiefer in Erinnerungen hinabrutschte, zwang er sich sofort damit aufzuhören. Sein nächster Gedanke war das Bett so schnell wie möglich zu verlassen. Vielleicht war er sich doch nicht so sicher wie er dachte. Deshalb sollte er jetzt nicht hier sein.
Doch da war es schon zu spät. Sharon öffnete die Augen und sah ihn am Bett sitzend. So was Schönes hätte sie nicht erwartet. Sie freute sich den Chief zu sehen.

"Hey? Sitzt du schon lange hier?"

Nun konnte Galen nicht einfach so gehen. Boomers Augen hatten ihn plötzlich eingefangen und verzauberten ihn, wie sie es damals schon taten. Aber da waren auch noch die anderen Erinnerungen. Als er mit Sharon in der Zelle saß, nachdem sie den Alten Mann erschoss. Als er erfuhr was sie war und sein Leben einbrechen ließ. Alles woran er glaubte, was er zu kennen schien, was er zu lieben glaubte - all das brach innerhalb von wenigen Sekunden ein.

"Lange genug. Warum, Sharon?"

"Weißt du wovon ich geträumt habe? Von dem Haus, was wir bauen und einrichten lassen wollten. Zwei Stockwerke, Garten, Sonnenterrasse und einen weißen Zaun…."

Sie lenkte ab. Wollte nicht auf seine Frage antworten. Er würde es sowieso nicht verstehen. Vielleicht weil sie es nicht einmal ganz verstand. Stattdessen wollte sie lieber sich der Tatsache erfreuen dass er hier war. Hier bei ihr, ganz nahe und ohne Zellengitter - ohne Beobachter. Zaghaft legte sie ihre Hand auf seinen Handrücken. Wie schön war seine Haut berühren zu können. Diese raue, starke und dennoch so sanfte Hand. Sie vermisste es wie Galen damit über ihren Körper streichelte. Das angenehme Gefühl von seinen starken Händen begehrt und gleichzeitig beschützt zu werden.
Nur für Galen war es ein wenig unangenehm, wobei er nicht wusste warum. Vor wenigen Tagen war er für solch einen Kontakt Feuer und Flamme.

"Nein, ich habe dir zugehört. Du hast die ganze Zeit davon geredet."

"Dann weißt du es nicht mehr?"

"Doch, jedes Detail der Einrichtung, die hellen Räume, ein Kinderzimmer, das Sideboard mit dem Wein - du warst eher der Bauerherr. Ich habe nur zugehört und war froh als du endlich eingeschlafen warst, weil du pausenlos reden konntest.

"Chief!" ertönte von der Seite.

Cottle beendete nur ungern das Gespräch, aber der Chief musste nun gehen. Wer weiß wann Adama hier aufschlug und es nur noch mehr Ärger als unbedingt nötig gab.
Tyrol nahm vorsichtig seine Hand unter ihrer raus und verabschiedete sich leise von ihr.
Sharon fiel es schwer ihn so gehen zu lassen. Sie hatte noch soviel auf dem Herzen.

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Für Starbuck war es immer noch ungewohnt nicht von dem Schichtwechsel der CAP, den trampelnden und quatschenden Idioten geweckt zu werden. Ihr fehlte irgendwie das Leben als Pilotin. Etwas, was sie wenigstens konnte.
So schlief sie noch tief und fest. Am Abend zuvor kam noch der Admiral vorbei, nahm Zak nach einer Unterhaltung mit ihr wieder mit. Vielleicht war es nur auf gutem Glück, aber Adama fragte sie über ein Gebiet aus, welches sie eigentlich nicht kennen konnte - was sie aber tat.
Sie kannte sogar den Namen des betreffenden Sektors - Nopileos Memorial. Woher, wieso - keine Ahnung. Es war einfach nur in ihrem Kopf. Also würde Kara dort hinfliegen, unter scharfer Bewachung, und dort Aufklärung für die Galactica betreiben.

Während an Bord der Galactica das Leben erwachte, verschlug es Starbuck in einen Bereich, im Reich der Träume, wo sie nie zuvor war. Zumindest glaubte sie es.
In ihrem Kopf hörte sie Kinderlachen. Es war vertraut, so sehr vertraut. Ein grelles Licht erschien, welches allmählich abschwächte. Kara war geblendet und wie eine Fliege davon angezogen. Aus dem Licht kam das Kinderlachen. So ging sie auf das Licht zu und fand sich plötzlich im Cockpit eines Raumschiffes wieder.
Es musste eine Korvette oder Fregatte gewesen sein, da das Cockpit etwas größere Ausmaße hatte. Nach vorne konnte sie ein Asteroidenfeld sehen und sie glaubte sogar ein Schiff darin zu erkennen.
Vorne, aus dem Pilotensitz kommend, hörte sie erneut das fröhliche Lachen. Sie erkannte jemanden dort sitzen und wusste das sie hingehen konnte. Ihrem Sohn und ihr würden nichts geschehen.
In kleinen Schritten ging sie nach vorne und nahm auf den Sitz des Copiloten platz.

Im Sitz des Piloten saß sie, die Kara, die sie in der Bar traf. Die alte Kara. Sie blickte mit glasigen Augen hinaus, während auf ihrem Schoß Zak vergnügt jeden Knopf auf der Konsole vor ihm drückte.
Derweil sah die alte Kara sehr traurig hinaus. Der Anblick des Schiffes das draußen schmerzte ihr sehr.

"Ich komme seit Jahren hier her und sehe sie mir an. Sieht sie nicht einfach wunderschön aus, so wie sie da liegt?"

Nun richtete auch die junge Kara ihren Blick auf das Schiff und sah genauer hin. Sie fasste es nicht. Es war die Galactica.

"Was ist passiert?"

"Stillstand. Das ist passiert. Wir beschweren uns wenn sich Dinge im Leben bewegen, und beschweren uns noch mehr wenn sie zum Stillstand kommen.

Erst wenn alles um dich herum nur noch herumvegetiert, dann merkst du wie sehr die Hektik fehlt. Du siehst dein Ziel vor Augen, welches du vorher nicht sehen konntest, und kommst kein Stück weiter.
Es ist zum greifen nah und du wünschst dir einfach es einfach nehmen zu können."

Die alte Kara überreichte den kleinen Hosenscheißer an sie und zeigte auf das Feld hinaus. Dort tat sich etwas. Mehrerer Raider verfolgten zwei Jagdmaschinen in das Feld hinein. Der Anblick war Starbuck mehr als vertraut. Sie hätte am liebsten das Steuer dieses Schiffes übernommen und wären dorthin geflogen um den Toastern gehörig auf die Platine zu hauen.
Doch, wie die alte Kara, sah sie nur hinaus. Von der Galactica starteten plötzlich Viper und flogen den Maschinen entgegen. Aus den zwei Jägern wurde im Verlauf nur noch einer.

"All das geschah bereits! All das wird wieder geschehen. Ich hasse Wiederholungen, ganz ehrlich.

Dass da vorne, das ist mein Sohn - T.J. Verdammt schw*** Name. Ich könnte Lee heute noch in den A*** treten.

In der anderen Maschine…."

"Hera!" warf die junge Kara geschockt ein.

Woher wusste sie das nur? Aber die alte Starbuck lachte nur. Für sie war das alles ziemlich normal.

"Die Beiden waren schon immer ein süßes Pärchen. Willkommen zurück auf dem Pfad der Götter, Kara!"

Starbuck verstand kein Wort davon. Was wollte die alte Version ihr damit sagen? Wieso zurück auf dem Pfad? Hatte sie ihn jemals verlassen?
Bevor sie Fragen stellen konnte, wandte sich Zak aus ihrem Halt und rannte aus dem Cockpit. Ihr Sohn war ihr wichtiger als die Fragen. Beim Aufspringen hielt sie die alte Kara am Arm fest und blickte sie ernst an. Starbuck zerrte und wollte los, da sie sich Sorgen um ihren Spross machte.

"In der rechten Innentasche vom Mantel. Fang da an und beende es für immer. Sie wird dir dabei helfen. Aber dazu musst du erst dem Ruf folgen. Höre zu und finde sie. Dann wirst du erst verstehen. "

Ohne wirklich ein Wort verstanden zu haben, riss sich Starbuck von ihrer alten Version los. Sie rannte aus dem Cockpit und befand sich auf einmal mitten in einem Wohnzimmer wieder.
Um sie herum stand eine Ledergarnitur, bestehend aus einer braunen Couch und 3 Sesseln. Sie umringten einen hölzernen Tisch mit einer Glasfläche als Auflage. Darauf standen 2 Gläser, 1 Wasserflasche und eine Fernsehzeitung. Des Weiteren ein großer, mehrteiliger Wohnzimmerschrank, mit vielen Glastüren. Darin befanden sich Fotos, Teller und was man sich sonst noch so in einen Wohnzimmerschrank stellte. Die Wände waren weiß gestrichen, die großen Fenster machten den Raum sehr hell.
Kara sah nach unten fühlte den Teppich unter ihren Füßen. Sie stand plötzlich barfuss und hatte einen Morgenmantel an.
Was geschah nur um sie herum? Wo war Zak? Sie suchte nach ihm und rief seinen Namen. Und sie erhielt prompt eine Antwort. In der Küche rief jemand nach ihr. Diese Stimme, sie war so vertraut!

Während sie sich langsam in Richtung Küche bewegte, sprang das Radio wie durch Geisterhand an. Sie hörte eine Gitarre - vielleicht sogar mehrer. Diese Melodie, sie ging in ihr Blut über. Sie hatte sie schon mal gehört, aber als Kind.
Von der Musik begleitet, ging sie weiter zur Küche. Irgendwo musste Zak doch sein. Er brauchte seine Mutter. Was war wenn ihm etwas hier geschah?

"There must be some way out of here...."


"Zak!!!" schrie Kara vor lauter Sorge.

Dieses fremde Ort schien sie gefangen halten zu wollen. Sie kam irgendwie nicht vom Fleck. Als hätte er auf sie all die Jahre gewartet.

"Mum? Wir sind hier!"

"There's too much confusion……"

Das Radio wurde lauter je näher Kara der Stimme kam. Die Küche, sie schien vor Kara davon zu laufen. So begann sie zu rennen und schmiss alles um was ihr in die Quere kam.

"ZAK!!!"

"Mum, hier sind wir!"

Der Pulschlag stieg. Kara konnte nur noch an ihren Sohn denken. Sie wollte ihn nicht noch einmal verlieren! Und dieses verdammte Radio! Warum wurde es nur noch unerträglich lauter?

"There are many here among us who feel that life is but a joke……."

"Wo bleibst du, Mum?"

"Bleib da, Baby - Mami kommt!!"

Wie ein Stoß vors Gesicht, so fühlte sich es sich an, als die Welt um sich herum zum Stillstand kam. Starbuck hielt es nicht mehr aus und sie ging in die Küche hinein. Mittlerweile wechselte auch ihr Outfit in einen Fliegerkombi. Sie folgte der Stimme aus der Küche und dachte ihren kleinen Zak zu finden. Doch sie erwartete etwas ganz anderes….

"Willkommen zuhause, Kara!"


"All along the watchtower………"

Battlestar Galactica - Path of the Gods
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Ban
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Post by Ban » Fri, 6. Mar 09, 16:06

Es ist beeindruckend, wie arrogant und unsicher Hamilton ist - und das zugleich. Einerseits will er davon überzeugt sein, dass seine Chronos keine bösen, terroristischen, verräterischen, schädlichen und schändlichen Cylonen an Bord hat, andererseits weiß er, dass das nur eine Hoffnung ist, die wahrscheinlich nicht der Realität entspricht. Dennoch hält er daran fest, weil er ansonsten jeden aus seiner Crew ebenfalls verdächtigen müsste. Dazu kommt, dass er dann seine Politik gegen die Galactica nicht durchsetzen und verfolgen konnte, weil er nicht einschätzen konnte, wer ein Cylon war und nicht einmal ausschließen kann, dass er selbst ein Cylon ist - obwohl er bisher nicht so weit gegangen ist oder gedacht hat. All seine Ansichten und Überzeugungen beruhen darauf, dass auf der Galactica überall Cylonen sind, während auf seinem Schiff keine sind - und darauf, dass man das unterscheiden kann. Gesteht er sich also ein, dass man das nicht unterscheiden kann, kann er auch nicht sagen, ob die Galactica wirklich so verseucht ist, womit er bei jeder Aktion gegen die Galactica enorme Zweifel haben würde. Also muss er trotz seiner Zweifel auf eine Vorstellung aufbauen, die die Zweifel auslöscht und da bleibt ihm nur Helo, gegen den er seinen Hass richtet, in den er seine Zweifel sicherlich auch umgewandelt hat. Trotzdem macht das seine Position nicht leichter und er wird entweder zum Fanatiker oder muss seine Handlungs- und Denkweise überdenken.
Helo hat es da natürlich nicht besser, denn er hat schon auf der Galactica Probleme mit Kameraden, die in ihm noch immer einen Verräter sehen. Und dann kommt er auf die Chronos, auf der all das noch viel ausgeprägter ist, auf der man - und vor allem Hamilton - das auch ausleben darf. Dass er angenervt ist und das auch zeigt, ist da kein Wunder, sondern vollkommen nachvollziehbar, allerdings auch keine Verbesserung seiner Situation - gut, auf der Chronos wird er es noch einmal schwerer als auf der Galactica haben.
Außerordentlich eindringlich wird dann auch noch dargestellt, wie sich Steve von Yuki trennen muss. Sie ist seine Tochter und er ihr Vater und das wollen beide eigentlich nicht beenden. Sie versteht es nicht einmal und tut alles, um bei ihm bleiben zu können, selbst als er versucht, es zu umschreiben, sieht sie es nicht wirklich ein, bis er ihr - zumindest für ihre Logik - versichert, dass er zurückkehrt. Wenn sie wüsste, dass das keine Bedingung ist, würde sie wohl nicht gehen. Aber sie würde gehen müssen, denn Steve würde sie niemals auf der Chronos lassen - das kommt für ihn überhaupt nicht infrage! Um sie zu schützen, muss er sie verlassen; die schlimmste Entscheidung, die er treffen kann, doch er muss sie treffen. Das ist es, was der Weg der Chronos für die Besatzung des Kampfschiffs bedeutet: Trauer und letztlich der Tod - zumindest der der eigenen Herzen und Seelen. Aber für die Überlebenden, wenn es welche geben sollte - so wie es auf der Galactica Leute wie Racetrack gibt, so gibt es auf der Chronos Menschen wie Paye - gibt es Trost auf oder in Form der Galactica.
Auf dieser geht es jedoch zumindest im Quartier des Admirals etwas fröhlicher zu und man sieht, wie wichtig Freundschaft ist, vor allem und auch für einen Offizier wie Adama, der ansonsten Stress und Probleme an allen Fronten hat. Tigh und er haben gewisse Differenzen und es ist ein Problem zwischen ihnen, dass dazu führt, dass beide mal wieder etwas Freude haben und damit etwas Erleichterung, Vertrauen und Positives in diesen kritischen Zeiten. Die Szene mit den beiden ist einfach so aus dem Leben gegriffen, dass es sie überall und auch in der Serie geben könnte. Wie Tigh und Adama miteinander reden und einander ärgern, um sich dann darüber zu lachen - eine Szene, in der man ihnen ihre Reife, ihr Alter und ihre Positionen und Stellungen auf dem Schiff nicht anmerkt.
Jedoch ist das nur ein Lichtblick unter vielen dunklen Schatten auf der Galactica, denn Galen muss sich mit seiner Vergangenheit beschäftigen, die für ihn wie ein Traum war, den er nie zuende träumen konnte. Aber er will ihn zurück und Sharon auch, doch können sie nicht über den Moment hinwegsehen, der es ihnen genommen hatten - den Moment, in dem Sharon auf Adama schoss und sich als Cylonin entpuppte. Sie selbst belastet all das und sie weiß, dass die anderen es nie vergessen können, deshalb bittet sie um Vergebung und eine zweite Chance. Nur kann Tyrol ihr nicht so einfach vergeben, weil sie sein gesamtes Leben umgeworfen hat, indem sie das war, was sie ist. Er weiß nicht, was er über sie denken und wen er in ihr sehen soll, obwohl sein Herz es weiß, zweifelt sein Verstand.
Zuletzt haben wir Kara, die sich mit sich selbst und ihrem Scherbenhaufen von Leben befassen darf. Es geht erneut darum, sie ihrem Schicksal näher zu bringen und das auf sehr interessante Art und Weise. Es ist die alte Kara, die ihr viele Aspekte auf "A new Journey" zeigt und einige Aspekte der Zukunft für die Galactica und ihre Crew. Kara versteht nur wenig davon, wird aber immer tiefer in ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geführt und jene parallele und dennoch verschiedene Entwicklung von "A new Journey". Dass sie den Rat bekommt, ganz bestimmte Wesen zu suchen - wobei das Lied nur einen Schluss lässt -, führt sie nur einen Schritt weiter und wird das Rätsel kaum lösen, vor dem sie steht. Jenes Rätsel, das ihr ihre Geschichte und ihr Schicksal offenbaren wird.
Jimi Hendrix - All along the Watchtower

Greetz Ban

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